Juchtenkaefer und Auerhuhn

Was waren das noch Zeiten, als die Grünen mit dem Auerwild und im Schulterschluss mit allen Naturschutz– und Umweltverbänden protestieren konnten. Als die Juchtenkäfer im Schlosspark zu Stuttgart das ursprünglich grüne Milliardenprojekt Stuttgart 21 scheitern lassen sollten. Als Widerstand gegen Flächenversiegelung und den Bau neuer Gewerbegebiete, Strassen und Wohnquartiere gerne mit den Vorschriften Natur- und Artenschutz begründet wurde. Nach der Energiewende und dem Wechsel von der Opposition in die Regierung erkennt der grüne Ökoprotest neuen Fronten. Beim Ausbau der Windkraft kämpft er gegen die strengen Natur- und Artenschutzvorschriften, die er früher so gerne zum Aushebeln benutzt hatte. Beim Pumpspeicherwerk Atdorf sind Bund, Nabu, LNV und BLNN plötzlich im gegnerischen Lager, bei den Strom-Überlandtrassen sowieso. Und der Atomausstieg droht zu scheitern – nicht am Willen Aller, sondern weil schlicht die Fachleute fehlen. Die von Grünen jahrelang gepredigte Technikfeindlichkeit hat bei der Jugend grausam gefruchtet: Biologie, Chemie, Physik und Ingenieurwesen sind uncool. In Deutschland studiert kaum noch jemand Nukleartechnik – und wenn, dann sind es Ausländer. Die Folgen sind fatal: Die für Rückbau und Endlagerung der AKWs benötigten Ingenieure gibt es nicht – langfristig. Und mit einfachem „AKW abschalten“ ist es nicht getan – halbwertszeitgemäß langfristig.

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