Freiburg-Schwarzwald.de 20 Jahre

Im Jahr 1998 ging das regionale Informationsportal Freiburg-Schwarzwald.de als Selbsthilfegruppendatenbank online, zunächst mit Selbsthilfegruppen zu Krankheit (Krebs), Handicap (Rollstuhlfahrer), Behinderung (Down-Syndrom) und Sucht (Drogen). Als Informatiker, der in Heidelberg in der Rehabilitation Behinderter tätig war, versorgt der Webmaster die Selbsthilfegruppen kostenfrei mit Kurzeintrag, Seite oder eigener Homepage.
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Ziel der werbefreien Nonprofit-Plattform ist die Förderung von ehrenamtlichem Engagement, kurz Bürgerarbeit. Mit der Ausweitung des Begriffs der Selbsthilfe zu Landfrauen, AltesHandwerk, Naturschutz, Obdachlosigkeit, Atomkraftgegner, Biken, Dialekt, Energiesparen, Organspende, Brauchtum, ÖkoLandwirt, Senioren, Nachhilfeunterricht, Musik, Sportlern, Pflege usw. wuchs die Zahl der Gruppen bereits nach einem Jahr auf über 400. Heute kann man Selbsthilfegruppen wählen zu den Kategorien Behinderung, Chronisch, EineWelt, Familie, Frauen, Jugend, Kinder, Krebs, Krise, Sucht, Psyche, Senioren, Missbrauch und Soziales.

Ab dem Jahr 2000 entstanden nach und nach zusätzlich gesonderte Verzeichnisse  – vier Beispiele:
Das Bauernhof-Verzeichnis mit Ferienwohnungen: Hintergrund ist, daß der Webmaster als Mitglied des Schwarzwaldvereins begeisteter Wanderer und oft von Hof zu Hof unterwegs ist .
Dann das Vereinsregister für die vielen von Ehrenamtlichen getragenen Hilfe-, Musik-, Sport-, Tierschutz-, Trachten-Vereine usw. – von Dorfhelferin über Rettungshundestaffel zu Weissstorch.
Die Engagement-Liste mit Bürgerinitiativen, Demos, Sharing, Spende, Sponsoring, Verbraucher, usw.
Das Erneuerbaren-Spezial über https://www.freiburg-schwarzwald.de/energie bzw. www.freiburg-schwarzwald.de/blog/energie mit Energie aus Biomasse, Erdwärme, Sonne, Wasser und Wind.

Im Jahr 2012 wurde die Internetseitenverwaltung durch ein Blogsystem ergänzt. Über den Menüpunkt Home bzw. direkt www.freiburg-schwarzwald.de/index.htm sowie www.freiburg-schwarzwald.de/blog kann man zwischen alter und neuer Startseite wechseln. Die Angebote zur Übernahme von Internet-Werbung wurden weiterhin abgelehnt.

Aktuell verdeutlichen die Menüpunkte Bildung, Business, Energie, Engagement, Global, Kultur, Natur, Regio, Religion, Selbsthilfe, Sport, Tourismus und Vereine die Breite des Angebots von Freiburg-Schwarzwald.de.
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Kultur/Bürgerarbeit und Politik lassen sich nicht trennen – es sei denn, man wünscht sich ein Schwarzwald-Disneyland mit Bollenhut, Tannenwipfelrauschen und Kuckucksuhr. Aus diesem Grund war Freiburg-Schwarzwald.de immer sowohl Kulturseite als auch politische Seite. Dazu vier Beispiele:

In 2004/2005 bündelte https://www.freiburg-schwarzwald.de/st-peter-golfplatz/ die Aktivitäten der „Interessengemeinschaft St. Peter/Schwarzwald zum Golfplatzbau und für Erhalt unserer heimischen Landschaft“ – der Bau eines Golf-Areals am Hornhof konnte verhindert werden.

Die Bedrohung durch das marode Atomkraftwerk in Fessenheim und die Schweizer AKW’s am Hochrhein wie in Leibstadt/CH bewegt die Schwarzwälder. Infos und Demos sammelt https://www.freiburg-schwarzwald.de/akw.htm bzw. www.freiburg-schwarzwald.de/blog/akw .
An das Atomunglück in der Ukraine 1986 erinnern jährliche Mahn-Kreuzwege von Wyhl über Freiburg bis Fessenheim: https://www.freiburg-schwarzwald.de/tschernobyl2007.htm

Von 2000 bis 2008 gab es Bürgerproteste um den Krüttweg, einem uralten öffentlichen Fuß-/Fahrweg im Dreisamtal zwischen Freiburg und Kirchzarten – schließlich wurde der Weg zugeschüttet.
https://www.freiburg-schwarzwald.de/littenweiler/kruettweg.htm oder auch
https://www.freiburg-schwarzwald.de/b31freiburg/ (identisch zu www.freiburgB31.de)

Wie wenig das politische Rechts-Links-Schema bei großen Themen wie Energie, Klima und Umwelt taugt, zeigt sich im Hotzenwald: Da mutieren quasi-linke Befürworter der an Schluchsee bzw. Hornbergbecken bewährten Pumpspeicherwerke https://www.freiburg-schwarzwald.de/hornbergbecken.htm plötzlich zu quasi-rechten Gegnern des geplanten Wasserkraftwerks bei Atdorf https://www.freiburg-schwarzwald.de/blog/energie/pumpspeicher/. Statt ehrlicher t  Diskussionskultur Hauptsache dagegen sein.

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Massenmigration und Willkommenskultur seit Budapest 9/2015 tangieren alle Bereiche unserer Gesellschaft und somit auch dieses regionale Informationsportal. Die zwei Mio Migranten seit der Grenzöffnung 9/2015 plus die 500 täglich neu Hinzukommenden bringen ihre kulturellen Prägungen und Gepflogenheiten mit. Dieser kulturellen Öffnung kommt das Portal Freiburg-Schwarzwald mit zahlreichen zusätzlichen Seiten nach. Nur einige Beispiele: Die Seite “Religion” wird um “Islam” und „Trennung Kirche-Staat“ ergänzt, “Soziales“ um „Asyl„, „Migration” um “Integration„, “Frauen” um “Zwangsheirat” usw.
Die Immigration so vieler Menschen in so kurzer Zeit mag gewollt und willkommen sein – die Probleme jedoch müssen kritisch und ehrlich diskutiert werden. Nur so kann der Innere Frieden gewährleistet und der Sozialstaat, welcher auf das ehrenamtliche Engagement mehr denn je angewiesen ist, erhalten werden.

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20 Jahre Freiburg-Schwarzwald.de – und in 25 Jahren?
Diese Frage nach den nächsten fünf Jahren 2018-2023 ist schwerer denn je zu beantworten. In den über 70 Nachkriegsjahren sind die 68er, die Wiedervereinigung 1989 und Budapest 9/2015 historische Ereignisse, wobei letzteres unser Land vor das sicher größte Entscheidungsproblem seit 1945 stellt, nämlich:
Sozialstaat ODER Massenmigration
bzw.
„You can have a welfare state or you can have open borders. But you can`t have both.”
„Man kann einen Wohlfahrtsstaat haben oder man kann offene Grenzen haben. Aber man kann nicht beides haben“
Diese weltweit allgemein akzeptierte Aussage des Ökonomen und Nobelpreisträgers Milton Friedman gilt auch für Deutschland: Beides zusammen, also “Sozial-/Wohlfahrtstaat UND Migration über unkontrollierte Grenzen”, ist auf Dauer nicht zu haben, ist also schlichtweg Utopie bzw. Größenwahn: Denn unser demokratischer Staat ist eine Solidargemeinschaft.
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Wenn ich zum 20-jährigen Jubiläum des Internetportals Freiburg-Schwarzwald.de einen Wunsch äußern und einen Tipp geben darf:
Der Wunsch: Die 2013 (nach steter zunahme von beleidigenden und schlimmen Posts) abgestellte Kommentarfunktion des Blogs könnte wieder aktiviert werden. Aber leider läßt dies die in Deutschland darniederliegende Diskussionskultur nicht zu.
Der Tipp: Geben sie einem Migranten Nachhilfe zum Deutschlernen. Im Einzelunterricht. Professionell oder ganz unprofessionell. Im Rahmen eines Integrationskurses oder außerhalb: Begriffe erklären, Vokabeln, Grammatik, Konversation. Auch ich habe mehrmals Nachhilfe gegeben. Davon profitieren beide Seiten: Ihr Gegenüber lernt Deutsch – die Sprache als Schlüssel zur Integration. Und Ihnen eröffnet sich die Möglichkeit, die eigene Meinung zur Migration zu bilden.
30.9.2018

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