Gärten zerstören für einen Park?

Freiburg braucht viele und vor allem bezahlbare Wohnungen. Das schafft man nur über eine Vergrößerung des Wohnungsangebots (Neubau, Nachverdichtung, Waldquartiere, Umbau usw.). Dieses Gesetz der Marktwirtschaft konnte bis heute weltweit noch keine sozialistische Planung widerlegen – sogar in Berlin nicht.
Wenn Bauland neu zu erschließen ist, dann gilt es jeweils abzuwägen: „Wald, Wiesen, Brachland, Gärten usw. für den Wohnungsbau opfern?“ Wie zuletzt in FR-Gutleutmatten, als zahlreichen Schrebergärten dem Wohnungsbau weichen mussten. Tausch „Schrebergärten gegen Wohnungen“ – das ist schlimm für die einen und gut für die anderen.
Jetzt aber bahnt sich in Neubaugebiet FR-Kleineschholz eine neuartige Tauschvariante „Schrebergärten gegen Park“ an, bei der Büsche, Hecken und ein vielfältiger Baumbestand platt gemacht werden, um einen neuen Park zu bauen – natürlich nach den neuesten Erkenntnissen von Landschaftsarchitektur, GreenDiversity-Forschung, Quartiersoziologie, Urban Living und Habitatpsychologie professionell gestaltet.
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Warum statt solch unsinnigem „Altes Grün gegen neues Grün“-Tausch nicht einfach die wertvollen Bäume und Büsche stehen lassen und als Park der Öffentlichkeit zugänglich machen? Die Wege also um die Bäume und Hecken rumführen? Diesen Vorschlag machen zwei Frauen – mit einer leidenschaftlichen Rede (Phillipika) per Leserbrief und mit einer herzerwärmenden Zeichnung (Cartoon). Gut, daß es den gesunden Menschenverstand noch gibt.
23.7.2021
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Kleinescholz: Warum nicht das Gelände mit allen Bäumen
öffentlich zugänglich machen?

Wir lesen: „Hier müssen Gärten für den neuen Stadtteil weichen“ und von einem neuen Park – genau (!) auf der Fläche der Noch-Gärten im Lehener Wanner. Die Gärten sollen also nicht gegen Gebäude, sondern gegen eine andere Grünfläche ausgetauscht werden.
Was aus all den Bäumen dort wird, ist nach wie vor unklar. Inzwischen steht fest: Die Zäune werden entfernt, aber warum nicht das Gelände als Park so belassen und mit allen Bäumen öffentlich zugänglich machen, statt eine große Anzahl zu fällen?
Ich habe dort keinen Garten gepachtet und wohne nicht im Stadtteil. Trotzdem bitte ich die Verantwortlichen im Stadtplanungsamt inständig: Im Namen des Klima- und Artenschutzes, setzen auch Sie sich dafür ein, dass dort mehr als 200 Bäume (15 bis 20 Baumarten) erhalten bleiben und so Teil des Parks werden.


„Wenn Bäume Freunde haben“ von Cordula Kitiratschky aus Burkheim
https://www.ck-cartoon.de
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Jeder nicht gefällte Baum muss nicht unter zunehmend schwierigen Bewässerungsbedingungen neu gepflanzt werden. 2019 musste das Forstamt erstmals in 180 (!) Jahren Jungbäume bewässern. Im Park könnten Bäume vor allem Kindern und älteren Menschen Sommerschatten spenden und allen Menschen mit ihrem Obst eine Freude bereiten.
21.7.2021, Susanne Schlatter, Freiburg, BZ
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Stadt Freiburg kündigt die Gärten in Kleineschholz schon zum 1. Oktober
Für das neue Wohnquartier Kleineschholz im Stühlinger müssen zum 1. Oktober die Kleingärten im gleichnamigen Areal nördlich der Sundgauallee gekündigt werden, dies meldet die Stadtverwaltung in einer Pressemitteilung . Dass die Gärten wie auch jene im Gebiet „Lehener Wanner“ dem Wohnquartier weichen müssen, ist bereits seit Beginn der Planungen bekannt. Dass bereits jetzt die Gärten in Kleineschholz weg müssten, liege laut Stadt an der streng geschützten Mauereidechse, die auf dem Areal lebe. Sie verbringe ihre Winterruhe im Boden beziehungsweise bodennah in Spalten oder in Gehölzwurzeln und dürfe nicht durch Bauarbeiten gestört werden. Um den gesetzlichen Regelungen des Artenschutzes zu genügen, müssten deswegen erste Arbeiten zum Schutz der Tiere noch im Oktober vor deren Winterruhe durchgeführt werden.
… Alles vom 29.6.2021 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/stadt-freiburg-kuendigt-die-gaerten-in-kleineschholz-schon-zum-1-oktober–202973189.html
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Für zwischendurch: 
„Mein Freund der Baum“ von Alexandra im Jahr 1968:
https://www.youtube.com/watch?v=bADHWv-EDF8

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