Hartmannsweilerkopf1914-2014

30000 deutsche und französische Soldaten starben im Ersten Weltkrieg am Hartmannsweilerkopf in den Südvogesen. Bei Kriegsausbruch lag der Berg auf deutschem Gebiet (Elsass und ein Teil Lothringens kamen zum Deutschen Reich nach dem Krieg 1870/71). Im August 1914 eroberten die Franzosen das Gelände südlich vom Berg. Danach begannen Stellungskämpfe und Belagerungen: Bis 1916 wurde der Gipfel acht  mal von einer Seite erobertund dann wieder von der anderen. In Bunkern und Schützengräben waren die Soldaten oft nur wenige Meter voneinander entfernt. Ein über zweijähriges Gemetzel.
Hundert Jahre danach, am Sonntag 3.8.2014, trafen sich François Hollande und Joachim Gauck, die Staatsoberhäupter Deutschlands und Frankreichs, oben am Hartmannsweilerkopf zu Gedenken und Versöhnung.
5.8.2014

 

Gedenkfeiern mit Gauck und Hollande
„Es war ja nicht der Berg, der die Menschen gefressen hat“, sagt Bundespräsident Joachim Gauck in seiner Rede. Was jetzt so friedlich scheine, sei damals nichts anderes als ein Schlachthaus gewesen. „Hier hat Europa sich selbst verraten.“ …. Alles vom 4.8.2014 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/elsass-x2x/gedenkfeiern-zum-krieg-am-hartmannsweilerkopf–88314396.html

 

Treffen des Friedensrats Markgräflerland mit Präsidenten am Hartmannsweilerkopf gescheitert
Platzverweis für Friedensaktivisten und ihre Fahne
Am 3. August 2014 trafen der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck und der französische Präsident Francois Hollande auf dem Hartmannsweilerkopf in den Vogesen zusammen. Ein historischer Platz: Vor 100 Jahren mordeten hier Deutsche Franzosen, Franzosen Deutsche. Für den Friedensrat Markgräflerland bedeutete das Treffen die Forderung zu bekräftigen: Frieden schaffen – ohne Waffen! Beendet die Kriege, den Hass, die Gewalt! Auch und vor allem in der heutigen Zeit. Diese Forderung wollten Angehörige des Friedensrats den Präsidenten unterbreiten, mussten allerdings schon bei der Anfahrt feststellen, dass alle Zufahrten zum Hartmannsweilerkopf weiträumig abgesperrt waren. Am Pressestützpunkt in Wattwiller stellten die Friedensaktivisten sich mit ihrem Transparent auf und wurden umgehend
von der Polizei aufgefordert, dies zu unterlassen. Anderfalls müsse das Banner eingezogen werden. Obwohl dieser Aufforderung nachgekommen wurde, erregte das Zeigen einer Friedensfahne an anderer Stelle den Unmut der Polizeikräfte derart, dass sie den Friedensleuten ohne Angaben von Gründen ein Platzverbot erteilten und sie zu ihrem Fahrzeug geleiteten. Der Friedensrat Markgräflerland ist empört und besorgt über diese Einschränkung demokratischer Grundrechte in dem Land, in dem die Wiege der Menschenrechte stand. Überdies widersprechen solche Handlungen dem Geist der  deutsch französischen Freundschaft, wie er gerade in diesen Tagen immer wieder beschworen wird. Der Friedensrat vermag in der Einschränkung der Bewegungsfreiheit, des Demonstrationsrechts und des Rechts auf
Meinungsfreiheit keinen akzeptablen Beitrag zur Verständigung zwischen den Völkern sehen. Zumal wenn die
Einschränkung dieser Rechte ohne Gründe nur mit dem Verweis auf polizeiliche Macht erfolgt. Der Friedensrat Markgräflerland wird sich mit seinen Forderungen nach einer Politik der zivilen Konfliktlösung direkt an die Präsidenten wenden und bei ihnen wie auch bei parlamentarischen und zivilgesellschaftlichen Organisationen Protest gegen die Vorfälle am 3. August am Hartmannsweilerkopf einlegen.
5.8.2014, Friedensrat Markgräflerland, www.friedensrat.org
hartmannsweilerkopf140803   Hartmannsweilerkopf am 3.8.2014 – Bild: Friedensrat Müllheim

 

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