Internet – frei kostenlos human

Übers Internet wurde Information zur Ware und die ist umsonst zu haben. Dabei bedeutet „umsonst“, „kostenlos“ bzw. „frei“ im Internet automatisch, dass jemand seinen Arbeitsplatz als Journalist, Musiker, Einzelhändler, Künstler, Dienstleister, … verliert. „Frei“ heißt aber nicht, dass niemand Geld verdient – es sind nur nicht die, die Information herstellen, sondern die, die diese sammeln und verkaufen. Beispiel Facebook:

Durch das Sammeln unserer Daten (Texte, Bilder, Videos) verdient Facebook viel und gut, was im Umkehrschluß bedeutet, dass über eine Milliarde Facebook-Nutzer enteignet wurden. Facebook hat für WhatsApp 19 Mrd Dollar bezahlt, bei 450 Mio Nutzern ist jeder Einzelne dem Mark Zuckerberg also genau 42 Dollar wert – wenigstens ehrlich. Die gewaltige Umverteilung von uns als den eigentlichen Herstellern von Information (die „kostenlos“ liefern) zu den Konzernen als Dealern und Maklern dieser Information (die damit „wert“-schöpfen) prangert der Internet-Guru Jaron Lanier in seinem neuen Buch „Wem gehört die Zukunft?“ an: „In einer Welt der digitalen Würde wäre jeder Mensch der kommerzielle Eigentümer aller seiner Daten, die sich aus seiner Situation oder seinem Verhalten ermitteln lassen.“
   
In der ersten industriellen Revolution erschütterten die Weber mit ihren Aufständen die Gesellschaft. Wer sind die Weber bei der derzeitigen zweiten industriellen bzw. digitalen Revolution? Lanier sieht zwei Opfer:
1. Die Mittelschicht, die unter Druck geraten ist, weil ihre Information als Ware im Web für sie wertlos geworden ist.
2. Die vielen Nutzer, die ihre Daten bereitwillig, ‚fer umme‘ und stets aktuell an die Sozialen Medien übermitteln.

 

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