Halle – Nihilismus im Darknet?

Stephan Balliet, der Täter des furchtbaren Anschlags von Halle, war weder Anhänger einer extremistischen Gruppierung noch Online-Gamer. Entsprechende Schuldzuweisungen führen nicht weiter. Aber er war im Darknet unterwegs, jenem Teil des Internets, in dem man in Message-Foren wie 4chan und 8chan durch Hochladen unvorstellbarer Grausamkeiten in Text und Bild virtuell Aufmerksamkeit erregen kann.
.
Halle ist ein Symptom und auch chan ist ein Symptom – wofür? Warum ziehen sich junge Männer in eine derart brutale Parallelwelt zurück? Warum sprechen sie Eltern, Freunde und Kollegen nicht darauf an, sondern lassen sie gewähren, tagaus, tagein, monatelang? Und warum traut sich die Politik weder daran, das Problem zu benennen noch daran, nach Antworten zu deren Lösung zu suchen?

“Wir sind die Zweitgeborenen der Geschichte, Leute. Männer ohne Zweck, ohne Ziel. Wir haben keinen großen Krieg, keine große Depression. Unser großer Krieg ist kein spiritueller, unsere große Depression ist unser Leben. …
Wir wurden durch das Fernsehen aufgezogen in dem Glauben, dass wir alle irgendwann mal Millionäre werden, Filmgötter, Rockstars. Werden wir aber nicht! Und das wird uns langsam klar! Und wir sind kurz, ganz kurz vorm Ausrasten.“

Kann es sein, daß diese Aussage von Tyler Durden (1999 im Film Fight-Club) auch zwanzig Jahre danach immer noch aktuell ist? Mehr dazu auch hier.
17.10.2019,

 

Im Online-Sumpf auf der Spur des Halle-Täters (16.10.2019)

Dieser Beitrag wurde unter Familie, Gewalt, Internet, Jugend, Medien, Soziales, Zukunft abgelegt und mit , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar