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Blick auf Yazd von den Tuermen des Schweigens aus am 13.10.2014

Blick auf Yazd von den Tuermen des Schweigens aus am 13.10.2014

 

Der Iran – doppelt so groß wie Frankreich und Deutschland zusammen.

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Immer auf der falschen Seite – Deutsche Aussenpolitik
Ob in Ostblock-Zeiten oder jetzt im Fall des Iran: westliche Politiker, Intellektuelle und Journalisten arrangierten sich mit den Regimes. Freiheitsbewegungen begegneten sie voller Misstrauen – bis heute

Angenommen, es geschähe etwas Ähnliches im Iran wie 2018 in Äthiopien, das Land würde seine militärische Expansion aufgeben, sich im Inneren demokratisieren und die Staatsdoktrin aufgeben, im Fall des Iran also die theokratische Herrschaft, angenommen, Frauen könnten sich demnächst überall unverschleiert in der Öffentlichkeit zeigen – das kultursensible Milieu im Westen stünde dann ungefähr so dumm da wie die Linke 1989 beim Zusammenbruch des Ostblocks. Dafür hat sich Claudia Roth beim Besuch in Teheran schließlich nicht das Kopftuch umgebunden und der Bundespräsident zum gesegneten Revolutionsjahrestag gratuliert, dafür haben Landes- und Bundesregierung nicht jahrelang über die Islamismuswerbung in der Blauen Moschee in Hamburg hinweggesehen und über die iranisch mitgesteuerten Al- Quds-Märsche in Berlin, dafür hatte sich die Universität Münster 2014 keine Professur für schiitische Theologie durch einen von der iranischen Botschaft gegründeten Verein stiften lassen

Juniorprofessur für Schiitische Studien vereinbart


und dafür haben sich ZDF und diverse Kulturinstitutionen nicht das Derrière zerrissen bei der Popularisierung des Schleiers in Europa, damit Frauen im Iran plötzlich drauf pfeifen.

Der Ausgang im Iran ist offen. Aber wenn es den Demonstranten dort gelingen sollte, das orthodoxe islamische Regime zu stürzen, dann könnte es sein, mit viel Glück, dass die Plappermühle einer degenerierten Linken hier in Europa und vor allem in Deutschland ein zweites Mal havariert. Vielleicht für längere Zeit als 1989. Es wäre ein Moment voller Witz und Zauber.
… Alles vom 18.1.2020 von Alexander Wendt bitte lesen auf
https://www.publicomag.com/2020/01/immer-auf-der-falschen-seite/
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Kommentare:
… Warum ist die Bevölkerung so auffällig politisch dumm?
Zitat:“ Wenn es je eine Schamsekunde im Leben dieser einfältigen Wichtigtuer gab, dann machten sie das mit sich selbst aus. Dass sie nach 1990 weiterschwatzten, als wäre nichts passiert, gehört in die Psychologie. Dass sie immer noch ein Publikum fanden – für dieses Mirakel ist die Soziologie zuständig, und ebenfalls die Psychologie.“
Ich wurde selbst beim Lesen Ihrer klugen Zeilen innerlich etwas still. Warum bloß, so fragte ich mich, verhält sich ein Teil der Bevölkerung, und das ist beileibe nicht der dümmste, so auffällig politisch dumm? An der mangelnden Intelligenz kann es nicht liegen. Woran dann? Ich denke, hier kann ich ohne die Psychologie zu bemühen, davon ausgehen, dass Menschen Antriebsfedern zum Denken und Handeln brauchen. Meine 70-jährige Lebenserfahrung sagt mir, dass Neid und Missgunst eine starke treibende Kraft sein kann. Neid und Missgunst entsteht zumeist in der (unbewussten) Kindheit, wie z.B. Konflikte mit Eltern, Geschwister, etc. Da sehe ich auch gewisse Wurzeln, warum sich bestimmte Leute ausgerechnet für das System Sozialismus entscheiden, welches seine Kraft aus der Unterdrückung der Bürger bezieht. Warum, so stellt sich mir die Frage, sind wir umgeben von überzeugten Sozialisten in fast allen Lebensbereichen unserer Demokratie? Ist es ein Anzeichen, dass die Demokratie vielleicht ein „Auslaufmodell“ ist? Oder ist es vielleicht „dem Esel zu gut gegangen“, dass er sich aufs Eis gewagt hat (und nun nicht weiß, wie er wieder runterkommt)?
18.1.2020, Li

Meine Freunde im Iran haben kein Verständnis für das Schweigen
Vielen Dank! Ich bin Iran-Kenner und spreche Persisch —- teile Ihre Meinung voll und ganz! Meine Freunde im Iran haben kein Verständnis für das Schweigen und die fehlende Unterstützung der Linken und des deutschen Politikbetriebs. Kurz noch zur Affinität der Linken zum Islam: ist es nicht auch das Streben zum Totalitären, zum Faschismus, zur Weltbeherrschung, was Linke und islamisches Gewand vereint. Faschismusgenossen.
18.1.2020, C.S.
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Die Ambivalenz der Verhaltensweisen unserer staatlichen “Würdenträger”
jeder Ebene und der Journaille gegenüber diversen Bewegungen ist interessenbedingt und dieser Gesellschaft immanent. Man (die Genannten) weiß ja nie, “wie sich das entwickelt” und damit hat man Angst, sich “falsch” zu positionieren. Durch die Bank: Ein elendes Volk, dessen Gesinnungslumperei nur noch durch ihre politische Verwahrlosung übertroffen wird!
18..2020, M.SCH,

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Seyran Ates: Wie der Iran Deutschland unterwandert
Mit Sorge schauen dieser Tage viele auf den Iran, wo sich der Konflikt mit den USA zu verschärfen droht. Dabei reicht der Arm der schiitischen Mullahs bis nach Deutschland. Seyran Ates über die unterschätzte Gefahr
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Was haben Sie gedacht, als nach Tagen herauskam, dass 176 Menschen sterben mussten, weil ihr Flugzeug „aus Versehen“ von einer iranischen Rakete getroffen wurde, die eigentlich einen amerikanischen Militärstützpunkt zerstören sollte? Ich für meinen Teil fürchte mich gerade sehr. Und zwar davor, dass ich als Bürgerin eines Landes, in dem es seit nunmehr 70 Jahren keinen Krieg gab, nicht mehr zuordnen kann, was in der Welt tatsächlich passiert. Leider habe ich auch nicht das Gefühl, dass ich durch die Medien umfassend und ausreichend informiert werde. Und höchstwahrscheinlich liegt das daran, dass die Medien selbst keinen Zugang zur Wahrheit haben. Wir alle blicken dieser Tage mit Sorge auf den Nahen Osten, wo sich der Konflikt zwischen dem Iran und den USA wieder zu verschärfen droht. Der Nahe Osten, ein Ort, an dem Stellvertreterkriege um Öl und Macht geführt werden. Ein Ort, der vom zivilisierten, demokratisierten Westen mit Waffen ausgestattet wird, auf allen Seiten. Ist es naiv zu glauben, dass die Kriege aufhören würden, wenn weder Waffen noch Munition nachgeliefert würden?

Aus dem Spiel „geschossen“
Der neue Höhepunkt in diesem Konflikt war die Nachricht, dass der Absturz einer ukrainischen Passagiermaschine auf das Konto des iranischen Militärs geht. Ein „Kollateralschaden“ in einem Krieg, der mit der Tötung eines Mannes begonnen hatte, der keineswegs der Held oder Märtyrer ist, als den ihn viele Medien dargestellt haben: Qasem Soleimani. Natürlich war der Mord an ihm eine Provokation, die die Wogen hochkochen lassen musste, in Teheran und im Rest der Welt. Als Kommandeur der Quds-Einheit, einer Abteilung der Revolutionsgarden, zeichnete Soleimani für Einsätze außerhalb des Irans verantwortlich, in denen viel Blut vergossen wurde. Das ist die eine Seite der Medaille.

Die andere Seite ist, dass die Amerikaner ihn tatsächlich wie eine Schachfigur mit chirurgischer Präzision aus dem Spiel „geschossen“ haben. Bitter ist, dass mindestens 200 Menschen als direkte Konsequenz dieser Krise ihr Leben lassen mussten. Das sind jene, die bei der Panik während des Begräbnisses von Soleimani von Massen niedergetrampelt wurden – und eben jene Passagiere einer ukrainischen Passagiermaschine. Der Iran hat den Abschuss inzwischen zugegeben. Wie so oft, ist die Zivilgesellschaft von derartigen Situationen am meisten betroffen.

Kultivierter Antisemitismus
Anlässlich dieses Konfliktes lohnt sich allerdings auch ein Blick auf die Interessenlagen des Regimes und die mit ihr verbundenen schiitischen Gruppierungen hierzulande. Der Iran verfügt über sehr aktive Netzwerke, die auch bei uns regelmäßig für Schlagzeilen sorgen, teils sogar mit dem Segen der öffentlichen Hand.
Da wäre einerseits der latente oder explizite Hass auf „die Zionisten“, der sich vor allem am vom iranischen Regime unterstützten und von schiitischen Gruppen veranstalteten Quds-Tag entlädt. Diese Märsche haben in Berlin bereits Tradition, und nicht selten verirren sich auch Extremisten und Antisemiten unter die Demonstranten. Es scheint sich um ein strukturelles Problem zu handeln. Auf Nachfrage distanzieren sich offizielle schiitische Glaubensrepräsentanten von jeder Beteiligung, als Privatpersonen werden sie allerdings regelmäßig dort gesichtet. Man möchte von einem fast kultivierten Antisemitismus sprechen, der einem hier entgegenschlägt.

Machtzentren und Moscheezentren
Gemessen an der Zahl der rund fünf Millionen Muslime in Deutschland macht die schiitische Minderheit nicht einmal zehn Prozent aus. Diese Gruppe ist naturgemäß dominiert vom einzigen Land, das überhaupt von einer schiitischen Mehrheitsbevölkerung geprägt ist, dem Iran. Gerade deshalb werden religiöse Zentren der Schiiten häufig von iranischen Botschaften unterstützt. Exil-Iraner klären uns immer wieder darüber auf, dass umfangreiche Spionageaktivitäten von solchen Zentren ausgehen. Die deutsche Politik verschließt dennoch gerne die Augen davor.

Eines dieser Zentren ist das Islamische Zentrum Hamburg, das besonders aktiv in der Community ist und auch mehrfach vom Verfassungsschutz als „Instrument des iranischen Regimes“ bezeichnet wurde. Dieser Tage zeigt sich das recht deutlich, denn, wie der Spiegel berichtet, gehen insbesondere von dort Solidaritätsbekundungen und Trauerveranstaltungen für den oben genannten Soleimani aus. Man wird diese Kundgebungen wohl schwer verbieten können, aber es stellt sich die Frage, warum der rot-grüne Senat in Hamburg mit Zentren wie diesem kooperiert, auch wenn er dafür mittlerweile in die Schusslinie geraten ist.

Unerwünschte Aktivitäten in Europa?
Der Iran hat jedenfalls schon seit Jahrzehnten versucht, ein Netzwerk der „Soft Power“ und des Einflusses in Europa zu sichern. Dazu bedient er sich auch der Milizen, denen Soleimani vorgestanden hatte. Über viele Jahre unterhielt der Iran, ähnlich wie Russland es heute noch tut, ein aktives Mediennetzwerk über den Sender „Press TV“, bis ihm schließlich die britische Regulierungsbehörde wegen antisemitischer Äußerungen die Sendelizenz entzog. Mittlerweile beschränkt sich das Angebot auf digitale Kanäle.
Für besondere Irritation sorgte im Jahr 2017 der bei uns wenig beachtete Tod des iranischen Regimekritikers Ahmad Mola Nissi auf offener Straße in Den Haag. Genaue Hintergründe liegen in dieser Affäre noch immer im Dunkeln, aber viele Experten vermuten, dass dies kein übliches Gewaltverbrechen war, sondern ein Auftragsmord, um einen unliebsamen Kritiker loszuwerden. Ob es zum Gerichtsverfahren kommt, weiß keiner.

Der gefährliche Tanz mit dem Märtyrertum
Was sich bei den Trauermärschen zum Tod von Quds-Führer Soleimani wieder gezeigt hat, ist, dass die Glorifizierung des „Märtyrertums“ im schiitischen Glauben ein zentrales Element darstellt. Das spiegelt sich auch in religiösen Festen wie dem Aschura-Fest wider. Warum? Die Schiiten gedenken dabei der Ermordung von Imam Husain in der Schlacht von Kerbela, einem Enkel des islamischen Propheten Mohammed. Mir wurde etwa vor ein paar Monaten ein Video übermittelt, das die Problematik sehr gut verdeutlicht. Ein dreizehnminütiger Clip zeigt eine Gruppe betender Islamisten aus Berlin, die sich „Pfadfinder“ nennen. Begleitet wird ihr Gebet von rituellen Wehklagen, das typisch für diese Feierlichkeiten ist. Die Schlüsselpassage, zu der Kinder weinen (müssen), wird völlig unreflektiert rezitiert: „Oh mein Onkel, der Tod ist für mich süßer als Honig.“ Derartige Lesungen oder historisch angelehnte Schauspiele findet man zuhauf im Netz, auch in deutscher Sprache.

Wie Kinder zum Hass erzogen werden
Es opfern sich historische Figuren für den Glauben und lassen ihre Familien hinter sich, um in der Schlacht zu sterben. Ich sage es ganz offen: Wenn Kinder einem solchen Einfluss ausgesetzt werden, müssen wir uns nicht wundern, wenn wir sie an unterschiedlichen Kriegsschauplätzen der Welt im Kampf für die Religion wiederfinden.
Die oben erwähnten Institutionen und Machtzentren sind leider nicht Teil der Lösung, um die Kinder für den Frieden und die Demokratie zu gewinnen. Sie sind Teil des Problems und müssen endlich zur Verantwortung gezogen werden, wenn sie antidemokratische, antisemitische, frauenfeindliche und homophobe Lehren verbreiten.

Zweckbündnis mit der Muslim-Brüderschaft
Zu guter Letzt sind Revolutionsgarden wie die Quds-Einheit in den vergangenen Jahren auch durch „kreative“ Ansätze aufgefallen. Getreu dem Motto „Der Feind meines Feindes ist mein Freund“ nahm man vor einigen Jahren auf höchst informeller Ebene Kontakte zur sunnitischen Muslimbruderschaft auf, um sich gegen den gemeinsamen Feind Saudi-Arabien zu verbünden, wie geleakte Daten belegen. Jetzt müssen wir erstmal im Auge behalten, wie es mit den USA und dem Iran weitergeht, und hoffen, dass die aktuellen Proteste im Iran Erfolg zeigen. Ich wünsche den jungen Menschen und der Opposition alle Kraft der Welt, gegen das gewalttätige Mullah-Regime zu bestehen. Die Freiheit lässt sich nicht unterdrücken. Sie ist manchmal einfach nur sehr still, wenn sie in die Öffnungen von Maschinengewehren und Panzerkanonen blicken muss.
… Alles vom 13.1.2020 von Seyran Ates bitte lesen auf
https://www.cicero.de/aussenpolitik/iran-konflikt-usa-soleimani-schiiten-deutschland-berichterstattung/plus
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Kommentare:
Steinmeier hat den Mullahs gratuliert

Ein interessanter Artikel. Das Problem in unserem Land ist die notorische Anbiederung der Politiker von RRG an die Mullah-Assasinen im Iran. Zum Jahrestag der Machtergreifung wird dem Mörderregime vom Bundespräsidenten gratuliert. Absurd. 1979 haben iranische Sozialisten und Kommunisten die Revolution aktiv unterstützt. Sie waren aber auch die ersten welche von Killern der neuen Obrigkeit, den Ayatollahs, gesteinigt, erschossen, einfach umgebracht wurden. Herr Steinmeier, Herr Maas, Frau Kipping usw. , haben Sie das alles vergessen? (siehe auch: Offener Brief von Mina Ahadi an Sahra Wagenknecht – https://hpd.de/artikel/12550 )
13.1.2020, M.S.

Wieder ein sehr lehrreicher Beitrag von Frau Seyran Ateş, mir bekannt als furchtlose Kämpferin
für einen liberalen und menschlicheren Islam. Zuwanderung und Religionsfreiheit schaffen es …
Ob ein reformierter Islam – wenn es ihn denn überhaupt gibt – dann aber noch Islam wäre, sei dahin gestellt. Ich betrachte den Islam nach wie vor als Gefahr für unsere freiheitliche Demokratie. Die Anhänger des extrem orthodoxen Islams wühlen weiter und heftiger denn je in Deutschland. Das Asylrecht und die unbeschränkte Religionsfreiheit bzw. deren Missbrauch sind ihre Einfallstore. Beides wird zunehmend auch von den Anhängern schiitischer iranischer Mullahs geschickt ausgenutzt und missbraucht. Gewalt funktioniert in Mittel-Europa nicht mehr. Die Zeit der Perserkriege (um 500 v. Chr.) ist auch schon sehr lange vorbei. Zuwanderung und geistige Zersetzung sind heute die adäquaten Mittel zur Einflussnahme in den hochindustrialisierten Ländern. Man versucht es zumindest. Der deutsche Staat und Regierung halten kaum dagegen.
13.1.2020, K.W.

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Der Mut des iranischen Volkes sollte uns Europäer beschämen.
OT-Bericht aus dem Iran von Ashar Ali: https://twitter.com/yashar/status/1216252081029271557
Heute früh bin ich mit Dutzenden von Nachrichten von Familienmitgliedern / Freunden im Iran aufgewacht
Iraner gehen auf der Straße und fordern den Tod des Obersten Führers (etwas, wofür sie hingerichtet werden könnten).
Die Iraner rufen auf der Straße zur Strafverfolgung auf und sagen, Soleimani sei ein Mörder. Sie fordern die Führung der iranischen Regierung zum Rücktritt auf und sagen, dass Trump ist nicht das Problem ist, sondern die iranische Regierung.
Zu sagen, dass diese Demonstranten mutig sind, ist eine Untertreibung.
Vor fast zwei Monaten hat der Iran Hunderte (mindestens) und bis zu 1.500 seiner Bürger auf der Straße ermordet, weil sie gegen die Spritpreise protestiert hatten. Die Menschen auf den Straßen gehen ein enormes Risiko ein, indem sie nicht nur protestieren, sondern sagen was sie sagen wie Tod den Obersten Führer.
Mir wurde gesagt, dass es am Sonntagabend im Iran ausgedehnte Proteste geben wird (diese Dinge können sich immer ändern, insbesondere aufgrund von Einschüchterungen der Regierung). Die Frage ist also, welche Unterstützung das iranische Volk von der Außenwelt erhalten wird.
Gestern habe ich diesen Thread getwittert und wurde von Liberalen (etwa Rot-grün) kritisiert, die Präsident Trump die Schuld an diesem Flugzeugabsturz geben wollen. Wie ich in meinem Thread feststelle, ist die Idee, dass er die Schuld an einer Entscheidung trägt, die der IRGC getroffen hat, einfach absurd.
Der Mut des iranischen Volkes sollte uns Europäer beschämen. Abgesehen von Pegida regt sich kein Widerstand gegen das periodische Morden im öffentlichen Raum (Irans). Im Gegenteil es wird immer neu befeuert mit neuen Schiffsladungen von Messerakrobaten und Proto-Terroristen. Unsere Obersten Führer nennen das „Seenotrettung“ und unterscheiden sich daher in nichts von den Klerikern die Iran heimsuchen.
Inzwischen hetzt unsere Klima-AyatollahIn gegen ein Unternehmen das Signaltechnik nach Australien exportiert. Armes Deutschland.
13.1.2020, Mar

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Iran: Todesurteil wegen Übertritt zum Christentm
Morden oder über Mord reden – was ist schlimmer?
von Dushan Wegner
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Wenn Sie die Nachrichten im Staatsfunk betrachten, erfahren Sie, was die Regierung so tut und warum die Opposition doof ist. Übers Ausland erfahren Sie, dass Trump doof ist. Und vom Wetter erfahren Sie, dass es doof ist, und dass der »Klimawandel« schuld dran sein soll, und dass wir deshalb CO₂-Ablass zahlen sollen, und dass wer das doof findet, doppeldoof ist. Andere Nachrichten erfährt man anderswo, besonders im Internet, wenn man sucht (also der Großteil des Volkes erfährt es nicht, das ist ja der Sinn eines Staatsfunks), und dazu gehören gewisse Bilder aus gewissen Staaten.
Der verifizierte Twitter-Account »Imam of Peace« (@imamofpeace, https://twitter.com/Imamofpeace) postet aktuell die Video-Aufnahme eines Mädchens, das heftig weinend auf der Schwelle einer Tür zusammenbricht (viele weitere Accounts posteten das Video ebenfalls). Im Tweet wird das Video so erklärt: »Iran: 13-yr-old cries outside prison where her dad is sentenced to death for converting to Christianity. “God help me! I haven’t seen my dad in 4 years. Oh god, Let me see him. Can’t live without him. Don’t kill my dad! Kill me instead…”« (@imamofpeace, 29.11.2019, https://twitter.com/Imamofpeace/status/1200292701150883841)
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Auf Deutsch etwa so: »Iran: 13-Jährige weint vor einem Gefängnis, wo ihr Vater zum Tod verurteilt wurde für den Übertritt zum Christentum. “Gott, hilf mir! Ich habe meinen Vater seit vier Jahren nicht gesehen. Oh Gott! Lass(t) mich ihn sehen. Ich kann nicht ohne ihn leben. Tötet nicht meinen Vater. Tötet mich an seiner Stelle…” (@imamofpeace, 29.11.2019, meine Übertragung aus dem Englischen)
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Während ich selbst die Authentizität des Videos nicht prüfen kann, habe ich keine ernsthaften Bedenken daran gefunden. Iran ist nicht nur ein Handschlag-Foto-Partner der Merkel-Maas-Regierung (siehe etwa tehrantimes.com, 16.6.2019,
https://www.tehrantimes.com/news/436862/Rouhani-urges-Europeans-to-resist-U-S-economic-terrorism-against), sondern auch ein Land, in dem die Todesstrafe gilt, und zwar unter anderem für solche »Verbrechen« wie Homosexualität, Blasphemie und Apostasie, also eben den Austritt aus dem Islam (für die vollständige Liste siehe englischsprachige Wikipedia: »Capital Punishment in Iran«, für viele einzelne Berichte einfach nach apostasy und iran googeln).
Es ist die eine Sache, von den Zahlen und den eiskalten Fakten zu lesen, und wenn man dazu sieht, wie Deutschlands Peinlichminister die Hand Irans schüttelt, dann könnte man gewisse Gefühle entwickeln, die nahtlos zu den übrigen Gefühlen für Merkel und ihre Schemelhalter passen. Schließlich aber zu sehen, wie ein Mädchen heftig weinend zusammenbricht und um das Leben ihres Vaters fleht, selbst bereit, ihr eigenes dafür zu geben – das ist eben doch eine andere Stufe. Jedoch, eine »Haltung«, die Ideologie über Menschenleben stellt, die ist nicht exklusiv im Iran vertreten. Es gab sie auch schon in Europa, es gibt sie auch heute, noch und wieder.
…. Alles vom 2.10.2019 von Dushan Wegner zu „Morden oder Morden oder über Mord reden – was ist schlimmer?“ bitte lesen auf https://dushanwegner.com/weniger-blind/

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40 Jahre Islam im Iran – 40 Jahre Iran Wirtschaftsmisere
„Der Iran könnte angesichts seiner Bodenschätze und der Intelligenz seiner Einwohner ein reiches Land sein. Khomeini und seine korrupten Jünger haben in den vergangenen 40 Jahren schmerzhaft bewiesen, dass sie von Wirtschaft keine Ahnung haben. Ein Blick auf die Statistiken der Weltbank macht sicher:
1979 lag das südkoreanische Bruttoinlandsprodukt pro Kopf unter dem iranischen,
heute (also 40 Jahre danach) ist es fast sechs Mal so hoch.
Auch gegenüber anderen Ländern fiel der Iran zurück.“
Die Presse, Wien, 30.1.2019
Unruhen Anfang 2018: Mutige iranische Studentinnen
Zu den mutigsten Menschen dieser Tage gehören die folgenden iranischen Studenten, die wegen ihres Säkularismus und ihrer politischen Haltung zu den Aufständen allesamt verhaftet wurden, deren Verbleib teilweise ungeklärt ist und die es verdient haben, namentlich genannt zu werden:
Leila Hosseinzadeh, Yasaman Mahmoubi, Negin Aramesh, Pedram Pazireh, Majid Akbari, Aref Fathi, Soheil Aghazadeh, Amin Osanloo, Peyman Geravand, Soha Mortezaie, Sina Omran, Ehsan Mohammadi, Faezeh Abdipour, Mohammad Sharifi, Kasra Nour, Mohsen Haghshenas und Amir Jamshidi.
… Alles von Felix Perrefort vom 25.1.2018 bitte lesen auf
https://www.achgut.com/artikel/der_sieg_ueber_den_islam_wird_weiblich_sein
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Felix Perrefort lebt und arbeitet in Berlin, er hat einen Bachelor in Filmwissenschaft und einen Master in Kulturwissenschaft.

frau-kopftuch-iranprotete2017
Das Symboldbild der Iran-Proteste: Eine Frau reckt ihre Kopfbedeckung in die Höhe
Eine Frau, die ihre Kopfbedeckung wie eine Fahne nach oben streckt, ist zum Symbolbild der aktuellen Proteste im Iran geworden

https://www.huffingtonpost.de/entry/warum-eine-frau-mit-wehenden-haaren-zum-symbolbild-der-iran-proteste-wurde_de_5a489bfee4b0b0e5a7a7147d
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https://www.taz.de/!802089/
https://de.wikipedia.org/wiki/Chahdortt_Djavann
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Iran-Aufstand zum Scheitern verurteilt?
Eine Revolution ist dann erfolgreich, wenn die Führer und die Sicherheitskräfte eines Landes im
Innern zerrissen sind, und Teile davon anfangen, sich abzusetzen. So stürzte die Sowjetunion. Sobald die Führer geschwächt waren, liessen die Sicherheitskräfte und die Polizei sie im Stich. Im Iran sind die Revolutionsgarden und die Basij-Milizen mit dem Regime religiös, ideologisch und wirtschaftlich eng verflochten. Darum ist es schwer vorstellbar, dass es zu einer massenhaften Absetzbewegung kommt. Hier kommen wir wieder zu dem Schluss, dass der Islam das Problem ist. Er ist ein Problem auf der ganzen Welt. Wir müssen beispielsweise erkennen, dass wenn wir vom Friedensprozess zwischen Israel und den Palästinensern reden, es eigentlich um Israel und den Islam geht – der die schiere Existenz Israels ablehnt. Darum hat es bislang keinen Frieden gegeben.
… Alles von Ruthie Blum zu „Europa – wo ist die Diplomatie der Wahrheit?“ vom 18.1.2018 bitte lesen auf
https://de.gatestoneinstitute.org/11766/diplomatie-fiamma-nirenstein

 

Vergewaltigung einer Frau für den fünften Hotelstern
In der mehrheitlich von Kurden bewohnten Stadt Mahabad im Nordwesten Irans hat sich die 25-jährige Farinaz Khosravani am 5.5.2015 aus dem vierten Stock des Tara-Hotels gestürzt – mit vier Sternen das beste Haus in der 250.000-Einwohner-Stadt. Das Zimmermädchen hatte versucht, vor der Vergewaltigung durch einen iranischen Regierungsbeamten zu fliehen. Der Beamte habe dem Hotelbesitzer versprochen, für einen fünften Stern zu sorgen, wenn er ihm den Aufenthalt im Hotel Tara so angenehm wie möglich gestalte. Daraufhin hat die aufgebrachte Bevölkerung das Hotel in Brand gesetzt.
Im Iran ist Vergewaltigung zumeist straffrei, mehr noch: Zahlreiche Urteile gehen zu Lasten der vergewaltigten Frau, da diese zugelassen habe, die Ehre des Mannes zu beschädigen.
8.5.2015
Mehr auf: https://www.spiegel.de/politik/ausland/iran-kurden-zuenden-nach-tod-eines-zimmermaedchens-hotel-in-mahabad-an-a-1032718.html

„Es ist nicht erlaubt, Geschlechtsverkehr mit der Ehefrau vor der Vollendung ihres neunten Lebensjahres zu haben, sei die Ehe von Dauer oder befristet. Was die anderen Freuden angeht, wie das Berühren mit Lust, das Umarmen und den Schenkelverkehr, so ist dies kein Problem, selbst wenn sie noch ein Säugling ist.“
Ayatholla Kohmeini, oberster Geistlicher der Schiiten
Quelle: Zitiert aus seinem Werk „Tahrir Al-Wasilah“ (Band 2, Seite 241 / Buch der Ehe)
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Frauen im Iran sind rechtlos
Die Behauptung, Frauen würden im Iran „im Alltag weitgehend diskriminiert“, ist völlig unpassend:
Sie sind rechtlos.
Ein Mädchen muss dem Vater gehorchen, als verheiratete Frau dem Ehemann.
Dieser kann ihr das Arbeiten verbieten.
Er kann seine Frau ungestraft mißhandeln oder vergewaltigen.
Die Frau hat kaum Handhabe gegen ihn.
Wird eine Frau beim Fremdgehen erwischt, ist die Todesstrafe durch Steinigung vorgeschrieben.
Fahrradfahren ist Frauen im Iran verboten.
Sie müssen jungfäulich in die Ehe gehen, die Männer nicht.
Frauen im Iran sind nicht frei, ihnen werden die Menschenrechte, über ihren Körper und ihr Leben selbst zu bestimmen, immer noch vorbehalten.“
Barbara Friedrich, 18.4.2015, DER SPIEGEL, Seite 10

Wenn es im Iran einen Umsturz zur Durchsetzung der Allgemeinen Menschenrechte (darin sind die Frauenrechte wie auch die Kinderrechte eingeschlossen) geben sollte, dann wird dieser Umsturz von den Frauen ausgehen (denn diese sind unterdrückt), nicht von den Männern (denn diesen mag es in einer Gesellschaft von Machos, Paschas bzw. Prinzen gut gehen).

 

Ajatollah Khamenei hetzt auf Twitter gegen Israel
Der Hass auf Israel gehört zur Staatsdoktrin der Islamischen Republik Iran. Als oberster Führer des Landes hat Ajatollah Ali Khamenei nie ein Hehl daraus gemacht, dass er den jüdischen Staat verachtet und vernichten will. Doch nun hat das Staatsoberhaupt mit einer Hetztirade auf Twitter eine neue Eskalationsstufe erreicht …. als er Israel unter anderem als „barbarisches, wölfisches und Kinder mordendes Regime“ brandmarkte. Zum Abschluss und Höhepunkt der Kampagne veröffentlichte der offizielle Account Khameneis einen Neun-Punkte-Plan für die Auslöschung Israels. Der Plan sei ein „praktischer und logischer Mechanismus“ für die Eliminierung des israelischen Regimes, lobte sich der Ajatollah ganz unbescheiden. Es müsse ein Referendum geben, bei dem alle Muslime, Christen und Juden abstimmen dürften, die einst in Palästina lebten. Khamenei bleibt hier ungenau, aber offenbar geht es ihm hier um die Menschen und ihre Nachfahren, die vor der israelischen Staatsgründung 1948 in Palästina ansässig waren. Die jüdischen Einwanderer, die seither nach Israel kamen, dürften natürlich nicht abstimmen, so Khamenei. Nach dem Referendum müsse dann die neue Regierung entscheiden, was mit den Juden passieren solle, ob sie also in Palästina bleiben dürfen, oder in ihre „Heimatländer“ zurückkehren müssen…. Khamenei stellt klar: „Wir empfehlen keinen klassischen Krieg seitens einer Armee muslimischer Staaten. Und wir empfehlen auch nicht, eingewanderte Juden ins Meer zu werfen.“ …..
Alles vom 11.11.2014 bitte lesen auf
https://www.spiegel.de/politik/ausland/iran-ajatollah-khamenei-hetzt-auf-twitter-gegen-israel-a-1002162.html

 

 

Korruption der Ayatollahs – vor Wasser und Frauen das größte Problem im Iran

Das Grundwasser muß aus immer größeren Tiefen hochgepumpt werden, denn immer mehr Flüsse versiegen komplett. Dem Iran fehlen große Flüsse wie etwa der Nil in Ägypten oder Euphrat und Tigris im Irak.
Die Frauen unter Schleier schaffen sich durch Facebook und Internet immer mehr Gehör.
Die unvorstellbare Korruption der ca 70 einflußreichen Ayatollahs greift mehr und mehr um sich und wird zum größten Problem des Landes.

Früher herrschte der Schah mit unvorstellbarem Prunk, heute tun dies die Ayatollahs. Von den ca 1000 Ayatollahs beschäftigen sich die meisten mit dem Islam als Religion, ca 50-70 Personen mit Politik, Verwaltung und Kommerz. Diese haben unvorstellbaren Reichtum angehäuft, unterhalten ein Netz von Beziehungen und Korruption, das das Land überzieht, und kontrollieren die Macht allüberall. Beispiel: Nach der Vertreibubg des Schahs wurden die vielen Luxushotels im Iran verstaatlicht. Den Vorsitz dieser führt ein Ayatollah, der darüber neben der Hotel- auch große Teile der Tourismusbranhe kontrolliert. Er zweigt riesige Summen für sein Privatvermögen ab und ist Chef eines korruptiven Beziehungsgeflehtes – ähnlich einem Maffiaboß. Alles unter dem Deckmantel von Allah und Religion.

Wo die Ayatollahs im Iran wohnen, weiß niemand, es ist streng geheim. Wer im Iran Macht und Einfluß gewinnen will, muß Ayatollah werden: Fünf Jahre Studium in der heiligen Stadt Qom, daran anschließend mindestens sieben Jahre „Lehre“ bei einem älteren Ayatollah. In den nachfolgenden Jahren muß man sich dann durch Reden, Lobbyarbeit und Moscheeauftritte um den Aufbau einer eigenen Gefolgschaft bemühen.
Die korruptiven Netze der ca 70 mächtigen Ayatollahs überziehen das dreimal so große Land wie Deutschland mit seinen über 80 Mio Einwohnern wie eine unangreifbare Krake. „Wir werden von 70 Schahs beherrscht“, so war mehrfach zu hören.
22.10.2014

 

 

Iran-Abkommen scheitert an Frankreich – und Israel ist schuld?

Eine traurige Tendenz
…. Und die Badische Zeitung? Ihr fällt Nichts Besseres ein, als ausgerechnet am 9.11.2013, dem 75. Jahrestag der Progromnacht 1938, eine Giftmischer-Karikatur auf den israelischen Ministerpräsidenten zu veröffentlichen – in Missachtung der Realität in Nahost, die weitaus komplexer ist, als sie die alleinige Schuldzuweisung für geplatzte Verhandlungen an Israel darstellt. So war es in diesem Fall Frankreich (leider nicht Deutschland), das die Unterzeichnung eines Zwischenabkommens blockierte, weil der Iran sich weigerte, wichtige Bedingungen einzuhalten. Dass in der veröffentlichten Haitzinger-Karikatur trotzdem der jüdische Staat als Giftmischer dargestellt wird, lässt uns fragen: Können oder wollen Sie nicht verstehen?
16.11.2013, Elisabeth Burkard, Deutsch-Israelische Gesellschaft Freiburg

 

 Karikatur: Haitzinger

Umstrittene Karikatur: Nicht jede Kritik ist Antisemitismus
Die Karikatur von Horst Haitzinger mit Benjamin Netanjahu hat zahlreiche Leser der Badischen Zeitung entsetzt und empört. Sie reagierten in Leserbriefen und Online-Kommentaren. Die BZ antwortet:
Die Badische Zeitung bediene sich antisemitischer Klischees aus der Zeit des Nazi-Regimes und schüre damit Hass auf Juden – dieser Vorwurf wiegt schwer (siehe hierzu die Kommentare auf badische-zeitung.de). Träfe er zu, Redaktion und Zeichner hätten alle Kritik verdient. Wer die Zeichnung (die übrigens in mehreren Zeitungen erschienen ist) unvoreingenommen betrachtet, findet dort weder eine stilisierte Judenfigur noch das – mittelalterliche – Klischee vom jüdischen Brunnenvergifter. Stattdessen versucht dort ein sehr real existierender und real Politik betreibender israelischer Ministerpräsident, die Annäherung zwischen den fünf Vetomächten im UN-Sicherheitsrat plus Deutschland sowie dem Iran im Atomkonflikt zu verhindern. Exakt das versuchte Benjamin Netanjahu am Freitag vor Erscheinen der Karikatur tatsächlich. Dass es so war, gab er selber bekannt.
Natürlich ist diese Art politischer Diplomatie legitim. Aber ebenso legitim ist die Kritik daran. Nichts anderes hatte unser Zeichner Horst Haitzinger im Sinn. Weil aus seiner Sicht die Lösung des Atomstreits mit dem Iran mehr Frieden brächte, die Beilegung des Konflikts aber seit vielen Jahren erfolglos versucht wurde und auch zuletzt nur sehr langsam voranging, schuf Haitzinger das Doppelwesen der Schnecke mit Friedenstaubenkopf. Es symbolisiert die Annäherung, gegen die Netanjahu mit „Taubengift und Schneckenkorn“ zu Leibe rücken wollte. Nicht weniger, aber auch nicht mehr. Sollte jegliche Kritik an Israels Politik gleichgesetzt werden mit Kritik am jüdischen Volk und – gravierender noch – mit Antisemitismus, hieße das im Umkehrschluss, dass Kritik an der Politik der israelischen Regierung prinzipiell nicht mehr möglich wäre. Dies, verehrte Leser, kann weder im Sinne der Demokratie hierzulande noch in Israel sein. Leider ist es für ein Medienhaus auch nicht möglich, die Berichterstattung und Kommentierung nach etwas anderem als an der Aktualität auszurichten. Am 9. November jährte sich die Reichspogromnacht zum 75. Mal. Die BZ erinnerte an dieses furchtbare Ereignis ganzseitig schon in ihrer Freitagsausgabe. Am Samstag waren dann aber die Genfer Atomverhandlungen schlicht eines der Topthemen. So kam es zum zeitlichen Zusammentreffen. Dass dies manche Leser als unglücklich empfunden haben, kann ich nachvollziehen.
Betroffen macht mich etwas anderes: Es ist die kaum versteckte Unterstellung, die BZ hätte in kühler Berechnung genau dieses Datum gewählt, um eine Reihe von angeblich antisemitischen Karikaturen in deutschen Medien fortzusetzen. Tatsächlich hatte die Redaktion beim Auswählen der Zeichnung von den Karikaturen in andren Zeitungen gar keine Kenntnis. Und schon gar nicht wollte es hier eine „unbekannte Provinzzeitung in die Schlagzeilen schaffen“, wie die Jerusalem Post in einem Beitrag über unsere Karikatur spekulierte. Ich kann Ihnen versichern: Weder wünscht sich die BZ solche Schlagzeilen, noch haben wir sie nötig. Wohl wünschen wir uns aber ein gewisses Maß an Fairness auch in der Kritik. Wenn zum Beispiel die Jerusalem Post zwar unsere Stellungnahme einschließlich einer klaren Distanzierung von Antisemitismus abdruckt, aber im Anschluss einen israelischen Experten zu Wort kommen lässt mit der Aussage, es gehöre geradezu zum Wesenskern aller Anti-Zionisten und Israelfeinde, ihren Judenhass zu leugnen, erübrigt sich die weitere Diskussion. In der Hoffnung, mit Ihnen, verehrte Leserinnen und Leser, auch künftig in einem kritischen und konstruktiven Dialog zu verbleiben,
16.11.2013, Thomas Fricker, Stellvertretender Chefredakteur der BZ

Leider wird auch in dieser Stellungnahme von Herrn Fricker nicht geklärt:
1. Warum wird ausgerechnet Israel als Giftmischer dargestellt und nicht Frankreich, das die Unterzeichnung des Zwischenabkommens blockierte, oder die sunnitischen Staaten (allen voran Saudi-Arabien), die sich vehement gegen das Abkommen wandten, oder insbesondere der Iran, der die Bedingungen des Zwischenabkommens nicht einhalten wollte und somit derjenige war und ist, der durch endloses Hinauszögern die Lösungsversuche behindert und lahmlegt während er insgeheim mit seinem Atomprogramm fortfährt?
2. Warum wurde Israel/Netanyahu ausgerechnet als Giftmischer – ein uraltes antisemitisches Klischee – dargestellt? Warum wurde die „Kritik an der Politik der israelischen Regierung“ nicht auf andere Weise gezeichnet?
3. Warum wurde ausgerechnet am 9. November eine solche Karikatur veröffentlicht? An dem Tag, an dem in zahlreichen öffentlichen Gedenkfeiern der Pogromnacht von 1938 gedacht und laut „Nie wieder“ gerufen wird – und dann durch solche Karikaturen mit antisemitischem Inhalt bewiesen wird, dass offensichtlich nichts aber auch gar nichts verstanden und gelernt wurde. Israel nimmt -im Gegensatz zu vielen deutschen Bürgern – dieses „Nie wieder“ zurecht sehr ernst und trifft entsprechende Verteidigungsmaßnahmen, zu denen auch der Versuch gehört, mit allen –diplomatischen – Mitteln zu verhindern, dass ein extremistisches Regime wie das iranische Mullah-Regime, das offen mit der Vernichtung Israels droht, diese Vernichtungsphantasien umsetzen kann.
16.11.2013, Andrea Lauser

Gratismut
Keine Sorge. Das einzige, was Herrn Haitzinger hier droht, sind empörte Lesebriefe. Wehe aber er hätte eine andere Religion kritisiert. Dann hätte er jetzt ein Messer im Bauch oder würde nachts Besuch von einem netten Herren mit einer Axt bekommen. So was nenne ich Gratismut.
15.11.2013, Mehrad
Hysterie birgt langfristig die Gefahr von Unglaubwürdigkeit
Wo hört Israel-Kritik auf, und wo fängt Antisemitismus an? Ich maße mir an, diese 65 Jahre alte Frage aus ebenso langer Beobachtung besser beantworten zu können als ein Durchschnittsbürger, den eine schlecht verstandene Zeichnung in Verbindung mit einem vom Karikaturisten unterschlagenen politischen Hintergrund auf die Barrikaden bringt. Wenn der israelische Ministerpräsident die Genfer Verhandlungen vehement torpediert, dann hat er vermutlich Gründe dafür. Dies ist entweder die bekannte iranisch-israelische Vorgeschichte und/oder die militärischen Informationen, die ihm sein Geheimdienst liefert und über die er sich wohl kaum mit Herrn Haitzinger austauscht. Es ist nicht die Aufgabe eines Karikaturisten zu prüfen, welche Hintergedanken ein politischer Akteur hegt oder wie sein militärischer Informationsstand ist. Er misst ihn lediglich an seinen Worten oder Taten, wobei er nicht berücksichtigt, ob dieser ein Jude oder Chinese ist. So wie sehr viele Leute einen latenten Antisemitismus nicht erkennen (wollen) – wie im Falle Günter Grass – sehen ebenso viele Hypersensibilisierte einen Antisemitismus dort, wo keiner ist – etwa in der BZ-Karikatur. Es ist daher für viele Menschen schwierig, aus Dummheit fahrlässig artikulierten Antisemitismus von gezielt gestreutem zu unterscheiden und gleichzeitig nicht vorhandenen als solchen einzuordnen. Die so genannte Antisemitismus-Keule wird von Antisemiten gerne als Pseudo-Argument ins Feld geführt. Man sollte es diesen Agitatoren aber nicht zu leicht machen. Stete Wachsamkeit ist durchaus zu begrüßen. Hysterie angesichts einer nicht-antisemitischen, nicht-rassistischen und nicht-ausländerfeindlichen Karikatur ist jedoch kontraproduktiv und birgt die langfristige Gefahr von Unglaubwürdigkeit und Peinlichkeit. Si tacuisses, philosophus mansisses. Letztere Bemerkungen richten sich an alle überreagierenden Haitzinger-Kritiker, die einer Netanjahu-Karikatur die gleiche Zulässigkeit absprechen wollen, wie einer Mohammed-Karikatur, wobei dem einen ein religiöser Fanatismus und dem anderen ein „Philosemitismus mit Geschmäckle“ zugrunde liegt.
20.,11.2013, Michael Weiss, Freiburg

Das war mehr als eine Geschmacklosigkeit
Die Karikatur von Horst Haitzinger hat meine Familie verletzt und erschüttert. Ich bin erleichtert, dass auch andere Leser von dieser absolut daneben gegriffenen, sarkastischen Darstellung empfindlich getroffen wurden. Ich kann voll und ganz die zwei am 16. November unter „Forum“ veröffentlichten Kritiken an dieser Karikatur verstehen.
Ich kann aber auch die Stellungnahme von Thomas Fricker mit seinem Versuch der Schadenbegrenzung verstehen. Auch ich bin davon überzeugt, dass die BZ keinen Antisemitismus darstellen will, sonst hätten wir diese Zeitung schon abbestellt. Aber es zeugt doch von einer grandiosen Naivität, am 9. November, diesem leidvollen, geschichtsträchtigen Tag, einen Mann jüdischen Glaubens als Giftmischer darzustellen. Das ist mehr als eine Geschmackslosigkeit. Ich meine, diese Darstellung hätte am 9. November mit etwas mehr Sensibilität unter keinen Umständen veröffentlicht werden dürfen. Das hat nichts mit unterdrückter Kritik zu tun. Die Kritik darf, auch beißend, erfolgen. Sie sollte sich aber an unseren in unserer Geschichte so mühsam erreichten Werten, an unserer Würde, an der Ehrfurcht vor dem Leben messen lassen. Und in dieser Hinsicht ist die Karikatur, auch noch zu diesem Zeitpunkt, ein Skandal, über den sich jede weitere Besänftigung erübrigt.
20.11.2013,  Prof. Dr. Ulf Stein, St.Peter

All das ignorierte der Karikaturist Haitzinger am 9. November 2013
Die Badische Zeitung kann Israel so viel kritisieren, wie sie will, und sie tut es schließlich auch. Niemand verbietet Ihnen irgendwas. Aber so wie eine Zeitung Kritik üben darf, dürfen die Leserinnen und Leser auf diese Kritik kritisch reagieren. Am 9. November 2013 machte die BZ in einer Karikatur den einzigen jüdischen Regierungschef im Konflikt des Nahen Ostens zum alleinigen Sündenbock, der mit Gift Frieden und Annäherung verhindert! Kein Hinweis darauf, dass einige islamistische Diktatoren Israel mit der Vernichtung drohen. Kein Hinweis darauf, dass Minister der Hamas Juden als Ratten und Bakterien bezeichnen, die ausgerottet gehören, so wie es einst die Nationalsozialisten taten. Kein Hinweis darauf, dass sich seit über 60 Jahren der Staat Israel in einem Krieg befindet, der mit Terror geführt wird, in dem regelmäßig Raketen auf das kleine Land fliegen und an dessen Ende die Aggressoren nur die totale Vernichtung Israels akzeptieren können. All das ignorierte der Karikaturist Haitzinger am 9. November 2013 und machte den jüdischen Regierungschef zum alleinigen Sündenbock. Können Sie wirklich nicht erkennen, was daran grenzwertig ist?
20.11.2013,  Gerd Buurmann, Köln

 

 

Israel-Gedicht von Günter Grass

Was gesagt werden muß
Das Gedicht von Günter Grass über die Atommacht Israel und die Bedrohung für den Iran.

„Warum schweige ich, verschweige zu lange,
was offensichtlich ist und in Planspielen
geübt wurde, an deren Ende als Überlebende
wir allenfalls Fußnoten sind.

Es ist das behauptete Recht auf den Erstschlag,
der das von einem Maulhelden unterjochte
und zum organisierten Jubel gelenkte
iranische Volk auslöschen könnte,
weil in dessen Machtbereich der Bau
einer Atombombe vermutet wird.

Doch warum untersage ich mir,
jenes andere Land beim Namen zu nennen,
in dem seit Jahren – wenn auch geheimgehalten –
ein wachsend nukleares Potential verfügbar
aber außer Kontrolle, weil keiner Prüfung
zugänglich ist?

Das allgemeine Verschweigen dieses Tatbestandes,
dem sich mein Schweigen untergeordnet hat,
empfinde ich als belastende Lüge
und Zwang, der Strafe in Aussicht stellt,
sobald er mißachtet wird;
das Verdikt „Antisemitismus“ ist geläufig.

Jetzt aber, weil aus meinem Land,
das von ureigenen Verbrechen,
die ohne Vergleich sind,
Mal um Mal eingeholt und zur Rede gestellt wird,
wiederum und rein geschäftsmäßig, wenn auch
mit flinker Lippe als Wiedergutmachung deklariert,
ein weiteres U-Boot nach Israel
geliefert werden soll, dessen Spezialität
darin besteht, allesvernichtende Sprengköpfe
dorthin lenken zu können, wo die Existenz
einer einzigen Atombombe unbewiesen ist,
doch als Befürchtung von Beweiskraft sein will,
sage ich, was gesagt werden muß.

Warum aber schwieg ich bislang?
Weil ich meinte, meine Herkunft,
die von nie zu tilgendem Makel behaftet ist,
verbiete, diese Tatsache als ausgesprochene Wahrheit
dem Land Israel, dem ich verbunden bin
und bleiben will, zuzumuten.

Warum sage ich jetzt erst,
gealtert und mit letzter Tinte:
Die Atommacht Israel gefährdet
den ohnehin brüchigen Weltfrieden?

Weil gesagt werden muß,
was schon morgen zu spät sein könnte;
auch weil wir – als Deutsche belastet genug –
Zulieferer eines Verbrechens werden könnten,
das voraussehbar ist, weshalb unsere Mitschuld
durch keine der üblichen Ausreden
zu tilgen wäre.

Und zugegeben: ich schweige nicht mehr,
weil ich der Heuchelei des Westens
überdrüssig bin; zudem ist zu hoffen,
es mögen sich viele vom Schweigen befreien,
den Verursacher der erkennbaren Gefahr
zum Verzicht auf Gewalt auffordern und
gleichfalls darauf bestehen,
daß eine unbehinderte und permanente Kontrolle
des israelischen atomaren Potentials
und der iranischen Atomanlagen
durch eine internationale Instanz
von den Regierungen beider Länder zugelassen wird.

Nur so ist allen, den Israelis und Palästinensern,
mehr noch, allen Menschen, die in dieser
vom Wahn okkupierten Region
dicht bei dicht verfeindet leben
und letztlich auch uns zu helfen.“

Veröffentlicht von Günter Grass am 4.4.2012 auf www.sueddeutsche.de

 

Stammtischparolen
„Schon der Titel ,Was gesagt werden muss’ lässt wegen der Nähe zu Stammtischparolen schaudern. Günter Grass wird zu Recht wegen seines Textes angegriffen. Es geht nicht darum, dass ein Deutscher nicht Israel kritisieren dürfte, sondern um seine klischeehafte und faktisch teilweise falsche Darstellung. Er hat sich, Deutschland und Israel geschadet. Auch wenn ihn echte Sorgen getrieben haben sollten, war das falsch.“
Westdeutsche Zeitung, 5.4.2012, www.waz.de

Es braucht keinen Mut
„Grass hat zweifellos recht, wenn er darauf hinweist, dass Israel selbst ohne internationale Kontrolle über Atomwaffen verfügt. Der Unterschied zu einem nach Atomwaffen strebenden Iran besteht jedoch darin, dass Israel seine Nachbarn nicht vernichten will, Irans Präsident Ahmadinedschad aber genau dies Israel angedroht hat. Niemand kann Grass verbieten, seine Gedanken zu äußern. Es gehört auch kein Mut dazu: Was er glaubt sagen zu müssen, darf gesagt werden. Auch wenn es im Kern Unsinn ist.“
Augsburger Allgemeine, 5.4.2012, www.augsburger-allgemeine.de
Der Luther unserer Tage?
o kann und darf sich der Täter von einst, mit 17 Mitglied in der SS-Division Frundsberg, endlich als Opfer fühlen: als „Überlebender“ eines atomaren Erstschlags „jenes anderen Landes“, das beim Namen zu nennen das Ich dieses Gedichts sich bisher „untersagt“ hat. Womit Günter Grass – darauf hat Frank Schirrmacher, der Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, in einer hellsichtigen Analyse des Gedichts hingewiesen – den Überlebenden des Holocaust nicht nur diesen Titel stiehlt, sondern auch das mit ihm verbundene moralische Mandat.
Alles von Bettina Schulte vom 7.4.2012 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/nachrichten/kultur/der-luther-unserer-tage–58020052.html 

Es ist ein Machwerk des Ressentiments,
es ist, wie Nietzsche über das Ressentiment sagte, ein Dokument der
„imaginären Rache“ einer sich moralisch lebenslang gekränkt fühlenden Generation. Gern hätte er, dass jetzt die Debatte entsteht, ob man als Deutscher Israel denn kritisieren dürfe. Die Debatte aber müsste darum geführt werden, ob es gerechtfertigt ist, die ganze Welt zum Opfer Israels zu machen, nur damit ein fünfundachtzigjähriger Mann seinen Frieden mit der eigenen Biographie machen kann.
Komplette Analyse von Frank Schirmmacher in der FAZ vom 4.4.12012 auf
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/das-israel-gedicht-von-grass/eine-erlaeuterung-was-grass-uns-sagen-will-11708120.html

Günter Grass zum 2.Mai zum „Wutbürger der Woche“ gekürt
In der Grass’schen Projektion der eigenen sowie auch der iranischen Vernichtungswünsche auf den Judenstaat drückt sich die ekelhafte „Wiedergutwerdung“ derer aus, die doch auf alle Zeiten das Maul zu halten hätten, aber dennoch weiter schreiben und „dichten“, natürlich zutiefst moralisch und anklagend, als hätten sie nicht jedes Recht dazu längst verloren. Aus diesem Grund wird Günter Grass erneut zum Wutbürger der Woche ernannt.
16.4.2012 , mehr vom „Aktionsbündnis gegen Wutbürger“ auf
https://abgwb.wordpress.com/wutburger_in-der-woche/gunter-grass-2/

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