Freiwillig: Endingen – Tansania

Fünf Wochen lang engagierte sich die 21-jährige Marion aus Endingen als Freiwillige in Arusha im Norden Tansanias. In einem Kinderheim unterrichtete sie im August 2014 Englisch und Mathe. „Wie für viele war es auch für mich wichtig, nach dem Abitur etwas Spannendes zu erleben“, sagt Marion, wenn man sie nach den Gründen für ihre Freiwilligenarbeit in Tansania fragt. Am besten so weit wie möglich von Zuhause weg und am liebsten so lange wie möglich, das war ihr erster Gedanke. Ihr Wunschprojekt fand sie im Internet mithilfe von www.VoluNation.com, denn für sie war klar, dass sie ab Oktober studieren möchte und sie kein ganzes oder halbes Jahr Zeit hatte. Werden andere Freiwillige da sein? Auch aus Deutschland? Werden die Kinder mich mögen? Wie sind die Lebensumstände der meisten Leute dort und wie ist die Unterkunft? Das waren nur ein paar der Fragen, die vor Reiseantritt in ihrem Kopf schwirrten und sie nicht in Ruhe ließen. „Am schwierigsten war es, einen Koffer für fünf Wochen zu packen. Mir war bewusst, dass ich Klamotten einpacken musste, die dreckig werden und kaputt gehen können“ sagt sie.

Reise in ein unbekanntes Land
„Am Tag meiner Ankunft wurde ich pünktlich mit zwei anderen neuen Freiwilligen aus Kanada am Flughafen Kilimandscharo abgeholt.“ Eine gute Stunde fuhr Marion durch eine Landschaft, wie sie sie bisher noch nirgendwo anders gesehen hatte. „Einfache Häuser, die wir nicht Häuser nennen würden, standen auf wilden Feldern umgeben von Bananenplantagen und endloser Weite.“ Am nächsten Tag wurden die neuen Freiwilligen in Land und Projekt eingeführt. „Uns wurden ein paar swahilische Wörter beigebracht, die wir im Alltag benötigten und in der Innenstadt haben wir Geld gewechselt und uns mit Schokolade eingedeckt.“

Unterricht im Kinderheim
Für den Weg von der Unterkunft zum Kinderheim benutzte sie zusammen mit anderen Freiwilligen von VoluNation den Bus. An einem kleinen Haus mit drei Räumen und jeder Menge Kinder wurde sie jeden Morgen stürmisch begrüßt. „Die Kinder stürmten auf uns los und ich musste aufpassen, nicht überrannt zu werden“, erinnert sie sich. Nach der Begrüßung ging der Unterricht los. „Die größere Klasse konnte schon Englisch sprechen und schreiben. Die mittlere Klasse konnte einfache Matheaufgaben lösen und nur die Kleinsten, die 5- bis 6-Jährigen, verstanden noch kein einziges Wort Englisch.“ Sie stellte fest, dass es nur wenige Lernmaterialien gab und so beschlossen die Freiwilligen, am nächsten Tag in die Stadt zu gehen, um Material zu kaufen. „Von da an war es einfacher, den Kleinen das ABC und die Zahlen beizubringen. „Wir lernten schnell die schwierigen Namen der Kinder und waren stolz darauf, sie auf Swahili an die Tafel zu rufen“, sagt sie. „Wenn man ein paar Brocken Swahili konnte, ging alles sowieso viel einfacher.“

Land und Leute kennengelernt
In der neuen Umgebung musste sie sich erst einmal einleben. „Dass der Strom abends mal weg war, ist mir neu gewesen. Aber dadurch, dass ich ständig von Menschen umgeben war fiel es mir leichter, mich an alles zu gewöhnen.“ Wenn man sich auf Tansania und Afrika einlässt, sollte man Eigenschaften wie Anpassungsfähigkeit und Aufgeschlossenheit mitbringen, meint sie. „Es ist immer noch eines der ärmsten Länder der Welt und es sollte auf keinen Fall mit dem europäischen Standard verglichen werden, doch die Freundlichkeit der Menschen und die Schönheit des Landes lassen über den ein oder anderen kritischen Moment hinweg blicken.“ Natürlich wollte Marion in ihrer Freizeit und an den Wochenenden Land und Leute kennenlernen. „Wir arbeiteten bis 13 Uhr und hatten noch den ganzen Tag für kleine Ausflüge oder Stadtgänge, bis es dunkel wurde. Wir erkundeten meist alles zu Fuß oder per Taxi.“ An den Wochenenden war Zeit für längere Ausflüge. So lernte sie ein Massai-Dorf kennen. „Früh morgens fuhren wir zu fünft los. Die Strecke endete im Nirgendwo, um uns herum war nichts, außer ein paar wenigen Büschen und wüstenähnlichen Landschaften. Und dann sahen wir sie auch: Lehmhütten wie in Filmen, Menschen in bunten Tüchern gehüllt, singend und wartend. Sie tanzten mit ihren Kindern und ihrem auffallend schönen Schmuck. Wir waren alle begeistert und klatschten mit, danach besichtigten wir ihre Häuser. Ich fand es ziemlich beeindruckend, mit wie wenig ein Mensch auskommen konnte.“ Auch eine Kaffeeplantage lernte sie kennen. „Uns wurde gezeigt, wie die Kaffeeernte aussah, wie sie den Kaffee mit einfachen Maschinen häuten und verarbeiteten. Wir lernten dabei viel über die Traditionen der Menschen in Tansania.“  Für Marion war die Freiwilligenarbeit in Tansania eine wichtige Erfahrung. „Wenn ich meine Fotos anschaue, merke ich, wie schön die Arbeit mit den Kindern war. Es geht doch nichts über ein Lächeln der Kleinen.“
Marion Schwehr
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Über VoluNation
VoluNation ist Spezialist für weltweite Freiwilligenarbeit. Neben einem umfassenden Beratungsangebot bietet VoluNation kurzfristig buchbare Freiwilligenprojekte in mehreren Staaten Afrikas, Asiens und Südamerikas an. Weitere Informationen sind im Internet unter www.VoluNation.com erhältlich.

 

 

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