Heidelberg Freiburg Sperrzeiten

Freiburg und Heidelberg sind vergleichbare Städte: Größe, Lage im Rheingraben, Universität, Kultur, Tourismus und Partylärm in der Altstadt. Nun hat das Verwaltungsgericht für die Heidelberger Gastronomie 24 Uhr Mo-Fr und 2.30 Uhr Sa/So als Schließzeiten festgesetzt. Ich habe 32 in HD und 36 Jahre in FR gewohnt und kenne die Not der vielen in der Altstadt zwischen Neckar, Bismarckplatz und Schloß Wohnenden. .
In HD konzentriert sich der Lärm auf die 5 km lange schmale Hauptstrasse, in den Seitengassen (wie Plöck, Mantelgasse) hört man davon kaum etwas.
In FR verteilt sich die Unruhe mehr – mit dem Bereich zwischen Dreisam und Münster gilt „rechteckig“ statt „schmal“. HD hat zusätzlich mit dem allabendlichen Zustrom von Hippstern aus den nahen Ballungsräumen Mannheim/Ludwigshafen und Frankfurt/Darmstadt zu tun. Beiden Städten gemeinsam ist: Dauerte früher die Party von 20 bis 24 Uhr, so gehts heutzutage erst um 22 Uhr los.
Zum finanziellen Aspekt: Tourismus und Gastronomie sind wichtige Dienstleistungsbereiche. Dabei dürfte der auf die wochentäglichen Öffnungzeiten zwischen 24 Uhr und 2.30 Uhr entfallende Umsatzanteil eher marginal sein.
7.8.2019
.
Stadt Freiburg sieht keinen Anlass für verlängerte Sperrzeiten
Wie Heidelberg befindet sich auch Freiburgs Stadtverwaltung in einem Rechtsstreit in Sachen Lärm – auf dem Augustinerplatz. Ende vergangenen Jahres hatte das Verwaltungsgericht den Anwohnern Recht gegeben: Die Stadt müsse dafür Sorge tragen, dass die Nachtruhe eingehalten wird. Das Rathaus legte Berufung ein, nach eigenen Angaben aber nur, um ein präziseres Urteil zu bekommen. Dieses sei schließlich auch für andere Orte der Stadt relevant.
… Alles vom 6.8.2019 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/stadt-freiburg-sieht-keinen-anlass-fuer-verlaengerte-sperrzeiten

Sperrzeiten in Heidelberg: 24 Uhr werktags und 2.30 Uhr Wochenende
Lärmgeplagte Bewohner der Heidelberger Altstadt haben vor dem Verwaltungsgericht Karlsruhe mehr Nachtruhe erstritten. Wegen lärmbedingter Gesundheitsgefahren haben die klagenden Bürger einen Anspruch auf striktere Schließzeiten für die Gastronomie, wie das Gericht am Donnerstag bekanntgab. Nach dem Urteil der 7. Kammer müssen Gaststätten unter der Woche spätestens um Mitternacht dichtmachen. Dies sei für eine Nachtruhe von mindestens sechs Stunden notwendig. In den Nächten zu Samstag und Sonntag muss die Sperrzeit spätestens um 2.30 Uhr beginnen. Diese Maßgaben sind für den Heidelberger Gemeinderat bindend, wie das Gericht betonte. In der Vergangenheit hatte das Gremium Gerichtsbeschlüsse nicht umgesetzt. Lediglich wo genau die neuen Sperrzeiten gelten, könne der Gemeinderat festlegen, entschied das Verwaltungsgericht.
Der Anwalt der klagenden Bürger, Werner Finger, sagte: „Das ist eine große Erleichterung für die von uns vertretenen Anwohner. Damit besteht die Hoffnung, in Zukunft wieder etwas mehr Nachtruhe zu finden.“ Nach Angaben der Stadt sind mehr als 1000 Menschen in der Altstadt von unzumutbarem Lärm betroffen. Das Gericht folgte der Forderung der Kläger, dass die Gaststätten werktags um Mitternacht schließen. Am Wochenende erlaubt die Kammer liberalere Sperrzeiten: Sie legte 2.30 Uhr als Sperrzeit fest – die Kläger dagegen hatten 1 Uhr angepeilt.
… Alles vom .8.2019 bitte lesen auf
https://www.rnz.de/nachrichten/heidelberg_artikel,-heidelberger-sperrzeiten-altstadt-anwohner-erstreiten-mehr-nachtruhe-update-_arid,457244.html
.
Einige Kommentare aus der RNZ:
„Kann man nur nach Mitternacht feiern und Spaß haben? Also ich kann das auch davor . Möchten Sie neben einer Kneipe wohnen, vor der bis in die Puppen gesoffen und gelärmt wird (alles schon live gesehen)? Ich nicht. Wenn in den Kneipen gezecht würde und die Gäste Verständnis auch für andere – eben für die Anwohner – aufgebracht hätten, wäre es nicht zu diesem Urteil gekommen. Für Werktätige, die früh aufstehen müssten, ist die Haltung der Anwohner nachvollziehbar.“
.
„Recht so! Vielleicht wird dann endlich mal ruhiger in der Altstadt! Das Kneipensterben hat im übrigen schon mit dem Nichtraucherschutzgesetz angefangen. Was Nachts an Lärm in Altstadt zu hören beziehungsweise nicht zu überhören ist, ist tatsächlich sehr grenzwertig“.
.
„Das was heute hier los ist, war in den 70ern, 80ern und 90ern ein lahmes Kammerspiel dagegen.“

Anwohner fordern schnelle Umsetzung des Sperrzeiten-Urteils
Linda begrüßt das Urteil des Verwaltungsgerichts, wonach die Kneipen in Teilen der Altstadt künftig werktags um Mitternacht und am Wochenende um 2.30 Uhr schließen sollen. „Das Verwaltungsgericht hat für Stadt und Gemeinderat Leitplanken gesetzt und damit das langjährige Taktieren erst einmal beendet“, schreiben die Sprecher Doris Hemler und Martin Kölle. „Linda wünscht sich, dass der Gemeinderat und die Verwaltung nicht erneut versuchen, auf Umwegen das Urteil zum Nachteil der Altstadtbewohner auszuhebeln.“ Es sei nicht richtig, wenn Bürgermeister Erichson behauptet, eine gütliche Einigung sei an der fehlenden Kooperation der Altstädter gescheitert. „Seit 2009 hat Linda an zahlreichen Gesprächen am Runden Tisch und an anderen Treffen mit der Stadt teilgenommen. Wenn Erichson jetzt die Wirte auffordere, „ihr Recht auf Gewerbefreiheit vor Gericht zu verteidigen“, sei er an einem Interessenausgleich nicht interessiert. Das Anliegen der Gastronomie und der Feiernden stehe dann wieder an vorderster Stelle.
https://www.linda-heidelberg.de/
.
Der Verein Alt-Heidelberg betont, dass er sich seit Jahren für einen Interessenausgleich von Anwohnern, Gastronomen und Besuchern einsetze. „Deshalb fordern wir schon lange angemessene nächtliche Ruhezeiten, wie sie die Technische Anleitung Lärm zwingend vorschreibt“, so die Vereinsvorsitzende Karin Werner-Jensen. Warum die Anwohner laut Urteil aber am Wochenende Öffnungszeiten bis 2.30 Uhr hinnehmen müssten, sei nicht nachvollziehbar. Zu Recht mahne das Gericht an, dass fast keine der vom Gemeinderat beschlossenen Mittel zur Lärmreduzierung ausgeführt wurden. Dass eine von der Stadt vier Wochen vor dem Gerichtsverfahren plötzlich einberufene Mediation etwas geändert hätte, könne doch auch Bürgermeister Erichson nach 20 Jahren endloser Diskussionen nicht im Ernst glauben. „Wir hoffen, dass der Gemeinderat nun endlich eine angemessene Sperrzeit-Regelung für die gesamte Altstadt beschließt“, so Werner-Jensen weiter. Einen „Flickenteppich von nächtlichen Öffnungszeiten“ lehne Alt-Heidelberg ab.
https://www.altheidelberg.org/
.
… Alles vom 3.8.2019 bitte lesen auf
https://www.rnz.de/nachrichten/heidelberg_artikel,-heidelberger-sperrzeiten-streit-anwohner-fordern-schnelle-umsetzung-des-urteils-_arid,457592.html

Dieser Beitrag wurde unter Alkohol, Dienste, Gastro, Kultur, Oeffentlicher Raum, Regio, Soziales, Tourismus abgelegt und mit , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar