Historische Demonstration 1.8.

„Es war für mich eine der schönsten Demonstrationen, die ich je erlebt habe. Ich habe andere schon mitgemacht. Darunter einige, die ich als Ex-Linksextremer heute gerne missen möchte. Aber auch einige auf die ich stolz bin, wie zum Beispiel bei der deutschen Wiedervereinigung 1989/90. Die Demonstration am 1.8.2020 in Berlin gehört in meiner Einschätzung zu einer der wichtigsten Demonstrationen unserer jüngsten Geschichte.
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Ich marschierte ca. zehn Kilometer mit und traf dabei auf viele Menschen. Es waren keine typischen Demonstranten, sondern ein Ausschnitt von Menschen aus dem Mittelstand mit höheren Bildungsstandarts und im produzierenden Bereich tätigen Menschen im breitesten Verstand. Viele Paare, viele ältere Semester, viele Süddeutsche und viele aus den neuen Bundesländern – relativ Wenige aus Berlin, relativ Wenige auch mit Migrationshintergrund (soweit man so etwas überhaupt sehen oder hören kann). Doch sah ich auch einige mit offensichtlichen Migrationshintergrund, die mehr noch als die Bio-Deutschen mit viel Temperament für die Sache eintraten. Ihr bester Repräsentant ist wohl der Moderator mit ghanesischen Hintergrund, den ich für ein absolutes Talent halte.
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Es wurden tausende kleine oder grosse selbstgemachte Transparente, bemalte Schilder und Fahnen getragen. Die meisten waren sehr inspirierend und orginell. Die meisten Fahnen waren die deutschen Nationalfahnen, dann USA-Fahnen, dann schwedische Fahnen. Auch ein paar Reichsdeutsche Fahnen vielen mir auf. Und auch Fahnen der Friedensbewegung und Rufe wie „Nazis raus“ – obwohl ich weit und breit keine Nazis sah (man wollte die SPD-ler überzeugen, die am Rande standen und die Demonstranten permanent als Nazis beschimpften – natürlich umringt von den Kameras der grossen TV-Kanäle, die gierig auf einen Zwischenfall warteten). Insgesamt sah ich an drei Stellen ca. 300 sogenannte Antifa-Gegendemonstranten, die sich teilweise auf die Strasse setzten, um die Demonstranten zu stoppen. Keiner wurde verletzt – trotzdem sie unaufhörlich provozierten.

Die von den Demonstranten gerufenen Parolen richteten sich vor allen gegen die Beschränkung der Freiheitsrechte. Obwohl man den Leuten ansah wie ernst es ihnen ist, war die Stimmung friedlich und fast fröhlich. Es war ein wunderbarer sonniger Tag und die Menschen merkten, das sie mit ihrer oppositionellen Meinung zu der Corona-Politik der Regierung nicht allein stehen. Sie erlebten wie immer mehr Menschen sich anschlossen oder Beifall ausdrückten.
Die Demonstranten merkten bald, dass sie weit mehr waren als sie selber glaubten. Die Demonstration zählte viele Kilometer und nahm fast kein Ende.
Auf der Strasse des 17. Juni positionierte ich mich direkt auf der Höhe und mit nur wenigen Metern Abstand von der Tribüne. So konnte ich das Geschehen unmittelbar beobachten.
Die Stimmung steigerte sich enorm, je mehr bewusst wurde wie unglaublich viele Menschen zusammen kamen. In den staatstragenden Medien hörte ich später etwas von 20.000. Es ist schwer eine Schätzung zu machen, weil man nur selber in der Masse steht und unmittelbar ca. 20.000 bis 30.000 Menschen überschauen konnte. Aber es besteht für mich keinerlei Zweifel, nachdem ich die Filme und Fotos im Vergleich mit der Love-Parade sah, dass es zwischen 500.000 und 1 Million gewesen sein müssen.
Bestätigt wird dies durch Schätzungen der Polizei, dass an diesem Tag ca. 1,3 Millionen Menschen extra nach Berlin einreisten (durch die Corona-Massnahmen ist Berlin „frei“ von Touristen – es gibt nur geringen Verkehr – Berlin ist in Urlaub – Restaurants sind halbleer – Geschäfte ganz leer). Die Bus-Veranstalter allein hatten aus 145 Städten 200.000 Tickets für die Teilnahme an der Demo verkauft (laut Aussage ihres Vertreters). Vom Brandenburger Tor bis zur Siegessäule war alles voll mit Menschen – obwohl die Polizei sie versuchte abzudrängen. Im Tiergarten waren überall Menschengruppen und Massen, weil man sich auf dem 17. Juni nicht mehr bewegen konnte. Die von Zeitungen, Radio und TV genannten Zahlen waren eine einzigartige Witz-Nummer. Sie demonstrierte vor jeden Menschen, die das sahen, dass diese Medien permanent nur lügen. Es war unglaublich!
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Auf der Bühne wurde immer wieder dazu aufgerufen die Anordnungen der Polizei zu befolgen – man konnte es fast nicht mehr hören. Denn es war unmöglich. Es waren so viele Menschen, das jeder Versuch Abstand zu halten nicht gelingen konnte. Nur an den Rändern war dies möglich. Auch riefen die Veranstalter (Querdenker 2020) dazu auf die Polizei als Verbündete anzusehen und keinerlei Provokationen oder Gewalt gegen die Polizei zu zulassen.

Die Reden waren voller Energie und beinhalteten die Kritik gegen die Corona-Massnahmen der Regierung. Aber sie waren sich der historischen Dimension dieser Demonstration am 1.8. bewusst. Man merkte aber auch das es sich bei den Anführern der Bewegung um viele Leute aus dem Bereich Esoterik handelt. Kurz bevor, der für mich interessanteste Redner auftreten wollte (Dr. Bodo Schiffmann), schaltete die Polizei plötzlich den Strom ab, so dass es zu Tumult und einer fast explodierenden Stimmung kam.
Die Menschen waren total verwirrt und glaubten ihren Augen nicht, als die Polizei in voller Kampfausrüstung aufmarschierte und die Veranstaltung für beendet erklärte. An dieser Stelle bestand real die Gefahr, dass es zu einem Chaos und zu einem grossen Blutvergießen hätte kommen können. Doch immer wieder riefen die Veranstalter zur Mässigung und passiven Widerstand auf und sich nicht auf Konfrontationen mit der Polizei einzulassen. Man sah vielen Polizisten an wie schlecht sie sich fühlten. Gegen Menschen die nur ihren demokratischen Recht nachgingen friedlich zu demonstrieren, so brutal aufzumarschieren und sie ihrer Rechte zu berauben.

Die gleichen Polizisten wurden nur ein Paar Wochen vorher von den Antifas mit Flaschen und Steinen beworfen, als sie für Black-Lives-Matter demonstrierten und dort auch nicht die Corona-Abstandsregeln eingehalten wurden. Doch die Polizei löste DIESE Demonstration nicht auf! Hier war wieder einmal De-Eskalation von der Politischen Führung des Senats angesagt. Dies zeigte ein weiteres mal, wie völlig ungleich bewusst der Staatsapparat eingesetzt wird, um ganz bestimmte politische Richtungen zu fördern und andere Oppositionelle zu unterdrücken.
Die Medien besaßen sogar noch die Frechheit, am nächsten Tag davon zu berichten, dass bei den Demonstrationen ca. 40 Polizisten verletzt wurden. Die FAZ gab noch am 2.8. zu, dass sie sich korrigieren musste, weil diese Polizisten offensichtlich durch die Antifa-Demonstration im Bezirk Neukölln verletzt wurden, die versuchten wieder Autos anzuzünden usw. Die Meldung wurde offenbar von DPA verbreitet und kaum ein Medium hatte dies später versucht zu dementieren.
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Nein – die Demonstration am 1.8. war völlig friedlich. Die Polizei trug die Veranstalter weg und verhaftete sie – lies sich später wieder frei. Ich sah persönlich nur einmal einen Tumult, als eine ältere Frau oder Mann abgeführt wurden und im Protest zwei Pappbecher geworfen wurden. Die Werfer wurden sofort gestoppt. Peinlich war hier nur das abführen einer älteren Person im Polizeigriff.
Die Krönung der Manipulation wurde aber noch erreicht, als ca. 19 Youtube-Kanäle unterbrochen und abgebrochen wurden, so das sie nicht mehr direkt übertragen konnten. So etwas gab es bisher nur in Russland, Honkong und China. Fleissig übernehmen wir nicht nur den Coronavirus aus China, sondern auch Demonstrationsverbote, Panikmache und Zensur.
Die Demonstranten marschierten zu tausenden zum Reichstag. Ich bewegte mich auf schmerzenden Füssen und halb-verdurstet aus dem Tiergarten.
Kritisch anmerken kann ich nur, dass die Organisation sehr zu wünschen übrig lies und sehr schwach war.
> Man hätte sich technisch sichern müssen, um Strom und Lautsprecher selber zu sichern
> Es gab kaum Flugblätter die über die Ziele der Demo aufklärten.
> Es gab kein Wasser oder Essen zu kaufen.
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Alles in allem aber war dies eine historische Demonstration. Hunderttausende gingen auf die Strasse – trotz Nazi- und Verschwörer-Hetze in fast allen Medien. Sie wurden in all ihren Handlungen voll bestätigt. Dieses Ereignis wird zu Millionen über das Internet verbreitet werden.
Der Corona-Virus stirbt unwiderruflich ab – obwohl die Politik täglich versucht weitere Panik zu erzeugen. Obwohl laut Handelsblatt bereits 400.000 Angestellte der Kliniken auf Kurzarbeit gestellt sind. Obwohl die Beerdigungsinstitute melden, kaum noch Arbeit zu haben. Der „Demokratie-Virus“ kann nach dem 1.8.2020 nicht mehr eingefangen werden! Eine neuartige Massenbewegung unter breiter Teilnahme der Bevölkerung und besonders der produktiven Mittelklasse ist Entstanden.
Wenn die Regierung so weiter macht und die Menschen in Panik treibt und entrechten will, die Wirtschaft bewusst gegen den Baum fährt und massenhaftes Elend erzeugt – dann wird es schwierig für unsere Regierenden.“
5.8.2020, Bernd Muckenschnabel
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Bernd Muckenschnabel ist gebürtiger Berliner. Nach einer linksextremen Episode in seiner Jugend ist er heute erfolgreicher Unternehmer im Tourismus-Bereich.
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Corona-Demo: „Viele Kilometer, friedlich und fast fröhlich“
Viele Leser haben mir nach der Demonstration am 1. August ihre eigenen Eindrücke geschildert. Einen besonders bewegenden Bericht schickte mir der Unternehmer Bernd Muckenschnabel. Ich gebe ihn als authentisches und sehr interessantes Zeitdokument hier gerne wieder: (siehe oben)
… Alles vom 5.8.2020 bitte lesen auf
https://www.reitschuster.de/post/corona-demo-viele-kilometer-friedlich-und-fast-fr%C3%B6hlich

.Deutsche sind keine Covidioten  (7.8.2020)


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Ein weiterer Augenzeugenbericht der Berliner Demo am 1.8.2020
von Redakteurin K. Bady

„Der Großteil der Menschen, die sich am „Tag der Freiheit“, am Samstag, auf den sieben Kilometer langen Protestmarsch durch die Hauptstadt gemacht hatte, war gebildet, friedlich, sehr sachlich und gut informiert, zeitweise sogar zuversichtlich und sehr, sehr kreativ im Ausdruck. Kunst als Protestmittel, das hätte eigentlich die Medienvertreter überzeugen müssen, die aber wieder nur oberflächlich berichteten und dabei offenbar nicht bemerkt hatten, dass ihre TV Bilder eine andere Wahrheit gezeigt haben. Viele Menschen konnten deutlich sehen, wie es in Berlin wirklich war! Die TV Bilder am Montag nach der Demo mussten sogar mit Szenen aus Hamburg und anderen Städten aufgefüllt werden, um den Anschein aufrecht zu erhalten, die Demonstrant*innen seien auf Krawall aus gewesen? Da trugen vier, fünf Beamte in Schwarz und schwer bewaffnet eine 50 Kilo leichte Frau fort?
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Die Polizei selbst gibt an, dass lediglich 1500 Beamte/innen für die Sicherung der Demo in Berlin abgestellt waren. Schon das hätte Probleme gegeben, eine so große Menschenmenge von der Straße des 17. Juni zu tragen, selbst wenn es tatsächlich nur 20.000 Leute gewesen wären! Das Gros der Menschen, die für ihre Grundrechte auf die Straße gegangen waren, zeigte sich friedlich, blieb ruhig, sachlich und fair. Selbst während der Machtdemonstration der Polizei im Zentrum der Demo an Siegessäule und Brandenburger Tor antwortete die Menge lediglich mit „Schließt Euch an“ oder „Wir bleiben hier“. In Gruppen warteten die schwarz Uniformierten auf, als wäre Krieg oder blutige Revolution, einige von ihnen die Hand an der Waffe. Die Provokationen wurden nur mit Gesängen entkräftet. Als Antwort darauf ließ die Einsatzleitung die Mikrofone abschalten und nahm einen bekannten Sprecher des Veranstalters in Gewahrsam, ließ ihn aber wohl kurze Zeit später auf freien Fuß.
Zu Beginn der Strecke hätten Pflastersteine auf einer Baustelle als Verlockung dienen können, aber diese Frage stellte sich gar nicht. So hielt sich die Polizei auf dem Protestmarsch in kleiner Zahl, oft nur zwei Beamte auf der Strecke hier und da.
Die 20-30 Pressevertreter warteten vor dem Friedrichstadtpalast, auf ein paar Stufen erhöht. Nur wenige darunter mit professioneller Kameraausrüstung. Das mag erklären, warum die Fakten, die an die Redaktionen übermittelt wurden, wie eine Art „Stille Post“ wirkten, von der deutlich im TV zu sehenden Realität abweichend. Jene, die für fragwürdige und einseitige Berichterstattung öffentlich getadelt wurden, trauten sich – wie RTL Aktuell oder SPIEGEL – offenbar nur mit versteckter Kamera in die Menge. ARD und ZDF bekamen auf Tafeln, die durch die Straßen getragen wurden ihr Fett weg. Zynisch hieß es da: „Waschen Sie sich die Hände, wir waschen ihr Gehirn“.
Überhaupt war der kreativen Energie an diesem Tag keine Grenze gesetzt. Da trug jemand ein Coronavirus aus Pappmascheé durch die Menge, ein Regenschirm glitzerte mit langen Fäden wie eine Qualle in der Sonne. Vielfalt auch bei den Zitaten, die von Benjamin Franklin über Hannah Arendt reichten bis zu selbst erdachten Zeilen voller Betroffenheit. „Schweden lebt, während in Deutschland die Grundrechte sterben“. Es waren einige Schwedenflaggen zu sehen, auch später in der Nacht an Fahrrädern oder gar Kinderwagen. In dieser Flut von Intelligenz und Kreativität hoben sich die wenigen, an Sekten erinnernden „Meister aus dem Quantenfeld“ gar nicht recht ab, sie sahen sogar im Gesundheitsminister den göttlichen Funken, fanden aber bei der Presse natürlich höchste Beachtung!

In der Anzahl, in der TV und Print später kaiserliche Reichsfahnen gesehen haben wollen, waren diese gar nicht vertreten, dafür aber wirklich sämtliche Gruppierungen, die es wohl gibt. Aus allen Bundesländern waren die Menschen angereist, um ihren Protest zu demonstrieren. Es fanden sich Gruppen aus Ost und West, die an 1989 erinnerten, dieses Mal gemeinsam „Wir sind das Volk“ skandierend. „Wir sind hier, wir sind laut, weil Ihr uns die Freiheit klaut“. Gering war die Anzahl der Gegendemonstrant*innen hinter den Absperrungen, die lediglich Schilder dabei hatten „Ihr seid nicht das Volk“. Beschämend aber genau deshalb, dass einige von ihnen TeilnehmerInnen der Demo als Nazis beschimpften, obwohl genau diese Gruppen 80 jährige Frauen oder RollstuhlfahrerInnen dabei hatten!

Erst beim Aufmarsch der Polizei bei den Bühnen änderte sich die Stimmung geringfügig und drohte auch manchmal zu kippen. Die Redner und Veranstalter versuchten ausdauernd, die Leute ruhig zu halten und hatten damit auch weitgehend Erfolg, nur so wurde eine Eskalation wohl vermieden. Besser beraten wären die Veranstalter gewesen, die wichtigen Reden von Anfang an zu schwingen, da mit der Abschaltung der Anlage und der Auflösung der Veranstaltung zu rechnen war. Schließlich hatte der SPIEGEL das bereits am späten Vormittag gemeldet. Hellseher? Als Grund wurde der Verstoß gegen Hygieneauflagen genannt, das Fehlen der Masken und des Abstands. Die Bühne zuerst denen zu überlassen, die der Demo wieder das Gesicht der Coronaleugner und Verschwörungsanhänger verliehen hat, erwies sich als grober Fehler. Initiator Dr. Bodo Schiffmann kam gar nicht mehr zu Wort und Clemens Kuby wurde bereits der Ton abgedreht.
Regelrecht kontraproduktiv war die Idee, einer Auflösung der Demo entgegen zu treten und sich zu teilen, um eine Menschenkette um den Reichstag zu bilden. Verwirrung kam auf. Die Bühne am Parlament warf mit an Hasstiraden erinnernden Fanatikern ein schlechtes Licht auf die ganze Veranstaltung. Aber hier waren eben verschiedene, neue, kleinere Demos angemeldet worden.
Die Hoffnung, dass persönliche Ansprachen einzelner Kamera- und Reporterteams eine vielseitigere Darstellung dieser Demonstration und eine diverse Berichterstattung bewirken könnte, hat sich leider nicht erfüllt. Es scheint, als könne die Presse jetzt ebenso wenig ihre Fehler eingestehen, wie das die Politik jetzt noch könnte. Obwohl sich inzwischen die Berichte von Anfang und Mitte März noch ansehen lassen und deutlich machen, dass von einem Killervirus nicht die Rede sein kann.
Wenn jetzt aber schon das Testen von Haustieren die Maßnahmen rechtfertigen sollen, die Aufrechterhaltung der Maskenpflicht und andere fragwürdige Einschränkungen, dann ist das Maß jetzt wohl voll.
So drückte es ein Teilnehmer aus, der aus Leipzig stammt, aber jetzt aus Dänemark angereist war, weil er vor zwei Jahren ahnungsvoll das Land verlassen hatte: „Heute bin ich alleine hier, nächstes Mal bringe ich in meinem Auto noch drei andere mit“. Wenn das andere auch so machen, mobilisiert sich zur nächsten Veranstaltung eine nicht mehr zu leugnende Menge – die wird Prognosen von 20.000 Menschen so weit übersteigen, dass Leugnen zwecklos ist. Überspitzte Aussagen wie „in ein paar Jahren wird diese Straße einen anderen Namen tragen und an den 1. August als Tag der Freiheit 2020 erinnern“ mögen deplatziert wirken, aber bei der Untertreibung bezüglich der Teilnehmerzahlen, der Übertreibung des Gewaltpotentials und der wachsenden Menge unzufriedener Bürger*Innen ist das sicher sogar gerecht so.
Sich selbst zu diskreditieren, gipfelte in der Reaktion einiger Politiker*innen auf die Demo: Wenn eine SPD Vorsitzende eine friedliche Demo als „Deppenparade“ bezeichnet oder sich der Bundespräsident hinreißen lässt, den öffentlichen Protest zu kritisieren, gleichzeitig aber Maßnahmen verteidigt, die viel zu different und diffus sind, dann ist das Land in großer Not.
Noch Worte zu verlieren über Medienberichte, die sich darauf beschränken, via Twitter und anderen Kanälen nur Gegner*innen der Demo ungefiltert zu Wort kommen zu lassen, ist mehr als überflüssig, da steht es um das Land schlechter als gedacht. Leugnen zwecklos. In jeder Beziehung. Schätzungsweise ist der Scheitelpunkt jetzt erreicht, der Protest wächst weiter. Jetzt das Versammlungsverbot auszusprechen, wäre das schlechteste Mittel „dagegen“. Immerhin hat RTL Aktuell zu den Vorwürfen, die Demo müsse abgebrochen werden, weil die Hygienemaßnahmen, Abstände und Maskenpflicht, nicht eingehalten würden, einen Professor zu Wort kommen lassen, der meinte, dass ein Protest gegen die Maskenpflicht keinen Sinn macht, wenn jemand dabei eine Maske trägt!“
4.8.2020, https://drbendig.de/2020/08/04/corona-demo-berlin/#more-3114
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1. AUGUST 2020, AM TAG DER FREIHEIT IN BERLIN
Geschrieben von Matthias Schneider am 4. August 2020.
Als sich morgens um 10 Uhr die verschiedenen Umzugswagen auf der Straße des 17. Juni formierten, war schwer abzuschätzen wohin sich diese Großdemonstration entwickeln wird. Die gebotenen Parolen waren ein Sammelsurium von politischen Forderungen und Heile-Welt-Phrasen, die von „Free Tibet“ über „No Borders – No Nations“ bis „Impfplicht, nein danke!“ reichten und beim nüchternen Beobachter Zweifel aufkommen ließen, ob es sich hier um die von der „Querdenken“-Initiative angekündigte Protestveranstaltung gegen das Corona-Notstandsregime handelt. Soundchecks mit Technomusik und rastalockige Sprücheklopfer, die „Wir wollen Spaß!“ ins Mikro brüllten, gaben der Besorgnis Nahrung, daß sich hier eine Mischung aus Loveparade-Ü40 und infantilem Polit-Klamauk anbahnen könnte.
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Doch offensichtlich war es die Strategie des Veranstalters unter dem Eindruck des Corona-Notstandsregimes und durch Zusammenfassung unter dem größten gemeinsamen Nenner „Friede, Freiheit, Menschenrechte“, eine wirksame Protestmasse aus den unterschiedlichsten politischen Lagern auf die Straße zu bringen. Der Erfolg gibt ihm recht, denn was bisher unmöglich schien, nämlich die Spaltung der Bevölkerung entlang der mannigfaltigen gesellschaftlichen Konfliktlinien zu überwinden, das ist am 1. August 2020 eindrucksvoll gelungen. Einigkeit auf der ganzen Linie!
Mehrere hunderttausend Menschen marschierten am 1. August 2020, am sog. „Tag der Freiheit“ in einem schier endlos erscheinenden Zug entlang einer etwa 12 Kilometer langen Strecke durch das Zentrum der Hauptstadt. Geeint durch den Ruf nach Freiheit verbunden mit der Sorge, daß unter dem Vorwand einer herbei phantasierten Corona-Pandemie dauerhafte Zwangsmaßnahmen und Grundrechtsbeschneidungen eingeführt werden und sich unsere Demokratie schrittweise in eine Fürsorge-Diktatur verwandeln könnte. Daneben wurde die Stimmung dominiert von einer deutlichen Ablehnung der Merkel-Regierung und deren gleichgeschalteten Erfüllungsgehilfen bei den Mainstream-Medien. „Wir haben die Schnauze voll“, „Lügenpresse“ und „Wir haben Euch so satt“ tönte es lauthals aus allen politischen Lagern, die in einer bisher nie dagewesenen Einigkeit vertreten waren. Hier sah man Marschierer mit Schwarz-Weiß-Roten Fahnen neben bekennenden Antifaschisten, dort Pegida-Gegner neben einem Wagen der „Patriotic Opposition Europe“, alle friedlich, gut gelaunt und echte Toleranz lebend, so wie es in einer fortschrittlichen Demokratie möglich sein sollte. Man kam aus dem Staunen nicht heraus.
Und noch eine Ausnahmeerscheinung ist bemerkenswert. Die unvermeidbaren Gegendemonstranten, üblicherweise aus dem linksgrünen Milieu der sog. zivilgesellschaftlichen Bündnisse, im Schulterschluß mit Antifa und Konsorten, hatten an diesem Tag nichts zu melden. Am Ostende des Tiergartens beklagten ein paar Linksextremisten wirklichkeitsentrückt den systemischen Alltagsrassismus in Kreuzberg, entlang der Torstraße stand ein Grüppchen Gewerkschafter, Grüne und SPD’ler im Kampf gegen Nazis und umnachtet von ideologischer Demenz, hatten sich auch ein paar „Omas gegen Rechts“ eingefunden. Alles armselige Häuflein, die bei den Demonstrationsteilnehmern nur Kopfschütteln, Mitleid oder Erheiterung auslösten.
Diese Demonstration des geballten Volkszorns dürfte bei der Obrigkeit gewaltiges Unwohlsein hervorgerufen haben, denn die Reaktionen waren entsprechend.
… Alles vom 4.8.2020 von Matthias Schneider bitte lesen auf
https://buergerprotestspeyer.de/2020/08/04/1-august-2020-am-tag-der-freiheit-in-berlin/
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Arnold Vaatz: Zweierlei Maß bei Demos – Diffamierung von Bürgern (5.8.2020)

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