Journalist Jürgen Liminski ist tot

Der katholische Journalist und Lebensrechtler Jürgen Liminski ist im Alter von 71 gestorben. Sein Spezialgebiet war die Familienpolitik, daneben Frankreich und der Nahen Osten. Liminski war ein Journalist der sog. alten Schule (Hanns Joachim Friedrichs), der sorgfältig recherchierte und Nachricht und Kommentar stets trennte.

Jürgen Liminski war Ressortleiter für Außenpolitik bei der „WELT“ und dem „Rheinischen Merkur“, dann Moderator beim Deutschlandfunk. Für die „Tagespost“ schreibt Liminski seit 1980. Er war als Redakteur bei den „Dernières Nouvelles d´Alsace“ in Straßburg sowie als Korrespondent spanischer und lateinamerikanischer Zeitschriften tätig. Seit 2005 war Liminskis zudem Geschäftsführer des Instituts Demographie-Allgemeinwohl-Familie e.V. (www.i-daf.org). Jürgen Liminski hinterlässt seine Frau Martine, geborene Le Noxaic, sowie zehn Kinder im Alter von 49 bis 30 Jahren und 21 Enkelkinder.
18.6.2021
https://www.liminski.de
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Jürgen Liminski: Ein tapferer Streiter für die Familien
Ruhe in Frieden, lieber Jürgen! Es sind so Momente, da man spontan denkt: Das ist doch nicht möglich. Wo man unwillkürlich den Gedanken hat, das muss ein Irrtum sein.
So einen Moment erlebte ich gestern Nachmittag im Auto auf der A2, als mich eine Freundin anrief und sagte: “Hast Du schon gehört, dass Jürgen Liminski tot ist?” Wie tot? Ich verstand nicht sofort, was sie meinte, weil das konnte doch nicht sein. Jürgen, der großartige Kollege, der tapfere Streiter gegen die schlimmen Angriffe auf die Familien in Deutschland, die wir seit Jahren immer massiver aus dem linksgrünen Juste Milieu und den Mainstreammedien erleben.
Der Ehemann, Vater von zehn Kindern, Opa von 21 Enkeln, der kluge Kopf, immer gut gelaunt, gut aussehend, ein tiefgläubiger Katholik. So einer kann doch nicht einfach so sterben, im Alter von 71 Jahren, das ist doch nichts. Den Jürgen braucht seine Familie, den brauchen wir alle, die wir den Kampf um diese Gesellschaft (noch lange) nicht aufgegeben haben. Und nun ist er nicht mehr da, nach einer schweren Krankheit: er ist nicht mehr hier, sondern am Ziel seiner Reise durchs irdische Dasein, dort, wo Menschen wie er nach seinem Tod auf Erden seinen Frieden finden werden.
Jürgen und ich kannten uns seit vielen Jahren, es war immer eine wirkliche Freude, wenn wir uns irgendwo getroffen haben bei einer Tagung oder in einem christlichen Zirkel zum Meinungsaustausch.
Wir waren nicht wirklich Freunde, dazu hatten wir leider zu wenig regelmäßigen Kontakt, aber die Nachricht von seinem Tod hat mich tief berührt gestern und berührt mich auch jetzt. Und ich bete für ihn, seine wunderbare Frau Martine, seine Kinder und Enkel, dass Gott Ihnen allen die Kraft gibt, mit diesem schweren Verlust klarzukommen. Irgendwie. Wir alle werden Dich niemals vergessen, Jürgen! Ruhe in Frieden”
… Alles vom 12.6.2021 von Klaus Kelle bitte lesen auf
https://denken-erwuenscht.com/ruhe-in-frieden-lieber-juergen/

 

Ein integrer Journalist für Familie und Leben
– Zum Tod von Jürgen Liminski

Der katholische Journalist und Streiter für die Familie und das Lebensrecht der ungeborenen Kinder hat seinen irdischen Lebensweg beendet. Er verstarb heute morgen in Bonn. Sein Gesundheitszustand hatte sich zuletzt verschlechtert. Unerschöpflich schien seine Energie. Unermüdlich mahnte er „glaubwürdige Medien“ an und forderte „integre Journalisten“. Sein Tod fällt in einen Moment, der in beiden Anliegen einen Tiefpunkt darstellt.
…. Alles vom 18.6.2021 bitte lesen auf
https://katholisches.info/2021/06/11/ein-integrer-journalist-zum-tod-von-juergen-liminski/
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Jubiläen und Abschiede der JF: Zum Tod von Jürgen Liminski
Mitten hinein in unsere Freude über den 35. Geburtstag unserer Zeitung und die erfolgreich über die Bühne gebrachte Runderneuerung unseres Erscheinungsbildes platzte die Nachricht vom Tod unseres langjährigen Mitstreiters Jürgen Liminski (ausführlicher Nachruf Seite 16). Er war für uns ein enger Wegbegleiter, väterlicher Ratgeber und Freund. Ob Geopolitik, Naher Osten, Frankreich, Ukraine – ob Familienpolitik, Lebensschutz, Kirchenfragen und die Niederungen der Parteipolitik, besonders der Union: Liminski war ein umfassend gebildeter Journalist alten Schlages, dessen Stimme Gewicht hatte.

Jürgen Liminski steht für eine Generation konservativer Journalisten, die noch in den siebziger und achtziger Jahren selbstverständlich ihren Zugang zu etablierten bürgerlichen Zeitungen, aber auch öffentlich-rechtlichen Sendern erhielten. Liminski arbeitete sowohl bei Springers Welt als auch beim Deutschlandfunk, für den er bis zu seiner Pensionierung tätig und vielen Hörern mit seinen Morgensendungen vertraut war.
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Die Autoren, die zu uns stießen, markierten auch die politische Entkernung der einst bürgerlichen Zeitungen.
Die Junge Freiheit war ursprünglich eine Initiative von Studenten, teilweise Autodidakten, selbsternannten Journalisten – Jungspunden, die sich anmaßten, Zeitung zu machen. Eine außergewöhnliche Mischung entstand, als dann mit dem Wochenzeitungsstart 1994 nach und nach alte Fahrensmänner an Bord kamen und uns wesentlich den Rücken stärkten.
Unvergessen der Moment, als Günter Zehm, lange Jahre einer der herausragenden Redakteure der Welt, zeitweise stellvertretender Chefredakteur, mit seiner legendären „Pankraz“-Kolumne 1995 zu uns kam, die bis zu seinem Tod 2019 kontinuierlich in der JF erschien. Oder sein Redaktionskollege Carl Gustaf Ströhm, berühmter Osteuropa­korrespondent der Welt, der kurz nach ihm mit einer Kolumne zu uns kam. Von der FAZ stießen Alexander Graf Razumovsky, Klaus Peter Krause, Friedrich Karl Fromme, Eberhard Straub, Karl Feldmeyer zu uns.
Ihre Namen sind nicht nur Kompliment für unsere Zeitung, die zu einem Hort für solide Journalisten mit konservativem Profil wurde – sie markierten auch eine wachsende Entfremdung des Publikums und der Autoren von den einst konservativ ausgerichteten bürgerlichen Zeitungen FAZ, Welt (und dem 2010 untergegangenen Rheinischen Merkur), die parallel zur Linksdrift der Unionsparteien unter einer politischen Entkernung litten.
Als Zeitung fühlen wir uns dem Erbe dieser großartigen Publizisten verpflichtet und sehen es als unseren Auftrag an, unseren publizistischen Wirkungsgrad nicht nur zu bewahren, sondern systematisch weiter auszubauen.
… Alles von Dieter Stein bitte lesen in der JF vom 18.6.2021, 25/21, Seite 1
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Streiter für die Familie: Ein Nachruf auf den Publizisten Jürgen Liminski
Eine markante Stimme im deutschen Journalismus ist verstummt: Jürgen Liminski, Journalist und Diplom-Politologe, den Lesern der Jungen Freiheit als scharfzüngiger Autor bekannt, ist nach einer schweren Herzattacke im Alter von 71 Jahren in Bonn gestorben. Erst in der zweiten Mai-Hälfte waren seine letzten beiden JF-Beiträge – ein Leitartikel zum Israel-Palästina-Konflikt und ein Kommentar zur Flugzeugentführung nach Weißrußland – erschienen. Und die Ende dieser Woche in den Handel kommende Zeitschrift Cato enthält seinen nun posthum veröffentlichten Essay „Leugnung der Natur“ über Gesetzentwürfe im politischen Berlin, die vorsehen, pubertierenden Jugendlichen ab 14 Jahren eine hormonelle und operative Geschlechtsumwandlung auch gegen den Willen der Eltern zu ermöglichen.

Die Spezialgebiete des ehemaligen Deutschlandfunk-Redakteurs (bis 2015) und beim Rheinischen Merkur, unterstützte unter anderem das Familiennetzwerk, einen christlich-konservativen Interessenverband, und hatte bereits 1994 den Preis der Stiftung Ja zum Leben erhalten. Seit 2005 war er Geschäftsführer des im selben Jahr gegründeten Instituts für Demographie, Allgemeinwohl und Familie (IDAF).

„Wir verlieren mit ihm einen treuen Partner und Freund, der stets für die Werte der Familie eintrat. Vor allem verlieren wir in ihm einen Philanthropen, stets dem Gegenüber zugewandt mit einem erstaunlichen Optimismus, trotz mancher politischer Anfeindungen. Er hinterläßt eine große Lücke“, zeigte sich Karl-Heinz B. van Lier, Geschäftsführer der Stiftung für Familienwerte, gegenüber dieser Zeitung vom Tod Jürgen Liminski betroffen.

Er war ein unermüdlicher Streiter für die Ehe und den Schutz des ungeborenen Lebens – auch als Mitarbeiter in- und ausländischer Zeitungen wie als Organisator familienpolitischer Kongresse. Die Liebesbeziehung zum Partner und den Kindern auch unter schwierigen Bedingungen zu gestalten, das sei mehr als Überlebenskunst, schärfte er in Vorträgen und Artikeln seinem Publikum ein: „Es ist das Wachsen der Seele!“ Kinder wünschten sich Zeit mit ihren Eltern. Aber Politik und Wirtschaft, und hier setzte die Kritik an, hätten bei dem Stichwort Familie kaum mehr im Sinn als Kita, also Fremdbetreuung, und Produktionssteigerung. „Dabei sollten sie langfristig an die Steigerung des Humanvermögens denken.“

Er scheute sich auch nicht, in seinen Kommentaren die Gender-Ideologie anzuprangern und von einer Offenbarung sozialistischer Denkweisen in Deutschland zu sprechen. Denn zur Familienvergessenheit geselle sich die Kindeswohlvergessenheit. Am 7. Dezember 2018 konstatierte Liminski in der JF: „In diesem Land herrscht keine Willkommenskultur für ungeborene Kinder.“
Er geißelte das kollektivistischen Denken , daß Vater Staat alles besser könne. Ignoriert würden die Bindungsbedürfnisse kleiner Kinder und die schon lange wissenschaftlich nachweisbare Erkenntnis, daß Bindung der Bildung vorausgehe. Für den Publizisten, der mit solchen Einlassungen zwangsläufig die Zahl seiner Gegner in Medien und Politik vermehrte, stellte sich die Frage, ob Kindertagesstätten „wirklich systemrelevante Wirkung“ entfalten könnten, „wenn das Personal fehlt, was sich bei vielen Erzieherinnen schon wegen der chronischen Überforderung auch auf die Qualität niederschlägt“.

Gelassen nahm er es hin, wegen solcher Kritik in die Ecke des vermeintlich Altmodischen, des gesellschaftspolitisch Reaktionären gestellt zu werden. Selbstbewußt verteidigte er bei einem Vortrag in Augsburg seine Sicht der Dinge: „Familie ist die Lebensform, die der Natur des Menschen entspricht, seinen Hoffnungen und Sehnsüchten, seinem Durst nach Liebe, seinem Hunger nach Anerkennung, seinem Bedürfnis nach Intimität, die Geborgenheit schenkt und Gefühl für existentielle Sicherheit.“

Mit seiner aus Frankreich stammenden Ehefrau Martine, einer Pädagogin, schrieb Jürgen Liminski das Buch „Abenteuer Familie – Erziehung mit Liebe ist immer ein Erfolg“ (2002). Ebenfalls im Augsburger Sankt Ulrich Verlag erschien von ihm „Die verratene Familie – Politik ohne Zukunft“ (2007).

Im Februar 2011 wurde Jürgen Liminski vom Paderborner Weihbischof Manfred Grothe zum Direktor der Informationsabteilung im Internationalen Generalsekretariat des Hilfswerks „Kirche in Not“ in Königstein (Taunus) ernannt, im Jahr darauf gab er diese Funktion aber wieder auf. Aus seiner Mitgliedschaft im Opus Dei machte der am 1. April 1950 im schwäbischen Memmingen geborene Journalist, der an Universitäten in Pamplona (Spanien), Straßburg und Freiburg im Breisgau studiert hatte, anders als viele andere Angehörige dieses als katholische Geheimorganisation verdächtigten „Werk Gottes“ nie ein Hehl. Hier war für ihn, den Paneuropäer, die Basis seines publizistischen, oder sollte man besser sagen: missionarischen Wirkens. Jürgen Liminski, darauf angesprochen, wiegelte stets ab: „Ich selbst klebe mir kein Etikett an. Ich bekenne mich zur römisch-katholischen Kirche, also auch zum Papsttum. Das ist für manche wohl schon reaktionär, für mich einfach nur katholisch.“
Überregional bekannt wurde er als Organisator eines Kongresses „Demographie und Wohlstand“ im Haus der Deutschen Wirtschaft in Berlin unter der Schirmherrschaft der ehemaligen Staatsoberhäupter Jacques Chirac und Johannes Rau. Der Kongreßband gehörte, wie die Tagespost (Würzburg) anmerkte, zu den ausgezeichneten Fachbüchern des Jahres 2003. Was Jürgen Liminski über den Zustand des Journalismus sagte und zu Papier brachte, vermehrte nicht gerade die Zahl seiner Freunde in den Medien: „Im deutschen Journalismus herrscht eine Mentalität des Kollektiven.“

… Alles vom 18.6.2021 von Gernot Facius bitte lesen in der JF, 25/21, Seite 16
https://www.junge-freiheit.de

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