Integration – Sozial Arbeit Kultur

Um über „Integration“ konstruktiv diskutieren zu können, sind vier Formen zu unterscheiden: (1) Die soziale Integration des tagtäglichen friedlichen Nebeneinanders wird erleichtert durch Transferzahlungen bzw. Hartz IV für Migranten.
(2) Die ökonomische Integration in das Arbeitsleben der Wirtschaft ist kurzfristig kaum erreichbar, da 85% der Migranten funktionale Analphabeten sind und Handlanger im Zeitalter der Digitalisierung 4.0 immer weniger gesucht werden.
(3) Die kulturelle Integration im engeren Sinne als das innere Annehmen der tradierten Kulturwerte der deutschen Mehrheitsgesellschaft kann keinem Migranten angesonnen werden, da seine eigene kulturelle Identität und die sie formenden Kulturwerte Schutz verdienen. Kein noch so gutmeinender deutscher Flüchtlingshelfer hat das Recht, die per Sozialisation in den ersten 18 Lebensjahren erworbene kulturelle Identität eines Migranten demselben „abintegrieren“ zu dürfen.
(4) Zivilgesellschaftliche Integration ist moralische Pflicht für alle Migranten: Denn unser hochentwickelter Industrie- und Wohlfahrtstaat kann nur fortbestehen, wenn alle seine Bürger ihn unterstützen. Auch die zugewanderten Mitbürger müssen die demokratische Grundordnung mit all ihren Institutionen akzeptieren. Zivilgesellschaftliches Integrieren als Bringschuld des Zugewanderten – eine Selbstverständlichkeit, da ohne florierende Wirtschaft und staatliche Ordnung keine soziale Wohlfahrt möglich ist..
30.11.2017
.

Integrationsfähigkeit von Muslimen unwahrscheinlich
Was die Chancen einer großflächigen zivilgesellschaftlichen Integration angeht, so gibt es im Übrigen keinen Anlaß zu übertriebenem Optimismus. Keine der Spielarten des konservativen Islam disponiert dessen Gläubige zur Öffnung ihrer Lebensweise für die Verkehrsformen einer liberalen Gesellschaft.
Unter den mehr als 50 genuin islamischen Staaten der Welt gibt es keine einzige rechtsstaatliche Demokratie Nichts spricht für die Annahme, das wäre ein welthistorischer Zufall ohne kausalen Zusammenhang mit den dort jeweils zwangsrechtlich garantierten Staatsreligionen. Auch für das individuelle Leben seiner Gläubigen fordert der konservative Islam eine geistige Grundlage. An deren Geboten endet die Loyalität der weltlichen Ordnung.
Dass eine derart dominante religiöse Prägung (Islam) keinen Einfluß auf die Integrationsfähigkeit ihrer Inhaber haben sollte, ist unwahrscheinlich.
… Alles zu “Wir können allen helfen – Wie man das Gute will, aber das Böse schafft: Die deutsche Flüchtlingspolitik ist ein moralisches Desaster” von Prof. Reinhard Merkel vom 22.11.2017 bitte lesen in der FAZ, Seite 9 oder auf
https://plus.faz.net/feuilleton/2017-11-22/wir-koennen-allen-helfen/82425.html

Prof. Reinhard Merkel ist emeritierter Professor für Strafrecht und Rechtsphilosophie
an der Universität Hamburg. Olympiateilnehmer 1968 Mexico im Schwimmen. Mitglied im Deutschen Ethikrat.

.

Zehn Thesen für ein weltoffenes Deutschland – 5, Zum Thema Integration
Allgemein wird unterstellt, dass Zuwanderer sich integrieren wollen. Für Zuwanderer aus europäischen Ländern stimmt das auch, übrigens auch für Zuwanderer aus ostasiatischen Ländern. Für Zuwanderer aus islamischen Ländern gilt das nur bedingt. Bei Muslimen treten leider besonders häufig Integrationsprobleme auf. Das hat verschiedene Gründe.
Es gibt im Islam keine altehrwürdige Tradition für das Leben in der Diaspora, als Minderheit also, und unter einer nichtislamischen Regierung.
Und es gibt in der islamischen Welt zwar Reformbewegungen, die ähnlich wie die Reformation in Europa zum Ursprünglichen zurückkehren wollen, zu den Vorfahren (Salafisten), aber sie stoßen dabei nicht auf die Bergpredigt, sondern auf die Worte eines Staatsgründers und Feldherren. Wahabiten lehnen eine Assimilation oder Integration in die europäische Welt und ihre Wertvorstellungen ausdrücklich ab. Das ist für junge Muslime sehr attraktiv und ein Einfallstor für Radikalisierungen. Es ist ein verbreiteter Missstand, dass solche Kritik am Islam oft als Islamophobie diskreditiert wird.
Typische Konfliktpunkte mit Muslimen, und zwar nicht nur den salafistischen, sind folgende: Die Stellung zur Frau, die Haltung zu Juden, Homosexuellen, denjenigen, die sich vom Islam abwenden (darauf steht die Todesstrafe), das Verhältnis von Staat und Religion sowie eine generelle Staatsverachtung zugunsten des Clans.
Ein großes Problem besteht darin, dass die Muslime in Deutschland bisher außer Stande waren, eine gemeinsame Interessenvertretung zu installieren. Solche Organisationsformen haben im Islam keine Tradition. Dies hat aber zur Folge, dass andere Staaten, vornehmlich die Türkei und Saudi-Arabien, über Moscheen-Vereine, die sie finanzieren, ihre nationalistische Islamversion in Deutschland publik machen, was die Entstehung eines europäischen Islam behindert. …
Alles von Richard Schröder, Eva Quistorp und Gunter Weißgerber
vom 30.11.2017 bitte lesen auf
https://www.achgut.com/artikel/es_geht_um_die_besten_plaetze_fuer_eine_neuwahl

Richard Schröder, Theologe, SPD-Fraktionsvorsitzender in der Volkskammer, MdB a. D.
Eva Qusitorp, Theologin, Mitgründerin der Grünen, MdEP a. D.
Gunter Weißgerber, Ingenieur, SDP/SPD, MdB a. D.

Dieser Beitrag wurde unter Arbeit, Integration, Jugend, Oeffentlicher Raum, Soziales, Zukunft abgelegt und mit , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar