Traditionen

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Uni-Bibliothek in Freiburg am 17.9.2018

Uni-Bibliothek in Freiburg am 17.9.2018

 

 

Laternenfest statt St.Martinsumzug – nein
Mirjam Schambeck, Professorin für Religionspädagogik an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, hält eine Umbenennung jedenfalls für den falschen Weg. „Das Martinsfest ist ein christliches Fest und bezieht sich auf eine Figur, die sich aus einer christlichen Spiritualität heraus gehandelt hat. Wenn man meint, das Fest umbenennen zu müssen, suggeriert das ja, dass das Fest andere ausschließe“, sagt Schambeck. Gerade das würden religiöse Feste aber ja nicht tun. Viel sinnvoller wäre es, wenn Kita- und Kindergartenleitungen zum Beispiel beim Elternabend erklären würden, warum das St. Martinsfest gefeiert wird.
… Alles vom 7.11.2018 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/warum-manche-kindergaerten-ihren-st-martinsumzug-lieber-laternenfest-nennen
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Anbiederung und Toleranz wertet der Islam als Schwäche
Alle Jahre wieder, immer wieder das gleiche Spiel. Welche Bezeichnung ist am wenigsten anstößig, wenn man keiner Religion oder Glaubensrichtung zu nahe treten will. Den Kindern ist die Bezeichnung völlig egal. Hauptsache die Augen können mehr leuchten als die Lampen. Kerze oder LED ist schnuppe. Es geht um die Freude allein oder mit den Anderen. Demnächst geht es um Weihnachten und das Christkind. So und nun ganz deutlich: “ Die stark Gläubigen anderer Glaubensrichtungen erkennen diese Anbiederung und werten dies als Schwäche im Kampf um das Vorrecht im Glauben.“ Als evangelisch getauft mit einer Katholikin verheiratet erkenne ich die Zeichen der Zeit. Überdrehte Toleranz ist unwirklich und verbessert nicht die Beziehungen der Menschen untereinander. Deshalb, es werde Licht !
Heinz-Jürgen Schlag, BZO, 8.11.2018

Traditionen abschaffen für Integration?
In manchen Kitas und Kindergärten wird der St.-Martins-Umzug herabgestuft zum Lichterfest – nicht nur in unserer Region. Muslimische Kinder möchte man so wohl integrieren: Aufgeben der eigenen Tradition als Maßnahme der Integration. Wen wundert’s, dass dann Kulturpessimisten etwas von „Deutschland schafft sich ab“ schwafeln? Viel schlimmer aber ist die subtile Unterstellung, dass muslimische oder andere nicht-christliche Kinder die ausdrucksstarke symbolische Handlung nicht verstehen würden oder das Teilen des Mantels nichts mit anderen Ethiken zu habe. Die Botschaft des Symbols lebt auch davon, dass nicht der zweite Mantel im Schrank oder die abgetragene oder aus der Mode gekommene Kleidung in den Sammelcontainer geworfen wird.
Die Geschichte einer Identifikationsperson nachzuspielen ist ein tiefgreifendes Erlebnis für Kinder. Es kann sie auf ein Leben in einer Gesellschaft vorbereiten, in der ethische Standards gelten, wie in der Legende erzählt. Integration kann nur gelingen, wenn – neben vielen anderen Maßnahmen – Traditionen verbinden: Gegenseitige Einladungen zu traditionellen Festen ohne missionarisches Vereinnahmen, um die menschenverbindende Symbolik zu verstehen und diese Moral als Teil des gesellschaftlichen Lebens anzunehmen. Den St.-Martins-Umzug zu ersetzen durch ein inhaltsloses Lichterfest, erinnert eher an ein Event, damit die Kids Fun haben.
16.11.2018, Ulrich Greder, Freiburg

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