Globalisierung

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Blick von Schauinsland Bergstation nach Westen bis zu den Vogesen am 15.11.2012

 

 

„Die vierte globale Revolution, die Erneuerbare-Energien-Revolution
– diese setzt auf hundert Prozent erneuerbare Energie und einen energet(h)ischen Imperativ,
also einen ethischen Imperativ, der Handeln für eine globale Energiewende einfordert.“
Eicke R. Weber, Direktor des ISE, 6.11.2010

Globalisierung: Die Schafe im Schwarzwald werden geschoren von Neuseeländern. Die Wolle wird dann zum Waschen nach China verschifft, in Österreich wird sie gesponnen und in Osteuropa verarbeitet. Wem dient dies?

 

Globalisierung

afrika-D--US-CN-IND
Gegenüber dem kleinen, aber größenwahnsinnigen Deutschland (oben blau) ist Afrika groß:
Die USA (grün), Indien (orange) und China (gelb) passen rein und dann bleibt noch viel Platz.
Dies ist kein Fake, sondern wahr: Schauen Sie nach unter https://www.thetruesize.com

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Totalglobalismus statt Überschwemmungshilfe im Ahrtal
Im Totalglobalhauptamt spricht man deutsch
Nach der Flutkatastrophe geschah allerdings folgendes: Während der überwiegende Teil des politisch-medialen Betriebs die Frage, ob vielleicht doch das eine oder andere schief gegangen sein könnte, höchstens am Rand behandelte, tat er das, was in dieser Republik im Gegensatz zu Sirenen immer funktioniert: Er übte sich in Totalglobalismus. In dieser Disziplin liegt das Land immer noch stabil an der Weltspitze.

Zum Totalglobalismus gehört immer eine zeitliche und eine räumliche Dimension. Die erste umfasst größere Abschnitte des Jahrhunderts, die zweite mindestens den Kontinent, aber meist doch eher die Welt.
Die prominente Fehlprognosenproduzentin Claudia Kemfert (EEG-Umlage 2020 3,5 Cent pro Kilowattstunde, Öl pro Barrel 200 Dollar) erklärte in einer TV-Sendung, die Flut im Ahrtal sei eine „Chance für eine Aufbruchsstimmung“, jetzt sei klar, dass Deutschland schon bis 2030 aus der Kohle aussteigen müsste, und „bis 2040 aus Öl und Gas“. Woher die nötige Grundlast dann kommt, erläuterte sie nicht. Es fragte in der Sendung auch niemand ernsthaft nach.
… Alles von Alexander Wendt vom 26.7.2021 bitte lesen auf
https://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/im-totalglobalhauptamt-spricht-man-deutsch/

 

Kulturgeschichte des Gleitens: Veränderungen in globalisierter Welt
Sie arbeiten eigentlich an einer Kulturgeschichte des Gleitens. Im 20. Jahrhundert beginnt sich die Drift zu beschleunigen: Die Menschen sehen, wie sich die Welt dank technologischen Innovationen vor ihren Augen verändert.
Bis ins 19. Jahrhundert waren die Veränderungen stets viel grossräumiger als die Lebensgeschichte des einzelnen Menschen. Insofern konnte einem das allgemeine Driften halbwegs egal sein. Im 20. Jahrhundert fällt der Ewigkeitsfilter, der das Weltbild so lange stabilisiert hat, allmählich weg. Und das ist zweifellos ein genuin modernes Phänomen: Die Veränderungen haben sich so sehr beschleunigt, dass sie innerhalb der eigenen Lebensgeschichte auffällig werden. …
Das grosse Gleiten ist jetzt in das gesamte Spektrum menschlichen Lebens eingedrungen. Das heisst nichts anderes, als dass du, als durchschnittlicher Altmensch, an keiner Stelle der Welt vor Innovation mehr sicher bist. Und die Unruhe steigt, denn so viel ist klar: Der Mensch erträgt das Gleiten nur, wenn er zugleich das Gefühl hat, irgendwo drinnen in seinem Wesen existiere so etwas wie ein ruhender Pol, der sich in allem Wandel gleich bleibt.
… Alles vom 30.3.2018 von Peter Sloterdijk bitte lesen auf
https://www.nzz.ch/feuilleton/wir-erleben-ein-grosses-gleiten-ld.1370201
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Globalisierung, Glokalisierung und Cocooning
Gerade durch soziale Medien wie Google, Facebook, Twitter und Youtube wird die Welt zum globalen Dorf. Im Internet erfährt man alles und sofort, alles wird nah, die Konfrontation mit all den News läßt die Welt komplexer und komplizierter erscheinen. Im globalen Dorf sieht sich das Individuum zunehmend unsicher und auch hilflos – da entsteht Sehnsucht nach dem lokalen Dorf, nach dem realen Dorf, in dem man den „Durchblick“ haben kann. Der Soziologe spricht von Glokalisierung, vom Rückzug aus der globalen weiten Welt ins lokale enge Umfeld. Dieser Rückzug kann sich steigern bis hin zum Cocooning als dem Einspinnen ins eigene Heim. Die Welt kann ich eh nicht ändern, deshalb schaffe ich mir meine eigene überschaubare Welt.

Fundamentalismus als geistiges Cocooning
Das geistige Cocooning, also der Fundamentalismus, hat viel Zulauf im globalen Wirrwarr, das die Sehnsucht wachsen läßt nach Durchblick, verständlichen Antworten, Leitbildern und starken Führern. Fundamentalisten als Zeichen gesellschaftlicher und individueller Schwäche propagieren Lösungen, und zwar irrtumslos. „Stark ist eine demokratische Gesellschaft, die keinen starken Führer braucht“, so der Publizist Leonhard Novy. :

 

„Global denken – lokal handeln“

Auch die Sehnsucht nach geistiger Heimat ist zunächst menschlich. Wer sich den rasanten Veränderungen erfolgreich stellen will, braucht Überzeugungen, ein geistiges Fundament – eine Identität. Je komplexer und komplizierter die Probleme werden, desto wichtiger wird die Grundüberzeugung. Sie wird zum Pflock, von dem aus sich das Verständnis der Situation und deren Lösung entwickeln lässt. Ärgerlich freilich ist, dass andere Grundüberzeugungen zu ganz anderen Lösungen führen können. Oder wie es die Theologin Margot Käßmann kürzlich formulierte: „Das Bewusstsein von Wahrheit ist nicht der Besitz von Wahrheit.“ Sich dessen bewusst zu sein, markiert die Trennlinie, jenseits derer das geistige „Cocooning“, der Fundamentalismus, beginnt. Der ist leider meist missionarisch. „Im Namen der Toleranz sollten wir . . . das Recht beanspruchen, die Intoleranz nicht zu tolerieren“, riet deshalb der Philosoph Karl Popper.

 

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