Kinderspielplatz und Integration

Beim Flüchtlingwohnheim Höllentalstrasse in FR-Littenweiler wird ein Kinderspielplatz gebaut – gut so, aber der Standort an der Nordwestecke versteckt zwischen PH-Baracke und lauter Bahn ist schlecht, da der Integration als Gegenidee zur Abgrenzung zuwiderlaufend. Warum baut man den neuen Spielplatz nicht an der Südseite: Von der Höllentalstrasse einsichtig, vom Zuglärm abgewandt, Mütter hätten ihre Kinder vom Wohnungsfenster aus im Blick und Littenweilermer Kinder könnten den Platz als öffentlichen Spielplatz wahrnehmen und mit den Flüchtlingskindern zusammen spielen. In diesem abgeschotteten Winkel jedoch werden Ahmad aus Aleppo und Lisa aus Littenweiler kaum gemeinsam auf der tollen Schaukel schaukeln. Schade, aber anscheinend so gewollt.
Vorschlag: Die Schaukel (steht schon) und die Spielgeräte an der sonnigen Südseite zwischen den Fenstern des Wohnheims und der Höllentalstrasse installieren und als öffentlichen Spielplatz ausweisen – mit integrativem Win-Win für beide Seiten: Dieser Standort wird von Littenweilermern wahrgenommen und von den Flüchtlingsfrauen von ihren Fenstern aus eingesehen.
Übrigens: Auch am Laubenhof  wurde ein „integrativer Spielplatz“ eingerichtet – nicht irgendwo versteckt, sondern zentral an schönster Stelle zwischen Wohnbebauung und Seniorenheim.
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Trauriges Fazit zur Non-Integration:
1) Der Spielplatz wird versteckt gebaut nach Nordwesten hin, versteckt vor den Blicken der Littenweilermer wie auch der Flüchtlingsmütter. Zur Erinnerung. „Spiel nicht mit den Schmuddelkindern“ hat der gut-linke Franz-Josef Degenhardt mal gesungen.
2) Nach Süden hin wird alles mit Pflastersteinen zubetoniert mit drei Nachteilen:
a) Der Platz vor den Flüchtlingswohnungen heizt sich so richtig schön auf bei Sonne. Da darauf Autos parken, wird die Hitze noch größer..
b) Hier wird fruchtbarer Boden zugepflastert – man macht sich also keine dreckigen Füße. Bis 2015 befand sich genau  hier ein schöner „multikultureller Garten“ – initiiert vom Flüchtlingswohnheim Hammerschmiedstrasse. Da haben wir selbst geholfen, Mist hin zu fahren, aber Mist stinkt.
c) Private Grundstückseigentümer werden von der Stadt Freiburg angehalten, ihre Gärten nicht zu versiegeln. Diese so sinnvolle Vorschrift (Grundwasser, Klima) gilt anscheinend nicht für die Stadt selbst. Hier wird komplett versiegelt.

23.7.2016

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