Guérot: Endspiel Europa

Das Projekt Europa in der derzeitigen Form (EU als Bürokratie-Monster) ist gescheitert. Die Ursache sehen Ulrike Guérot und Hauke Ritz in ihrem Buch „Endspiel Europa“ darin, daß Europa seine eigenen Interessen nicht formuliert habe zwischen den Interessen der USA und denen Russlands. Europa habe – als Vasall der USA – der transatlantischen Orientierung zu sehr gehuldigt, gerade auch im Ukrainekonflikt.
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Guérot sieht Europa, Russland und USA als drei Großmächte bzw. Imperien, die ihre politischen Interessen verfolgen. Von Nationalstaaten bzw. Völkern, die eigene Interessen vertreten, ist im Buch keine Rede. Denn Nationalstaaten werden als Relikt früherer Jahrhunderte abgelehnt.
Dass das Projekt des „ever closer“-Europe, also des Zusammenschweißens zum einen großeuropäischen Staat, von Millionen Bürgern der bestehenden Nationalstaaten abgelehnt wird, sieht Guérot nicht (1). Nationalstaaten sind in dem von ihr ersehnten europäischen Imperium nur als Regionen vertreten.
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Wie die grün-linke Regierung in Berlin lehnt Guérot ein föderalistisches „Europa der Vaterländer“ ab. Sie favorisiert ein Europa als zentralistische Union, mit unter- bzw. gleichgeschalteten Regionen, aber ohne souveräne Nationen.
Anders als die Ampel-Koalition fordert Guérot ein sofortiges Ende der Waffenlieferungen für die Ukraine und der Sanktionen gegen Rußland, um endlich der Diplomatie Raum für Friedensverhandlungen zu geben.
Insofern deckt das Buch „Endspiel Europa“ von Ulrike Guérot die Zwiespältigkeit, wenn nicht gar Verlogenheit der deutschen Ostpolitik auf: Das nach 75 Jahren Schuldbelastung sowieso schwindende deutsche Nationalbewußtsein soll – am besten per Regierungsbeschluß „von oben“ – in ein europäisches Nationalbewußsein eingetauscht werden. Das erstarkte ukrainische Nationalbewußtsein – der „Heldenmut des ukrainischen Volkes“ (Grüne) muß mit Waffen unterstützt werden – soll nach dem Ende des Ukrainekriegs … ja, was wohl …?

„Endspiel Europa“ ist ein äußerst lesenswertes Buch, weil informativ (viele geschichtliche Fakten), ideenreich und kontrovers. Guérot läd ein zu Diplomatie, Debatte und Diskussionskultur. Die Debatte muß allerdings offen und frei geführt werden. Die derzeit von ÖRR und Mainstream-Medien praktizierte Ausgrenzung (Frau Prof. Ulrike Guérot ist plötzlich nicht mehr Talkshow-fähig) setzt dem unverzichtbaren demokratischen Streit ein jähes Ende. Traurig!
30.12.2022
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Ulrike Guérot, Hauke Ritz: Endspiel Europa. Warum das politische Projekt Europa gescheitert ist und wie wir wieder davon träumen können.
Westend Verlag, Frankfurt am Main 2022,
gebunden, 208 Seiten, 20 Euro

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Ende von Artikel „Guérot: Endspiel Europa“
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Beginn von Anhang (1)
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(1) Das Mindset für den Superstaat
Von Boris Kotchoubey.
Was steckt da für ein Mindset hinter dem Wunsch nach einem europäischen Superstaat? In ihrem Buch „Endspiel Europa“ gehen Ulrike Guérot und Hauke Ritz von Imperien aus statt von Nationalstaaten, von Eliten statt von Völkern. Dies ist ein Versuch, den Versuch zu verstehen. Und ein Rat: Erst an Mäusen testen.
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Keine Nationen, also auch keine Ukraine
Die Grundthese, dass die Nationalstaaten ein unnötiger Rest der vorigen Jahrhunderte sind, bestimmt die Position der Autoren bis zur letzten Konsequenz. Was beim oberflächlichen Blick als „antiukrainische“ Position erscheinen mag, ist nur eine logische Folge dieses Transnationalismus, denn die Ukraine kämpft für ihre nationale Unabhängigkeit, was im Europa des 21. Jahrhunderts als reaktionär gilt. Wenn die Autoren behaupten, die Ukraine sei eine künstliche Nation, geben sie gleich zu, dass dies für jede Nation stimme. Die Unterschiede zwischen West- und Ostukraine sind zwar groß, aber nicht größer als zwischen Nord- und Süditalien – anderthalb Jahrhunderte nach der Vereinigung.
Die These über die Ukraine als eine neue, erst im 21. Jahrhundert künstlich aufgebaute Nation widerspricht unter anderem der Aussage des damaligen Oberhaupts der Ukrainischen Kommunistischen Partei, Stanislaw Kosior, von 1928, dass der ukrainische Nationalismus im Moment „die größte Gefahr“ für den Aufbau des Sozialismus darstelle. Wenn es vor fast 100 Jahren bereits einen so starken Nationalismus gab, dass er sogar den Sozialismus infrage stellen konnte, dann gab es auch offensichtlich die entsprechende Nation.

Obwohl die Autoren ihre betonte Sympathie für Russland vor allem mit aktuellen politischen und wirtschaftlichen Sachverhalten begründen, darf ich vermuten, dass diese Zuneigung darüber hinaus tiefere theoretische Gründe hat: Nicht nur bedarf Russland im Gegensatz zu anderen osteuropäischen Staaten keiner „Überwindung des Nationalstaates“, weil es ihn dort nie gab, sondern es hat seine Gegnerschaft zum westlichen Nationalstaat auch explizit in Diskurs gestellt.
Doch das Leben eines Schachmeisters besteht nicht aus einem einzigen Spiel. Wenn dieses verloren ist, können die begangenen Fehler analysiert und in der Zukunft überwunden werden. So endet das Buch mit der Beschreibung des Zustands, von dem „wir“ (die Europäer im o.g. Sinne) trotz gegenwärtiger Rückschläge träumen können: von der Auflösung der NATO und einem föderalen europäischen Staat, in dem statt des gegenwärtigen Vetorechts der obsoleten Staaten das Prinzip „eine Person – eine Stimme“ (das dem föderalen Prinzip widerspricht) herrscht. Dieser europäische Staat bildet darüber hinaus eine Konföderation mit Russland, wahrscheinlich mit gemeinsamen Streitkräften.
… Alles vom 26.12.2022 bitte lesen auf
https://www.achgut.com/artikel/das_mindset_fuer_den_superstaat

Boris Kotchoubey arbeitet als Professor für Psychologie an der Universität Tübingen. Dieser Beitrag erschien zuerst bei Novo-Argumente.

Einige Kommentare:
Eine hervorragende Beschreibung und Einordnung des Buchinhaltes. Tatsächlich ist die “ever closer union”, also die Bildung eines Vielvölkerimperiums, erklärtes Ziel der EU und weiter Teile der Politik. Es ist u. a. das Ziel der Ampelparteien. Dass es nicht dem Wunsch der Bürger der Mitgliedsstaaten entspricht, interessiert wenig bis gar nicht.
26.12.2022, A.H.

“Die Grundthese, dass die Nationalstaaten ein unnötiger Rest der vorigen Jahrhunderte sind, bestimmt die Position der Autoren bis zur letzten Konsequenz.”—- Ich sage es an dieser Stelle nochmals, obwohl ich weiß, dass es hier einige gibt, die dafür sorgen könnten, dass mein Kommentar vielleicht nicht erscheinen wird: Ulrike Guérot ist eine von Schwabs Marionetten! Und die Idee, dass “Nationalstaaten ein unnötiger Rest der vorherigen Jahrhunderte” seien, entspricht dem Plan der UNO und des WEF, eine Weltregierung zu etablieren.—- “Als Nicht-Politikwissenschaftler bin ich nicht befähigt, die im Buch vorgestellte transnationale Sichtweise in einen theoretischen Rahmen genau einzuordnen.” – Es wundert mich nicht, dass ein Psycholog so tut, als ob es sich bei einer weichen Wissenschaft um eine harte handele.
26,12,2.22, L.L.

“Doch bevor die Vision eines einheitlichen europäischen Staates in Konföderation mit einer uneingeschränkten Autokratie im Leben von 450 Millionen Menschen implementiert wird, würde ich ausdrücklich raten, sie an Mäusen zu testen.”-Köstlich!
26.12.2022, P-N-.

Ich kenne die Sichtweise Frau Guerots, die sie ja schon seit Jahren offen ausspricht. Ich habe dazu eine andere Sichtweise. Ich verstehe mich als überzeugten Europäer. Das ist so! Ich bin aber auch meiner Nation und Region verbunden, ja sogar ihr gegenüber verpflichtet. Vaterland und Nation sind, positiv gelebt, meines Erachtens extrem wichtig. Wieso bewundern wir die Standhaftigkeit der Ukraine im russischen Angriffskrieg? Wieso wurde Argentinien Fußball Weltmeister? Genau! Das Vaterland und die Nation überbrücken Gräben, heilen Wunden und machen gemeinsam stark. Natürlich immer nur dann, wenn es positiv gelebt wird.
26.12.2022, H.N.

Diese antiliberalen und totalitären Träume der Autoren werden niemals realisierbar sein. Zum Thema muss ich einfach das hervorragende Buch ” EIN EUROPA DAS ES NICHT GIBT” von Dominik GEPPERT empfehlen ! Das macht Hoffnung !
26.12.2022, S.E.

Europa der Vaterländer
Let’s face it: Wir in der EU sind alle Vasallen der USA! Wer nicht spurt, der wird liquidiert, sanktioniert, oder dem wird die Pipeline gesprengt! Eine wahre Europäische Union gemeinsam mit Russland könnte tatsächlich das erreichen, was die EU immer als ihr Ziel propagierte, aber niemals ernsthaft dafür eintrat: den Frieden in Europa zu sichern. Natürlich gibt es den gigantischen Kulturraum von Lissabon bis Wladiwostok – es ist die Klammer des Christentums, der Aufklärung, der Literatur, der Künste und der Philosophie. Die Türkei, Syrien und Afghanistan gehören da nicht dazu, denn der Islam wird immer nur eines bedeuten: Spaltung, Unterwerfung, Anti-Aufklärung. Freiheit, bürgerliche Liberalität und Menschenrechte dagegen müssen die Grundlage bilden für diesen Zusammenschluss, sonst hätte er keinen Bestand. Da aber diese nicht zu denken sind ohne Demokratie und Selbstbestimmung, wird es den Superstaat nicht geben können ohne die Nationalstaaten. Denn nur sie gewähren echte Selbstbestimmung, Liberalität und Demokratie im überschaubaren Rahmen. Alles darüber ist – wie wir in Brüssel erleben – Dirigismus, Anmaßung und unbezähmbare Korruption. Europa muss zu allererst die Fesseln Washingtons abwerfen, um zu einem Europa der Vaterländer, der Nationalstaaten zusammenzufinden.
26.12.2022, A.Sch

Ulrike Guerots Idee von einer einzigen europäischen Republik scheint erledigt. Ihr jetziger Zustandsbericht Europas ist nicht besser. Zumindest ist Guerots gesellschaftliches Mindset immer interessanter Natur und regt zum Nachdenken an und läßt Synapsen arbeiten. Ihr bedingungslos zu folgen, keine Option.
26.12.2022, K.D.

Wer auch immer die Nationen auflösen und ein “geeintes” Europa als Staatsgebilde formen will, den kann ich nicht als Demokraten ernst nehmen. Insofern hätte das Buch kaum mehr als ein paar Zeilen Verriss verdient. Aber es dient offensichtlich dazu, alle “Putinversteher” mit zu verreißen und wird daher gern ausführlich abgehandelt. ___ Das Problem ist nur, dass die beiden Autoren nun einmal in mancher Hinsicht ähnliches wollen wie unsere tatsächlichen “westlichen” Anführer, ob nun in Amerika oder Brüssel. Jenseits wie diesseits des Atlantik werden Grenzen zerbröselt und massive Einwanderung in Invasions-Umfängen regelrecht produziert, gerade um die eigenen Nationen zu zerstören. Während gleichzeitig die Grenzen im Donbas für sakrosankt erklärt werden. Dieser Widerspruch ist so evident und so eklatant, den kann man nur totschweigen und die Kritiker als amoralisch diffamieren. ___ Dass die Geschichte der irgendwie “russischen” Staaten komplex ist und die Krim insoweit nicht so eindeutig zuzuordnen, geschenkt. Ein Zugang zum Schwarzen Meer ist allerdings so offensichtlich strategisch zwingend, aus Moskauer Sicht, dass die Interessen der militärischen Supermacht auch nicht einfach negiert werden können. Geostrategie und Realpolitik existieren, auch wenn das großkotzige Schachspielen im besprochenen Buch abwegig ist. _ Mit Italien und Brandenburg als Vergleich zu kommen, scheint mir so oder so etwas billig. Da überwältigt das taktische Ziel den intellektuellen Anspruch … ___ Revolutionen von mehr oder weniger autonomen Kräften aus den Völkern heraus zu leugnen ist offensichtlicher Unfug. Aber generell zu leugnen, dass in dieser Hinsicht in den letzten Jahrzehnten reichlich Nachhilfe von US-Mächten geleistet wurde, auch in der Ukraine, ist neben der Spur. Und wozu überhaupt? War es etwa nicht für eine “Gute Sache”?
26.12.2022, B.M.

Schwerer Text, geht ans Eingemachte.
Hier einige unzusammenhängende Gedanken:
(1) Die heterogene Geographie hat die Bildung eines großen europäischen Staates sehr stark gehemmt. Es gab Ansätze, z.B. das Reich der Karolinger, Napoleonische Kriege, … .
(2) Dennoch hat das relative kleine Europa von ungefähr 1500 bis 1914 eine dominierende Rolle in der Welt gespielt. Wissenschaft, Technik, Aufklärung, Rechtsstaat, Industrie, Wohlstand, … sind zum größten Teil europäische Errungenschaften, die Grundlagen der modernen Zivilisation. Eine wichtige Ursache hierfür (aber nicht die einzige, z.B. ist auch das Klima wichtig) war der permanente Konkurrenzkampf der “kleinen” europäischen Staaten gegeneinander.
(3) Sehr große homogene Reiche neigen dazu, unter einer feudalen Herrschaft-Klasse zu erstarren. Die Herrschaft dieses “Adels” beruht nicht auf Leistung, die immer wieder erneut erbracht werden muss, sondern auf Privilegien, die durch Unterdrückung und Ausbeutung gesichert werden. Das System wird totalitär und ineffizient. Die EU/Eurozone entwickelt sich in diese Richtung: Ein absolutistischer Beamtenapparat übernimmt die Macht.
(4) Kleine Staaten müssen “fit” und effizient bleiben, wenn sie sich behauten wollen.
(5) Es gibt heute eine weltweite Tendenz zu großen, “totalen” Staaten (aka sozialistisch, kollektivistisch), die strukturell ähnlich sind (chinesisches Modell?). Das ist m.E. eine Folge objektiver Kräfte und Zwänge: Überbevölkerung, Umweltprobleme (Müll, eventuell Klimaerwärmung, … ), partielle Ressourcenverknappung, intensiver Welthandel und starke Vernetzung (Information, Energie, Rohstoffe, … ) aufgrund moderner Technologie, Existenz von Kernwaffen, … (die Ursachen sind ein eigenes Thema).
Kein einziges Land ist heute noch autark, jeder braucht alle möglichen Rohstoffe und Fertigprodukte. Die große Gefahr ist, dass sich Orwell’sche Monster-Staaten etablieren. Wenn sie erst etabliert sind, ist es zu spät.
26.12.2022, T.B.

Der beschriebene “Transnationalismus”
ist die vollkommen ahistorische Idee eines durch und durch autoritären Geistes. Wir haben in Europa gute 1.000 Jahre “Nationbuilding” hinter uns. Dieser Prozeß war keine autoritäre Kreation von Eliten sondern ist im Bewußtsein der Völker entstanden, unabhängig von den jeweiligen Staatsgebilden. So haben sich z.B. Bayern, Sachsen, Preußen, Kurpfälzer sich bezüglich ihrer “Nationalität” als “Deutsche” empfunden, mit gemeinsamer Hochsprache, Kultur, Geschichte. Ebenso war es in Italien, Frankreich und den anderen europäischen Nationen. Die Ausbildung von Nationalstaaten war dann der letzte Schritt. Wer glaubt, 1.000 Jahre Geschichte mit einem autoritären Herrschaftsakt beiseite wischen zu können, ist – sehr wohlwollend formuliert – eine Utopist. Auf demokratischem Wege wäre nicht im Traum daran zu denken. Der “gemeinsame Raum von Lissabon bis Wladiwostok” ist eine vollkommen irre Idee. Denn dieser “Raum” ist weder ethnisch noch kulturell, sprachlich, historisch auch nur ansatzweise homogen. Er wäre ein rein geographisches Kunstgebilde ohne jeden, über den bloßen Handel hinaus gehenden, inneren, d.h. kulturellen Zusammenhalt. Ein solches Imperium wäre völlig überdehnt, es käme einem Wunder gleich, es über längere Zeit zusammen halten zu können. Wie solche Kunstgebilde funktionieren, kann man an den postkolonialen Staaten Afrikas, Asiens oder an der Sowjetunion betrachten. So etwas läßt sich nur mit blanker Gewalt zusammen halten.
26.12.2022, R.Sch.

Ulrike Guérot ist eine typische Globalistin / Imperialistin im Sinne von Hans-Georg Maaßen. Guérot propagiert die Abschaffung der europäischen Nationalstaaten, die Auflösung der nationalen Kulturen, Identitäten durch eine schrankenlose Massenmigration (Kolonialismus, Völkermord, Ethnozid). Obwohl sie die europäischen Nationalstaaten ablehnt, regte sie im Rahmen der Migrationskrise die Schaffung fremder nationaler Städte wie Neu-Damaskus, Neu-Aleppo für Syrer, Neu-Kandahar für Afghanen, auf europäischem Boden an, wo sie nach den Gesetzen ihrer Heimatländer leben könnten (Scharia, Steinigung). Ulrike Guérot arbeitet mit Robert Menasse und Jakob Augstein am Projekt “Europa der Regionen”; Europa soll statt in Nationalstaaten in Regionen aufgelöst werden. Ich sehe das als einen Vorwand um den Bürger weiter zu entmündigen und um den EU-Zentralismus zu stärken. Ihr Mindset ist typisch für die globalistisch gesinnte polit-mediale Elite. Egal ob transatlantisch oder pro-russisch gesinnt. Ich sehe den totalitären Globalismus als die größte Gefahr für die Gegenwart an. Große, unübersichtliche, globalistische Imperien lassen sich nur diktatorisch regieren. Das ist bei Russland und China offensichtlich, bei der USA ist die Diktatur subtiler verhüllt.
26.12.2022, T.S.

Man darf vermuten, dass diese antinationale oder imperiale Ideologie, nicht zu verwechseln mit dem Imperialismus der (potentiellen) Weltmaechte, vor allem oder fast nur in Deutschland derart ausgeprägt ist. Der Unterschied besteht lediglich in der Ausrichtung nach Ost oder West. Bei den gruenen Jüngern des Herrn Schwab geht es Richtung Westen, zum Hegemon und hier seiner aktuellen Elite, bei Frau Guerot offenbar nach Osten. Insoweit darf bezweifelt werden, dass es den jeweiligen Apologeten um “Europa” geht. Ihr Imperium ist groesser gedacht, leider immer in Verbindung mit der Herrschaft entweder von West oder Ost, denn beide sehen sich nicht als gleich mit dem, was man Europa nennt. Die nationale Auflösung ist, soweit ersichtlich, einstweilen und nicht zufaellig auf Menschen aus Deutschland, nicht zu verwechseln mit Deutschen, beschränkt. Sie speist sich aus dem Sozialismus der Eliten in leicht unterschiedlicher Ausprägung, die einen deutlich feudaler als die anderen und kulturell gegensätzlich, und der quasisuizidalen Intention der psychisch gestörten Menschen mit dem permanenten schlechten Gewissen und dem Wunsch nach Strafe und Erloesung. Dass die Elite, zu der a auch Frau Guerot gehoert, als Ideologin mit individuellen Befindlichkeiten nichts anfangen kann bzw glaubt, besser zu wissen, was der Mensch will als er selbst, ist ein essentielles Merkmal jeder und ganz besonders dieser Ideologie und entspricht dem Ueberlegenheitsgefuehl der elitären Mitglieder bezogen auf die Masse. Der Begriff “Experiment” ist uebrigens seit einiger Zeit, auch bezogen auf eine Population oder Gesellschaft ,durchaus wieder salonfähig. Nicht nur das. Die diversen Versuche laufen, spaetestens seit und durch Merkel, nicht nur technisch und sozial, sondern auch medizinisch. Frau Guerot duerfte sich lediglich an der “Westbindung “stören, denn ansonsten hat sie, was die Auflösung des Nationalen und konkret des Deutschen betrifft keinen Grund zur Klage. Renitent sind lediglich die Anderen
26.12.2022, R.N.

Herr Kotchoubey ist zu loben, dass er dieses wichtige Buch relativ sachlich und fundiert rezensiert, auch wenn er eine ganz andere Sicht vertritt. Denn die Autoren, insbesondere die Professorin aus Bonn, sehen sich aktuell massiven Verleumdungen und Ächtungen ausgesetzt – interessanterweise überwiegend aus einem bestimmten linken Milieu bis hin zu Mainstream-Journalisten. Jedoch: er lehnt zu Unrecht ein spezifisch eurasisches Versöhnungskonzept mit Russland ab. Er übersieht: die USA verfolgen am Ende des Tages stets nur eigene Interessen. Das vergisst Herr Kotchoubey, und mit ihm die breite Mehrheit der (deutschen) Politik, Medien und auch Bevölkerung. Nachdem “Deutschland am Hindukush” verteidigt wurde (Ergebnis nach 20 Jahren?), nachdem arabische Länder zu failed states mit Millionen Toten gebombt wurden, läuft nun erneut die Kriegspropaganda (Kriegsfolge: bis kein Ukrainer mehr lebt?). Die einzigen Champagner-Korken knallen bei den Falken und den Aktieninhabern der US-Militärindustrie, die immer irgendeinen Krieg brauchen, momentan eben idealerweise in der Ukraine. Diesen Krieg werden sie solange wie möglich zu verlängern wissen – dass ihnen das Schicksal von Millionen Zivilisten egal ist, haben sie schon in den Kriegen gegen die arabisch-islamischen Länder bewiesen.
26.12.2022, C.S.
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