FSM AG Neubau Kirchzarten

Pünktlich zum Jahreswechsel konnte die FSM AG ihre Produktionsstätte in Kirchzarten wie geplant von der Scheffelstraße ins neue Gewerbegebiet „Am Fischerrain“ in die ErichRieder-Str. 2 verlegen. In der rekordverdächtigen Bauzeit von nur acht Monaten investierte der 1989 gegründete Elektronikproduzent neun Mio Euro. Er verdoppelte seine Betriebsfläche nahezu auf 4.600 Quadratmeter Nutzfläche und schuf völlig neue Arbeitsbedingungen für die inzwischen auf 130 Mitarbeitende angewachsene Belegschaft. Und Platz für Erweiterungen gen Westen ist auf einem freien Grundstück vorhanden. Die FSM AG hat im letzten Jahr den Umsatz um 19 Prozent auf 19 Millionen Euro gesteigert – und die Auftragsbücher sind voll. Da innen und außen noch jede Menge Arbeiten anstehen, wurde die offizielle Einweihung auf den 22. April terminiert. Im Spätsommer ist ein „Tag der offenen Tür“ für die Bevölkerung geplant.
Der Neubau ist zweigeteilt. Der nördliche Teil birgt eine riesige Produktionshalle mit Lager sowie einem Extraanbau für die Akku Produktion. Da dies derzeit der größte Wachstumsmarkt sei, wie Geschäftsführer Konrad Molz erklärt, wäre hier ganz schnell eine Vergrößerung möglich. Die technische Produktionsstätte der FSM AG, die führend in der Entwicklung, Produktion und dem Vertrieb von Drucksensoren, Akkutechnik sowie Trafoschaltrelais ist, brachte für die Mitarbeiter manche logistische Umstellung. So wird jede Abteilung zukünftig dreimal täglich aus einem Zentrallager mit Material beliefert.
Die Zeiten, in denen sich Mitarbeiter direkt versorgten, sind vorbei. Das Lager ist gleich hinter den Werkstoren mit klarer Trennung von Wareneingang und -ausgang. Da alle Produktionsstätten in einer Halle untergebracht sind, müssen sich die Kollegen zum Teil noch an die große Offenheit gewöhnen. „So können wir aber flexibler und bereichsübergreifender arbeiten“, erklärt Molz die Neuerung. Und da es nur Zentraldrucker oder keine Papierkörbe am Arbeitsplatz gäbe, habe der Mitarbeiter immer noch genügend Gelegenheit für Bewegung. Nachrüstungsbedarf bestehe noch beim Geräuschpegel einiger Maschinen, doch das sei kein Problem. Im gesamten Gebäude gibt es energiesparende LED-Beleuchtung. „Wir brauchen nur noch zehn Prozent vom Stromverbrauch der alten Fabrik“, freut sich Molz. Im südlichen Gebäudeteil mit dem Haupteingang befinden sich Verwaltung, Entwicklung, EDV und Kantine. Die Planungen dieser Großraumbüros erfolgten mit Vitra aus Weil. So entstand eine sinnvolle Mischung aus offenen Abteilungsbereichen mit Gesprächs- und Rückzugsinseln, die alle Strom- und IT-Anschluss haben. Auch die Vorstandsmitglieder haben offene, für alle einsehbare Arbeitsbereiche.

„Statt in Wände und Gips“, lächelt Konrad Molz, „haben wir in Möbel investiert.“ Die Schreinerei Becherer aus Elzach lieferte da ganze Arbeit. Die Decken lassen den Blick auf Leitungen und Lüftungsrohre frei: „Bei einer Technikfirma kann man die Technik an der Decke ruhig sehen.“
Das Kirchzartener Architektenbüro Centraplan entwarf den FSM-Neubau. Zum Jahreswechsel wurde bei der FSM auch ein Generationenwechsel abgeschlossen. Hubert Schlegel (62) und Eugen Molz (58), mit dem schon früher ausgeschiedenen Bela Fekete Unternehmensgründer, wechselten in den Aufsichtsrat der FSM AG, einer sogenannten „kleinen AG“. Zum Vorstand gehören jetzt neben Konrad Molz (47), für den kaufmännischen Bereich zuständig, noch Jürgen Schlegel (46) (Produktion/Logistik) und Andreas Schlegel (34) (Technik). Und für die drei Jungen ist klar: „Wir wollen uns als attraktiver Arbeitgeber in der Region noch stärker positionieren.“ Der Neubau öffnet dazu Tür und Tor. Wegen der weiteren Nutzung des alten Gebäudes an der Scheffelstraße stehen die Besitzer derzeit mit der Gemeinde Kirchzarten in Verhandlungen, die sich das Haus für die Unterbringung von Flüchtlingen gut vorstellen kann.
17.2.2016, Gerhard Lück, Dreisamtaeler

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