Jean Raspail mit 94 gestorben

Der französische Schriftsteller Jean Raspail ist mit 94 Jahren gestorben. Sein Tod macht in dreifacher Hinsicht nachdenklich: (1) Die Prognose in seinem 1973 erschienenen Roman „Das Heerlager der Heiligen“ vom gewaltlosen Eindringen fremder Massen in das demoralisierte Europa mag sich seit der Grenzöffnung Budapest 9/2015 erfüllt haben.

(2) Raspails Werk thematisiert den Untergang bedrohter Kulturen – im Mittelpunkt natürlich den von „La douce France“. Über zwei Millionen mal verkauft, könnte sein Buch heute nicht mehr neu veröffentlicht werden – so eng und die Meinungsfreiheit beschneidend sind die Vorschriften in Frankreich wie in Deutschland.
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(3) Jean Raspail wurde zeitlebens von den Medien heftig kritisiert und wird dennoch von der „schweigenden Mehrheit“ der Bürger millionenfach gelesen – ähnlich wie Michel Houellebecq („Die Unterwerfung“), Rolf Peter Sieferle („Finis Germania“, „Deutschland, Schlaraffenkand“) und Thilo Sarrazin („Deutschland schafft sich ab“). Der Kulturverlust in Europa macht die Menschen anscheinend doch besorgt. Mehr auch hier.
16.6.2020

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