Germanophobie in der EU

Das Spiegel-Titelbild „The german Übermacht“ vom 23.3.2015 mit Hitler-Nachfolgerin Merkel und Nazi-Offizieren vor der Akropolis zeigt, dass Germanophobie in Europa „in“ ist. Nicht erstaunlich, dass Gutmenschen hierzulande Toleranz zeigen und sich in eine Analogie zu „Je suis ….“ wagen. Erstaunlicher die Stimmen aus dem Ausland: Germanophobie ist dumm, ein Symptom für den Zerfall des EU-Projekts und – so der französische Philosoph Bernard-Henry Levy alias BHL – Deutschenfeindlichkeit trägt zum Faschismus bei.

„Entgegen dem, was die Zauberlehrlinge uns erzählen, die die Germanophobie nähren, ist diese Deutschenfeindlichkeit kein Ausdruck davon, dass sie einen neuen Faschismus bekämpfen. Sondern vielmehr dass sie ein Teil von ihm sind und zu ihm beitragen. Warum? Aus mehreren Gründen. Wer sagt, dass Merkel der wiederkehrende Hitler sei, banalisiert zunächst einmal Hitler. Wer eine der gewissenhaftesten, exemplarischsten Demokratien des Kontinents mit dem Regime gleichsetzt, das nicht nur das Symbol der Zerstörung der Demokratie ist, sondern der Zivilisation in Europa – der wäscht jenes Regime rein, der enthemmt jene, die Nostalgie dafür empfinden. Und er erlaubt ihnen, ob gewollt oder nicht, in den öffentlichen Diskurs Eingang zu finden. Und außerdem, bitte hören Sie gut zu: Sind jene, die Frau Merkel am verbittertsten verteufeln, nicht etwa ganz zufällig jene, die nicht zögern, Walzer mit den Wiener Neonazis zu tanzen? Oder sich in Athen mit den Abgeordneten einer wirklich extremistischen Partei zu verbünden? Und hat der Lärm, der nun zu der Frage veranstaltet wird, ob Deutschland „das Band zu seinen Dämonen erneuert“, nicht auch zur Folge, dass die Stimmen der faschistischen, wenn nicht gar neonazistischen Parteien übertönt werden, die tatsächlich dabei sind, in Europa Fuß zu fassen? Von der Goldenen Morgenröte in Griechenland bis zu Jobbik in Ungarn, vom SNS in der Slowakei bis zum Vlaams Belang in Belgien oder zur bulgarischen Ataka.“

Fazit: Wenn in Großbritannien’s auch seriösen Zeitungen über 70 Jahre nach Kriegsende immer noch neue Serien mit „The Feldwebel“ und „Panzer marsch!“ erscheinen, dann mag man gelangweilt an „Cowboy und Indianer“ denken „in the wild wild west“. Wenn aber Angela Merkel in der EU seit Herbst 2014 nur noch mit Hitler-Schnauzer medial rüberkommt, dann erinnert uns der Franzose Levy recht deutlich: „Frau Merkel ist eine Frau. Der Hass, der Ekel, mit dem die Frauen – neben den Juden – von den Rassentheoretikern der Zwanziger- und Dreißigerjahre betrachtet wurden, war stets ein essenzieller Teil des Faschismus.“

Alles vom 2.4.2015 zu „Germanophobie in Europa: Warum ich Angela Merkel verteidige“ von Bernard-Henry Levy bitte lesen auf https://www.spiegel.de/politik/deutschland/germanophobie-in-europa-bernard-henri-levy-ueber-merkel-a-1026707.html

Bernard-Henri Lévy, 66, ist einer der führenden französischen Intellektuellen. Der Journalist und Philosoph wurde in Algerien geboren. Er reiste als Kriegsberichterstatter in viele Krisengebiete und gründete unter dem Kürzel BHL in den Siebzigerjahren die Gruppe Nouvelle Philosophie.

 

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