Kartoffeln Herkunft verschleiert

Bio-Frühkartoffeln aus kontrolliertem Anbau zu 1,99 Euro für 1,5 kg, also 1,33 Euro/kg. „Abgepackt von: siehe Etikett, für Edeka.“ Schaut man aufs Etikett: „Wild KZM, 75031 Eppingen/Baden, Albert-Einstein-Strasse 1“. Klingt gut, zumal ganz oben in fetter Schrift „Ackergold“ heimatliche Erinnerungen weckt. Doch die bodenständige Regionalität ist vorgegaukelt, denn ganz unten in kleinstmöglicher Schrift steht „Herkunft: Ägypten“. Also Ackergold vom Nil-Delta.Nicht anders bei den Frühkartoffeln aus Spanien, Portugal und Frankreich – täuschend und unehrlich wird versucht, das ferne Herkunftsland zu verstecken und ein regionales Produkt vorzutäuschen. Mehrere Kunden die ich frage, sind ganz erstaunt „Was, ich dachte, die Kartoffeln kommen aus Nordbaden.“ Nur Zypern macht eine ehrliche Ausnahme, denn da steht groß „Cypro“ als Überschrift mit dem Zusatz „aus roter Vulkanerde“.

Deutsche Frühkartoffeln offen (ohne Ortsangabe) kosten 1.49 Euro/kg. Frühkartoffeln aus Forchheim im 1,5 kg-Pack für 2,49 Euro, also 1,66 Euro/kg. Also einiges teurer als die Südländer: Gala Spanien 2,49 Euro für 2 kg (1,25 Euro(kg). Anabelle Portugal 2,39 Euro für 2 kg (1,20 Euro/kg). Allians Frankreich 2,69 Euro für 2 kg. Gleichwohl ist die Importware teurer in diesem Jahr: Das Angebot aus Ägypteh und Portugal ist geringer und die deutschen Frühkartoffeln werden ca 3 Wochen früher geerntet.
Wie dem auch sei: Die Trickserei, mit kleiner Schrift, Ackergold-Grafik, kaum lesbaren Ursprungsangaben und Bio mitsamt kontrolliertem Anbau die bei den bewußten Verbrauchern hochgeschätzte Regionalität vorzugauckeln, mag zwar nicht betrügerisch im juristischen Sinne sein – unehrlich und unwahr ist sie allemal.
14.6.2014

 

Verbraucher wollen Regionalität
„Es schmeckt mir, was wir ernten“, sagt Ottmar Binder schmunzelnd. Für seine Bioland-Ware bekommt der Landwirt rund einen Euro pro Kilo mehr als seine konventionell arbeitenden Berufskollegen. So liegt der Preis für Bioware bei 2,50 Euro, für konventionell erzeugte Frühkartoffeln zwischen 1,40 und 1,60 Euro. „Wir haben dreißig Prozent weniger Ertrag“, relativiert Binder. In Rechnung gestellt werden müsse auch der größere Arbeitsaufwand für die Unkrautbekämpfung im Bioanbau. …. Alles vom 23.5.2014 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/forchheim/verbraucher-wollen-regionalitaet–85230688.html

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