Islam-Antisemitismus nimmt zu

Der Präsident des Zentralrats der Juden warnt vor dem Tragen der traditionellen jüdischen Kopfbedeckung Kippa in „Problemvierteln“: Juden sollten sich zwar nicht aus Angst verstecken, sagte Josef Schuster im Inforadio des rbb. Die Frage sei aber, „ob es tatsächlich sinnvoll ist, sich in Problemvierteln, in Vierteln mit einem hohen muslimischen Anteil, als Jude durch das Tragen der Kippa zu erkennen zu geben.“

Derartige Problemviertel existierten „speziell in Berlin, aber nicht nur in Berlin“. Zitate aus:
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/zentralrat-der-juden-raet-von-der-kippa-in-problemvierteln-ab-a-1020593.html
Schuster legte jüdischen Gläubigen für solche Fälle nahe, „eine andere Kopfbedeckung“ zu erwägen. Es sei eine Entwicklung, die er so vor fünf Jahren nicht erwartet habe – und die auch ein wenig erschreckend sei, so Schuster.

Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD) hat Verständnis für die Sorgen von Juden im Land geäußert. „Diese Ängste sind berechtigt“, sagte Aiman Mazyek der „Berliner Zeitung“. Um dieses Eingeständnis kommt Mazyek nicht herum, da auch die jüdische Gemeinde Berlins abrät, sich in muslimisch dominierten Stadtvierteln mit einer Kippa zu zeigen. Wie halbherzig dieses Verständnis von Mazyek ist, zeigt er mit  der Warnung, soziale Spannungen in deutschen Großstädten zu „islamisieren“, da die Verknüpfung der Begriffe „Problemviertel“ und „muslimisch“ missverstanden werden könne. Hier bemüht der ZMD erneut die Opferrolle des Islam und die Islamophobie-Keule. Schade, dass Mazyek nicht bereit zu sein scheint, die Ursachen des Antisemitismus junger Muslime in dem in Europa vorherrschenden konservativen, sunnitischen Standard-Islam selbst (Erziehung, Integration) zu suchen.

Gegen den ‚einheimischen‘ Antisemitismus wurde viel getan, Deutschland liegt in der Rechtsextremismus-Rate der EU-Staaten ganz unten. Bei dem neuen, ‚importierten‘ bzw. islamischen Antisemitismus sieht es anders aus. Dieser wird in schwer zugänglichen Parallelgesellschaften gepflegt und durch die Behörden zögerlich angegangen – aus Angst vor Vorwürfen von Diskriminierung und Rassimus gegenüber Muslimen. Drei Gründe des auch in Deutschland wachsenden Antisemitismus junger Muslime:
(1) Kindererziehung in der islamischen Familie im Hinblick auf Geschlecht (Junge als Pascha und Mädchen als nichts), Bürger (Kritikfähigkeit, Mündigkeit, Demokratie sind Fehlanzeige) und Religion (Juden als Anders- bzw. Ungläubige). Man sagt, mit 10 Jahren ist diese das gesamte spätere Leben prägende Erziehung abgeschlossen.
(2) Israels aktuelle Politik in Nahost: Westbanks und Gaza (Solidarisierung mit fatah sowie Hamas und deren Ziel „Juden ins Meer“.
(3) Soziale Lage: Eigene muslimische Familie bzw. Clan in Problemviertel, Ghetto bzw. Parallelgesellschaft. Jüdische Familien in ‚besseren‘ Vororten der Großstadt.
27.2.2015

 

Die Sorge um Muslime, die von Juden angegriffen werden, hinter denen Muslime her sind
Caren Miosga vom ersten Deutschen Fernsehen sorgt sich um Muslime, die von Juden angegriffen und stigmatisiert werden, wenn diese Viertel mit einem hohen muslimischen Bevölkerungsanteil meiden. Das klingt dann so:
Wenn Sie jetzt Juden davor warnen, Viertel mit hohem muslimischen Anteil mit Kippa zu betreten, also, zugespitzt, Juden vor Muslimen warnen, sorgen Sie damit nicht dafür, dass Muslime sich von Ihnen angegriffen und stigmatisiert fühlen?
https://www.tagesschau.de/inland/schuster-tagesthemen-interview-101.html
Deswegen wäre es gut, wenn Juden gerade in die Viertel gehen würden, in denen sie nicht gerne gesehen werden, damit sich die Muslime weder angegriffen noch stigmatisiert werden. Oder hab ich da was missverstanden?
28.2.2015, www.achgut.com

Islamischer Antisemitismus als Bedrohung in Deutschland
„Wenn wir in Deutschland die antisemitischen Überzeugungen, die seit vielen Jahren aus dem Mitte des Islams heraus gewachsen sind, die trotz aller politisch motivierten Beschwichtigungen sehr wohl Teil der muslimischen Kultur geworden sind, wenn wir sie nicht entlang der gesamten Sozialisation (Mütter, Väter, muslimische Familienclan, Lehrer, Religionswächter) vehement bekämpfen, werden die Juden in den nächsten hundert Jahren aus Deutschland verschwunden sein.“
5.3.2015, Gil Bachrach in „Ein Misthaufen aus Vorurteilen“, DIE ZEIT, 10/2015, S. 9)

 

20000 Israelis nach Berlin – Antisemitismusdebatte ist nicht ehrlich
Mich schaudert es, wenn ich verfolge, wie im Augenblick eine Antisemitismusdebatte in Deutschland medial entfacht wird, die nichts mit der Wirklichkeit zu tun hat. Tatsächlich klappt das Zusammenleben so gut, dass inzwischen über 20 000 Israelis allein nach Berlin kamen, um hier ganz normal zu leben, was ihnen auch gut gelingt.
Vielmehr verabscheuen die jüdischen Bürger in Deutschland, mit denen ich zusammentreffe, die Medien und bestimmte Lobbyisten, die diese Antisemitismuskampagne gezielt breittreten, um von anderen substantiellen Problemen abzulenken. Wir alle machen uns allerdings große Sorgen über die völkerrechtsverletzende Besatzungspolitik des „Jüdischen Staates“, die dadurch zur Nebensächlichkeit gerät. Wir alle verabscheuen es auch, wie mit den abgeriegelten Menschen in Gaza umgegangen wird und dass sich dieses Drama fast vergessen abspielt. Frau Rösch irrt auch, wenn sie schreibt, dass den Palästinensern nur aus Sicht der „arabisch-stämmigen Einwanderer“ Unrecht geschieht. Dieses Unrecht der israelischen Besatzungs- und Vertreibungspolitik sieht jeder nachdenkende Bürger, egal welcher Abstammung. Denn Verbrechen und Unrecht sind – egal, wer sie begeht – zu kritisieren!
Es sind auch keine antisemitischen Klischees, wenn gegen diese Politik des „Jüdischen Staates“ protestiert wird. Radikale Judaisten werden in Deutschland und anderswo negiert, aber diese stellen ein großes Problem dar . Unser aller Sorgen sollten auf den gemeinsamen Werten des demokratischen Zusammenlebens basieren, egal welcher Religion oder Nichtreligion wir angehören.
11.3.2015, Evelyn Hecht-Galinski, Malsburg-Marzell

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