Gelbwesten – parteiunabhängig

Nachdem sich die grüne Ökobourgeoisie mitsamt der entfremdeten Linken dazu entschlossen hat, primär die Interessen von hippen Opfergruppen (Gender, Migranten, Klimageschädigte) zu vertreten, vertreten sich die unterprivilegierten Malocher, Arbeiter und Mittelständler selbst. Mit gelben Westen – Gilets jaunes. Ihnen geht es nicht um Globalisierung, Flugreisen, One World, Moscheeneubau und AKW, sondern ganz einfach darum, wieviel Netto vom Brutto bleibt, am Monatsanfang wie am Monatsende.
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Gelbwesten fordern, dass er Staat das von ihnen als Volk erarbeitete Sozialprodukt an sie verteilt. Ihre überregionalen Demos sind parteiübergreifend und abseits des Rechts-Links-Schemas. Nichts fürchten Regierung, Etablierte, Amtsinhaber und parlamentarische Mehrheiten so sehr wie parteiunabhängige Massenproteste. Mit gelben Westen.

Gelbwesten in den Medien:
Bei uns schon, en France aber nicht. Wenn in Frankreich (auch im Elsaß) die Vorstädte brennen, kommt das in unserem ÖR kaum vor, genauso wie bei anderen Einzelfall-Vorfällen.
Linke machen die Gelbwesten verächtlich – mit Ausnahme von Sahra Wagenknecht mit der Sammlungsbewegung Aufstehen, die das „Gegen die da oben“ vorbildlich findet.
Die Rechten würde gerne mitmachen, werden aber von den Gelbwesten verjagt – zuletzt in Stuttgart.
Migranten sind bei den „Gilets jaunes“ zahlreich vertreten – gelingt es, die wollene Tarmütze hochzuziehen, dann blickt man häufig in Maghreb– oder afrikanisches Lächeln. In Paris sollen unter den Gelbwesten ein Drittel Franzosen mit algerischen Wurzeln sein.
22.1.2019
Gelbwesten-Demo in Stuttgart: „Ja zum Diesel“
Am Stuttgarter Neckartor haben am Samstagnachmittag 19.1.2019 mehr als 700 Bürger gegen Fahrverbote für ältere Dieselfahrzeuge demonstriert. Es war die zweite Demonstration einer privaten Initiative, die dazu aufgerufen hatte, sich gegen die von der grün-schwarzen Landesregierung erlassenen Fahrverbote für Euro-4-Fahrzeuge in der baden-württembergischen Landeshautstadt zu wehren. Die Demonstranten skandierten minutenlang „Hermann weg“ und hin und wieder auch „Lügenpack“. Winfried Hermann (Grüne) ist der baden-württembergische Verkehrsminister; er sieht die Fahrverbote als Einstieg in die „ökologische Verkehrswende“. Das Wort „Lügenpack“ – es wurde auch von den Gegnern des Bahnprojekts Stuttgart 21 benutzt – wählten einige Demonstranten auch deshalb, weil die Lungenfachärzte Martin Hetzel und Dieter Köhler in einer Sendung des NDR den Grenzwert für Stickoxide – er liegt bei 40 Mikrogramm pro Kubikmeter – als wissenschaftlich fraglich kritisiert hatten. …. Mindestens ein Drittel der Demonstranten trug gelbe Warnwesten, weil sie hiermit offenbar ihre Verbundenheit zur französischen „gilets jaunes“-Bewegung zeigen wollten.
… Alles vom 19.1.2019 bitte lesen auf
https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/in-stuttgart-demonstrierten-700-buerger-gegen-dieselfahrverbote-15998025.html

Gelbwesten jenseits des Links-Rechts-Schemas
Die Gelbwesten sind die gleiche gesellschaftliche Schicht, die in den USA Trump an die Regierung brachte, und die in Großbritannien die Mehrheit für den Brexit herstellte. Auch in anderen Ländern lässt sich dieser Aufbruch beobachten und hat auch hier – zum Beispiel in Italien – neue Regierungsmehrheiten hergestellt. In Osteuropa herrschen diese Verhältnisse schon lange. Es ist ein völlig neues Phänomen, dass in vielen europäischen Ländern Protestbewegungen außerhalb des klassischen Links-Rechts-Schemas entstehen und einen solchen Zulauf haben. Mehr Demokratie, Forderungen nach Volksentscheiden und mehr Volksbeteiligung an der Politik stehen plötzlich im öffentlichen Raum. Das macht dem politmedialen Komplex Angst, weil es seine Deutungshoheit in Frage stellt.
Durch den Erfolg der Protestbewegungen in Europa verunsichert, werden in den herrschenden „linksliberalen“ Leit-Medien „linke“ Verschwörungstheorien ventiliert. Man meint, es zögen rechtspopulistische Rattenfänger durch die Lande und verführten geistig unterbelichtete Schichten, also Leute, die nicht mehr in der Lage sind, der Weisheit der politmedialen Kaste zu folgen.
Aber wie man am Beispiel der Gelbwesten sieht, wird umgekehrt ein Schuh draus. Nachdem eine entfremdete „Linke“ sich dazu entschlossen hat, primär die Interessen von Mode-Opfergruppen zu vertreten, vertritt sich die unterprivilegierte Schicht selbst oder sucht sich Gruppen und Parteien, von denen sie denkt, dass ihre Interessen dort gut aufgehoben seien. Dazu gehört, dass diese deren Sprache sprechen und keinen aufgesetzten Politkorrektsprech plappert.
…. Alles vom 20.1.2019 von Klaus-Jürgen Gadamer bitte lesen auf
https://www.tichyseinblick.de/meinungen/warum-gelbwesten-und-buergerbewegungen-spd-und-linke-ersetzen/
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Das Erarbeitete für die Eigenen verwenden
Sehr guter Artikel, der alles auf den Punkt bringt. Man muss nicht unbedingt mit Nation und Nationalstaat argumentieren. Es ist viel einfacher. Die Menschen hier haben das Recht darüber zu bestimmen, wie das von ihnen Erarbeitete verwendet wird, an wen verteilt wird und warum. Millionen Menschen, die nie etwas in Sozialkassen eingezahlt haben, wird – noch zusätzlich legitimiert durch den Migrationspakt – der volle Zugang zu allen Leistungen dieses Staates gewährt. Auch ohne jedes Moralisieren, jeden Verweis auf kulturelle nicht zu überbrückende Unterschiede, ist dies auf der funktionalen Ebene einfach nicht machbar, ohne letztlich gegen die eigene Bevölkerung zu regieren.
20.1.2019, D.W.
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„Grand débat national“ – Macron läd Gelbwesten ein
„Ich bin hergekommen, weil ich wissen wollte, was die Leute zu sagen haben“, sagt Olivier Schmitt. „Seit ich arbeite, warte ich darauf, dass sich in diesem Land etwas verändert. Schmitt, Ende 20, Computerfachmann und „gilet jaune“, wohnt in einem Dorf zwischen Straßburg und Sélestat. Seit Beginn der Proteste hat er an etlichen Märschen und Blockaden teilgenommen, wo immer es ihm möglich war. „Dieses ganze kapitalistische System ist doch an sein Limit gekommen. Macron hat den ,Grand débat‘ ins Leben gerufen, um die immer wieder gewalttätig ausgreifenden Proteste wenigstens zu kanalisieren, vielleicht ganz einfach auch, um seine Haut zu retten“, sagt er. „Grand débat national“ – ein Begriff, dessen Pathos in der Übersetzung kaum nachzuahmen ist. Eine deutsche „Große nationale Debatte“ wäre unvorstellbar. Macrons Fähigkeit zur Selbstinszenierung – man erinnere sich an seinen Marsch um die Louvre-Pyramide zur Amtseinführung – sucht ihresgleichen. Auch deshalb ist er für die Gelbwesten eine Provokation.

Macrons Ankündigung einer Kraftstoffsteuer hatte im Herbst 2018 das Fass zum Überlaufen gebracht. Eigentlich war die Maßnahme als Teil der Energiewende gedacht. Doch gerade Geringverdiener und die untere Mittelschicht, besonders auf dem Land, fühlten sich angegriffen, jene also, die ohne Auto nicht durch den Alltag kommen. Höhere Lebenshaltungskosten? Was kümmern sie die Reichen! Macron wollte in ihren Augen Reformen ausschließlich auf Kosten der Schwächeren.
Eine der Wortmeldungen im Straßburger Saal bringt es auf den Punkt: Ob den Anwesenden und dem Herrn Abgeordneten klar sei, dass drei Millionen als arm eingestufte Haushalte im Land mehr als acht Prozent ihres monatlichen Budgets allein für Heizkosten ausgeben? Ob das dem Staat gleichgültig sei? Für die Frage gibt es Beifall.
…. Alles von Bärbel Nückles vom 24.1.2019 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/ausland-1/einfach-mal-reden-x1x–164985410.html

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