Gendersprache: zwei Petitionen

Laut Verordnung der Stadt Hannover soll eine sog. Gendersprache zur Amtssprache werden. Dies hat deutschlandweit Diskussionen und gleich zwei Petitionen ausgelöst. Wir berichteten darüber hier und hier. Um alle „Bürgermeister“ gendergerecht auszusprechen, müsste es korrekt heissen: „Liebe Bürgerinnen- und Bürger-/Meisterinnen und Meister“. Oder wie? Und wie sollen Genderstern und Unterstrich ausgesprochen werden?
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Sprache entwickelt sich über Generationen hinweg, und zwar von unten/überall nach oben/überall, Sprache ist Kultur. Wird Sprache von oben herab verordnet, dann deutet dies auf totalitäte Strukturen hin, wie zuletzt im 3.Reich und in der DDR.
Zudem ist Englisch quasi Weltsprache – vor allem in den Naturwissenschaften sprechen und schreiben Studenten (Entschuldigung: Studenten*innen oder Studierende) vom ersten bis zum letzten Semester Englisch. Da sollten größenwahnsinnige deutsche Geschlechtsneutrale doch bitte umgehend auch das Englische gendern. .
Zudem: Wie sollen Genderstern und Unterstrich ausgesprochen werden.
20.3.2019

Stadt Hannover genderisiert:
https://www.hannover.de/Leben-in-der-Region-Hannover/Verwaltungen-Kommunen/Die-Verwaltung-der-Landeshauptstadt-Hannover/Gleichstellungsbeauf%C2%ADtragte-der-Landeshauptstadt-Hannover/Aktuelles/Neue-Regelung-f%C3%BCr-geschlechtergerechte-Sprache
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Petition des Vereins für Deutsche Sprache (VDS)
https://vds-ev.de/gegenwartsdeutsch/gendersprache/gendersprache-unterschriften/schluss-mit-dem-gender-unfug/
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Petition des Dresdner Tumult-Herausgebers Frank Böckelmann:
https://stop-gendersprache-jetzt.de/ bzw. https://www.tumult-magazine.net/

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Verein für Deutsche Sprache: Gründe gegen die Gendersprache
„Der Generalirrtum: Zwischen dem natürlichen und dem grammatischen Geschlecht bestehe ein fester Zusammenhang. Er besteht absolut nicht. Der Löwe, die Giraffe, das Pferd. Und keinen stört es, dass alles Weibliche sich seit 1000 Jahren von dem Wort „das Weib“ ableitet.
Die lächerlichen Sprachgebilde: Die Radfahrenden, die Fahrzeugführenden sind schon in die Straßenverkehrsordnung vorgedrungen, die Studierenden haben die Universitäten erobert, die Arbeitnehmenden viele Betriebe. Der Große Duden treibt die Gendergerechtigkeit inzwischen so weit, dass er Luftpiratinnen als eigenes Stichwort verzeichnet und Idiotinnen auch. Und dazu kommt in jüngster Zeit als weitere Verrenkung noch der seltsame Gender-Stern.
Nicht durchzuhalten: Wie kommt der Bürgermeister dazu, sich bei den Wählerinnen und Wählern zu bedanken – ohne einzusehen, dass er sich natürlich „Bürgerinnen- und Bürger­meister“ nennen müsste? Wie lange können wir noch auf ein Einwohnerinnen- und Einwohnermeldeamt verzichten? Wie ertragen wir es, in der Fernsehwerbung täglich dutzendfach zu hören, wir sollten uns über Risiken und Nebenwirkungen bei unserm Arzt oder Apotheker informieren? Warum fehlt im Duden das Stichwort „Christinnentum“ – da er doch die Christin vom Christen unterscheidet?
Und dann tragen solche Verzerrungen der Sprache nicht einmal dazu bei, den Frauen zu mehr Rechten zu verhelfen. Auch im Grundgesetz gibt es dafür kein Indiz: In 13 Artikeln spricht es 20mal vom Bundeskanzler, zusätzlich auch vom „Gewählten“ und vom „Vorgeschlagenen“. Den mehrfachen Aufstieg von Angela Merkel zur Bundeskanzlerin hat dies nicht behindert, und eine mögliche neue Bundeskanzlerin fühlt sich inmitten dieses Missstands offensichtlich ziemlich wohl.“

Undressierte Bürger
In zwei sehr ähnlichen Aufrufen wenden sich Autoren, Intellektuelle, Wissenschaftler, aktive und ehemalige Politiker von liberal bis konservativ gegen die Zumutungen der so genannten Gendersprache. Warum gleich zwei Manifeste? Wenn ein Thema reif ist, kann eine Bewegung durchaus an zwei verschiedenen Stellen entstehen.

„Würde selbstgerechter Zorn den Körper durch die Harnröhre verlassen, ertrinken würden die hundert Erstunterzeichner*innen des Aufrufs ‚Schluss mit dem Gender-Unfug‘ in ihren eigenen Ausscheidungen“ so Daniel Kretschmar in der taz.
… Alles vom 17.3.2019 von Aleander Wendt bitte lesen auf
https://www.achgut.com/artikel/undressierte_buerger oder

200 Gender-Lehrstühle in D
Frau Dr. Inge Frigge-Hagemann, Sie fragen, wozu es an deutschen Universitäten etwa 200 Lehrstühle für Gender-Gaga gibt? Die sind geschaffen worden zur beamtenrechtlich abgesicherten Alimentierung von Amigas. Zur lebenslangen Vollversorgung von Geschwätzwissenschaftlerinnen auf Kosten des Steuerzahlers.
19.3.2019, M.G., AO
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Auch die Nazis haben – schon vor der Machtergreifung – schleichend damit begonnen, die Sprache in die nazigerechte Form zu zwingen.
Wer Parallelen zwischen den Nazis und den Linksgrünen findet, der darf sie behalten und sich sicher sein, auf dem richtigen Weg zu sein.
17.3.2019, H-J.W.
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Mit dem Wort “Bürgermeister” komme ich gendertechnisch gar nicht klar! Bürger und Meister sind gleich zwei maskuline Begriffe. Da muß die gendergerechte Formuliuerung dann doch heißen: Liebe Bürgermeister, Bürgermeisterinnen, Bürgerinnenmeister und Bürgerinnenmeisterinnen.
Da ist schon eine halbe Briefseite nur mit der Anrede gefüllt. Weil ich aber ein sparsamer und umweltbewußter Mensch bin, spare ich mir die vielen Worte. Und auch das Papier, das nur unnätig mit Buchstaben gefüllt wird, seit es so einen Unsinn wie Gender gibt.
17.3.2019, H.R.
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Sprachwandel am Beispiel von „Rechts“
Im Gegensatz zum natürlichen Sprachwandel, ein natürliches Phänomen freier Ländern, ist verordnete Sprachveränderung künstlich initiiert und Zeichen eines gewollten Gesinnungs- und Denkwandels über Sprache! Beispiel: Der Begriff “Rechte” betrifft alle, die im Parteienspektrum links der Mitte stehen: liberale Konservative, konservative Liberale, sehr konservative “Linke” und auch radikale/extremistische “Rechten”. Benutzt wird dieser bewusst eingesetzte Kampfbegriff aber, um stillschweigend alle rechts der Mitte Stehenden über einen Kamm zu scheren, nämlich den der äußersten, undemokratischen “Rechten”. Ein Begriff wird, den Inhalt betreffend, sprachverändert! Damit desavouiert man stillschweigend, aber gewollt, alle rechts der Mitte Stehenden als potentielle “Nazis”. Somit wären alle “Linke” automatisch Demokraten, die es im Namen der Demokratie zu unterstützen gilt! Die “GenderInnen” gehen genauso vor: Durch bewusste Spachveränderung soll das Bewusstsein für genetisch bedingte phänotypische wie psychische Geschlechts- und Verhaltensunterschiede manipuliert werden, und zwar in Richtung eines (fast) rein milieubedingten Bewusstseins von eigener Geschlechtlichkeit unabhängig von biologischen Determinanten! “Das Sein bestimmt das Bewusstsein”, nicht das Erbe, die Genetik! Da sind wir dann wieder bei Marxens Jüngern, also dem Versuch, auch auf der Ebene des Geschlechtsspezifischen, die Gesellschaft nach “links” zu verrücken!!! ! Alles sei Erziehung und damit veränderbar. Wer das nicht mitmachen will, ist dann eben “rechts” und potentieller “Nazi” wie Konservative aller Couleur: Manipulation im Gewande links-grüner, pseudowissenschaftlicher Aufklärung! Solcher Sprachveränderung bedienten sich die historischen “Nazis” ebenso wie orthodoxe Stalinisten sowie neu-linke Kommunisten der Apo! Gruß an die grün-linken Enkel von heute!
17.3.2019, Th.J., AO
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An der Sprache sollt ihr sie erkennen
Wer wie wir, die Unterzeichner meinen, dass die Bewahrung einer sich über Jahrhunderte durch menschlichen Kommunikation entwickelten Sprache, hier der deutschen, z.B. vor bürokratischen selbstherrlichen Eingriffen a la Oberbürgermeister von Hannover zu schützen sei, unterliegt also einer bürokratisch-nationalistischer Selbstvergewisserung, aha? Und wer sich wie wir gegen diese Vergewaltigung unserer Sprache durch die Vorschrift oder Dienstanweisung dieses OBs wehrt, soll anderen keine Vorschriften machen? Das ist Neusprech in seiner reinsten und übelsten Form.
J.B., AO
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Gendergerechte Sprache ist ebenfalls bipolar
Ob die Erziehungsmethode des Autors am Schokoregal vernünftig ist, sei mal dahingestellt. Am besten ist der Hinweis der Gesellschaft für Deutsche Sprache, das Ende der Verkomplizierung sei noch lange nicht erreicht („Bürgerinnen- und Bürger­meister“, „Christen- und Christinnentum“. Wann dämmert es auch der Taz, dass die gendergerechte Sprache ebenfalls bipolar ist und die an anderen Stellen so umsorgten Gemischtgeschlechtlichen genauso diskriminiert wie bei der Alternative zwischen nur zwei Toiletten? Hat schon mal jemand in die andere Richtung gedacht, also wie man durch Vereinfachung mehr erreichen kann als durch Verkomplizierung?
An “der Lehrer” ist allenfalls der männliche Artikel diskriminierend. Also weg damit, machen wir doch einfach alle Berufsbezeichnungen zum Neutrum, dann gibt es nur noch “das Lehrer”, was sowohl männliche, weibliche als auch variabel gemischtgeschlechtliche Lehrer inkludiert. Sämtliche weiblichen Formen “-in” kommen in die Mülltonne. Im Englischen sieht man, dass das Prinzip schon seit Jahrhunderten bestens funktioniert.
17.3.2019, M.L., AO

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