Kirchzarten Familien Wohnbau

Wohnbebauung am Kurhaus – noch für einheimische Familien mit Kindern leistbar? Am 12.11.2014 besuchte ich die Info-Veranstaltung zur Wohnbebauung am Kurhaus, in der die Bevölkerung über die aktuellen Planungen informiert wurde. Sehr überrascht war ich über die Aussage seitens Bürgermeister Hall, dass der Preis für die Grundstücke auf keinen Fall unter dem ortsüblichen Preis angesetzt wird, da es eine sehr hohe Nachfrage nach Gründstücken in Kirchzarten gibt.
Auf die Frage hin, wie hoch der Preis für die Gründstücke ist, wollte sich Bürgermeister Hall nicht zu einer Aussage hinreißen lassen. Letztlich hat er aber gesagt, dass dieser seiner Meinung nach bei ca. 480 EUR liegen könnte, hierzu aber die ortsansässigen Immobilienmakler bessere Auskünfte erteilen können. Natürlich bekommt die Gemeinde die Grundstücke auch für 480 EUR los, dann sprechen wir aber nicht mehr davon, dass sich die Gemeinde für einheimische Familien einsetzt. Umso wichtiger ist es, dass die Kriterien für die Grundstücksvergabe zu Gunsten der einheimischen Familien schnellst möglich festgesetzt werden (z.B. zeitlicher Aspekt wie lange eine Familie schon in Kirchzarten wohnt, etc.). Die einheimischen Familien können sich aber auch nur auf die Gründstücke bewerben, wenn sie sich die Grundstücke auch leisten können!
Viele einheimische Familien warten schon lange Zeit auf bezahlbare Grundstücke in Kirchzarten, damit sie ihren Wohnraum endlich vergrößern können. Einige nette Familien sind in den letzten Jahren auch schon notgedrungen in andere Ortschaften umgezogen, weit weg von Kirchzarten. Diese haben sich zwar in Kirchzarten sehr wohl gefühlt, aber letztlich keine Perspektive mehr zur Erfüllung ihrer Lebensziele gesehen.
Manche Familien harren noch bis zuletzt aus, da seitens der Gemeinde wieder die Hoffnung auf ein Baugebiet für Familien kommuniziert wurde. Bei einem Grundstückspreis von 480 EUR lässt sich dieser sehnlichste Wunsch für sehr viele Familien, die Normalverdiener, aber auch Besserverdiener sind, nicht realisieren. Die Gemeinde Kirchzarten setzt so viele Dinge erfolgreich um, warum sollten wir diese wichtige Aufgabe nicht auch meistern können? Die Gemeinden Buchenbach und Oberbirken haben dies mit ihren moderaten Gründstückspreisen bereits vorgemacht.

Beim Verkauf der Gründstücke “ Lerchenfeld“ war es doch auch möglich einen Preis über dem ortsüblichen Grundstückspreis festzusetzen, warum kann dies dann nicht einmal zugunsten der Familien in die andere Richtung umgesetzt werden. Mit Verwunderung stelle ich auch fest, in welchem Tempo das Gewerbegebiet „Am Fischerrain“ forciert wird. Dies wird gerne damit begründet, dass die Firmen einen dringenden Platzbedarf haben. Bei den Familien sieht es aber nicht anders aus und diese warten auch schon länger darauf. Allerdings lockt hier eben nicht der große Reibach (Gewinn)!
Schade, denn gerade die Familien bringen doch mit ihren Kindern sehr viel Leben und Freude in den Ort. Am Volkstrauertag  sprachen die Oberministranten in der St. Gallus Kirche davon, dass man in der Gemeinde mit Feuer und Flamme viel erreichen kann. Dies kann dann entweder zu Begeisterung oder Enttäuschung führen. Ich hoffe, auch im Namen vieler einheimischer Familien, dass sich Bürgermeister Hall und die Gemeinderäte mit Feuer und Flamme für die Begeisterung einsetzen werden!
Falls die Gemeinde diesen Weg nicht bestreitet, werden viele Familien die Gemeinde Kirchzarten verlassen, damit sie in anderen Gemeinden ihre Lebensziele erreichen können. Aufgrund der Überalterung in der Gemeinde brauchen wir uns dann zukünftig auch keine Gedanken mehr über die Ausrichtung einer möglichen MTB-WM zu machen, da die jungen Menschen dann nicht mehr in unserer Gemeinde leben werden.
19.11.2014, Thomas Richert, www.dreisamtaeler.de

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