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Blick übers Meer auf La Gomera am 5.12.2015

Blick übers Meer auf La Gomera am 5.12.2015

 

Buße: Matador Alvaro Munero entsagt sich dem Stierkampf
Es ist schon länger her: Mitten im Kampf setzte sich Matador Alvaro Munero plötzlich reuevoll an den Rand der Arena. Später, in einem Interview, sagt er:
„Plötzlich sah ich nicht die Hörner, sondern die Augen eines Stiers. Er stand vor mir und sah mich an. Er stand nur da und sah zu, versuchte nicht anzugreifen. Die Unschuld, die alle Tiere in ihren Augen haben, sah mich an und bat um Hilfe. Es war wie ein Schrei nach Gerechtigkeit, und irgendwo tief in mir wurde mir plötzlich klar, dass er mich so ansprach, wie wir Gott im Gebet ansprechen:
‚Ich will nicht mit dir streiten, bitte schone mich, weil ich es nicht getan habe tut dir was weh. Töte mich, wenn du willst, wenn es dein Wille ist, aber ich will nicht gegen dich kämpfen.‘
Und ich, als ich das in seinen Augen las, fühlte mich wie das schlimmste Geschöpf der Welt und unterbrach den Kampf. Danach wurde ich Vegetarier und begann, gegen den Stierkampf zu kämpfen.“

Buße: Matador Alvaro Munero entsagt sich dem Stierkampf

 

Juncker-Europa gegen Nation der Katalanen
Ein souveränes „Catalunys“ in einem Europa der freien Völker. Es ist beschämend, was sich die politisch wie wirtschaftlich zurzeit stark belastete EU in Bezug auf den Freiheitswillen des katalanischen Volkes leistet. Die Katalanen mit ihrer Hauptstadt Barcelona und ihrem Heiligtum Monserrat sind eine eigene Nation in Sprache, kultureller Überlieferung und Geschichte. Der ethnische Ursprung Katalaniens liegt bei dem vorchristlichen Volk der Iberer, die keine Indoeuropäer waren, ebenso wie die Basken keine sind.
Es ist eine Schande für die Demokratie, was die EU geschehen lässt. Ging es den Brüsseler Bürokraten um ein demokratisches Europa der Völker, müssten sie – entsprechend der schottischen demokratischen Volksabstimmung – die Souveränität Katalaniens, wenn nicht unterstützen, jedoch zumindest respektieren. Es bestätigt sich wieder einmal, dass dieses „Juncker-Europa“ nur ein Zusammenschluss von zum Teil korrupten Institutionen im Dienste der globalisierten Banken und Wirtschaftsmächte ist.
Es wird interessant sein, wie sich Emanuel Macron die Neuordnung Europas vorstellt und vor allem wie er versuchen wird, diese umzusetzen. Aber da muss gerade die Bundesrepublik Deutschland unter Merkel noch viel lernen – das Einmaleins der europäischen souveränen Kulturen.
17.4.2018, Peter Müller, Historiker und Archivar M.A, Denzlingen, BZO
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„Die katalanischen Separatisten sortieren sich neu“, Beitrag von Martin Dahms (Politik, 27. März)
https://www.badische-zeitung.de/ausland-1/katalanische-separatisten-sortieren-sich-nach-puigdemonts-festnahme-neu–150904419.html
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Luxemburg kleiner als Katalonien – deshalb an Frankreich?
Spanien hat die UN Sozialcharta unterschrieben. Laut Artikel 1 „haben alle Völker das Recht auf Selbstbestimmung. Kraft dieses Rechtes entscheiden sie frei über ihren politischen Status“. Ein Volk wiederum definiert sich auch über eine eigene Sprache. Es kann keine Frage darüber bestehen, dass Katalanisch eine eigenständige Sprache ist. Wie ist jedoch eine Verfassung zu bewerten, die gar keine Veränderung in dieser Frage zulässt? Carles Puigdemont muss deshalb auf freiem Fuss bleiben.
Im Übrigen kann die Größe einer Bevölkerung nicht Maßstab sein für einen eigenen Staat, auch wenn es Jean-Claude Juncker nicht gefällt. Luxemburg hat sicher weniger Einwohner als Katalonien. Sollte man etwa Luxemburg an Frankreich oder Deutschland angliedern?
17.4.2018, Jan Uttenweiler, Freiburg, BZO

 

Trotz 53% Jugendarbeitslosigkeit keine Auswanderungswelle

Die Jugendarbeitslosigkeit liegt in Spanien im Spätherbst 2014 bei 53 Prozent. Trotzdem gibt es keine Massenflucht ins Ausland – zwei Gründe: Enge Bildung an die Familie sowie schlechte Fremdsprachenkenntnisse (nur 22% der Spanier sprechen Englisch, aber 38% im EU-Durchschnitt).

Bis 2010 war Spanien Einwanderungsland. Die Zahl der Ausländer stieg von 500.000 in 1996 auf über 5,7 Mio in 2010 an. Seit 2010 gibt es mehr Aus- als Einwanderer: In 2013  verließen 550.000 Menschen Spanien. Von diesen wurden aber nur 76.000 in Spanien geboren, während die anderen 474.000 frühere Spanien-Immigranten waren.

Trotz der Krise in Spanien: In Spanien leben immer noch viel mehr Deutsche (im arbeitsfähigen Alter) als umgekehrt Spanier in Deutschland.

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