Katholikentag 2012 in Mannheim – Resignation oder Aufbegehren

Aufbruch im Schatten der Piusbrüder: Während der Vatikan über die Rückkehr der erzkonservativen Gemeinschaft debattiert, kämpft die Basis auf dem Katholikentag um Reformen. Am Ende bleiben Floskeln. Alles vom 20.5. auf
https://www.badische-zeitung.de/resignation-oder-aufbegehren-katholiken-leiden-an-ihrer-kirche

Einige Stimmen:
Bundestagspräsident Norbert Lammert zu der von der kath. Kirche betriebenen Zentralisierung: „Das ist eine faktische Entmündigung der Laien“
Bundespräsident Joachim Gauck zur Ökumene: „Ich träume davon, an Ihrer Eucharistiefeier einmal so teilzunehmen, dass ich Sie nicht störe, wenn ich hingehe.“ Zur Arbeit der Ehrenamtlichen. „Wie wäre es um die Kirche bestellt, wenn sie nur durch das geistliche Amt repräsentiert wäre“,
Vizepräses der Synode der EKD Günther Beckstein fragt, „warum die Versöhnung mit den Piusbrüdern eine größere Bedeutung hat als die Ökumene mit den Protestanten.

Der österreichische Pfarrer Helmut Schüller, früherer Wiener Generalvikar, ruft zu kirchlichem Ungehorsam auf: „Mit Ungehorsam meinen wir Ungehorsam gegenüber einer Entwicklung in der Kirche, die hinter das Zweite Vatikanische Konzil zurückfällt. Dieser Entwicklung verweigern wir uns. Ungehorsam hat etwas mit Gehör zu tun, das heißt, wir verweigern uns einer Kirchenleitung, die den Anliegen des Kirchenvolks einfach kein Gehör schenkt. Ungehorsam, Gehorsam und Gehör hängen eng zusammen, und es ist eine Haltung unseres Gewissens, das gemäß kirchlicher Tradition nicht durch blinden Gehorsam übertrumpft werden kann. …Wir sind in unserer deutlichen Sprache von vielen nicht nur verstanden, sondern ermuntert worden. Ganz ohne Zweifel stehen 400 Priester und Dreiviertel des Kirchenvolks erklärtermaßen hinter uns. Gehör gefunden haben wir inzwischen auch in Deutschland, Frankreich, Irland, in Australien, in Tschechien und der Slowakei sowie in den USA. Das heißt, es ist ein neues Bild entstanden. Es handelt sich nicht um einige österreichische Pfarrer, denen es langweilig ist, sondern um Themen, die international verstanden werden und offensichtlich weltkirchlich präsent sind.“

Bischof Müller, Gastgeber des Katholikentages 2014 in Regensburg, beleidigt die Laien: „Es ist die Frage, ob die sogenannten Reformgruppen wirklich solche sind. Es kann nicht sein, dass Leute, die von sich aus nichts zustande bringen, sich an die großen Veranstaltungen dranhängen und eine parasitäre Existenzform bringen.“

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Leipziger Allerlei: Katholikentag wird Atheistentag – Grüne Schals und keine Botschaft
Glaube als Zeitvertreib? Der 100. Katholikentag bietet Anschauungsunterricht. Katholischer Glaube – wie Fleischbrühe oder wie der VFL Bochum? Jede Menge Zelte und Pavillons, rund tausend Veranstaltungen, 40.000 Gäste, ein Haufen Politprominenz. Baden-Württembergs Vorzeige-Ministerpräsident Kretschmann warnt professionell vor Populismus und völkischem Gedankengut. Besucher und Gläubige diskutieren über Nationalismus und TTIP. Immer wieder auch hier: Leere Reihen, freie Plätze.
Was war noch gleich die Botschaft in Leipzig? Wie das Signal? „Sie kommen offensichtlich gut zurecht ohne Gott“, sagt Gregor Giele, Pfarrer der Leipziger Propsteikirche, „sie vermissen gar nichts, halten sich für die Normalen.“ Er meint die Atheisten. Mit klassischen Atheisten, so Giele resigniert, könne man debattieren und streiten. Aber was er und seine geistlichen Mitstreiter in und um Leipzig erfahren, sei etwas anderes: reines Desinteresse. ….
Alles vom 30.5.2016 bitte lesen auf
https://www.heise.de/tp/artikel/48/48389/1.html

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