Generalverdacht – warum?

„Wir dürfen Flüchtlinge nicht unter Generalverdacht stellen“ sagt Minister de Maiziere nach jedem Anschlag – nach BrüsselParis, Nizza (Sprengstoff-Laster), Würzburg (Axt), München (Pistole), Reutlingen (Machete), Ansbach (Bombe), … Das gebetsmühlenhafte Wiederholen verrät, wie groß sein Mißtrauen in die eigenen Bürger ist (er traut jedem von uns anscheinend zu, in jedem Flüchtling einen Attentäter zu sehen) und wie wenig er das immense Engagement der Deutschen zur Integration von über 2 Mio Migranten verstanden hat und zu würdigen weiß. Der obige Vorwurf des Innenministers gegen das eigene Volk (bzw. Bevölkerung, da political correct) ist ungeheuerlich und wird nicht dadurch weniger beleidigend, dass man ihn ständig bekräftigt.
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Warum läßt de Maiziere nicht immer wieder verlauten, „Die Terrortäter waren keine Buddhisten, keine Asiaten, keine Familienväter, keine Arbeitnehmer in Daueranstellung, keine Mitglieder im Alpenverein, usw.“? Dieses Statement wäre genauso töricht und wenig hilfreich wie der obige Generalverdacht oder wie „Das hat nichts mit dem Islam zu tun“.
Warum dieser Hang des deutschen Innenministers zur Vorverurteilung seiner eigenen Bürgerschaft? Otto der Normalverbraucher, Marie von Nebenan, der deutsche Bürger – ob hiesig oder mit Migrationshintergrund – ist doch nicht dumm und blöd, sondern hat ein exzellentes Bildungssystem mit ständig wachsender Abiturquote durchlaufen. Er kann doch als mündiger Bürger selbst beurteilen, ob: Einzeltäter oder nicht, Terror oder Amok, Flüchtling oder EU, krank oder gesund, Kind oder Erwachsener, Allah oder Jesus, Religion oder Ideologie, Links oder Rechts.

Der Drang bzw. das Drängen der Politik zu Diffamierung, Belehrung und Pädagogisierung a la „Folgt denen nicht …“ von Angela Merkel wird zunehmen, solange unkontrollierte und offen Grenzen dem gesunden Menschenverstand unserer Zivilgesellschaft so zusetzen. Wenn die Regierung die Sicherheit der Bürger nicht mehr gewährleisten kann (was seit Budapest 9/2015 so ist), dann bleibt der Regierung nur das Mahnen von Oberlehrinnen und Oberlehrern. Oder aber man tauscht entweder die Regierung aus oder das Volk (die Alternative von Rainer Maria Rilke).
25.7.2016
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Generalverdacht ist gefährlich – auch der gegen psychisch Kranke
Genial! Wer würde dem widersprechen wollen? Wer mordlustig axtschwingend durch einen Regionalzug läuft, in einer Kirche (bei Rouen) einem Priester die Kehle durchschneidet oder sich in die Luft sprengt, um auf dem eigenen Weg in den Märtyrer-Himmel möglichst viele Ungläubige in die Hölle zu schicken; wer ernsthaft daran glaubt, anschließend mit 72 Jungfrauen belohnt zu werden, um endlich all jene Ausschweifungen genießen zu können, die er sich auf Erden versagt hat, um gottgefällig zu leben, der kann ja nicht ganz normal sein. Trotzdem ist es neu, dass psychische Probleme oder Erkrankungen von Terroristen im Namen Allahs so sehr in den Vordergrund gerückt werden, auf dass ihr islamistisches Tatmotiv dahinter verblasst.
Gäbe es einen „Zentralrat der psychisch Kranken“, der wie der „Zentralrat der Muslime“ einen so medienpräsenten Mann wie Aiman Mazyek aufbieten könnte, hätte der schon längst die Medien gescholten, dass sie mit einer solchen Berichterstattung Vorurteile und Vorbehalte gegen psychisch Kranke schüren und die Gesellschaft spalten würden. Die psychisch Kranken gehörten schließlich auch zu Deutschland, und die deutsche Geschichte müsste uns doch gerade hier zu besonderer Sensibilität verpflichten. Wäre da nicht auch eine Warnung vor dem Generalverdacht angemessen?
Nein, denn niemand erwartet das, weder die psychisch Kranken, noch ihre engagierten Fürsprecher. Über die Jahrzehnte haben sie es geschafft, psychische Erkrankungen hierzulande von vielen Stigmata zu befreien, die einst so alltäglich waren wie die Benutzung des Wortes Irrenanstalt im normalen Sprachgebrauch. Neue Stigmata durch die mediale Diagnose diverser Krankheitsbilder bei Attentätern fürchtet offenbar niemand. Zu Recht, denn das Publikum sieht in dem plötzlichen Auftauchen psychologischer und psychiatrischer Befunde von Attentätern ohnehin nur ein Ablenkungsmanöver.
Der Generalverdacht ist gefährlich, auch der Generalverdacht gegen Gestörte: Über eine Gefahr sollten die engagierten deutschen Islam-Schützer allerdings kurz nachdenken. Wenn sie selbst Anschläge, die das Prüfsiegel des „Islamischen Staats“ bekommen haben, zu Taten von Verrückten erklären, dann bringen sie die Islam-Ideologie und psychische Krankheiten in eine gefährliche Nähe zueinander. Dies könnten hochsensible und leicht erregbare Muslime auch falsch verstehen, gar als Beleidigung. Der Generalverdacht ist gefährlich, auch der Generalverdacht gegen Gestörte. ….
Alles von Peter Grimm von 2.8.2016 bitte lesen auf
https://www.achgut.com/artikel/generalverdacht_gegen_kranke
oder auf dem Blog: https://sichtplatz.de/?p=6466

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