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Afghanische Familie – am 23.8.2021 aus Kabul nach Deutschland ausgeflogen

 

Tichys Ausblick: „Afghanistan und der schwache Westen: Was bleibt?“
Was bleibt von den 20 Jahren, die der Westen in Afghanistan kämpfte? Was bedeutet das für die Außenpolitik der Zukunft?
https://youtu.be/dXDvoRM-w1Q
All diese Fragen werden in der heutigen Ausgabe von Tichys Ausblick diskutiert. Moderator Roland Tichy spricht mit dem Kriegsdemografie-Forscher Professor Gunnar Heinsohn, der sagt: „Man muss immer schauen: was war vor dem Blutvergießen da, was ist während des Blutvergießens da und was danach. Was immer da ist, sind Religionen und Stämme. Und ein Faktor spielt immer mit: Das ist die Demografie.“
Die Vorsitzende des Zentralrats der Ex-Muslime, Mina Ahadi, die 10 Jahre als Partisanin gegen die Scharia im Iran kämpfte, macht klar: „Die Opfer in Afghanistan sind die Frauen, die Homosexuellen, die Andersgläubigen“. Sie klagt an: „Angela Merkel ist schon dabei, die Taliban anzuerkennen. Mein Punkt ist: das ist keine Regierung, das ist eine mörderische Bewegung. Die darf man nicht anerkennen.“
Der Historiker und Journalist Tomas Spahn glaubt: „Die Menschen in Afghanistan sind anders, sie haben eine andere Kultur, mit der sie aufgewachsen sind. Es ist bei weitem nicht die Mehrheit, die den Islam ablegen will.“
… Alles vom 26.8.2021 bitte lesen auf
https://www.tichyseinblick.de/video/tichys-ausblick/26-08-2021-afghanistan-westen/

Einige Kommentare:
Was heißt hier „schwacher Westen“ ?
Afghanistan ist eine „geschlossene Gesellschaft“, die unsere Werte nun mal nicht schätzt. Den Angehördigen der Bundeswehr vor Ort war das immer klar. Praxisnahen Experten (wie einst Scholl-Latour), die im gegenwärtigen politschen Umfeld von Idealisten leider nicht geachtet werden, war es immer klar (schon nach dem Abzug der Russen dauerte es nur wenige Tage bis die Taliban nachgerückt war). Und Leuten mit gesundem Menschenverstand, Nähe uum Problem und etwas Beobachtungsgabe überrascht die Entwicklung ebensowenig. Das dieses teure Abenteuer so passieren konnte, ist alleine einer Politik (….und Mainstream-Medienberichterstattung) geschuldet, die nur so von Idealisten und Tagträumern besetzt ist.
26.8.2021, E.F.

Die afghanischen Mudschadehin
besiegten in den Achtziger Jahren die Sowjetunion. Afghanistan wurde das sowjetische „Vietnam“ und führte zur Wahl des neuen Staatschefs Gorbatschow. Das war also auch ein wirtschaftliches und moralisches Ende der Sowjetunion. Da war ein Neuanfang erforderlich. Und genauso benötigen wir einen Neuanfang, welches voraussetzt die Realität zu erkennen. Die Kämpfer gegen die vom Westen gestützte Regierung kamen nicht von Außen, sondern direkt aus dem afghanischen Volk.
Der Islam mag rückständig und barbarisch sein, aber er ist im arabischen Raum fest verwurzelt. Wie andernorts zu lesen war, hatte die Bundesregierung in Kabul sogar einen Ausbildungszweig für Genderismus eingerichtet und bezahlt. Was für ein Irrsinn! Dann verwundert es nicht, wenn die Antwort des Islam auf diesen Irrsinn besonders entschlossen und extrem sein kann.
Afghanistan kommt nicht zur Ruhe. Der Krieg geht weiter. Die lokalen militärischen Kräfte der Taliban stehen im Kampf gegen den „Islamischen Staat“ (IS), der wiederum nicht nur Afghanistan bedroht, sondern alle angrenzenden Länder,
26.8.2021, K2

Ortskräfte
https://exxpress.at/afghanistan-veteran-warnt-vor-aufnahme-der-ortskraefte-viele-verachten-uns/
„Dass gerade diese Ortskräfte jetzt sämtlich zu uns kommen wollen, überrascht mich nicht; hatten sie doch einen recht genauen Einblick über unseren Lebensstandard erlangt. Innerlich verachten uns diese Menschen, was sie aus nachzuvollziehenden Gründen natürlich nie zugeben werden. Sie wollen ja etwas erreichen: den Wohlstandsmagneten Deutschland. Es mag Ausnahmen geben. Nur: mir sind sie nicht begegnet.“
26.8-2021, H.M.
Das Problem der kulturellen Prägung wird hier bei uns in seiner Bedeutung leider einfach geleugnet, anstatt es realistisch zu betrachten. Unterschiedliche soziokulturelle Prägungen und die damit verbundenen Konflikte zu erkennen ist nicht gleich zu setzen mit Rassismus. Es ist wie bei allen anderen Themen, von Vielfalt reden, aber nur Einfalt zulassen.
26.8.2021, Hof

„Innerlich verachten uns diese Menschen…“
Interessanter Leserbrief eines Dr. Thomas Sarholz, Oberst a.D., zu afghanischen Ortskräften in der FAZ. Er ist nicht dafür, dass man sie alle in den „Wohlstandsmagneten Deutschland“ holt – und kann das auch durch seine Erfahrung vor Ort in Afghanistan begründen: https://twitter.com/PhilipPlickert/status/1430887931095314432
Vielleicht kann man einige seiner Kollegen bei TE zu Wort kommen lassen? Wenn man dazu nimmt, was Ernst Wolff vor Tagen in einer Rede zur Gesamtsituation veröffentlichte könnte man denken, dass sie uns mit Corona und Migration nur vom wirklich wichtigen weg fokussieren: https://www.youtube.com/watch?v=9mz2IpF0ajs
Bei beiden Themen sind wir ihnen als Menschen, gar als Bürger, jedenfalls vollkommen egal.
26.8.2021, kas

Die menschengemachte Überbevölkerung in der Welt
ist die alleinige Ursache für die Probleme auf der Erde, ob Bandenkriminalität, religiöse und weltanschauliche Radikalisierung, Terror, Bürgerkriege oder Zerstörung von Flora und Fauna. Es wird aber nicht die Ursache, sondern es werden Symptome bekämpft, wie etwa der aussichtslose Kampf der deutschen Politik gegen den Klimawandel.
26.8.2021, Vol

Ganz ehrlich: für mich ists genug mit Afghanistan.
Die USA unter Präsident Biden hat versagt und die Mitläuferstaaten der EU und Deutschland, halt die Supermächte der Moral, haben versagt. So ists. Punkt. Jetzt muss die Bevölkerung des Landes Afghanistan die Richtung entscheiden. Was sollen denn die Leute Deutschlands für die Frauenrechte in Afghanistan ausrichten, wenn sie hier eine laute Minderheit an Frauenverbänden, -rechtlerinnen haben, die für den Niqab, die Burka, das Kopftuch in unserem freien Land kämpfen? Frauen und Frauenverbände, die behaupten, das Tragen von Symbolen der Unterdrückung wäre ein Zeichen von Freiheit beweisen doch, wie unfähig Deutschland ist.
26.8.2021, Ell

Kurzeinführung für alle in Islamerwartungsland auf 39 Seiten hier
https://www.atheisten-info.at/downloads/Bill_Warner-Scharia_fuer_Nicht-Muslime.pdf
Daraus die Hardfakts:
Keine Religionsfreiheit
Keine Meinungsfreiheit
Keine Gedankenfreiheit
Keine künstlerische Freiheit
Keine Pressefreiheit
Es gibt keine Gleichheit der Menschen – ein Nicht-Muslim, Kafir, ist niemals einem Muslim gleichgestellt.
Es gibt keinen gleichwertigen Schutz für Menschen verschiedener Klassen unter der Scharia. Das Recht ist dualistisch, mit einer Reihe von Gesetzen für muslimische Männer, und anderen Gesetzen für Frauen und Nicht-Muslime.
Es gibt keine Gleichberechtigung für Frauen.
Frauen dürfen geschlagen werden.
Ein Nicht-Muslim darf keine Waffen tragen.
Es gibt keine Demokratie, weil Demokratie bedeutet, dass Nicht-Muslime den Muslimen gleichgestellt sind.
Unsere Verfassung ist ein von Menschen geschaffenes Dokument der Ignoranz (Jahiliyah), das sich der Scharia unterwerfen muss.
Nicht-Muslime sind Dhimmis, Bürger dritter Klasse.
Alle Regierungen müssen durch das Schariagesetz regieren.
Anders als das allgemeine Gesetz ist die Scharia nicht unterschiedlich auslegbar und kann nicht verändert werden.
Die Goldene Regel gilt nicht.
26.8.2021, kas

Deutschland wird überrollt werden
Eine Kompetenzfestung, wie Herr Heinsohn sie beschreibt, können wir in Deutschland schon gar nicht mehr installieren, weil wir bereits zu viele inkompetente Menschen aufgenommen und zu viele gut ausgebildete Leute an andere Länder abgegeben haben.
Mit anderen Worten: Deutschland wird überrollt werden von denen, die hier so lange noch ihr Heil suchen, wie es etwas zu holen gibt. Irgendwann im Laufe dieses Jahrhunderts ist dann Schluß mit Lustig – und wir werden auf dem Niveau eines Dritte-Welt-Landes angekommen sein, wobei die „Leitkultur“ sehr stark durch den Koran vorgegeben wird.
China, Japan ,Südkorea, Singapur – das werden in Zukunft die Zentren des Fortschritts, der Zivilisation und der Macht sein. Von den westlichen Ländern dürften Australien und Kanada, wahrscheinlich auch noch Großbritannien und einige andere europ. Staaten dem Druck der Menschenmassen aus den übervölkerten Gebieten der Welt standhalten. Die Entwicklung in den USA ist noch nicht klar abzusehen. Vermutlich aber wird diese ehemals mächtigste Macht – dank der viel zu vielen Immigranten, die nicht kompetent sind, auch in die Drittklassigkeit absinken.
26.8.021, C.W.

Man hätte in Afghanistan in den letzten 20 Jahren die Frauen
an den Waffen ausbilden müssen. DIE hätten ihre eigene Freiheit verteidigt, denn sie hatten und haben das meiste zu verlieren ! Über die Männer muss man nichts sagen.
26.8.2021, HoNi

Nur harter Realismus und Rechnen mit tatsächlichen Größen,
die vorhanden sind, hilft weiter. Jede Traumtänzerei und idealistisches Herumoperieren, wie in den Jahren des westlichen Militärengagements in Afghanistan, verbietet sich zukünftig von selber. Heinsohns demographischer Kriegsindex ist real, Spahns Bewertung der afghanischen Stammeskultur ist ebenfalls real, Frau Ahadis Erkenntnisse hinsichtlich des mörderischen Potentials der Taliban ist genau so real und zutreffend, wie ihre Forderung der Nichtanerkennung und Nichtkooperation mit dem zukünftigen Talibanregime.
Wenn Maas gerne mit Islamisten in Moscheen herumsitzt und Türken-Armin Laschet auf islamistisch/türkische Stimmen für die CDU schielt, kann man sicher sein, hier ist kein Realismus zu sehen sondern das genaue Gegenteil. Nur harter Realismus und Rechnen mit tatsächlichen Größen die vorhanden sind, hilft weiter. Jede Traumtänzerei und idealistisches Herumoperieren, wie in den Jahren des westlichen Militärengagements in Afghanistan, verbietet sich zukünftig von selber. Heinsohns demographischer Kriegsindex ist real, Spahns Bewertung der afghanischen Stammeskultur ist ebenfalls real, Frau Ahadis Erkenntnisse hinsichtlich des mörderischen Potentials der Taliban ist genau so real und zutreffend, wie ihre Forderung der Nichtanerkennung und Nichtkooperation mit dem zukünftigen Talibanregime.
Wenn Maas gerne mit Islamisten in Moscheen herumsitzt und Türken-Armin Laschet auf islamistisch/türkische Stimmen für die CDU schielt, kann man sicher sein, hier ist kein Realismus zu sehen sondern das genaue Gegenteil.
26.8.2021, Bab
End Kommentare

 

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Patenschaftsnetzwerk Afghanische Ortskräfte
Marcus Grotian. Der engagierte Offizier erhebt schwere Vorwürfe gegen die Bundesregierung.
„Blut an den Händen“ von Sandro Serafin
Marcus Grotian nimmt kein Blatt vor den Mund: „Blut klebt an den Händen unserer Politiker!“ – empört sich der Hauptmann der Bundeswehr bitter.
Seit Jahren setzt er sich für Afghanen ein, die Deutschland während des Einsatzes am Hindukusch unterstützt haben, als Köche, Übersetzer, Sicherheitskräfte etc. 2011 war der heute 44jährige Fernmeldeoffizier aus Hildesheim selbst für sieben Monate in Kundus. Dort hatte er zwar kaum direkt mit den Ortskräften zu tun, dennoch lernte er ihre Hilfe schätzen.
2015 gründete Grotian das Patenschaftsnetzwerk Afghanische Ortskräfte,
https://www.patenschaftsnetzwerk.de
das nach Deutschland geflohene afghanische Helfer bei Wohnungs- und Arbeitssuche oder Behördengängen hilft, und er versuchte, das Thema öffentlich zu machen. Zwar hatte sich der Hildesheimer Realschüler 1995 zusammen mit einem Kumpel auch zur Bundeswehr gemeldet, um „MG zu schießen“, doch nach einer Gehirnblutung beschloß er, anderen zu helfen und zu versuchen, „die Welt ein bißchen besser zu hinterlassen“.

Bereits vor dem Fall Kabuls zeigte sich Grotian von der Gleichgültigkeit der Politik gegenüber dem Schicksal der Ortskräfte ernüchtert. Wer nun dieser Tage die zahlreichen Auftritte des eigentlich stoischen Niedersachsen in Fernsehen, Radio und Presse verfolgt, erlebt einen Mann zwischen tiefer Betroffenheit, Verbitterung und Wut. Da sich niemand kümmerte, richtete er auf eigene Faust von Deutschland aus „Safe Houses“ in Kabul ein, Häuser mit Mauern und Wachen, in denen mehrere hundert „Seelen“, wie Grotian sagt, Platz fanden. Geld dafür kam auch vom linksradikalen Zentrum für Politische Schönheit (JF 10/18). Dann standen die Taliban in Kabul. Die Schutzhäuser mußten aufgelöst werden, da sie zu Todesfallen zu werden drohten. Immer noch versucht er aus der Ferne, Ortskräfte zum Flughafen zu lotsen – „ich fühle mich ein bißchen wie im Einsatz“, sagt er.

Seine Ernüchterung über die Politik dürfte Verachtung gewichen sein – „perfide“ nennt er ihr Verhalten.
Inzwischen dürfte Grotians Ernüchterung über die Politik Verachtung gewichen sein. Mit mehreren Regierungsstellen hatte er Kontakt, schrieb allein ans Kanzleramt fünf Briefe, die unbeantwortet blieben. „Wir haben gewarnt, haben Probleme aufgezeigt, die aber angeblich gar nicht existierten, sowie Lösungen, die aber keiner hören wollte.“ „Perfide“ nennt er das Verhalten der Regierung, die Ortskräfte durch die Bedingung, Visa-Verfahren nur von Afghanistan aus betreiben zu können, im Land festgehalten und so an rechtzeitiger Flucht gehindert zu haben. „Jetzt sitzen sie in einer Todesfalle,“ bilanziert er bitter, „und wir können ihnen nicht mehr helfen.“ Mehrmals am Tag breche er in Tränen aus, gibt Grotian zu.
Sein Unverständnis erregt auch, daß man sich „noch nicht mal (um) die Deutschen und unsere Ortskräfte dort“ gekümmert habe, „und schon geht es darum, wie viele Flüchtlinge zu uns kommen sollen“.
Als Staatsbürger in Uniform sei er fassungslos, daß „diese Regierung jede Verantwortung von sich weist“, resümiert Grotian und sieht sich „moralisch verletzt“. Ob er angesichts „all der Lügen“ weiter bei der Bundeswehr dienen wolle, das wisse er noch nicht. Und ob er dienstrechtliche Konsequenzen fürchte? „Ich fürchte, wir haben sehr viele Menschen in Afghanistan zurückgelassen – der Rest kommt später.“
… Alles vom 27.8.2021 von Sandro Serafin bitte lesen in der JF 35/21, Seite 3
https://www.junge-freiheit.de
https://www.patenschaftsnetzwerk.de

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„Ortskräfte“ wird zum Zauberwort der Willkommenskultur
Die seit 2015 berüchtigte deutsche Willkommenskultur hat ein neues Zauberwort: „Ortskräfte“. Tausende Afghanen, vornehmlich junge Männer, wittern die einmalige Chance, mit diesem Etikett einen Flug nach Deutschland spendiert zu bekommen. Und sie werden es schaffen. Dafür sorgt eine Asyl-Propaganda 2.0, die auf Hochtouren läuft. Wie anno 2015 produziert man anrührende Bilder von Frauen und Kindern, garniert mit flotten Sprüchen der Politiker.
Vor sechs Jahren war es Merkels „Wir schaffen das!“, heute erklärt Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer: „Ich halte den Kopf hin!“ Die Kanzlerkandidatin der Grünen frohlockt, „deutlich über 50.000 Afghanen nach Deutschland holen zu können“. Was Baerbock verschweigt, muß das Bundesinnenministerium verschämt bestätigen: Längst abgeschobene afghanische Schwerverbrecher, Vergewaltiger und Drogendealer nutzen die Evakuierungsflüge für eine Wiedereinreise nach Deutschland, und stellen hier umgehend einen neuen Asylantrag. Daß ein Politiker trotz aller Bilder aus Kabul einen kühlen Kopf bewahren kann, zeigt Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz: Die Aufnahme weiterer Afghanen werde es unter seiner Kanzlerschaft nicht geben. In Turkmenistan und Usbekistan, den Nachbarländern Afghanistans, wäre Platz genug. Es sei Sache der EU, das vernünftig zu regeln.
… Alles vom 27.8.2021 von hans-Hermann Gockel bitte lesen in der JF 35/21, Seite 2
https://www.junge-freiheit.de
Hans-Hermann Gockel war 24 Jahre lang Nachrichtenmoderator bei Sat.1 und N24.

 

Ortskräfte, Schutzbedürftige und Heimaturlauber retten
Afghanistan: Weltrettung ohne jeden Zweifel
Neben den Ortskräften und den „besonders Schutzbedürftigen“ werden im Übrigen auch jene nach Deutschland ausgeflogen, die bereits einen Aufenthaltsstatus in der Bundesrepublik genießen oder sogar Deutsche sind. Also Menschen, die Urlaub in dem Land machten, aus dem sie irgendwann einmal vor Verfolgung geflüchtet sind und sich zeitlich mit der Machtübernahme der Taliban und der Einschätzung des Risikos etwas verschätzt haben. Nun sind sie mit dieser Fehleinschätzung nicht alleine. Das passiert den Besten. Siehe Heiko Maas. Und dennoch wirft es ein Schlaglicht auf das Thema „Heimaturlaub“,
https://www.tagesspiegel.de/politik/anerkannte-fluechtlinge-zum-heimaturlaub-nach-syrien/24941204.html
was in der deutschen Presse im moralischen Taumel wieder einmal niemanden zu interessieren scheint.
Da ist dann die Rede von der „Münchener Familie“, die in urbayrischer Ganzkörperverschleierung mit den Elitesoldaten der KSK kurz nach ihrer Rettung posiert.
https://www.bild.de/politik/ausland/politik-ausland/kabul-ksk-helden-retten-muenchener-familie-aus-taliban-hoelle-77462062.bild.html
Oder der „Deutsche mit afghanischen Wurzeln“, der nur mal schnell seine afghanische Braut aus Afghanistan abholen wollte
https://www.hessenschau.de/gesellschaft/aus-afghanistan-gerettet-gluecklich-und-dankbar-dass-wir-da-endlich-raus-sind,afghanistan-gerettete-100.html
und dann zunächst nicht mit ihr ausreisen dürfte, da diese kein Visum für Deutschland besaß. Inzwischen ist er mit ihr wohlbehalten in der Bundesrepublik eingetroffen.

Und wieder machen wir die selben Fehler wie 2015. Wieder führen wir durch das Totschlagargument der Pseudo-Moral nicht die Debatten, die wir dringend führen müssten, bevor man Menschen dauerhaft einwandern lässt. Denn nichts anderes als dauerhafte Einwanderung ist das. Wer die Akzeptanz für die Aufnahme der Ortskräfte nicht verspielen will, sollte jetzt unbedingt dafür sorgen, dass auch wirklich nur diese aufgenommen werden
… Alles vom 25.8.2021 von Bettina Schunke bitte lesen auf
https://www.achgut.com/artikel/afghanistan_weltrettung_ohne_jeden_zweifel

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Halfen afghanische Ortskräfte Deutschland oder ihrem Land?
– Deutschland war zur bewaffneten Entwicklungshilfe am Hindukusch
– Tatsache bleibt, dass die Ortkräfte nur Helfer unserer Helfer waren

Die Medien überbieten sich darin, die Politik zu zwingen, die als „Ortskräfte“ bezeichnete Afghanen nach Deutschland zu holen. Die Grünen wollen sogar alle Afghanen, die den Taliban nicht grün sind, geschätzt eine halbe Million. Özdemir rechtfertigte heute im DLF die Aufnahme der Menschen aus Afghanistan in Deutschland mit den Worten, weil sie „für unser Land ihr Leben riskierten“. Wie bitte, haben nicht unsere Soldaten dort ihr Leben gelassen?

Hiermit gehe ich der Frage nach, wer für wen das Leben riskierte. Das war der Auftrag:
In einer Regierungserklärung vom 28. Januar 2010 erklärte Bundeskanzlerin Angela Merkel, dass die deutsche Regierung die Ausbildung der afghanischen Armee stark forcieren möchte und die Zahl der deutschen Polizeiausbilder in diesem Jahr von 123 auf 200 erhöht. Eine Entwicklungsoffensive im Norden soll gestartet und dafür bis 2013 jährlich statt heute 220 Millionen Euro 430 Millionen Euro in den zivilen Wiederaufbau, vorwiegend im ländlichen Raum, investiert werden. Einige der damit verbundenen Ziele sind die Erhöhung des Einkommens und der Beschäftigung, zusätzlich gebaute Straßen, besserer Zugang zu Energie und Wasser und die Ausbildung neuer Lehrer. Die Regierung wird auch dem neuen internationalen Reintegrationsfonds („Afghan Peace and Reintegration Program“). Ausführlicher hier.
https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Beteiligung_am_Krieg_in_Afghanistan
Der Bau von Mädchenschulen ist nicht erwähnt.
Durfte man nicht erwarten, dass die Afghanen den Deutschen dabei halfen, ihnen zu helfen? Doch jetzt wird der Spieß rhetorisch umgedreht und behauptet, die Ortskräfte hätten uns Deutschen geholfen. Es ist traurig genug, dass nicht mehr einheimische Afghanen die ausländischen Helfer unterstützt haben und sich dafür noch bezahlen ließen, die deutschen Flüchtlingshelfer dagegen helfen ehrenamtlich. Und es wird so getan, als ob Deutschland und die USA Afghanistan im Stich ließen. Nach Berechnungen des DIW kostete uns Steuerzahler die Afghanistanhilfe bis zu 40 Mrd. Euro. Zusätzlich die Kosten für die Aufnahme von fast 300 000 Afghaninnen und Afghanen. Bis 2016 erteilten die USA immerhin 18 500 Helfer-Visen, Deutschland 1800. Bis April 2021 haben wir 781 Ortskräfte aufgenommen, als nur noch 300 für die Bundeswehr tätig waren! Und im Juli kamen 2353 weitere zu uns und wollten Asyl. Alles zu wenig?

Warum strecken 300 000 afghanische Soldaten vor 75 000 Taliban die Waffen, obwohl sie überlegen waren: Sie überlassen den noch strenggläubigeren Muslimen über 600 neuere Schützenpanzer, 8500 Militär-Geländewagen, aus sowjetischen Beständen 1000 Schützenpanzer und andere Panzerfahrzeuge. Dazu 68 Kampfhubschrauber, 16 Transporthubschrauber und 19 Bodenkampfflugzeuge. Besonders brisant die Hightech-Drohnenflotte „ScanEagle“ aus den USA. Dagegen nehmen sich eine Million Schusswaffen mit milliardenfacher Munition wie Dreingaben aus. Alle „Experten“ wundern sich, warum die nicht-talibanische Muslime die strenggläubigeren Taliban nicht zum Teufel gejagt haben. Ich wette drauf, dass unter den Ortskräften nicht wenige Doppelagenten waren und weiter sind, die mit den Taliban unter einer Decke stecken.

Vier Fünftel der Afghanen sind hanafitische Sunniten, ein Fünftel imamitische Schiiten, die sich zwar nicht ganz grün sind, aber der gemeinsame grüne Koran-Islam eint die Muhammad-Jünger. Die Taliban, genauer Die „Islamische Talibanbewegung Afghanistans“, sind eine im September 1994 gegründete deobandisch-islamische Terrorgruppe, die von September 1996 bis Oktober 2001 erstmals große Teile Afghanistans beherrschte und der jetzt nach 20 Jahren wieder die Macht in den Schoß fiel – fast kampflos. Das Afghanistan der Taliban wurde seinerzeit vom islamischen Pakistan, Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten anerkannt. Diese scheiden wohl als Aufnahmeländer aus, aber es gibt sechs weitere islamische Nachbarländer, die ihre Brüder und Schwestern im Geiste aufnehmen könnten. Es muss nicht das ferne Deutschland sein.

Angesichts der dortigen Lage ist es ein Kunststück der Medien und Politik, das Hauptübel Islam in den Nachrichten und deren Bewertung auszuklammern. Es gibt für sie nur Paschtunen, Tadschiken, Stammesfürsten und Warlords, als ob diese keiner islamischer Ideologie nachhängen. Aber offensichtlich sind die fundamentalistischen Taliban für die Mehrheit der 34 Mio. Afghanen das kleiner Übel, sonst würden sie diese zum Teufel jagen. Und der deutsche Staat erkennt dieses Islam-Tohuwabohu wie selbstverständlich an. Der den Ortskräften für Deutschland ausgestellte Pass (!) schmückt der Titel ISLAMIC REPUBLIC OF AFGHANISTAN! Als ob dieser afghanische Islam jetzt zur Bundesrepublik Deutschland gehören würde.

Es scheint nur eine Frage der Zeit, wann Deutschland selbst eine islamische Republik wird – oder gar keine Republik mehr, sondern ein Kalifat. Denn die immer mehr islamischen Familien hängen die deutschen Familien geburtenmäßig ab. Bleibt wenigstens zu hoffen, dass sich die islamischen Richtungen bei uns besser vertragen als dort, wo sie herkommen. Die über 2000 unterschiedlich orientierten Moscheen in Deutschland lassen aber anderes befürchten. Dennoch meinen viele, „Der Islam gehört zu Deutschland“ – Afghanistan ist eine Spielart davon. Ob der Bundespräsident in 10 Jahren den Taliban auch zu ihrer islamischen Revolution gratulieren wird, wie Steinmeier es gegenüber den Mullahs im Iran tat?

Noch ein Blick zurück, als es Europäer nach Afghanistan zog. Es war keine Kolonie, ist denen entgegenzuhalten, die meinen, alle Probleme seien Folgen des Kolonialismus. OK, im vorletzten Jahrhundert waren die Engländer in dem Land – nicht als Touristen. In der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts zog es deutsche Hippies dorthin, weil die blühenden Mohnfelder ein billigeres Kiffen versprachen. 1980 waren es Russen, die sich nach Afghanistan „riefen“ ließen. Die letzten 20 Jahre bewachten unsere Soldaten den Anbau von Rauschgift, ohne es verhindern zu können. Und 2001 nach dem verheerenden Anschlag auf die Zwillingstürme in New York begaben sich Westmächte auf die Suche nach dem Terroristen Osama bin Laden, den sie schließlich in Pakistan fanden (tausende Terroristen fanden dagegen Unterschlupf bei uns).

Wer wird einmal das Dilemma Merkels beschreiben,
wie einst Theodor Fontane im
Das Trauerspiel …
Der Schnee leis stäubend vom Himmel fällt,
Ein Reiter vor Dschellalabad hält,
„Wer da?“ – „Ein britischer Reitersmann,
Bringe Botschaft aus Afghanistan.“
Afghanistan! Er sprach es so matt,
Es umdrängt den Reiter die halbe Stadt,
Sir Robert Sale, der Kommandant,
Hebt ihn vom Rosse mit eigener Hand.
Sie führen ins steinerne Wachthaus ihn,
Sie setzen ihn nieder an den Kamin,
Wie wärmt ihn das Feuer, wie labt ihn das Licht,
Er atmet hoch auf und dankt und spricht:
„Wir waren dreizehntausend Mann,
Von Kabul unser Zug begann,
Soldaten, Führer, Weib und Kind,
Erstarrt, erschlagen, verraten sind.
Zersprengt ist unser ganzes Heer,
Was lebt, irrt draußen in der Nacht umher,
Mir hat ein Gott die Rettung gegönnt,
Seht zu, ob den Rest ihr retten könnt.“
Sie bliesen die Nacht und über den Tag,
Laut, wie nur die Liebe rufen mag,
Sie bliesen – es kam die zweite Nacht,
Umsonst, dass ihr ruft, umsonst, dass ihr wacht.
Die hören sollen, sie hören nicht mehr,
Vernichtet ist das ganze Heer,
Mit dreizehntausend der Zug begann,
Einer kam heim aus Afghanistan.

18.8.2021, Albrecht Künstle