Journalismus: Resignation-Letter

„But the lessons that ought to have followed the election—lessons about the importance of understanding other Americans, the necessity of resisting tribalism, and the centrality of the free exchange of ideas to a democratic society—have not been learned. Instead, a new consensus has emerged in the press, but perhaps especially at this paper: that truth isn’t a process of collective discovery, but an orthodoxy already known to an enlightened few whose job is to inform everyone else“ – solch deutliche Worte schreibt die Journalistin Bari Weiss in ihrem „Resignation Letter“, in dem sie ihren Job als Redakteurin bei der angesehenen New York Times (NYT) kündigt. Auf deutsch:
Man habe darin versagt, die Lehre aus den Wahlen zu ziehen, dass es wichtig sei, auch andere Amerikaner zu verstehen, dem Tribalismus zu widerstehen und die Meinungsfreiheit als Teil einer demokratischen Gesellschaft anzuerkennen. Stattdessen habe sich in der Presse im Allgemeinen und der New York Times im Besonderen die Überzeugung durchgesetzt, dass Wahrheit nicht etwas ist, was man kooperativ und gemeinsam entdeckt, sondern etwas Orthodoxes, das einige wenige Erleuchtete schon von vornherein wissen, und die es als ihre Aufgabe ansehen, alle anderen über ihre Wahrheit zu informieren.
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Bari Weiss klagt den vorherrschenden Gesinnungs– bzw. Haltungsjournalismus des Nudging, der dem Leser eine einheitliche Meinung als Wahrheit präsentiert und damit dem Journalismus eines Hans Joachim Friedrichs widerspricht, der Meinung (Kommentar) strikt trennt von Nachricht (Fakten).
Weiter drei Passagen aus dem international viel beachteten „Resignation Letter“ von Bari Weiss:
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NYT-Journalistin Bari Weiss: „Twitter is not on the masthead of The New York Times. But Twitter has become its ultimate editor. As the ethics and mores of that platform have become those of the paper, the paper itself has increasingly become a kind of performance space. Stories are chosen and told in a way to satisfy the narrowest of audiences, rather than to allow a curious public to read about the world and then draw their own conclusions. I was always taught that journalists were charged with writing the first rough draft of history. Now, history itself is one more ephemeral thing molded to fit the needs of a predetermined narrative.“
Twitter sei zwar nicht das Impressum der New York Times, aber inzwischen ihr Verfasser. Sie sei immer mehr zu einem twitterartigen Medium geworden, einer Art „performance space”. Man wähle die Stories nur noch danach aus, dem engstirnigsten Publikum zu gefallen, statt einer neugierigen Öffentlichkeit über die Welt zu berichten und die ihre eigenen Schlüsse ziehen zu lassen. Früher sei es so gewesen, dass Journalisten die waren, die so die erste grobe Beschreibung der Geschichte/Vergangenheit (gibt leider kein so exakt passendes deutsches Wort für history) abgeliefert haben. Heute ist es so, dass sich die Geschichte zu einem kurzlebigen Ding verwandelt hat, das sich gefälligst dem vorgegebenen Narrativ anzupassen hat.
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NYT-Journalistin Bari Weiss: „My own forays into Wrongthink have made me the subject of constant bullying by colleagues who disagree with my views. They have called me a Nazi and a racist; I have learned to brush off comments about how I’m “writing about the Jews again.” Several colleagues perceived to be friendly with me were badgered by coworkers.“
Wer noch Denkfehler aufdeckt, wird gemobbt und Nazi oder Rassist genannt. Kommentare wie „schreibt wieder von Juden” muss sie abperlen lassen. Die Kollegen, die noch freundlich zu ihr waren, wurden dafür von den anderen gepiesackt.
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NYT-Journalistin Bari Weiss: „But the truth is that intellectual curiosity—let alone risk-taking—is now a liability at The Times. Why edit something challenging to our readers, or write something bold only to go through the numbing process of making it ideologically kosher, when we can assure ourselves of job security (and clicks) by publishing our 4000th op-ed arguing that Donald Trump is a unique danger to the country and the world? And so self-censorship has become the norm.“
Intellektuelle Neugier – oder gar Risiken auf sich zu nehmen – wird bei der Times nur noch als Belastung angesehen. Warum sollte man etwas Herausforderndes für die Leser schreiben, oder etwas, was nur schwer durch den Betäubungsprozess geht, alles ideologisch kosher zu machen, wenn man sich Job und Clicks sichern kann, indem man einfach die 4000ste Version davon schreiben kann, dass Donald Trump eine Gefahr für das Land und die Welt sei? Auf diese Weise wurde die Selbstzensur zur Norm.
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Die deutschen Einheitsmedien lehnen Bari Weiss‘ „Resignation Letter“ strikt ab, auch weil sie den Offenen Brief gegen die »Cancel Culture« im Harper’s Magazine vom 7.7.2020 mit unterzeichnet hat.
https://harpers.org/a-letter-on-justice-and-open-debate/
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Die Situation um Haltungsjournalismus, Einheitsmeinung und „Orthodoxie hat die Wahrheit“ der Medien ist in Deutschland noch viel bedenklicher als in den USA. Warum? Nur ein Beispiel: In den USA wird der „Resignation Letter“ von Frau Weiss breit und offen (Pro und Contra) diskutiert. In Deutschland hingegen werden die zahlreichen Kündigungsbriefe von Journalisten und Redakteure ignoriert bzw. totgeschwiegen. Oder ist jemals einer bekannt geworden? Und wieviele Journalisten haben ihren „Resignation Letter“ aus Angst um den Verlust des Jobs entweder nicht geschrieben oder davon nur im engen Freundneskreis gesprochen?
16.7.2020

„Resignation Letter“ von Bari Weiss im Original:
https://www.bariweiss.com/resignation-letter
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Deutsche Übersetzung des Briefs von Bari Weiss auf DIE WELT: 
https://www.welt.de/debatte/kommentare/plus211637681/Bari-Weiss-Die-Wahrheit-steht-bei-der-New-York-Times-vorher-schon-fest.html
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Bari Weiss: Twitter ist maßgeblicher Redakteur der „New York Times“
Was Weiss aus der Redaktion der NYT berichtet, klingt eher nach Prawda-artigen Verhältnissen. Der neue Konsens dort sei demnach, dass man »die Wahrheit« nicht mehr gemeinsam, am Ende gar intersubjektiv entdeckt; die Wahrheit werde in der NYT stattdessen als „orthodoxy already known to an enlightened few whose job is to inform everyone else“ verstanden, als Orthodoxie, die den wenigen Erleuchteten schon bekannt ist, welche nur noch alle anderen von ihr informieren müssen. Wo wird nun aber diese Wahrheit erzeugt oder destilliert, die alle Erleuchteten kennen, aber kaum einer argumentativ verteidigen kann? Natürlich im Wahrheitsministerium, nur dass dasselbe heute – immer nach Bari Weiss – Twitter heißt: »Twitter steht nicht im Impressum der New York Times, aber Twitter ist heute ihr maßgeblicher Redakteur.«

Was wäre ihr wichtig gewesen, damit sie ihren Weg weiter mit der New York Times hätte gehen können? Es sind simple Dinge in einer komplizierten Zeit:

dass es entscheidend ist, andere Amerikaner (will sagen: die Anhänger anderer Parteien und Vertreter anderer Meinungen) zu verstehen,
dass man dem politisch-publizistischen Tribalismus widersteht und
dass der freie Meinungsaustausch für eine demokratische Gesellschaft zentral ist.
Doch diese Lehren wurden laut Weiss nicht gelernt. Stattdessen trieb man auch mit Weiss das üble Spiel, wie sie es von anderen kannte: beständiges Mobbing von Kollegen, die nicht ihrer Meinung waren, inklusive Beschimpfung als »Nazi« und »Rassistin«, dazu Beschwerden, dass sie »schon wieder über die Juden schreibe«. Namentlich das Engagement für Israel hat ihr viele Gegner unter der neuen Linken eingebracht.

Doch Weiss’ Gedanken zeigen noch andere Dimensionen auf. Denn sie glaubt nicht einmal, dass die vorgetragenen absurden Meinungen von der Mehrheit der Redakteure vertreten werden. Vielmehr werde diese an sich halbwegs vernünftige Mehrheit von der verrückten Minderheit niedergehalten. Doch warum lassen die vernünftigen Liberalen das mit sich machen? »Vielleicht weil sie an die Gerechtigkeit des letzten Zieles glauben«, vermutet Weiss. »Vielleicht auch, weil sie glauben, sie würden Schutz erhalten, wenn sie nur ihr OK geben…« Und vielleicht wollen sie auch einfach nur ihren Job behalten.
….. Alles vom 16.7.2020 bitte lesen auf
https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/aus-aller-welt/bari-weiss-twitter-ist-massgeblicher-redakteur-der-new-york-times/
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E
inige Kommentare:
Rauswurf unbedeutend gegenüber Verfolgung
Ich muss sagen, dass ich den Rauswurf einer Journalistin aus der New York Times für relativ unbedeutend halte im Vergleich mit der Patriotenverfolgung, die sich zur Zeit in Deutschland abläuft. Twitter hat kürtlich mehr als 50 rechter und migrationskritischer Accounts gesperrt – in Reaktion auf einen Berich des „Southern Poverty Law Centers“ – eine Art US-amerikanischer Amadeu-Antonio-Stiftung. Seehofers „Verfassungsschutz“ hat mittlerweile wohl alle Organisationen und Gruppen rechts der Merkel-CDU zumindest teilweise unter Beobachtung gestellt. In Deutschland gibt es also nur noch die Merkel-CDU (und noch linkere Parteien) und „Rechtsextremisten“. Der Verfassungsschutz betrachtet bereits den Glauben an die Existenz einer deutschen Ethnie („ethnischer Volksbegriff“) für einen Verstoß gegen die Menschenwürde. Eine extreme Ansicht, die in der Praxis auf eine völlige Entrechtung der ethnischen Deutschen hinausläuft, weil jeder, der sich für die Rechte der ethnischen Deutschen einsetzt, als Staatsfeind und Verfassungsfeind verfolgt werden kann.
16,7,2020, Lux,TO

Selbstreferenzieller Journalismus, der sich als Quelle nur noch auf sich selbst beruft.
Das ist kein alleiniges Problem der NYT. In Deutschland funktionieren fast alle Medien so und damit hat man sich eine Gesellschaft geschaffen, die nur noch der ofiziellen Möhre hinterher läuft, die man ihr vor die Nase hält. Oder die Gesellschaft hat diese Medien geschaffen.
Auf jeden Fall sind auch die Medien schuld, die nur noch aus dem Ticker von anderen abschreibt, weil alles andere zu teuer wäre. Man hat sich vollkommen von der Werbewirtschaft abhängig gemacht und tanzt natürlich schon deswegen das, was der Mainstream sehen will. Irgendwann muss es mal der Werbung an den Kragen, sonst ändert sich nie etwas. Wurde etwa schon mal diskutiert, warum Innenstädte, in denen nach 22 Uhr nichts mehr zu kaufen ist, hell erleuchtet sind? Warum in riesigen Elektronikmärkten die ganze Nacht das Licht brennen darf? Was die sinnlosen Werbeeinwürfe im Briefkasten für Umweltschäden verursachen? Warum riesige Werbewände mit Dutzenden von Kilowatt 24 Stunden am Tag irre flimmernd „Verbraucherinformationen“ in die Welt blasen?
Nein, im Zusammenhang mit Werbung findet keine Diskussion statt. Werbung steht über allem. Und wenn das werbefinanzierte und -dirigierte Twitter bei der werbeabhängigen NYT so maßgeblich ist, dann ist das auch wieder eine (Werbe-)katze, die sich selbst in den Schwanz beißt.
16.7.2020, C.N.
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Zwar möchte ich mich keinen Verschwörungstheorien a la Soros, Gates und Co. anschließen
aber erstaunlich ist es schon, dass die Redaktionen scheinbar global in gleiche Weise agieren und kritische Geister diffamieren und ausschließen. Und nein…ich halte es nicht für gut, dass man sich nun mühsam den Weg nach differenzierter Berichterstattung im Netz suchen muss. Die Gefahr hier „Rattenfängern“ auf den Leim zu gehen ist groß und man kann nicht mehr unterscheiden ob wahr oder falsch. Früher schlug man die Zeitung seiner Wahl auf und konnte sich auf die Berichterstattung verlassen…heute ist man verlasen….auch im WWW.
16-7.2020, Fat
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Dieses ganze „Woke“ Geschreibe
zieht sicher auch mehr die schlichten Gemüter an. Einfache, klare Weltsicht – Fragen und Zweifel sind da fehl am Platz. Für einen krititschen Geiste ist die Arbeit in so einen Umfeld ja wie Folter
16.7.2020, T.R.
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… politische Orthodoxie, totalitären Sozial-Konstruktivisten und Ideologen
Es wird immer deutlicher, dass in den USA der entscheidende politisch-gesellschaftliche Kampf dieses noch jungen Jahrhunderts gekämpft wird. Vom Ausgang der Wahlen im November wird das Schicksal der Freiheit und der Liberalität abhängen. Zu viele der totalitären Sozial-Konstruktivisten und Ideologen dieser Welt sind in einflussreiche Stellungen (!) vorgerückt, dekretieren, wie einzig richtig mit ‚dem Planeten‘ umzugehen sei und bedienen sich gut klingender, aber beliebig zu missbrauchenden Ziele (Agenda 2030). Zu viele der Mächtigen haben Gefallen an der politischen Orthodoxie gefunden, schwingen die Peitsche der einzig wahren Weltenrettung zur Domestizierung der scheinbar keck gewordenen Bürger und bewundern kaum noch heimlich das ‚Smarte‘ an der IT-gestützten Diktatur von Xi und seiner ‚Partei‘.
Die USA, die bei aller berechtigten Kritik an Teilen ihrer Politik, lange und bedeutsam auch für bürgerliche Freiheit und Liberalität standen, verlieren an Einfluss. Nicht wegen, sondern trotz dem an der politischen Heimatfront zerschlissenen Präsident Trump. Er stört ganz offenbar die Zukunftsvorstellung von so vielen Staatenlenkern, die sich gelegentlich am Hudson River versammeln, dort immer noch vom hehren Anspruch des einstigen Völkerbundes profitieren, dort aber längst unlautere Absprachen zur Erhaltung ihrer diktatorischen Machtausübung treffen. Darum geht es letztlich auch bei der alten und einst guten NYT: Diejenigen, die ‚es‘ zu wissen vorgeben, wollen ‚uns‘ sagen, wie wir zu leben und deren Machtausübung zu ertragen haben! Wehren wir uns!
16.7.2020, Hei
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Aus einem Lexikonartikel zum Thema Nationalsozialismus 1961:
„An die Stelle der Meinungsbildung durch öffentliche Diskussion trat die Meinungsformung durch eine riesenhafte Propaganda.“
Déjà vu Erlebnisse allenthalben. Das Lexikon ist übrigens von Bertelsmann, lange vor Liz Mohn und den ominösen „Studien“.
16.7.2020, M.M.
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Gesinnungs- und Haltungsjunta in den Medien …
Im gesamten Westen hat sich offenbar eine ganze Gesinnungs- und Haltungsjunta etabliert, die getragen wird von ihrem Hass auf Donald Trump und dem tiefen Wunsch, die eigene, weiße Kultur, die Kultur der Nobelpreisträger, auszulöschen. Und vorneweg und in Mehrheit: radikale, hysterische, irrationale Frauen.
Woher dieser Trieb kommt? Vermutlich spüren sie, daß sie in einer modernen, technischen Welt, vollkommen abgehängt sind. Sie besitzen zwar ein Smartphone, sind aber mit seiner Anwendung überfordert, außer, Texte bei Twitter und fb einzutippen. Ganz zu schweigen davon, daß sie nicht im Entferntesten erklären können, wie so ein Teil funktioniert. Und dieses umfassende Überfordertsein führt zu einer Zerstörungswut auf diejenigen, die die Überforderung durch ihr Know Now und durch ihre Kompetenz herbeigeführt haben. Sehr sehr oft geht dies einher mit Biogedöns, Genderkram und Esoterikschischi. Ich kenne solche Frauen. Sie lechzen nach einem einfachen Weltbild, sind dabei gleichzeitig zutiefst unlogisch und irrational.
16-7-2020, P.S.
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In Deutschland ist es ähnlich
Den Weg der NY-Times sind dort die Süddeutsche gegangen und geht die FAZ. (Fernsehen, Zeit und Spiegel sind längst in der selbstgemachten Hölle angekommen.) Und es wird noch eine ganze Weile schlimmer werden. Das erinnert mich daran: Anonymität im Internet wird immer wichtiger. Wer prominent ist, wie hier Bari Weiss, hat einen gewissen Schutz. Es hilft auch, in den USA oder GB zu leben. Normale Leute, besonders in Deutschland, haben keinen.
16.7.2020, M.S.
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Das aktuelle Medienproblem begründet sich in der Verständnisrolle des modernen Journalisten,
dessen eigentliche Funktion als „Berichtender“ ihm zu minderwertig erscheint und er sich zum „Agitator“ berufen fühlt. Und da die übergroße Mehrheit in diesem Bereich linksgerichtet ist, ist damit die Presse zum Propagandaorgan linker Ansichten degeneriert. Diese Funktion hatte Funk und Fernsehen bereits in der DDR, wir haben also in Deutschland praktisch einen „Staatsfunk“ und „Staatszeitung“ auf ehemaligem DDR-Niveau. Selbst einzelne Personen sind zuortenbar. In der DDR sagte man bei Nachrichtensendungen gern „Stell den Schwindelsender ab“ oder die Tageszeitung flog beim Lesen in die Ecke und somit blieb die Propagandamaschine meist wirkungslos, im wiedervereinten Deutschland scheint diese Eigenschaft offensichtlich abhanden gekommen zu sein. Allerdings zeigt die große Zahl von Abo-Kündigungen, daß die Printmedien zunehmend auf Ablehnung treffen und auch ARD und ZDF müssen es an den Einschaltquoten bemerken.
16.7.2020, Del

.. ihr Brief wird in den USA in vielen Medien diskutiert, in D nicht!
Die Dame beschreibt in ihrer Kündigung, was in der BRD schon längst die Norm ist. Im Unterschied zu den hiesigen Verhältnissen wird ihr Brief in den USA in vielen Medien diskutiert. Das ist hier, angesichts einer gleichgeschalteten Presse, natürlich nicht denkbar. Die USA können noch zurück, wir schon lange nicht mehr. Oder anders ausgedrückt- Wie viele und welche Kündigungsschreiben ehemaliger Redakteure und Journalisten deutscher Mainstream- Medien wurden bei uns veröffentlicht und diskutiert? Da sehen Sie mal.
16.7.2020, K.K.
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Die Situation von Journalisten, die von der vorgeschriebenen Linie abweichen,
zeigt auf, wie es um die Meinungsfreiheit in „westlich geprägten“ Demokratien bestellt ist. Die „Schere im Kopf“ ist ständig präsent, denn jede und jeder weiß, was gesagt bzw. geschrieben werden darf und was eben NICHT. Wer das Unsagbare trotzdem sagt, riskiert akut die berufliche Karriere, wer die falsche Haltung hat, bekommt gar nicht erst einen Job in der Branche. Hier zwei links zum Thema:
1. Bericht der 3sat-Kulturzeit vom 14.01.2016 zur Silvesternacht 2015/2016. Viereinhalb Jahre alt, aber immer noch hochaktuell und exemplarisch, wenn es um das Thema Gesinnungsjournalismus, betreutes Denken und Selbstzensur geht. Nach der Silvesternacht 15/16 ist der Zensurversuch der Medien spektakulär aufgeflogen, meistens aber sind die Gesinnungsjournos mit ihrer Verschweigetaktik erfolgreich und sorgen dafür, dass der „mündige Bürger“ nur das erfährt, was er erfahren soll.
https://www.3sat.de/kultur/kulturzeit/selbstzensur-oder-politisches-kalkuel-100.html
2. Artikel auf achgut, erschienen vor vier Tagen:
https://www.achgut.com/artikel/wie_die_pen_praesidentin_die_redefreiheit_ein_bischen_verteidigt
16.7.2020, Lot
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… einfach mal unabhängige Medienkanäle anklicken
Ähnliche Zustände mit Mainstream-Medien-Propaganda gab es auch im Ostblock der 1980er Jahre, dann haben wir halt unabhängige Medienkanäle aufgebaut. Heute ist es einfacher – man geht nicht in den Knast, wenn man erwischt wird. Statt Papier besorgen und mit Farbe hantieren reichen ein paar Klicks – es gibt noch Plattformen, wo es geht:
https://www.xing.com/communities/posts/wenn-medien-einfach-eine-welt-erfinden-1019739691
https://www.xing.com/communities/posts/im-namen-der-umweltschuetzer-in-aller-welt-moechte-ich-mich-formell-fuer-die-klimaangst-entschuldigen-1019686363
Wieso wird es nicht öfter gemacht? Dann braucht man nicht zu jammern, wenn man existierende Möglichkeiten den Linksgrünen überlässt.
16.7.2020, H.M.
Ende der Kommentare
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Von Fäulnis und Verwesung des Journalismus
Eigentlich gibt es keinen lebenden Journalismus mehr. Es ist eher so eine Art Nekrose. Oder: Wie Linken einfach alles, restlos alles, kaputt machen und zerstören. [Übersetzungsanmerkung] (Falls Journalisten hier mitlesen der vorsorgliche Zeitgeisthinweis für sie: Nekrose hat nichts mit Neger zu tun, es bedeutet Absterben und man schreibt es mit k).
Eine amerikanische (Ex-)Journalistin Kennt Ihr Bari Weiss? Ich bisher nicht. Aber in New York kannte man sie, sie war Redakteurin bei der New York Times und hat da gerade hingeschmissen, weil sie den Journalismus am Ende sieht. Es gibt einen Abschiedsbrief von ihr. (Nee, sie hat sich nicht umgebracht, sie hat nur gekündigt.)

Es passt nicht genau zu dem, was ich bei Journalisten beobachtet habe, aber irgendwie geht es schon in die Richtung: Qualität ist sehr, sehr nachrangig. Es geht darum, ein als Aufgabe zu füllendes Format (Zeitungsspalte schreiben, 90 Minuten Show liefern, 30 Sekunden Einspieler) mit möglichst wenig Aufwand und möglichst professionellem Auftreten zu produzieren und inhaltlich notfalls auch Scheiße zu bringen, denn Hauptsache, es ist vorverdaut. Neid scheint unter Journalisten eine vorherrschende Verhaltensweise zu sein.
… Dass der Journalismus inzwischen zum Sammelbecken für Universalversager und Nichtsnutze geworden ist, ist ja nicht neu. Ich kann mir zwar nicht vorstellen, dass ein Journalismusstudium ganz ohne formale Prüfungen abgeht, aber schon ziemlich viele Geisteswissenschaftler haben mir geschrieben, dass zumindest in den sozialwissenschaftlichen Fächern die Prüfungen ein Witz und effektiv keine Leistungsüberprüfungen sind. Irgendwo hatte ich mal in irgendeinem Blogartikel eine zitiert, die durch ein Sozial- oder Philosophiestudium gekommen war, ohne auch nur ein einziges Mal irgendetwas konkret zu lernen und zu können. Und von diesen staatlich geprüften Schwaflern sammeln sich dann viele im Journalismus.
… Alles vom 16.7.2020 bitte lesen auf
https://www.danisch.de/blog/2020/07/16/von-faeulnis-und-verwesung-des-journalismus/

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Bari Weiss: Es geht nicht mehr um die Debatte, sondern die Person
Eine heikle Geschichte zu recherchieren, scheint für amerikanische Journalisten immer mehr zum Risiko zu werden.
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Die Themen, über die Bari Weiss schreibt, mögen nicht jedermanns Sache sein. Doch erst unterschiedliche Positionen erlauben überhaupt eine Debatte. Dass genau dies nicht mehr geschieht, dass auf sozialen Netzwerken und in Redaktionen hart auf die Person gespielt wird, scheint der Grund für die Kündigung von Weiss zu sein. Sie ist nicht mehr Akteurin in der Debatte um kontroverse Ideen, sondern als Person selbst ihren Kritikern zur feindlichen Idee geworden, die man anfeinden und verfemen darf.
… Alles vom 17.7.2020 bitte lesen auf
https://www.nzz.ch/feuilleton/new-york-times-redaktorin-bari-weiss-macht-dem-blatt-vorwuerfe-ld.1566660?mktcid=nled&mktcval=124&kid=nma_2020-7-17&ga=&trco=

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