Inova Arbeitslose machen Kunst

„Der Mensch lebt nicht vom Brot allein“: Arbeitslose Menschen machen Kunst – Ausstellung in der Sparkasse Hochschwarzwald in Kirchzarten bis zum 9. August. Die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben wird besonders durch Arbeit und sinnstiftende Beschäftigung möglich. Doch für 500.000 Menschen, die in Deutschland langzeitarbeitslos sind, weil ihnen die Hürden für den Zugang zum Arbeitsmarkt zu hoch gesteckt sind, ist das auf längere Sicht oder gar Dauer nicht möglich. In Beschäftigungsbetrieben beispielsweise der Caritas erhalten sie die Chance, zu mindestens einer sinnvollen Beschäftigung und einem geregelten Tagwerk nachzugehen. Die „inova – Projekte für Arbeit e.V.“ in Titisee-Neustadt ist seit 1997 ein erfahrener Träger für Beschäftigungs- und Qualifizierungsprojekte sowie Bildungsmaßnahmen für Langzeitarbeitslose. Ein von der „inova“ betriebenes erfolgreiches Projekt ist das Atelier „Kunst.Werk“. Hier finden langzeitarbeitslose Menschen in Titisee-Neustadt, die aktuell keine Chance auf eine Beschäftigung im Arbeitsmarkt haben, eine sinnvolle künstlerische Beschäftigung. Dabei können sie sich mit verschiedenen Materialien auseinandersetzen und ganz neue Erfahrungen mit den eigenen Fähigkeiten machen.
Jetzt wagen sich diese Menschen erstmals mit ihren Kunst-Werken an die Öffentlichkeit und stellen bis zum 9. August Gemälde, Collagen und plastische Arbeiten in der Sparkasse Kirchzarten aus. Thomas Breckel, der Leiter der Sparkassen-Privatkundenabteilung, zeigte sich bei seiner Begrüßung von den Werken beeindruckt. Anhand aktueller Zahlen vom Arbeitsmarkt unterstrich er die Bedeutung solcher Hilfsprojekte. Peter Braun, Inova-Geschäftsführer, hofft, dass seine Projekte und diese Ausstellung den betroffenen Menschen neue Perspektiven, aber auch Anerkennung und soziale Kontakte geben. Peter Godzek vom Jobcenter Breisgau-Hochschwarzwald dankte für die langjährige Zusammenarbeit zwischen „inova“ und Arbeitsverwaltung.

 

 

Tolle farbige Werke sind im Atelier „Kunst.Werk“ entstanden und in der Sparkasse Kirchzarten zu sehen. Dazwischen stehen mahnend schwarze Pappfiguren, die aufrufen: „Stell mich an, nicht ab!“ Foto: Gerhard Lück

Clemens Litterst vom Diözesan-Caritasverband Freiburg machte deutlich, dass die Ausstellung im Rahmen der Caritas-Aktion „Stell mich an, nicht ab“ stehe. Ungewöhnliche Pappschattengestalten, die zwischen den Kunstwerken stehen, sind Teil einer bundesweiten Kampagne gegen Langzeitarbeitslosigkeit. Sie sollen mit Einzelschicksalen zur Integration von Langzeitarbeitslosen ermahnen. Litterst forderte von der Bundesregierung, eine bessere Förderung zur beruflichen Eingliederung. „Langzeitarbeitslose wollen arbeiten und benötigen unsere Hilfe zur Integration in die Gesellschaft“, unterstrich er. „Arbeiten heißt, dazu zu gehören.“ Er freute sich, dass das Atelier „Kunst.Werk“ ein sinnstiftendes Angebot für Langzeitarbeitslose mache: „Die Menschen erfahren Ermutigung und machen die Erfahrung von Zugehörigkeit und Teilhabe.“ Wie das konkret im Projektalltag aussieht, schilderte vor dem Ausstellungsrundgang die Leiterin vom Atelier „Kunst.Werk“, Anna Köhler. Der Mut, jetzt mit den eigenen Werken in die Öffentlichkeit zu gehen, sei ein wichtiger weiterer Schritt – schließlich brauche „Kunst zu machen“, schon viel Mut. Die ausgestellten Werke sind bis 9. August noch in der Sparkasse Kirchzarten zu bewundern und auch käuflich zu erwerben. Mehr zur Arbeit von „inova“ ist im Internet unter www.inova.de  zu finden.
30.7.2013, Gerhard Lück, www.dreisamtaeler.de

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