Israel bereisen – Meinung bilden

Bei einer Israelreise zeigte sich, wie einseitig unsere Medien über Israel berichten. Vier Beispiel-Headlines: (1) „Zwei-Staaten-Lösung ist gut“ , (2) „Grenzmauer = Berliner Mauer“, (3) „Reiche Israelis, arme Palästinenser“. (4) „Israel unterdrückt“. Nur 30% der Jordanier sind – wie die Königsfamilie – Haschemiten, 70% dagegen Palästinenser. Mit (1) würde man das Problem der Palästinenser in Jordanien ausklammern – eine Konföderation unter Einbezug von Jordanien wird deshalb vorort favorisiert.
(2) Den Vergleich mit der Berliner Mauer verstehen viele Palästinenser nicht („Wir werden doch nicht eingesperrt“). Nach dem Bau der Grenzmauer ist z.B. der Beschuß von Jerusalem vom Westjordanland her zum Erliegen gekommen, die beiden Polizeibehörden arbeiten eng zusammen. Für die Zeit nach Abschluß eines Friedensvertrags warten schon viele kreative Ideen: Mauer als Klima-Windbrecher, Bebauung/Obstbau an Luv/Lee, Solar-Träger.
(3) Seit 2012 protestieren viele junge, säkulare Israelis gegen hohe Mieten und Lebenshaltungskosten und Benachteiligung (3 Jahre Armee; orthodoxe Juden wie Palästinenser sind befreit). Ein 50jähriger Palästinenser mit jordanischem Paß, dessen Familie seit 5 Generationen in Jerusalem wohnt: Wirtschaftlich geht es ihm so gut wie keinem Palästinenser in irgend einem arabischen Land. Seine 5 Kinder haben alle kostenfrei in Israel studiert, 2 haben gute Jobs in Israel, 3 wanderten aus nach USA, Kanada und Norwegen, weil sie von der Korruption unter Palästinensern genug haben.
(4) 15% der Israelis sind arabische Muslime und ein Viertel der Israelis sind Nichtjuden. In Israel gibt es keine Unterdrückung aufgrund von Religion oder Geschlecht (Frauen).
   
Fazit: Viele junge Deutsche sollten Israel besuchen, möglichst auch Westjordanland und Jordanien. Das Angebot für Freiwilligendienste (SCI, Au pair, Workcamps, Austausch, soziales Jahr) in Israel ist groß, auch in Palästina (z.B. Lifegate Bethlehem). Nur so kann man sich eine eigene Meinung bilden – jenseits des antiisraelischen Mainstreams, den die deutschen Medien vertreten, nur um Quote zu machen.

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