Gewalt gegen Polizisten in FR

Auch in Freiburg werden Polizistinnen und Polizisten immer häufiger verletzt, teils sogar schwer. Oftmals erhalten Sie von Bürgern und Zeugen keinerlei Unterstützung, sondern nur Häme – es scheint zeitgeistgemäß in und cool zu sein, sich mit den Gewalttätigen zu verbünden. Ein besorgniserregender und trauriger Trend, so auch in der letzten Augustwoche in Freiburgs Altstadt.

 

Freiburger Polizei als Prügelknaben
Im Schwersteinsatz war die Freiburger Polizei in den vergangenen Nächten. In der Nacht auf Sonntag prügelten sich fast 30 Personen am Karlsplatz. Als die Polizei kam, gingen drei Personen zwischen 19 und 29 Jahren auf die Beamten los – einer erlitt Prellungen und Schürfwunden.
Ganz gravierend wurde es in der Nacht auf Dienstag: Gegen 22.30 Uhr wurde die Polizei zunächst zu einer Ruhestörung in den Colombipark gerufen. Ein 17-Jähriger griff einen Polizisten an, der eine Schürfwunde davontrug. Der alkoholisierte 17-Jährige musste schließlich zum Revier getragen (!) werden.
Fast zeitgleich kam es in der Wiesentalstraße zu einem heftigen Streit zwischen Mutter und Sohn (17), in dem es um die von zuhause ausgebüxte 16-jährige Freundin des Sohnes ging. Als die Polizei kam, richtete sich die gemeinsame Aggression  gegen diese. Die Beamten wurden bedrängt, beschimpft und beleidigt.
Um 1 Uhr nachts schließlich gingen auf der Friedhofstraße in Brühl- Beurbarung gleich zwei ganze Clans mit  Baseballschlägern, Macheten und Eisenstangen aufeinander los. Auch hier geriet die Polizei zwischen die Fronten und musste unter anderem Pfefferspray einsetzen.
5.9.2013. www.stadtkurier.de  
   
Gewalt hoffähig
213 Fälle des „Widerstandes gegen die Staatsgewalt“ beziehungsweise der Körperverletzung an Polizisten gab es im Jahr 2012 allein in Freiburg. Die Tendenz ist steigend, wie auch die auf Seite 2 dieser Stadtkurier-Ausgabe beschriebenen Vorkommnisse der letzten Nächte zeigen. Meist sind die Täter betrunken, meist männlich, aber längst stammen sie nicht mehr nur aus der Unterschicht. Verbale und körperliche Gewalt gegen Polizisten ist hoffähig geworden – und da ist die Politik gefragt. Aber nicht nur. Schuld daran sind nämlich außer den Tätern auch die ganz normalen Bürger. Diejenigen, die auf derartige Übergriffe mit Sätzen antworten, die wie folgt beginnen: „Es gibt aber auch viele Polizisten, die…“
5.9.2013, Stefan Ummenhofer, www.stadtkurier.de

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