Inklusionspreise des Landes BW

Erstmals hat das Land Baden-Württemberg am 18.7.2014 den Landesinklusionspreis verliehen. Der erste Preis in der Kategorie „Arbeiten“ geht an die Integrative Akademie in Himmelreich, die Inklusion im Hotel-/ Gaststättengewerbe voranbringt. Im Bereich „Bildung und Erziehung“ haben die Albert-Schweitzer-Schule II (Werkschule) und III (Förderschule) aus Freiburg den ersten Preis bekommen, weil diese zwei Ganztagsschulen „Heterogenität als Bereicherung“ begreifen, wie es in der Begründung heißt. „Ich freue mich wahnsinnig für das Team“, sagte Joachim Diensberg, Leiter der Freiburger Werkrealschule. Sie und die benachbarte Förderschule sind Vorreiter: Sie haben 2010 für Fünftklässler eine gemeinsame Inklusionsklasse eingerichtet und den Unterricht komplett umgestellt. Damals unkten Kritiker, die Albert-Schweitzer-Schulen würden sich übernehmen. Doch seither gab es in jedem neuen Jahrgang eine Klasse, in der behinderte und nichtbehinderte Kinder zusammen lernen, den Umbau einer ganzen Etage – und jetzt den Preis.
Einen zweiten Preis im Bereich „Freizeit, Kultur und Sport“ bekommen das Jugendreferat der Stadt Heitersheim und die Diakonische Initiative „unBehindert miteinander leben“, die eine inklusive Kinder- und Jugendgruppe begleiten.
Sozialministerin Katrin Altpeter, Kultusminister Andreas Stoch und der Landesbehindertenbeauftragte Gerd Weimer betonten, dass die Preisträger beweisen, dass eine inklusive Gesellschaft Wirklichkeit werden kann. Mit dem neu geschaffenen Preis sollen Organisationen, Vereine oder Schulen ausgezeichnet werden, die sich für die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderungen einsetzen.

Verliehen wurde der Preis in den vier Kategorien „Wohnen“, „Freizeit, Kultur und Sport“, „Bildung und Erziehung“ und „Arbeiten“. In jeder Kategorie wurden ein erster Preis, dotiert mit 15 000 Euro, ein zweiter Preis (5000 Euro) und ein dritter Preis (3000 Euro) vergeben. Ausgewählt wurden die Preisträger von einer Jury, in der zum größten Teil Menschen mit Behinderungen selbst und deren Angehörige vertreten sind. Insgesamt waren mehr als 250 Bewerbungen eingegangen. Ministerin Altpeter sagte: „Die große Zahl der Bewerbungen zeigt, wie viele Menschen sich schon seit langem dafür engagieren, Inklusion und Teilhabe zu verwirklichen. Sie alle sind Vorbilder und verdienen Anerkennung.“
Der Landesbehindertenbeauftragte Gerd Weimer wies darauf hin, dass alle Preisgelder in die konkrete inklusive Arbeit vor Ort fließen: „Alle Gewinner haben sich bereits bei ihrer Bewerbung damit einverstanden erklärt, mögliche Preisgelder für ihre weitere Arbeit für die Stärkung der Inklusion im Land einzusetzen.“
19.7.2014, Landratsamt FR
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