Freizeitlärm gegen Arbeitsleben

Der nächtliche Lärm auf vielen Plätzen und Parks in Freiburg nimmt weiter zu. Bürger, die am nächsten Morgen zur Arbeit gehen, werden um den notwendigen Schlaf gebracht. Die Freizeit-Bürger, die dies nicht nötig haben, können die ganze Nacht durch Party machen. Es sind die Bassboxen bzw. Subwoofer, deren Lärm ein Schlafen unmöglich machen. Der Lärm spaltet die Stadtgesellschaft.
„Lärm ist das Umweltverschmutzungsmittel Nummer 1“ – so das Institut für Umweltmedizin Freiburg. Und laut UN ist Lärm das Folterinstrument Nummer 1.

Was tun? Ein Vorschlag:
(1) Lärmproblem: Elektrisch verstärkte Musik wird verboten. Und damit auch die wummernden tiefen Frequenzen einer Musik, gegen die kein Mensch sich wehren kann (auch nicht durch geschlossene Fenster mitsamt Ohropax).
(2) Müllproblem: Glas wird verboten. Tagsüber verletzten immer mehr kleine Kinder am See oder auf der Wiese durch Glasscherben von zerschellten Bier- und Weinflaschen.
In Freiburg sind die Freizeit-Bürger, durch Gemeinderatsbeschlüsse gedeckt, derzeit im öffentlichen Raum klar im Vorteil gegen die arbeitenden Bürger. Das ist „keine Liberalität, sondern Anarchie“ heißt es im Stadtkurier (s.u.) – und diese Anarchie verkraftet auch Freiburg nicht.
21.8.2021

Nachtschlaf scheint nur etwas für Spießer zu sein
Man hat nicht den Eindruck, dass es in dieser Stadt viele Leute gibt, die einer geregelten Berufstätigkeit nachgehen (müssen). Nachtschlaf scheint nur etwas für Spießer zu sein. Mit der Reduzierung der Gemeindevollzugsdienst-Stellen hat eine Mehrheit im Gemeinderat gezeigt, dass sie die „Normalbürger“ in keiner Weise mehr vertritt (der GVD soll gefälligst nur Knöllchen für Parkverstöße der Spießbürger verteilen, aber keine „Repression“ auf die freiheitsliebende Spaßgesellschaft ausüben).
Die Stadt verkommt zunehmend zu einer rechtsfreien, schrankenlosen Party- und Feier-Location, die zum Hotspot dieser Event-Szene für die ganze Region wird. Neuerdings sollen nun neben dem eigentlichen Innenstadtbereich mit den bekannten „Freiwild“-Plätzen (die nach den nächtlichen, lärmintensiven Invasionen wie ein Kriegsgebiet aussehen) auch noch die von Wohngebieten umgebenen Parks aufgerüstet und freigegeben werden (trauriger Präzedenzfall ist hier der leidgeprüfte Seepark), auf dass die ganze Stadt flächendeckend nächtens verlärmt und zugemüllt werden kann (beim kürzlich stattgefundenen Festival im Eschholzpark, der angeblich „keine Nachbarn hat“) war die Musik kilometerweit (zum Beispiel in Weingarten, wo ein Auge auf den Dietenbachpark geworfen wird) zu hören und die Bässe zu spüren – für die Bespaßung einiger hundert Leute werden viele tausend Menschen unfreiwillig zwangsbeschallt! Gute Nacht, Anwohner!
19.8.2021, Peter Martin, Freiburg

An drei Tagen wummernde Bässe, die durch geschlossene Fenster dringen
Die Nerven liegen mehr als blank im Seepark. Wie schrieb schon Wilhelm Busch: „Musik wird oft nicht schön gefunden, weil sie stets mit Geräusch verbunden.“ Man hat den Eindruck, man wird nicht ernst genommen, was Beschwerden über Lärmbelästigungen angehen. Wie ist es sonst zu erklären, dass die Stadt das Sunset Vibes Festival vom 13. bis 15. August im Seepark genehmigt? Über Stunden an drei Tagen wummernde Bässe, die durch geschlossene Fenster dringen. Es reicht nicht, dass es schlaflose Nächte gibt, nein, jetzt werden die Wochenenden noch mit einem beständigen Lärmpegel unterlegt. Die Idee dieser Veranstaltung mit, Zitat, „Pop Up Picknick – gepaart mit sommerlichen Beats von angesagten DJs und Live-Künstlern“ mag ja sehr gut sein. Aber wer kommt auf die Idee, das im Seepark zu genehmigen? Hier gibt es bedeutend bessere Orte, wo man es durchführen kann, etwa Tunisee, kleiner Opfinger See.
19.8.2021, Andreas Franke , Freiburg

Lärm: Am Freiburger Seepark liegen die Nerven der Anwohner blank
Der Seepark ist auch abends und nachts so beliebt wie wohl noch nie. Viele Nachbarn fühlen sich in ihrer Nachtruhe durch Gejohle und laute Musikgestört. Der Bürgerverein Betzenhausen-Bischofslinde fordert die Stadtverwaltung zum Handeln auf. Doch der kommunale Vollzugsdienst (VD) musste nach der umgesetzten Personalkürzung die Einsätze zurückfahren.
… Alles vom 16.8.2021 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/am-freiburger-seepark-liegen-die-nerven-der-anwohner-blank–204118558.html

Einige Kommentare:
Eine Handvoll zahlende Zuschauer und tausende unfreiwillige Zuhörer.
Was die letzten drei Tage hier los war, habe ich in der Form noch nicht erlebt. Da gab es an zwei Tagen irgendwelche Konzerte bis 22 Uhr und am Sonntag bis 18 Uhr. Eine Handvoll zahlende Zuschauer und tausende unfreiwillige Zuhörer. Es war heiß und schwül. Der Rat Fenster zu und Ruhe, wie er von besonders grünen BZ Kommentatoren beim Stadion zu lesen war, kam also Folter gleich. Entsprechend aufgeregt und verärgert war die Nachbarschaft. Und klar, wir waren alle mal jung. Aber wo genau haben wir drei Tage lang Lärm veranstaltet? Wo genau haben wir Kleinkindern den Schlaf geraubt? Wo und wann genau wurden solche Konzerte im Osten der Stadt veranstaltet? Der Spielplatz am Seepark war dieses Wochenende leer! Selbst die jungen Familie, die man sonst dort trifft, sind vor dem Lärm geflüchtet. Es ist an asozialer Politik und Verhalten nicht zu übertreffen, wenn man die einen mit einer übertriebenen Lärmschutzverordnung schützt und bei den anderen den Lärm noch organisiert und per Gesetz den Lärm zulässt. So erzeugt man Wutbürger!
16.8.2021, M.S.

Die Lärm-Plätze bebauen – ein Lösungsvorschlag
Lösung gegen Lärm: All diese Plätze und der Seepark werden dicht bebaut.
Ganz einfache Lösung für Escholzpark, Seepark, alle anderen Plätze und daraus folgernd Dietenbach und gleichzeitiger Sanierung des „Stadtkässle“ : All diese Plätze und der Seepark werden dicht bebaut. Seepark wird für mindestens 5000 EUR den Quadratmeter mit privatem Seeufer verkauft. Das bringt schon mal mehr als 1 Milliarde. Die anderen Plätze werden mit Hochhäusern versehen, was die Wohnungsnot behebt. Und schon braucht man kein Dietenbach mehr bebauen und es gibt auch keine Feierflächen mehr. Verzeihen Sie mir den Sarkasmus, vielleicht wird er ja doch Realität. …
Bei allem Sarkasmus
Es ist schon traurig, was Anwohner zugemutet wird. Jede Straße wird verkehrsberuhigt, aber 150 DB Bassbox sollen erduldet werden. Ein schwaches Bild, welches Freiburg hier abgibt.
16.8.2021, m.R.

Und es sind die Bässe, welche sich störend auswirken
Ein Lautsprecher, der 1 Watt an Schallleistung abgibt, erzeugt in 1 Meter Entfernung eine Lautstärke von 112 Dezibel. Ein „idealer“ Lautsprecher mit 100% Wirkungsgrad würde demnach 1 Watt elektrischer Leistung in 1 Watt akustische Leistung umsetzen und in 1 Meter Entfernung eine Lautstärke von 112 Dezibel erzeugen. Ein Basspotential von 150 DB ist bei „besseren“ bluetooth Lautsprechern durchaus vorhanden, was nur 1,5 Watt Schalleistung (nicht zu verwechseln mit Watt Leistung) benötigt. Allerdings muss ich die 150 auf 100 revidieren, was auch in Diskotheken normal ist. Geschützknall beginnt bei 160, ein G3 liegt darüber. Wie auch jeder Revolver (ab 170). Und es sind die Bässe, welche sich störend auswirken. Sie werden nicht nur durch die Luft übertragen.
16.8.2021, M.R.

Ich habe noch nie verstanden, warum sich im Stadtgarten,
von dichtbebauten Gelände umringt, noch nie feiernde Menschenmassen niedergelassen haben. Kennt jemand das Erfolgsrezept? Die Familie F. würde sich freuen, wenn der Seepark, wie ursprünglich geplant, Baugebiet werden würde.
16.8.2021, W.M.

Früher arbeiten, heute Mama und Papa
Früher mussten Studierende nebenher arbeiten um ihr Studium zu finanzieren. Da waren die jungen Leute nachts müde . Heute bekommen die meisten kräftige Finanzspritzen und die Wohnung von Mama und Papa bezahlt . Da kann man nachts feiern.
16.8.2021, M.E.
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Wenn jeder aber alles darf und die Exekutive nichts tut: Anarchie
Entscheidungen aus Dogmatismus zu fällen, ist in der Politik die schlechteste Alternative — zumal in der Lokalpolitik. Ein Beispiel hierfür sind die ideologisch bedingten Vorbehalte, die in Freiburg gegenüber dem Kommunalen Ordnungsdienst (KOD) bestehen. Deren Folge: Eine Gemeinderatsmehrheit beschloss, den KOD um sechs Stellen zu streichen. Die Argumente hierfür schienen letztlich in einem Unwohlsein gegenüber jeglicher Exekutive zu gründen, aber die Mehrheit stand. In den letzten Wochen zeigen sich die Auswirkungen gerade in den Bereichen, in denen der KOD prädestiniert wäre: Die“Partymeilen“ beispielsweise am Seepark, dem Augustinerplatz, dem Dreisamufer oder dem Sternwald. Die Stadt betont lapidar, aufgrund der Reduzierung sei eine regelmäßige Präsenz des KOD insbesondere an Wochenendnächten nicht mehr möglich. Pech für die Anwohnerinnen und Anwohner — Schlaf ist erst gegen Morgen eine Option, davor heißt die Auswahl Technobeats, Gekreische oder klirrendes Glas. Dass in einer jungen Stadt auch gefeiert wird — klar.
Dass man nicht um 20.03 Uhr die Polizei alarmieren muss, wenn irgendwo der Rasenmäher noch läuft —logisch. Wenn jeder aber alles darf und die Exekutive den Kopf in den Sand steckt, stecken muss, ist das keine Liberalität, sondern Anarchie — zu Lasten vieler Bürgerinnen und Bürger.
… Alles vom 19.8.2021 bitte lesen auf https://www.stadtkurier.de , Seite 1

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Ohrenbetäubende basslastige Getöns am Alten Messplatz
Keine städtischen Genehmigungen mehr für derartige bürgerfeindliche Auftritte
Die deplatzierte Krawallkultur der Stadt Freiburg fand nächtens nicht nur im Eschholzpark, sondern auch auf dem Alten Messplatz statt. Das ohrenbetäubende basslastige Getöns war so überdimensioniert, dass selbst in der Ferne an der Lochmatten-/Otto-Wels-Straße die Türen wackelten.
Als ich den Veranstalter aufforderte, den Bass auf ein entsprechendes Minimum zu reduzieren, bekam ich zur Antwort: „Die Lautstärke kann man nicht ändern und wurde von der Stadtverwaltung genehmigt“.
Nach heftiger und übler Diskussion sind zwei Personen des Veranstalters meiner Aufforderung gefolgt, sich die Lautstärke beim Pflegeheim „Emmi Seeh“ in der Runzstraße anzuhören, ohne dass inzwischen der Bass leiser gestellt werde. Bereits nach 50 Metern wurde der Bass aber doch erheblich verringert. Der Beobachtung konnten die beiden Mitarbeiter nicht widersprechen. Das Fazit jedoch: Nach kurzer Zeit wurde – wie erwartet – der Bass wieder hochgefahren.

Es wäre die selbstverständlichste Aufgabe der städtischen Chefetage vom Kulturamt gewesen, dass sie sich rechtzeitig und persönlich von dem Missstand selbst überzeugt und Maßnahmen ergreift. Wenn solche für die Bürgerschaft unzumutbare Veranstaltungen von der Stadtverwaltung als Kultur angesehen werden, dann „Gute Nacht“. Chöre, Operetten, Gesang und so weiter gerne wieder, aber keine tinnitusgestörten Aufführungen. Diese rücksichtlosen und uneinsichtigen Veranstalter dürfen künftig keine städtischen Genehmigungen mehr für derartige bürgerfeindliche Auftritte erhalten.
31.8.2021, Arno Kienle, Freiburg

Dutzende Beschwerden wegen DJ-Abend im Eschholzpark
Mehr als 50 Beschwerden wegen Ruhestörung sind am Freitag über die Nummer 110 bei der Polizei eingegangen. Grund war das „Kultur_Los“-Festival im Eschholzpark, bei dem an dem Abend elektronische Musik im Mittelpunkt stand. Dass das basslastige und lautstarke DJ-Event bis 2 Uhr genehmigt war, wie es die Polizei wütenden Anrufern wohl gesagt hat, ist ein Missverständnis. So wie behördlich vorgegeben, sei gegen 23 Uhr Schluss gewesen, sagt Udo Eichmeier vom Kulturamt.
Seit dem 31. Juli stehen freitags und samstags im Eschholzpark ein Foodtruck, ein Getränkestand und ein Toilettenwagen. Die Stadtverwaltung will damit Menschen auf die Grünfläche locken, die sich sonst auf dem Platz der Alten Synagoge oder im Seepark treffen, das nächtliche Feiern im Freien also entzerren. Die Bewirtung ist bis 2 Uhr erlaubt, Musik dürfen die Gastronomen nicht laufen lassen.
… Alles vom 16.8.2021 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/dutzende-beschwerden-wegen-dj-abend-im-eschholzpark–204150613.html

Kommentare:
… kinderarme Gesellschaft
„Warum keine Technoparty in der geschlossenen Messehalle oder der alten Stadthalle oder am Mundenhof? Warum mitten in der Stadt?
Wer mal mit übernächtigten Kindern an extrem heißen und schwülen Tagen zu tun hatte, versteht wovon ich schreibe. Unsere Politiker sind eben in einer kinderarmen Gesellschaft auch von Kindern entwöhnt.“
16.8.2021, B.R.

Für alle Betroffenen dürfte die offizielle Stellungnahme der Stadt
zum „neuen“ Jugendtreffpunkt interessant sein: „(der Park)..bietet mit seinen großen Grünanlagen viel Platz – und ausreichend Abstand zur nächsten Wohnbebauung.“
Nachzulesen hier: http://www.freiburg.de/pb/,Lfr/1765279.html
16.8.2021, B.K.
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