Kinder endlich in Ruhe lassen

Warum nur läßt man unsere Kinder nicht endlich in Ruhe? Nach zwei Jahren Corona-Regiment (Maskerade, Schulschließung, Impfzwang) prasselt nun die Transgender-Ideologie auf sie ein. In dem Beitrag „Wie ARD und ZDF unsere Kinder indoktrinieren“ der WELT (unten (1)) werfen die Autoren – allesamt anerkannte Biologen und Mediziner – Rieke Hümpel, Prof Uwe Steinhoff, Dr. Antje Galuschka, Dr. Alexander Korte und Marie Vollbrecht den Öffentlich-Rechtlichen von ARD, ZDF, DLF, … vor, Kinder zu früh und einseitig mit dem Thema Sexualität und insbesondere Transgender zu konfrontieren, mit Videos zu Drogen-Sex, Penisentfernung und Vampir-Fetischismus. Sie untermauern dies mit Dossier und Aufruf (siehe (2). Gut so. Gar nicht gut sind die Reaktionen auf diesen Meinungsbeitrag:
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(3) Der Vorstandsvorsitzende des Axel-Springer-Konzerns Mathias Döpfner verurteilt in einem öffentlichen Brief an die WELT-Mitarbeiter den Beitrag als „unterirdisch“, „grob einseitig“, „pauschalisierend“ und „impliziert, dass es nur zwei Geschlechtsidentitäten gibt.“ Man fragt sich, warum die Medienleute Döpfner und später auch Ulf Poschardt vor den sozialkonstruktivistischen Ideologien Woke und Trans derart eingebrochen ist.

(4) Der deutsche Gender-Mainstream läuft Sturm. Immer mehr Kritiker der woken Trans-Genderideologie werden gecancelt, zensiert, eingeschüchtert und ausgestoßen (siehe (4) unten). Die Ideologisierung der Geschlechterbeziehungen schreitet voran. Alles auf dem Rücken und zu Lasten der Kinder und Jugendlichen. Gender-Beauftragte sprechen den Kritikern ihre Menschenfreundlichkeit ab. (siehe (5)),

(6) Doch „Es regt sich Widerstand“ – meint Birgit Kelle: „Bereits jetzt hagelt es Programmbeschwerden in den Rundfunkanstalten, man wird es nicht einfach aussitzen können, dafür sind zu viele Zuschauer schon lange von der Gender-Schnappatmung der Moderatoren zahlreicher Sender hochgradig genervt, und der Widerwille gegen die GEZ-Gebühren ist längst ein deutscher Nationalsport. Das aggressive Niederbrüllen jeder Genderkritik funktioniert nicht mehr. Wenn Genderkritik nämlich vermeintlich „rechts“ ist, sind wir längst ein Volk von Reaktionären.“ Sind wir das?
10.6.2022
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(1) Wie ARD und ZDF unsere Kinder indoktrinieren
Transgender-Ideologie in der „Sendung mit der Maus“, Videos zu Penisentfernung oder Drogen-Sex: Fünf Gastautoren, Biologen und Mediziner, haben Beiträge des öffentlich-rechtlichen Rundfunks analysiert. Ihr Vorwurf: ARD, ZDF und Co. verfolgten eine bedrohliche Agenda.
Zunächst ging es um wissenschaftliche Korrektheit. Wir, eine Gruppe verschiedener Wissenschaftler, hatten uns zum Ziel gesetzt, der Fehlinformation der „Vielgeschlechtlichkeit“ auf die Spur zu kommen. Wir wollten herausfinden, ob es tatsächlich stimmt, dass in Sendungen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks (ÖRR) die bestätigte wissenschaftliche Erkenntnis der Zweigeschlechtlichkeit infrage gestellt wird. Das war uns berichtet worden, und wir mochten es zunächst kaum glauben. Doch was wir in einigen Dutzend Sendungen des ÖRR quer durch alle Kanäle sahen, bot ein erschreckendes Bild.
… Alles vom 1.6.2022 bitte lesen auf
https://www.welt.de/debatte/kommentare/plus239113451/Oeffentlich-rechtlicher-Rundfunk-Wie-ARD-und-ZDF-unsere-Kinder-indoktrinieren.html
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(2) Wissenschaftler und Ärzte: Bei ARD und ZDF werden Kinder „indoktriniert“, „sexualisiert“
In einem Beitrag für die Zeitung „Welt“
https://www.welt.de/debatte/kommentare/plus239113451/Oeffentlich-rechtlicher-Rundfunk-Wie-ARD-und-ZDF-unsere-Kinder-indoktrinieren.html
am Mittwoch fragen Naturwissenschaftler und Mediziner, warum Kinder bei den Kanälen von ARD und ZDF „indoktriniert und – anstelle einer altersgerechten Sexualaufklärung – aufdringlich sexualisiert“ werden.
Ein den Artikel begleitender Aufruf
https://www.evaengelken.de/aufruf-schluss-mit-der-falschberichterstattung-des-oeffentlich-rechtlichen-rundfunks/
mit rund 100 Erstunterzeichnern fordert vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk (ÖRR), „biologische Tatsachen und wissenschaftliche Erkenntnisse wahrheitsgemäß darzustellen“. Und weiter: „Wir fordern eine Abkehr von der ideologischen Betrachtungsweise zum Thema Transsexualität und eine faktenbasierte Darstellung biologischer Sachverhalte nach dem Stand von Forschung und Wissenschaft.“

Mit einem 50-seitigen Dossier „Ideologie statt Biologie im ÖRR“ untermauern die Naturwissenschaftler und Mediziner ihre Kritik and ARD und ZDF.
https://www.evaengelken.de/dossier-ideologie-statt-biologie-im-oerr/
„Jeder kann nachlesen, inwiefern die Berichterstattung des ÖRR weder anerkannten journalistischen Grundsätzen folgt noch wissenschaftlich fundiert ist“, heißt es in der „Welt“. „Unsere Zusammenstellung dokumentiert falsche Darstellungen und tendenziöse Berichterstattung, Begriffsverwirrung und Bedeutungsverschiebung: Wissenschaftler und Kritiker werden in vielen Sendungen nicht gehört, fragwürdigen ‚Experten‘ hingegen wird unter dem fadenscheinigen Vorwand der ‚Toleranz‘ viel Raum gegeben, derweil man auf kritische Nachfragen völlig verzichtet.“
Beispielhaft erwähnt der Artikel: „In TV-Sendungen, Rundfunkbeiträgen und auf den Social-Media-Kanälen des ÖRR ist zudem – immer ausgehend von der Falschaussage der Vielgeschlechtlichkeit – ‚trans‘ ein Dauerthema.“
So gehe es etwa „um den Einsatz von Pubertätsblockern, die Gabe gegengeschlechtlicher Hormone und die chirurgische Entfernung von Penis, Brust und Gebärmutter. Die psychischen und körperlich schweren und irreversiblen Folgen solcher Maßnahmen werden allerdings entweder überhaupt nicht geschildert oder bestenfalls nebenbei erwähnt.“
Selbst in der „Sendung mit der Maus“ ziele „die Berichterstattung darauf ab, den Forderungen von Trans-Lobbygruppen Gehör zu verschaffen, denen zufolge man das biologische Geschlecht wechseln könne, indem man sich sozial schlicht als dieses Geschlecht „identifiziere“.

„Das ist kein Journalismus mehr“, so das Fazit der Wissenschaftler und Ärzte. „Es ist nur noch eine Inszenierung von Journalismus“ – die noch dazu dem Medienstaatsvertrag widerspreche.
… Alles vom 1.6.2022 bitte lesen auf
https://de.catholicnewsagency.com/story/wissenschaftler-und-aerzte-bei-ard-und-zdf-werden-kinder-indoktriniert-sexualisiert-10992
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(3) Unser Haus steht für Vielfalt und Freiheit
Ein Gastkommentar bei WELT hat für viel Empörung gesorgt. Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender von Axel Springer, erklärt in einem Brief an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, warum er den Text für intolerant und ressentimentgeladen hält. Und warum wir darüber diskutieren müssen, anstatt Meinungen zu verbieten.
Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter!
Der Text, der am 1. Juni als Gastkommentar in WELT erschienen ist, hat Empörung besonderer Art ausgelöst. Die Reaktionen darauf berühren sehr grundsätzliche gesellschaftliche Entwicklungen. Und mir liegt das Thema besonders am Herzen. Deshalb möchte ich mich heute direkt an Euch wenden, um ein paar Dinge aus meiner Sicht klarzustellen.
Zuerst geht es um die Sache. Und in der Sache – so finde ich – ist der Beitrag der fünf Gastautoren unterirdisch. Pauschal werden „die“ öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten für ihre Berichterstattung über transsexuelle Identitäten bei Kindern und Jugendlichen kritisiert. Pauschal wird impliziert, dass es nur zwei Geschlechtsidentitäten gibt. Wissenschaftlich ist der Text bestenfalls grob einseitig.
… Alles vom 4.6.2022 von Mathias Döpfner bitte lesen auf
https://www.welt.de/debatte/article239180477/Mathias-Doepfner-Unser-Haus-steht-fuer-Vielfalt-und-Freiheit.html

Einige Kommentare:
Ich bin erschüttert und sehr enttäuscht von der Welt
sowie dem Hause Springer! Ein solch drastisches Einknicken vor einer kleinen, aber offensichtlich überaus mächtigen Lobby ist unwürdig. Ich habe die „Welt“ als eine der wenigen Stimmen abonniert, die dem Mainstream noch ein wenig standhielten. Damit ist es offensichtlich vorbei oder war schon immer Pose. Niemand braucht eine weitere Version von Süddeutscher Zeitung oder Spiegel online und deshalb verabschiede ich mich aus meinem Abonnement.
4.6.2022, G.H.

Debattenraum vereingt
Sehr geehrter Herr Döpfner, mit Ihrem Beitrag verengen Sie den Debattenraum auf schwer erträgliche Weise. Da jetzt auch noch #UlfPoschardt auf Ihre Linie entgegen seines ursprünglichen Posts bei LinkedIn eingeschwenkt ist, dürften sich Redakteure der WELT künftig übergenau überlegen, ob sie zu dieser Thematik noch einen kritischen Beitrag ins Blatt nehmen.
Sie selbst arbeiten mit Unterstellungen und formulieren text- und sinnverfälschend. So geht es in dem inkriminierten Artikel nirgends um Homosexualität. Wie kommen Sie darauf?
Ich frage mich, ob Sie das zugrunde liegende Dossier überhaupt gelesen haben. Haben Sie sich die von den Autoren beanstandeten YouTube-Videos angesehen? Diese Art von ‚freiem toleranten Geist‘ erinnert mich doch eher an den fatalen Sound der Achtziger, als so manche vornehmlich männliche Grüne Pädophilie als normalen Umgang zwischen Kindern und Erwachsenen deklarierten.
Ich frage mich, ob Ihre scharfe Abgrenzung von einer Kritik an der erkennbar woken Agenda des ÖRR eher der Beruhigung amerikanischer Investoren dienen soll, als dass dies Ihre tatsächliche persönliche Meinung widerspiegelt.
4.6.2022, K.F.

0,007% der Menschen sind weder Mann noch Frau.
Noch nie war solch eine Minderheit so omnipräsent.
Zum Vergleich: Schwerbehinderte haben ein Anteil von 9% der Bevölkerung. Gibts da auch einen Gedenk-Monat?
4.6.2022, T.K.

Funktion eines Gastkommentars
Guten Tag Herr Döpfner. Schade, dass Sie der eigentlich richtige Funktion eines Gastkommentars, nämlich der Verbreiterung der Debatte, so in die Parade fahren! Damit hebeln Sie doch sicher alle internen Prozesse in Bezug auf Gastkommentare in Ihrem Haus selbst fahrlässig aus. Jeder darf eine Meinung haben – damit auch Sie. Ihr Umgang mit einem Ihnen nicht „passenden“ Gaskommentar wirft allerdings ein sehr dunkles Licht auf die Meinungsfreiheit in Deutschen Medien – sehr traurig!
4.6.2022, St.B.

Warum fallen Sie Ihren WeLT-Journalisten so in den Rücken?
Herr Döpfner, wir sind … man kann es nicht ausdrücken… entsetzt, dass Sie, gerade Sie vor dieser „Politik“ einknicken.
Haben Sie das nötig ?
Wurde Ihnen gedroht ?
Warum fallen Sie Ihren Journalisten so in den Rücken?
Axel Springer, dessen Erbe Sie eigentlich als politisch unabhängige Presse weiterführen sollten, rotiert gerade im Grabe !
Wir werden jedenfalls unser Abo kündigen. Ich hoffe, dass andere unserm Beispiel folgen werden !
4.6.2022, B.B.

… keine Argumente
Ich bin etwas konsterniert bezüglich Ihres Kommentars. Sie urteilen hier mit sehr starken Worten (unterirdisch, wissenschaftlich bestenfalls grob einseitig), ohne die Punkte genau zu benennen oder mit Argumenten zu widerlegen. Beispielsweise habe ich hier nicht herausgelesen, dass das Dilemma einer Geschlechtsdysphorie seitens der Gastautoren geleugnet wird. Den Ton, den Sie hier an den Tag legen, finde ich unangemessen. Der Ausschluss von der Uhlala-Jobmesse, sollte Ihnen in anderer Weise zu denken geben. 😉
Mit freundlichen Grüßen
4.6.2022, M.P.

Wer steuert Sie?
Schade Herr Döpfner, Sie und Herr Poschardt enttäuschen mich sehr. Nach der völlig unangemessenen unsachlichen Kritik am überfälligen, sachlichen Artikel zahlreicher Wissenschaftler in der WELT frage ich mich : Wer steuert Sie, dass Sie sich derart erbärmlich vor den woken Aktivisten in den Staub werfen ?
Man kann wohl auch die WELT nicht mehr lesen.
4.6.2022, C.W.

… nur noch eine zugelassene Haltung
Sehr schade, Herr Döpfner, dass Sie hier einknicken. Es zeichnete die WELT bisher aus, dass sie auch Meinungen publizierte, die von der „einzig richtigen“ Meinung abweichen.
Spaß beiseite: Es macht mich traurig, zu erleben, wie wir immer mehr in eine Meinungsdiktatur rutschen. Zu den Themen „Klima, Gender, Gleichberechtigung, Europa, deutscher Geschichte und Einwanderung“ scheint es mittlerweile nur noch eine zugelassene Haltung zu geben. Eine Diskussion soll unterbunden werden.
4.6.2022, H.R.

Nur dumm das es wirklich nur zwei Geschlechter gibt.
Bislang ist kein drittes gefunden worden. Ich fand die Kritik der Wissenschaftler offen und ehrlich und richtig. Da war kein beleidigendes Wort, es stimmte alles. Bitte die Stellen nennen wo etwas beleidigendes ist! Oder können manche Aktivisten nicht mit der Wahrheit umgehen?
Es kann nicht sein das mehr als 99% der Kinder falsche Bilder und Informationen erhalten, nur weil man entdeckt hat das es bei den restlichen 1% vielleicht zu Problemen kommt wenn man naturwissenschaftliche Fakten sagt.
Dabei ist bei fast allen Transsexuellen festzustellen: sie halten nichts von der LQBT*-Agenda. Hier wird ein Problem aufgebauscht, was so nicht existiert. Das schlimme dabei: es wird pauschalisiert und dabei übersehen das jeder Fall, jeder Mensch anders ist.
Und warum den Film anschauen? Gibt es nur fiktive Geschichten? Warum blenden wir die Realität aus?
Beschämend für einen Verlag wie Springer ist das Einknicken. Dann wird man halt ausgeladen: Und? Ist nur ein Zeichen dafür, daß es Aktivisten gibt die nicht mit der Pressefreiheit umgehen können. Aber man ist ja woke und will es nicht mit Fakten übertreiben.
4.6.2022, St.S.

Meinungsfreiheit bedeutet, dass man Menschen vor den Kopf stößt.
Das ist nicht schön, lässt sich aber letzten Endes nicht immer verhindern, weil man sonst jede Äußerung daraufhin abklopfen müsste, wer oder welche Gruppe sich verletzt oder traumatisiert fühlen könnte. Das Ergebnis wäre eine Selbstzensur gigantischen Ausmaßes.

Leider sind wir mit dieser Selbstzensur und dem Primat des Verletztseins vor dem Diskurs schon weit gekommen: Ein Artikel, der sich u.a. kritisch mit der Darstellung von Transsexualität im ÖRR auseinandersetzt, wird vom Vorstandsvorsitzenden von Springer und mit dem ganzen Gewicht seiner Autorität als „unterirdisch“ und wissenschaftlich „im besten Fall grob einseitig“ geschmäht, den Autoren – unterstützt im Aufruf von mehr als 100 Wissenschaftlern- wird mit pädagogisierendem Zeigefinger aufklärende Filmlektüre zur Besserung ihrer Haltung anempfohlen. Den Autoren wird in klarer und möglicherweise bewusster Verkennung ihrer Intentionen vorgeworfen, zu insinuieren, dass es nur „zwei Geschlechtsidentitäten“ gebe, obwohl es im Beitrag explizit um zwei biologische Geschlechter geht, was ein gewaltiger Unterschied ist.
Eine Karikatur des Flensburger Tageblattes wird in derselben Zeit ebenfalls zum Gegenstand eines Shitstorms und der Karikaturist, der lediglich eine Priorisierung von Diversitätsthemen zuungunsten von bread and butter issues kritisieren wollte, knickt ebenfalls ein und entschuldigt sich.
Es gibt etliche weitere Beispiele, die man u.a. bei Kathleen Stock und Alice Schwarzer nachlesen kann.
Sehr geehrter Herr Döpfner, sehr geehrter Herr Poschardt: Was Sie hier machen ist KEINE Verteidigung der Liberalität, sondern der Unfreiheit und der Diskursverhinderung. Unser Ziel sollte der achtsame und respektvolle Umgang miteinander sein, aber es darf keinen Primat der Verletztheit vor dem freien Diskurs geben
4.6.2022, L.B.

Man fühle sich durch Wahrheiten und Realitäten „verletzt“
Bei der in der Tat großen Wertschätzung, die ich für Herrn Döpfner hege, und nach längerem Nachdenken, bleibt nur ein vernünftiger Schluss: Es ist bittere Ironie von Herrn Döpfner, und eine Vorführung sondergleichen, unter anderem davon zu sprechen, daß der nachgerade inriminierte Ausgangstext „verletze“.
Denn das ist genau die Art der Auseinandersetzung mit der Wahrheit, die die „Woko-Haram“ praktiziert: Man fühle sich durch Wahrheiten und Realitäten „verletzt“.
Liebe Welt-Redaktion, bitte lassen Sie mich sonst in diesem Irrtum, dass Ihr „Mathias“ nur eine zynische Zitat-Ebene benutzt, um die Bigotterie der Diskussion zu entlarven. Alles Andere würde mich – will nicht sagen: verletzen – doch in höchstem Maße verstören.
4.6.2022, N.W.
Ende Kommentare
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(4) Ausgestoßene der Woche: Springer-Verlag
… Mit quasi-religiöser Inbrunst verteidigte Transgender-Orthodoxie
Die Natur ist total binär. „[…] bei allen höheren Tieren und Pflanzen gibt es zwei Geschlechter. Beide produzieren Zellen, die nur der Fortpflanzung dienen, und Keimzellen genannt werden. Dabei sind die Eizellen, die schließlich in den Embryo übergehen, groß und unbeweglich, während die kleinen Spermienzellen in oft ungeheuren Überschüssen produziert werden. Die Produzenten der Eizellen werden weiblich, die der Spermien männlich genannt“, schreibt http://www.eb.tuebingen.mpg.de/fileadmin/uploads/images/Research/departments/nuesslein-volhard/Positionen_Ethikrat_2002.pdf etwa die Biologin und Nobelpreisträgerin Prof. Dr. Christiane Nüsslein-Volhard. https://de.wikipedia.org/wiki/Christiane_N%C3%BCsslein-Volhard
Dass sich der ansonsten nicht auf den Kopf gefallene Springer-Chef bei diesem Thema dem radikal sozialkonstruktivistischen Lager angeschlossen hat und sogar die wissenschaftlich fundierte Sichtweise als „wissenschaftlich […] bestenfalls grob einseitig“ abwertet, ist mehr als verblüffend. Döpfners grundsätzliche Würdigung von Meinungsvielfalt und kontroverser Debatte ist löblich, aber gerade deshalb hätte ich von ihm eine differenziertere Auseinandersetzung gewünscht und erwartet, wie ich es in diesem Artikel versucht habe

Aber vielleicht ist eine differenzierte Herangehensweise an „Transgender“ bei größeren „Mainstream“-Medien auch gar nicht mehr möglich. In jedem Fall gewinnt man den Eindruck, dass bei diesem Thema in Deutschland gerade etwas festgeklopft oder festgezurrt wird, mit zeitlicher Verzögerung zur angloamerikanischen Welt, wo schon länger eine mit quasi-religiöser Inbrunst verteidigte Transgender-Orthodoxie wirkt. Werden auch in Zukunft Debattenbeiträge wie der von Hümpel et al. bei Springer erscheinen können? Die heftigen öffentlichen Reaktionen und die heftige Distanzierung des Verlagschefs deuten auf das Gegenteil hin.
In Mönchengladbach hat die Grüne Stadtratsfraktion ihr neues Mitglied Eva Engelken postwendend ausgeschlossen. Ein Parteiausschlussverfahren ist auch bereits im Gespräch. Grund: Die Juristin und Buchautorin gilt als trans-kritisch.
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Und damit endet der wöchentliche Überblick des Cancelns, Empörens, Strafens, Umerziehens, Ausstoßens, Zensierens, Entlassens, Einschüchterns, Moralisierens, Politisierens, Umwälzens und Kulturkämpfens. Bis nächste Woche!
… Alles vom 10.6.2022 von Kolja Zydatiss bitte lesen auf
https://www.achgut.com/artikel/ausgestossene_der_woche_springer_verlag
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Mehr vom Autor dieser wöchentlichen Kolumne Kolja Zydatiss zum Thema Meinungsfreiheit und Debattenkultur lesen Sie im Buch „Cancel Culture: Demokratie in Gefahr“ (Solibro Verlag, März 2021). Bestellbar hier. Ein Archiv der Cancel Culture in Deutschland mit Personenregister finden Sie unter https://www.cancelculture.de.
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(5) Eklat um kritischen Artikel zu Frühsexualisierung
Ein Gastbeitrag mehrerer Wissenschaftler in der Zeitung Die Welt, der sich kritisch mit Frühsexualisierung im Kinderfernsehen auseinandersetzte, hat bei Konzernchef Mathias Döpfner und Queer-Lobbyisten für heftige Kritik gesorgt. Biologen und Mediziner hatten Beiträge der öffentlich-rechtlichen Medien analysiert und waren zu dem Schluß gekommen, daß „eine kleine Anzahl von Aktivisten mit ihrer ‘woken‘ Trans-Ideologie den ÖRR unterwandert, Falschdarstellungen als vermeintlichen Stand der Wissenschaft verbreitet und das Leben von Kindern und Jugendlichen nachhaltig beschädigt“ hätten. Daraufhin lud die queere Jobmesse der Uhlala-Group den Springer Konzern aus, weil man „Haß und Hetze“ entschlossen entgegentrete, hieß es auf der Netzseite des Unternehmens.

Döpfner reagierte mit einem Mitarbeiter-Brief, der auf der Website der Welt erschienen war. Er bedauere den Zeitpunkt des Beitrags, betonte, daß die Gastautoren nicht die Meinung der Redaktion widerspiegeln würden und bat darum, wieder auf die Messe eingeladen zu werden.
Auch der Queer-Beauftragte der Bundesregierung, Sven Lehmann (Grüne), hatte den Gastbeitrag scharf kritisiert. Wer daran festhalte, daß es nur zwei Geschlechter gibt, mache sich der „gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit“ schuldig
… Alles vom 10.6.2022 bitte lesen in der JF 24/22, Seite 17

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(6) Es regt sich Widerstand
Transgender-Ideologie: Wissenschaftler kritisieren die Indoktrinierung von Kindern – und geraten unter Beschuß
von Birgit Kelle
Anhänger des Gregorianischen Kalenders befinden sich in der irrigen Annahme, wir zählten gerade den Monat Juni. Der vermeintlich fortschrittlichere Teil der Welt hat sich derweil in eine kollektive Regenbogenfahne gewickelt und begeht mit allerlei Festivitäten und Aktionen stattdessen den sogenannten „Pride Month“. Gemeinhin feiert hier der „queere“ Teil der LGBTQ-Irgendwas-Szene seinen Stolz, nicht heterosexuell zu sein, was man als penetrant-öffentlichen Mitteilungsdrang wohl nur dann nachvollziehen kann, wenn man sonst nichts von sich selbst zu erzählen weiß.
Seit im Zuge der globalen Diversitäts- und Identitätspolitik die Zugehörigkeit zu sexuellen Minderheiten neuerdings als Top-Qualifikationsmerkmal für jede Spitzenposition gehandelt wird, verspüren nicht wenige den Drang, ihre gefühlte Benachteiligung möglichst schrill und laut zu inszenieren – je irrealer sie ist, um so mehr. Unternehmen schließen sich derzeit demonstrativ dem Bekenntnis zu Solidarität und Toleranz an, pinseln ihre Firmenlogos regenbogenfarben an, beflaggen Firmenzentralen, pressen Sportlern Regenbogenfahnen auf Trikots und Helme und bestücken Anzeigenkampagnen mit „Markenbotschaftern“, die noch in den 1990ern als zu dick oder zu häßlich aussortiert worden wären, jetzt aber mit „Diversity“ punkten.

Calvin Klein gratuliert allen schwangeren Männern auf Plakaten zum Muttertag, Schulen nötigen Kindern Toleranz-Aktionswochen auf, und Trans-„Frauen“ erklären den Bio-Frauen auf allen medialen Kanälen, warum die behaarte Brust jetzt einen weiblichen Markenkern darstellt. Was mit dem Christopher Street Day als Aktionstag der Lesben- und Schwulenbewegung begann, wurde irgendwann zur „Pride“-Woche und ist jetzt bereits zum Monats-Ereignis erweitert. Es dauert sicher nicht mehr lange, bis wir das Regenbogen-Jahrzehnt einläuten – oder befinden wir uns in Wahrheit nicht längst darin?

Mit perfektem Timing zum Start in die jährlichen Regenbogenfestspiele fuhren nun fünf Gastautoren in der Tageszeitung Die Welt einen überraschenden Frontalangriff gegen die grassierende Falschberichterstattung öffentlich-rechtlicher TV-Formate, die konsequent biologische Fakten zur Zwei- und Transgeschlechtlichkeit verdrehen. Man spricht von aufdringlicher Sexualisierung, Indoktrination, „Inszenierung von Journalismus“ und einer „queeren“ Transgenderideologie, die naturwissenschaftliche Tatsachen leugne und gar einen Trans-Hype schüre. Hunderte von Wissenschaftlern und Ärzten unterstützen den Aufruf.

Die Vorwürfe sind hart, berechtigt und mit einem umfangreichen Dossier an Beispielen untermauert, das sich vor allem Eltern zu Gemüte führen sollten, handelt es sich doch vor allem um Sendeformate des ARD/ZDF-Jugendsenders „funk“, der sich in Social-Media-Kanälen von Instagram, Youtube, TikTok und Facebook mit zahlreichen Profilen an Kinder und Jugendliche richtet.

Allein die zitierten Beitragstitel sprechen Bände: Kai, der als Transmann sein Kind geboren hat, „Unter Kannibalen“ und „Ich trinke Menschenblut“, „Cruising: Freiheit durch Sex mit Fremden“, „Lustbremser Monogamie“, „5 Tips zur Masturbation“. Von „Wie ist es, eine Prostituierte zu sein?“ bis „Wie ist es, Pornos zu drehen?“ ist die Bandbreite sexueller Spielarten in Wort, Video und Bild frei erhältlich.

Während die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten den Angriff mit eisigem Schweigen beantworten, schlägt nach einer kurzen Schockstarre die „Queer“-Lobby mit bewährtem Schema zurück: Man greift die renommierten Fachleute persönlich an, torpediert ihre Reputation, denn Transkritik und LGBTQ-Verweigerung ist schließlich rechts und reaktionär. Selbst der neue „Queer“-Beauftragte der Bundesregierung fühlt sich genötigt, die Kritik der Wissenschaft an ARD und ZDF als „Hetzbeitrag“ zu bezeichnen. Wer von Zweigeschlechtlichkeit spreche, der sei bereits „quasi-kreationistisch“ unterwegs.
Bei Twitter trendete kurzzeitig der Hashtag #HaltDieFresseSpringerPresse. Nur erbärmliche zwei Tage hielt der Axel-Springer-Verlag dem Lobby-Druck stand, dann warf sich der Vorstandsvorsitzende Mathias Döpfner in einem an Peinlichkeit nicht mehr zu unterbietenden, öffentlichen Beitrag in den Staub vor einem Aktivismus, der nicht mit Argumenten, sondern mit Aggression punktet.
Nicht nur argumentativ, sondern auch verbal vergreift sich Döpfner dabei massiv gegen die eigenen Gastautoren, unterstellt gar Aussagen, die diese gar nicht tätigen, um sich dann wortreich davon zu distanzieren. Es entbehrt nicht einer gewissen Komik, wenn er renommierten Fachleuten, die seit Jahren mit Transkindern arbeiten, unterstellt, sie hätten vom Thema keine Ahnung, während er seine eigene Qualifikation aus dem Zitieren von Hollywood-Filmen ableitet.
Der Vorwurf, auch als Warnung an die eigenen Mitarbeiter zu verstehen, könnte banaler nicht sein: Der Beitrag habe Gefühle von LGBTQ-Menschen verletzt. Wenn jedoch die Vermeidung von Gefühlsausbrüchen bei Lesern und Zuschauern fortan die journalistische Linie des Hauses sein soll, kann man den Laden auch zumachen. Es ist nahezu tragisch mit anzusehen, wie das Erbe eines mutigen Axel Springer als Bollwerk für Freiheit und Meinungsvielfalt gerade in einem regenbogenfarbenen Sarg beerdigt wird. Knickt das Haus vor den aggressiven Reaktionen und Boykottdrohungen der LGBTQ-Lobby ein, wäre es zudem ein gefährlicher Präzedenzfall für die gesamte Branche. Autoren sollten Fakten benennen, anstatt sich dafür zu entschuldigen.
Wer bei Widerstand sofort zurückrudert, hat als Journalist seinen Beruf verfehlt. Die Vorwürfe der Wissenschaft gehören besprochen und nachrecherchiert. Nicht die Autoren, sondern die Rundfunkanstalten gehören an den Pranger. Und ja, es könnte diesmal für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk tatsächlich schiefgehen.
Bereits jetzt hagelt es Programmbeschwerden in den Rundfunkanstalten, man wird es nicht einfach aussitzen können, dafür sind zu viele Zuschauer schon lange von der Gender-Schnappatmung der Moderatoren zahlreicher Sender hochgradig genervt, und der Widerwille gegen die GEZ-Gebühren ist längst ein deutscher Nationalsport. Das aggressive Niederbrüllen jeder Genderkritik funktioniert nicht mehr. Wenn Genderkritik nämlich vermeintlich „rechts“ ist, sind wir längst ein Volk von Reaktionären. Und um es in Anlehnung an den schwulen Berliner Bürgermeister Wowereit zu sagen: Das wäre dann auch gut so.
… Alles vom 10.6.2022 von Birgit Kelle bitte lesen in der JF 24/22, Seite 1

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(7) Journalistin Judith Sevinç Basad verlässt Bild wegen Einknicken vor Woke
Am meisten unter der Coronapolitik mussten die Kinder leiden. Nun beginnt die Genderpolitik, die Dogmen der woken Trans-Gender-Ideologie Eins-zu-Eins für die Kinder und Jugendlichen (Schulbücher, Unterrichtsmaterialien, Social Media, TV-Sendungen, GEZ-Medien) umzusetzen. Die „Kinder endlich in Ruhe lassen“ schrieb ich dazu – in Ruhe lassen mit Gender und Woke. In Ergänzung hierzu der Offene Brief der renommierten Journalistin Judith Sevinç Basad, in dem sie ihre Kündigung bei Bild-Zeitung bzw. Springer-Verlag erklärt. Dazu gehört Courage.

Gegenüber dem Springer-Herausgeber Mathias Döpfner zeigt sich Basad „schockiert, dass der Koloss Axel Springer … sich plötzlich von der inhaltslosen Propaganda einer woken Minderheit in die Knie zwingen lässt“. Anlass war ein in der WELT erschienener Gastbeitrag , der später von Verlagschef Mathias Döpfner verurteilt wurde. In dem Gastbeitrag mit dem Titel „Wie ARD und ZDF unsere Kinder indoktrinieren“ https://www.welt.de/debatte/kommentare/plus239113451/Oeffentlich-rechtlicher-Rundfunk-Wie-ARD-und-ZDF-unsere-Kinder-indoktrinieren.html
machten fünf Wissenschaftler in der WELT auf einen Aufruf und auf eine Studie aufmerksam, die belegt, dass die öffentlich-rechtlichen Sender im Kinder- und Jugendprogramm aggressiv die woke Trans-Gender-Ideologie bewerben und ihr Publikum zu indoktrinieren trachten. Einst vorbildliche Kinderformate wie die „Sendung mit der Maus“ geben demnach kritik- und distanzlos die Positionen der Trans-Aktivisten wieder, betreiben eine Frühsexualisierung der Kinder und werben im Grunde für geschlechtsverändernde medizinische Eingriffe mittels Skalpell und Medikamenten. Das Resumee der Autoren:
„Jeder kann nachlesen, inwiefern die Berichterstattung des ÖRR weder anerkannten journalistischen Grundsätzen folgt noch wissenschaftlich fundiert ist. Unsere Zusammenstellung dokumentiert falsche Darstellungen und tendenziöse Berichterstattung, Begriffsverwirrung und Bedeutungsverschiebung: Wissenschaftler und Kritiker werden in vielen Sendungen nicht gehört, fragwürdigen ‚Experten‘ hingegen wird unter dem fadenscheinigen Vorwand der ‚Toleranz‘ viel Raum gegeben, derweil man auf kritische Nachfragen völlig verzichtet. Es entsteht somit ein auf widerlegbaren Falschaussagen fußendes Zerrbild der Realität, welchem Kinder und Jugendliche nun selbst in der früher harmlosen ‚Sendung mit der Maus‘ ausgesetzt werden.“ Mehr hier.
Nachfolgend Teile des offenen Briefs der Journalistin Judith Sevinç Basad.
16.6.2022
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Judith Sevinç Basad: Wieso ich BILD verlassen habe
Offener Brief an Axel-Springer-Chef Mathias Döpfner
„Lieber Mathias Döpfner,
mit großem Bedauern habe ich meine Kündigung bei BILD eingereicht.

Der Grund für meine Kündigung ist am Ende der Umgang von Axel Springer, also auch Ihr Umgang, mit der woken Bewegung. Ich habe das Gefühl, dass ich nicht mehr über die Gefahren berichten kann, die von dieser gesellschaftlichen Bewegung ausgehen. Und ich habe das Gefühl, dass der gesamte Verlag in dieser Sache nicht mehr hinter mir steht.
Keine Thematik hat mich als Journalistin so sehr um den Verstand gebracht, wie der Aktivismus einer kleinen Minderheit, die offiziell behauptet, für Diversität zu stehen, aber eine im Kern radikale Ideologie verfolgt. Über Jahre hinweg habe ich beobachtet, wie selbst riesige Konzerne vor den totalitären Forderungen der woken Aktivisten eingeknickt sind.
Ich habe verfolgt, wie die einzige Frau im Vorstand von Adidas gefeuert wurde, weil sie sagte, dass Rassismus in ihrem Konzern kein großes Problem ist. Ich habe beobachtet, wie Dozenten an einer Medizin-Uni in den USA nicht mehr von „Vater“ und „Mutter“ und „männlich“ und „weiblich“ reden, weil sie sonst von radikalen Aktivisten als „transphob“ beschimpft werden. Und ich habe darüber berichtet, wie Antirassismus-Aktivisten an deutschen Schulen weiße Kinder demütigen, um ihnen ihre „weißen Privilegien“ auszutreiben.

Diese Themen sind ein heißes Eisen. Wer über sie schreibt, muss mit harten Anfeindungen rechnen, die immer nach dem gleichen Schema ablaufen: Äußerungen werden absichtlich aus dem Zusammenhang gerissen und falsch dargestellt, um kritische Stimmen als „rechts“ zu diffamieren und sie somit aus dem Diskurs zu werfen.

Besonders aggressiv gehen dabei Trans-Aktivisten vor, die eine der krudesten Behauptung vertreten, die das 21. Jahrhundert hervorgebracht hat: Dass das biologische Geschlecht nicht existiert.
J.K. Rowling, der Erfinderin von Harry Potter, wird bis heute von Aktivisten der Tod gewünscht – im Netz kursieren Videos, in denen Harry-Potter-Bücher verbannt werden. Die Professorin Kathleen Stock kündigte neulich ihre Professur an der Uni Sussex auf, weil sie die permanenten Attacken der Aktivisten nicht mehr aushielt und sich um das Wohl ihrer Familie sorgte. Beide Frauen haben lediglich den Fakt verteidigt, dass biologische Frauen keine biologischen Männer sein können und umgekehrt. Nicht mehr, nicht weniger.
Genau diesen Aktivismus stellten 120 deutsche Wissenschaftler in einem 50-seitigen Dossier an den Pranger. In einem Welt-Artikel erklärten fünf dieser Wissenschaftler, wie die kruden Thesen eines fragwürdigen Aktivismus auch in Deutschland Einzug in junge Formate des ÖRR erhalten. Es wird kritisiert, dass schon Kindern vermittelt wird, dass eine Transition die beste Option für sie sei – ohne auf die Nebenwirkungen von lebenslangen Hormontherapien, Pubertätsblockern und irreversiblen Operationen einzugehen.
Genau darüber wollte ich bei BILD in einem Artikel berichten, kurz nachdem der Welt-Kommentar veröffentlicht wurde. In dem Artikel äußerte sich der Kinderpsychiater Prof. Dr. med. Alexander Korte, einer der 5 Autoren des Welt-Kommentars, mit folgenden Worten:
„Der Aufruf ist nicht dafür gedacht, transsexuelle Menschen – deren Existenz wir akzeptieren und vor deren Leidensdruck wir den allergrößten Respekt haben – zu diskreditieren. Es geht auch nicht darum, dass Kinder nicht frühzeitig über ihre Sexualität aufgeklärt werden sollen. In dem Aufruf geht es darum, vor gefährlichen Falschinformationen – wie Leugnung biologischer Tatsachen und die Mär der Vielgeschlechtlichkeit, kurz: der Verbreitung unwissenschaftlichen Tatsachen – zu warnen“.
Der Artikel wurde verhindert. Mir wurde gesagt, dass ich den Wissenschaftler-Aufruf kritisieren sollte, ansonsten würde der Artikel nicht erscheinen. De facto wurde von mir verlangt, dass ich genau das negativ darstelle, für was ich seit Jahren mit vollem Idealismus kämpfe: vor den Gefahren des woken Aktivismus zu warnen. Allein das hat mich psychisch zermürbt. Die Situation spitzte sich zu, als Sie, Herr Döpfner, einen Tag später einen offenen Brief https://www.welt.de/debatte/article239180477/Mathias-Doepfner-Unser-Haus-steht-fuer-Vielfalt-und-Freiheit.html an alle Mitarbeiter von Axel Springer schickten.

Denn mit diesem Brief ist der Konzern vor der unerträglichen Tyrannei der woken Aktivisten eingeknickt. Der Verlag, der mir eine journalistische Heimat gegeben hat und von dem ich immer dachte, dass er sich mit einer klaren Haltung gegen Ideologien wehrt – ausgerechnet dieser Verlag übernahm mit diesem Brief genau die inhaltslose Rhetorik, mit der nicht nur ich, sondern jeder Mensch, der eine differenzierte Kritik der woken Bewegung betreibt, immer wieder als Menschenfeind diffamiert wird.

Das fängt damit an, dass Sie in dem Brief Dinge behaupten, die nicht wahr sind: Weder in dem Welt-Kommentar noch in dem 50-seitigen Dossier wird Hetze gegen Homosexuelle oder Transsexuelle betrieben, wie man es dort liest. Auch geht es den Wissenschaftlern nicht darum, Menschen daran zu hindern, ihre „fluide Geschlechtsidentität“ frei auszuwählen, also etwa einer Frau zu verbieten als Mann zu leben (und umgekehrt) oder sich als „nicht-binäre“ Person zu identifizieren.

Nochmal: Die gesamte Kritik des Dossiers und des Welt-Kommentars bezieht sich auf eine unwissenschaftliche Ideologie, die zunehmend den öffentlich-rechtlichen Rundfunk beeinflusst: Der Behauptung, dass man das biologische Geschlecht durch einen einfachen Sprechakt wechseln kann.

Dass Sie als Axel-Springer-Chef diesen Fakt falsch darstellen, dass Sie damit tatsächlich leugnen, dass es zwei biologische Geschlechter gibt (im selben Atemzug aber den Autoren „Pseudowissenschaft“ vorwerfen) –, dass Sie die Autoren des Gastkommentars und deren gesamte Kritik als Hetze gegen Minderheiten, ja sogar als homophob diffamieren, und deren kritische Stimme in bester Manier der Cancel Culture mundtot machen – das hat mich zutiefst erschüttert und erschüttert mich noch jetzt.

Es hat mich schockiert, dass der Koloss Axel Springer, der regelmäßig gegen die übelsten Diktatoren der Welt schießt, sich plötzlich von der inhaltslosen Propaganda einer woken Minderheit in die Knie zwingen lässt und dabei auch noch die eigenen Journalisten als Menschenfeinde verhöhnt, die bei diesem bizarren Schauspiel nicht mitmachen wollen.

Eine andere Sache, die mich nachhaltig irritiert, ist die Bigotterie, mit der Sie gleichzeitig versuchten, sich aus der Affäre herauszureden. Auf der einen Seite sagten Sie, dass der offene Brief nur die Meinung des Konzern-Chefs abbilde und, dass man BILD keine politische Richtung aufzwänge. Auf der anderen Seite steht in dem Brief, dass der Gastkommentar „erst recht nicht die Meinung des ganzen Hauses“ widerspiegle, sondern Axel Springer – ganz im Gegenteil – für „Vielfalt und Freiheit“ stehe.

Aber was bedeuten hier „Vielfalt und Freiheit“, Herr Döpfner? Wenn „Vielfalt und Freiheit“ daraus bestehen, einen Gastkommentar kontextlos in die rechte Ecke zu stellen, dann frage ich mich, ob es vor allem darum geht, die woken US-Redaktionen des Unternehmens Axel Springer nicht zu verärgern. Das hat nichts mit „Vielfalt und Freiheit“ zu tun, sondern mit Gleichschaltung und Unterwerfung.

Einige Tage nach Ihrem Brief führten Sie mit uns eine emotionale Debatte, die inzwischen auch öffentlich geführt wurde, und deswegen auch die Redaktionen erreicht hatte.

Dort verteidigten Sie nochmals die Inhalte Ihres Briefes, wiederholten mit Nachdruck Ihre Kritik an dem Kommentar. In diesem Zusammenhang sprachen Sie über die moralische Pflicht einer Redaktion, nicht jede Behauptung in einer Zeitung abzubilden, nur weil sie den Eindruck von Wissenschaftlichkeit erweckt. Als Beispiel nannten Sie Studien von Holocaustleugnern.

Ich weiß nicht genau, in welche Richtung Axel Springer gerade steuert, welche neuen Ideale von „Vielfalt und Freiheit“ in der Unternehmenskultur zukünftig etabliert werden sollen. Wer aber solche Vergleiche zu Holocaustleugnern zieht, ist nicht weit davon entfernt, den Holocaust selbst zu relativieren. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das tatsächliche Ihre Interpretation einer vielfältigen und freiheitlichen Firmenkultur sein soll.
Herzlich,
Judith Sevinç Basad
.. Alles vom 16.6.2022 von Judith Sevinç Basad bitte lesen auf
https://judithsevincbasad.substack.com/p/wieso-ich-bild-verlassen-habe?s=w

 

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