Gartencoop kuendigt AfD-Frau

Die Gartencoop Freiburg als Vorreiter der großartigen Idee des Urban Gardening führt kollektiv eine Landwirtschaft in Tunsel bei Bad Krozingen, deren Ernte die 300 Mitglieder an 14 Abholstellen in Freiburg erhalten. An einer solchen Stelle hatte Gartencoop-Mitglied Elke Fein AfD-Flyer ausgelegt. Deswegen wurde ihr nahegelegt, aus dem Permakultur-Verein auszutreten, was sie ablehnte.

Gemüse-Kooperative wirft AfD-Kandidatin raus
Die „Gartencoop“ Freiburg hat Elke Fein ausgeschlossen. Die Kooperative, die solidarisch Gemüse anbaut, fürchtet um ihren Ruf. Fein wurde vor anderthalb Jahren Mitglied und tritt jetzt für das junge Gemüse unter den Parteien an: Die Sozialwissenschaftlerin ist Freiburger Bundestagskandidatin der „Alternative für Deutschland“ und Sprecherin des AfD-Landesverbands. Die alternativen Gemüsebauern finden das unvereinbar, wollen sich nicht als Plattform für Parteiwerbung benutzen lassen und ein Zeichen gegen „nationalistische Aktivitäten“ setzen. ….
Alles vom 7.9.2013 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/gemuese-kooperative-wirft-afd-kandidatin-raus
https://www.gartencoop.org/tunsel/node/2217 
   

Die letzte Butter
Man muss das schon verstehen. Diese Gartenliebhaber haben es an sich, dass sie ihre Erbsen immer in Reih und Glied säen. Gemüsebeete sehen allgemein so aus wie der Kasernenhof beim Morgenappell. Damit der Militarismus nicht überhand nimmt, muss man sich von als national erkanntem Gedankengut strikt distanzieren. Frau Fein könnte nämlich auf den Gedanken kommen, mit einer Division Blumenkohl in Griechenland einzumarschieren. Das würde die Kooperative in ein ganz arg schlechtes Licht rücken.
Eines will ich noch anmerken. Frau Fein macht auf ihren Wahlplakaten schon einen sehr ökologischen und nachhaltigen Eindruck. Würde ich zwischen ihrem und dem Foto von Kerstin Andreae tippen müssen, wer die Umwelt mehr verpestet, dann hätte Frau Andreae schlechte Karten. Vielleicht wollen sich ein paar Grüne von Frau Fein nicht noch die letzte Butter vom Brot nehmen lassen, nachdem sie sich schon als antiliberal outen lassen mussten, und beim Sozialismus ständig von der Linken übertrumpft werden. Gesundes Gemüse war das letzte Alleinstellungsmerkmal. Dieses Monopol will man sich unbedingt erhalten. Zu spät! Jetzt weiß die ganze Stadt, dass auch Elke Fein auf gesunde Ernährung großen Wert legt, und das Thema in ihren Händen im Bundestag bestens aufgehoben wäre.
17.9.2013, Reiner Brombach
   

Intoleranz
Religiöse und quasi-religiöse Bewegungen sind nun mal besonders intolerant. Sogar ein Consilium mit hochnotpeinlicher Befragung scheint man veranstaltet zu haben. Als sich des Satans Braut weigerte der Irrlehre abzuschwören ward sie dann exkommuniziert. Mittelalter pur. Ich würde allerdings wetten, dass da ansonsten jede Menge Propagandamaterial der Grünen Priesterkaste rumliegt.
17.9.2013, Anna Tietze
  

Naiv
Es war schlicht naiv von Frau Fein in einem Laden der Kooperative politisch aktiv zu werden. Sie hätte vorher fragen müssen. Ich kenne weder die Kooperative noch Frau Fein. Ich kann es aber verstehen, wenn eine Gruppe Parteipolitik völlig aus ihrem Tun heraushalten will. Ich vermute mal, dass sich erst bei dem Meeting die Fronten verhärtet haben, weil sie argumentiert hat, sie wolle die Idee der Kooperative politisch vertreten. Dass die das nicht wollten, kann ich nachvollziehen. Ansonsten hätte man die forsche Dame auch nur verwarnen können und auffordern, die Satzung einzuhalten.
17.9.2013, Maria Traxler

Toleranz (eigentlich Respekt) vor Andersdenkenden  
Um welchen Ruf fürchtet die Gemüsekooperative? Durch diese agressive Haltung schädigt sie nur erst recht ihren Ruf. Man könnte doch freundlich klarstellen daß das Auslegen von irgendwelchen politischen Flyern hier nicht erwünscht ist, und damit gut. Warum gleich so harsch? Das erinnert mich an längst vergangene Zeiten, als auf dem Land die gegnerischen Parteianhänger noch mit Fäusten aufeinander losgingen. Aber wir leben heute in einer Zeit, wo eigentlich Toleranz (eigentlich Respekt) vor Andersdenkenden propagiert wird. Und was die Einschätzung „nationalistisch“ betrifft, würde es die AfD sicher gar nicht geben, wenn die im Bundestag vertretenen Parteien die Interessen die deutschen Interessen in der Vergangenheit besser vertreten hätten.
17.9.2013, Marianne Schulz
 

Nationalistisch
Da die Ablehnung der Gleichsetzung von EURO und Europa bei Einigen schon als „nationalistisch“ und damit als doppelplusungut gilt, müssen diese Zahlen aus Frankreich alarmieren: „In den großen EU-Staaten Frankreich, Italien, Spanien und Deutschland hat nach einer Studie die Zahl der Euro-Skeptiker spürbar zugenommen.
Der Anteil sei seit Juni 2012 in Deutschland von 36 auf 44 Prozent angewachsen, in Spanien von 26 auf 37 Prozent, in Frankreich von 38 auf 43 Prozent und in Italien von 39 auf 45 Prozent. Das berichtete die französische Tageszeitung „La Croix“. Sie beruft sich dabei auf ein Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Ifop. Dieses hatte mehr als 4000 Bürger in den großen Ländern der Europäische Union befragt.“  https://www.welt.de/wirtschaft/article120100372/Die-Zahl-der-Euro-Skeptiker-steigt-deutlich.html
Alles Nationalisten,oder?
17.9.2013, Kurt Tichy
   
Entfernung der AfD-Flyer reicht
Die oben zitierte Ausschlussformulierung in der Website der Gartencoop ist kritisierbar und vermutlich nicht gemeinnützig formuliert. Sehr richtig ist, dass parteipolitische Infos an Verteilpunkten eines Vereins, der überparteilich sein will, völlig unerwünscht sein sollten. Dazu reicht aber im vorliegenden Fall angemessen zunächst eine Entfernung der Papiere und eine Abmahnung.
Nationalistisch wegen Kritik an der Art der Eurorettung? Dänemark, Schweden und Großbritannien haben aus guten Gründen den Euro nicht eingeführt. Aber Dänen und Schweden sind ja deswegen Nationalisten, oder? Griechenland kam durch Betrug mit Hilfe einer US-Großbank in den Euro-Raum, die immer noch viel Geld jährlich dafür erhält. Alles bestens öffentlich bekannt. Wer den Euro kritisiert, ist zu loben, statt zu kritisieren, denn das hat nichts mit nationalistisch zu tun. Der Euro hat die EU vorhersehbar ins Unglück gestürzt und die EU sozial gespalten. Solidarität mit dem Euro bedeutet derzeit Solidarität mit Großbanken und deren Spekulationsgewinnen, nicht mit den Menschen in der EU. Das könnte man z.B. auch durch viele Berichte in der BZ erkennen. Sogar EU-Verträge wurden aus Anlass der Euro- und Banken-Rettung gebrochen, darüber verhandelt das Bundesverfassungsgericht. Währungsunionen von wirtschaftlich und strukturell ungleichen Staaten haben in der Geschichte nie lange gehalten, haben viele Kenner schon vor der Einführung des Euros gewarnt.
Dr. Georg Löser, parteiloser Demokrat, Gundelfingen i.Br., 18.9.2013

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