Framing-Manual der ARD

Kernaussage des Framing-Manuals der ARD ist wohl, dass Fakten (objektive Nachrichten, Sachaussagen) häufig nur schaden, weshalb – gemäß der von Political Correctness geprägten politischen Diskussion – die Journalisten in ARD und DLF moralisch argumentieren sollten: „Denken und sprechen Sie nicht primär in Form von Faktenlisten und einzelnen Details. Denken und sprechen Sie zunächst immer über die moralischen Prämissen.“
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Schließlich würden sich die Mediennutzer (also wir als Bürger) nicht aufgrund von Einzel-Fakten und auch nicht aufgrund von Appellen an den eigenen Vorteil für oder gegen etwas entscheiden, sondern „weil sie das Gefühl haben, dass es ums Prinzip geht“. Und sowohl Gefühl wie Prinzip müssen von den Journalisten der ARD mittels Framing in Fernsehen und Rundfunk kommuniziert werden. Vom mündigen Bürger, der frei ist, sich anhand von objektiven Berichten selbst seine eigene Meinung bildet, ist hier keine Rede. Gilt hier nur Nudging?
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Um die 120.000 Euro kostete ein „Framing-Manual“, das der MRD bei der Eine-Frau-Firma von Elisabeth Wehling als Handreichung für seine Mitarbeiter (Journalisten, Redakteure, Reporter) in Auftrag gab. Die Plattform Netzpolitik hat das zunächst geheime Manual an die Öffentlichkeit gebracht:
https://cdn.netzpolitik.org/wp-upload/2019/02/framing_gutachten_ard.pdf
Bitte lesen Sie dieses Framing-Manual und machen Sie sich Ihre Meinung.
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Framing (englisch) für Einrahmung (deutsch): „Ich brauche ein Smartphone“, sagt der 9-jährige Filius – „nein“ der Papa. Also die Nachricht in einen Rahmen setzen: „Die meisten in meiner Klasse haben ein Smartphone, nur ich nicht“ – Papa bleibt beim „nein“. Der Bedeutungsrahmen „Klasse“ hat nichts gebracht, also den Frame wechseln in „Lernen“: „Aufs Smartphone kann ich eine App runterladen, mit der ich z.B. besser Mathe lernen kann.“ – „ja, wenn das so ist“ stimmt der Papa begeistert zu, denn Lernen soll der Filius allzumal. Der Sohn hat erfolgreich Framing praktiziert: Ziel des Framing ist, durch Verwendung bestimmter Begriffe und Geschichten (Narrative) die Gedankengänge des Empfängers in eine bestimmte Richtung zu lenken.
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Framing hat immer zwei Seiten: Wer etwas einrahmen will, der will auch (außerhalb des Rahmens) etwas ausschließen, ausgrenzen! Bezogen auf die ARD bzw. den „Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk“ (ÖRR): Unliebsame Äußerungen und dahinter stehende Meinungen sollen also vermutlich vom ÖRR moralisch ausgeschlossen, ausgegrenzt werden. Die Vertreter dieser Meinungen werden als Nazis ausgegrenzt. So wird auch ein demokratische Austausch zwischen unterschiedlichen Meinungen moralisch ausgegrenzt und findet nicht mehr statt. Demokratisch ist das Verhalten, das „Framing“ und Ausgrenzen, durch den ÖRR wohl eher nicht.
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Warum hat die ARD dieses Framing-Manual in Auftrag gegeben nach dem sich all seine vielen Journalisten zu richten haben?
Als Bedienungsanleitung für den Umgang mit Bürgern, die das Bestehen des ÖRR oder von Teilen desselben infrage stellen?
Als Nachhilfe für die Fernsehleute in Sachen Haltungsjournalismus?
Als Nachweis zur Unterscheidung des ÖRR von den privaten Sendern?
Als Schritt hin zu einer medialen Gesinnungsdiktatur?
Als schriftliche Anordnung, um sich von den Nicht-ÖRR-Medien hermetisch abzugrenzen, und zwar unangreifbar mithilfe der Moral? Eric Gujer von der NZZ (siehe sein Kommentar ganz unten) zieht hier sogar einen Vergleich zu den DDR-Medien vor 1989:  „Eine hermetische Welt, basierend auf moralischen Prinzipien.“

„In der internationalen Sprache der Politikberatung spricht man von Framing, also der Kunst, Begriffe und Debatten so zu verschieben, dass sich die eigenen Werthaltungen möglichst mehrheitsfähig transportieren lassen“ (DIE, ZEIT 30.12.2017). Dient das Framing-Manual also dazu, die Mehrheit der Fernsehkonsumenten ARD-freundlich zu stimmen?

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk verfügt über einen Jahresetat von 8 Mrd Euro, das entspricht fast dem doppelten Bruttosozialprodukt von Montenegro und liegt bei 3/4 des Sozialprodukts von Maltas. Der ARD stehen ca 70% dieser Summe zu. Braucht es eines Framing-Manuals, um diese 8 Mrd Euro zu rechtfertigen?
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Resummée:
Der Leitsatz des Framing-Manuals der ARD an seine Journalisten lautet: „Denken und sprechen Sie nicht primär in Form von Faktenlisten und einzelnen Details. Denken und sprechen Sie zunächst immer über die moralischen Prämissen.“
Dieser Leitsatz verweist auf Moral und somit auf Ideologie. Und an Ideologie (beliebt in jeder Diktatur) prallt jede faktenorientierte Kritik ab. Dieser Leitsatz widerspricht somit ehrlichem Journalismus!
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Der Leitsatz des „großen Journalisten“ Hanns Joachim ‚Hajo‘ Friedrichs (1927-1995) hat immer noch Gültigkeit:
Einen guten Journalisten erkennt man daran,
dass er sich keiner Sache gemein macht und objektiv berichtet (Fakten),
wobei er den eigenen Kommentar (Meinung) davon getrennt ausgeweist.
So kann sich der mündige Bürger seine eigene Meinung bilden.
Es lebe Hajo Friedrichs! Wenn er das Framing-Manual lesen müsste, dann …

Tip an die ARD: Das unselige „Framing-Manual“ ersetzen durch ein neu aufzulegende „Friedrichs-Manual“, das die  Medienmacher der Öffentlich-Rechtlichen an die von Hajo Friedrichs so eindrücklich formulierten Grundlagen eines objektiven, investigativen Journalismus erinnert.
3.3.2019
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ARD-Manual fordert: moralische Argumente zu GEZ gemäß Framing (29.2.2019)
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Framing statt Lügenpresse?
Der Leitsatz des Framing-Manual lautet:
„Objektives, faktenbegründetes und rationales Denken gibt es nicht“ (Seite 14).
Anders gesagt: Es gibt keine reinen Fakten, sondern nur sprachlich vermittelte, und diese Vermittlung erfolgt innerhalb eines Deutungsrahmens (Frame). Daraus folgt:
„Es ist für uns von allergrößter Wichtigkeit,
unsere Sprache so zu wählen,
dass sie unsere eigene Sicht auf die Welt angemessen wiedergibt“ (Politisches Framing Seite 52).
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Die „eigene Sicht“ ist für Frau Wehling eine „moralische“, konkreter: links-grün. Wie setzt man diese Weltsicht kommunikativ durch? Indem man sie sprachlich einhämmert:
„Nutzen Sie diejenigen Frames,
die Ihre moralische Perspektive auf die Sachverhalte deutlich machen,
immer und immer wieder […].
Nur durch ständige Wiederholung […] ist es möglich,
den neuen Frames kognitiv Geltung zu verschaffen“. (Manual Seite 17)

Also: Wiederholen statt diskutieren und andere Positionen überhaupt nicht erwähnen:
Sagen Sie nicht, Sie fänden den Begriff ‚Lügenpresse‘ unangebracht;
denn […] Frames zu negieren bedeutet, sie zu aktivieren“ (S. 16).

Fazit: Die ARD hat ihre „moralische Weltsicht“ übertrieben, und sie wird Millionen unwilliger Gebührenzahler nicht zurückgewinnen mit den Werbesprüchen, die das Framing Manual vorschlägt:
„Die ARD ist der verlängerte Arm des Bürgers
Wir nehmen jeden ernst
Unsere Redakteure strengen sich für die Bürger an“
und so weiter. Stattdessen empfehle ich als Linguist: Freiheit statt Framing!
… Alles vom 2.3.2019 bitte lesen auf
https://www.tichyseinblick.de/feuilleton/medien/framing-statt-luegenpresse/
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Framing begünstigt Täuschung
Ich denke, das große Problem ist noch nicht mal das Framing an sich, denn wenn wir ehrlich sind, benutzen wir dieses Mittel in der politischen Diskussion und politischen Auseinandersetzung ebenso. Das große Problem ist die Verknüpfung dieses Framings mit Halbwahrheiten oder Lügen und bewusster Täuschung. Das Framing zielt immer in die Richtung des pol. Willens desjenigen, von dem es ausgeht. Die pol. Auseinandersetzung und die pol. Diskussion muss dabei aber bei den pol. Fakten bleiben – und nicht von diesen weggeführt oder gar ins Gegenteil verkehrt werden, schon gar nicht zum Zwecke moralischer Selbstgefälligkeit. Deswegen sprechen wir u.a. auch von „Lügenpresse“.
2.3.2019, Tesla, TO
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Meinungsmache statt Fakten
Dabei ist es so einfach, die mangelnde Wirkung in der Praxis zu überprüfen. Man nehme einfach längst bekannte euphemistische Begriffe und Frage die Leute, was sie damit verwenden. „Antifaschistischer Schutzwall“ – Weder im Osten noch Westen hätte irgendwer diesen Begriff privat verwendet, denn für die allermeisten ist er einfach nur ein schlechter Witz, der Sinn und Zwecke ins Gegenteil verkehrte. Nicht anders verhält es sich, wenn man eine (Quasi-)Steuer in einen freiwilligen Beitrag umdeklariert und bei Nichtzahlung mit Urlaub hinter „schwedischen Gardinen“ droht. Manche scheinen völlig vergessen zu haben, dass der Begriff „entsorgen“ aus der selben Ecke kommt. Eingeführt wurde in den 70ern, um die Müll- und Abfallwirtschaft, ganz besonders die Beschäftigten dort, gesellschaftlich aufzuwerten. Heute ist die Verwendung des Wortstamms verdächtig Nazi-Sprech zu sein. Dabei war bis vor wenigen Jahren, noch in allen Parteien durch Spitzenpersonal in Bezug auf Personal verwendet, das „nach Brüssel entsorgen“ die vornehme Variante von „den kann man in die Tonne kloppen“.
2.3.2019, Nach, TO
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Der Leitsatz des Framing-Manual lautet:
„Objektives, faktenbegründetes und rationales Denken gibt es nicht“ (S. 14). Anders gesagt: Es gibt keine reinen Fakten, sondern nur sprachlich vermittelte, und diese Vermittlung erfolgt innerhalb eines Deutungsrahmens (Frame). “
Das erklärt einiges ,was heute in der Gesellschaft völlig irrational an Entwicklungen erscheint. Es ist das eine üble Sichtweise: Lüge und Wahrheit ist dasselbe. Fakten sind vollkommen irrelevant.- (Der nicht vorhandene Inhalt von heutigen Nachrichten oder sogar die Komplett-Verdrehung des tatsächlichen Geschehens zeigen das.)
Das Gegenüber ist eine beliebig manipulierbare Masse, die man schon dazu kriegt das zu tun was man gerne möchte. – Entweder durch Bestrafung / Negativframing (Pack, Nazi, Unmensch, etc) oder einlullen über Wohlfühlframing. Damit ist alles möglich.
Vor allem das Negative, da ja die „zügelnden“ Eigenschaften, wie echte Moral oder die christlichen Eigenschaften oder schlichtweg der gesunde Menschenverstand beliebig außer Kraft gesetzt werden kann. Symptome: Andersdenkende kann man beliebig ausgrenzen oder fordern ihnen das Wahlrecht zu entziehen. Gewaltanwendung bei nicht gefallender Meinung. Offensichtliche Lügen werden von der Mehrheit demütigst hingenommen. Irgendwie ist das Framing die konsequente Fortführung der Umdeutung von Begriffen, den Wieselwörtern, die schon Jahrzehnte neu mit Inhalten befüllt werden.
Nur einen Schritt weiter, da die Inhalte komplett irrelevant sind. Seltsam das die Medien sich dann mit dem Begriff der Lügenpresse beleidigt fühlen. Bei einem derartiges manipulieren-wollen handelt sich um die ultimative Grenzüberschreitung . Respektvolles Miteinander geht anders. Das Ganze erinnert mich vom Prinzip her an die Entkoppelung der Finanzmärkte von ihren ursprünglichen und sinnhaften Aufgaben zur Zockerbude der Manipulateure, in der „Finanzprodukte“ verkauft werden, die gar nicht existieren. Unqualifiziertes, manipulatives Framing hat in etwa das selbe Vernichtungspotential.
2.3.2019, An, TO
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Gehirnwäsche-Manual?
Ich weiss nicht, ob es der ARD mit dem Gehirnwäsche-Manual vorrangig darum ging, dem „Lügenpresse“-Image zu entgehen. Vielleicht doch eher, dem zunehmenden „ich hab keine Lust mehr, den Mist zu bezahlen“ etwas sprachlich teils schon gewalttätig Wirkendes entgegenzusetzen? Also gerade der Einsatz von „Lügenpresse“-Methoden zur Sicherung der eigenen Existenzgrundlage?
2.3.2019, M.K.

Die vorsätzliche Manipulation der öffentlichen GEZ-Medien geschieht durch NGO-Investoren mit klaren finanziellen Absichten, siehe z. B. https://www.klimafakten.de/meldung/nicht-immer-nur-eisbaeren-neue-bilder-vom-klimawandel
Unter Merkel wird massiv instrumentalisiert und agitiert?
2.3.2019, H.M., TO
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ARD – läuft das Gehirnwäscheprogramm schon?
Broschüre „Wir sind deins – ARD“: https://www.ard.de/download/4898208/ARD_Gemeinwohlbroschuere.pdf
Im Framing-Konzept der ARD soll eine unverbrüchliche Identität der Bevölkerung mit der ARD suggeriert und von den Mitarbeitern wohl auf allen Programmen und in jeder Sendung in eigener Sache transportiert werden. In der hauseigenen ARD-Lyrik der zugekauften Ratgeberin Elisabeth Wehling klingt das so:
„Unsere Eltern und Großeltern haben den gemeinsamen Rundfunk ARD demokratisch beschlossen und mit eigenen Händen aufgebaut. … Wir beteiligen uns am gemeinsamen Rundfunk ARD um unserer selbst und unseres Landes willen.“
… Alles vom 17.2.2019 bitte lesen af
https://www.tichyseinblick.de/tichys-einblick/ard-laeuft-das-gehirnwaescheprogramm-schon/
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Framing – der Rahmen bestimmt das Bild
Wenn Menschen bestimmte Interessen verfolgen – und das tun sie laufend –, dann machen sie das meist mit schönen Worten, die beim Gegenüber wohlwollende Emotionen herrufen. Handelt es sich beim betreffenden Anliegen um Eigeninteressen, deren offene Rechtfertigung eher schwerfällt, so betten geschickte Menschen ihre Wünsche gezielt in eine strategisch ausgewählte Geschichte ein, die auch noch das eigensüchtigste Interesse zu einer geradezu moralisch zwingenden Notwendigkeit für die Allgemeinheit macht. Die Einbettung in einen gezielt konstruierten Deutungsrahmen, der die intransparent gehaltenen, unlauteren Eigeninteressen mit positiven Erfahrungen und Emotionen verknüpft, nennt man neudeutsch Framing. Es ist eine immer häufiger benutzte Strategie, anderen Menschen Denkmuster anzubieten, die die eigenen Interessen unterstützen.
Das funktioniert schon im Kleinen: Möchte die Tochter oder der Sohn ein neues Smartphone mit der Begründung, alle hätten dieses und sie müssen da mithalten, ist die Erfolgswahrscheinlichkeit geringer, als wenn sie erklären, man könne dort die neue Mathe-App als Lernhilfe installieren und mit dieser könnten sie viel bessere Arbeiten schreiben. Ein und derselbe gesellschaftliche Sachverhalt ruft durch gezielt negativ oder positiv wertende Worte, durch pointiert ausgewählte Beispiele oder Verknüpfungen mit erfreulichen oder unerfreulichen Begebenheiten unterschiedliche Reaktionen hervor. Wenn ein und derselbe Fortschrittsbericht als halb volles Glas vermittelt wird, schafft das eher Hoffnung, als wenn er als halb leeres Glas präsentiert wird.
Framing ist jedoch auch für üble Zwecke verwendbar. Kriegstreiber werden nie eigensüchtige Machtinteressen, ideologische Verblendung oder Selbstbereicherung durch Ressourcenraub als Begründung nennen. Der bevorzugte Deutungsrahmen ist die erzwungene Präventivverteidigung der Heimat, der Schutz der kulturellen Existenz oder die Befreiung völkisch verwandter Geknechteter. Offen kommunizierte kriegerische Absichten zur Sicherung des Zugangs zu Ölressourcen oder militärstrategisch wichtigen Orten begeistern nur wenige Bürger. Invasionen zur Rettung einer unterdrückten Bevölkerung oder zur Neutralisierung von „Massenvernichtungswaffen“ machen sich da besser.
Leider klappt die konstruierte Assoziation mit positiv besetzten Sachverhalten zur Ablenkung von unerfreulichen Eigeninteressen oft. Das menschliche Gehirn reagiert auf wiederholte Assoziationen mit der Formung entsprechender Denkmuster. Sind diese einmal geformt, werden Ereignisse gemäß der festgelegten Weltsicht eingeordnet. Natürlich spielen auch versteckte Wertungen durch entsprechende Vokabeln eine Rolle: Erzählt man den durch die Finanzierung eines ausufernden Staates geplagten Bürgern das Märchen von „Steuergeschenken“, wo doch in Wirklichkeit nur die hohe und wegen der kalten Progression wachsende Steuerlast marginal gemindert wird, besteht die Chance, dass naive Menschen das glauben und sich in der Wahlkabine revanchieren.
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Das kürzlich an die Öffentlichkeit gelangte „Strategiepapier“ (genannt „Framing-Manual“) der Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland (ARD) legt nahe, dass die ARD durch entsprechende Wortwahl gezielt versuchen möchte, sich als moralisch handelnder und demokratisch legitimierter Akteur darzustellen. Das Strategiepapier empfiehlt, so ein Bericht des Spiegel, die durch Werbung (nicht durch gesetzlich verordnete Rundfunkabgaben) finanzierten Privatsender als „profitwirtschaftliche Sender“ oder „medienkapitalistische Heuschrecken“ abzustempeln – sie selbst dagegen als „gemeinsamer, freier Rundfunk“. Motiv: Abgrenzung von den Privatsendern zur Schaffung einer besseren Verhandlungsbasis zur Finanzierung der Sendeanstalten.
Wem auch immer es gelingt, durch positives Positionieren der eigenen Absichten bei anderen die Wahrnehmung der Welt so zu verändern, dass die jeweils eigenen intransparent gehaltenen Eigeninteressen als Interessen des Gemeinwohls wahrgenommen werden, kann Dinge durchsetzen, die ohne Framing keine Chance hätten.
Vorsicht also: Was unerwartet fürsorglich klingt, was ungefragt von unerwarteter Seite an Positivem angeboten wird oder plötzlich mit Altruismus punkten will, wo vorher Eigeninteressen durchgesetzt wurden, ist Vorsicht zu empfehlen. Was als „zu gut, um wahr zu sein“ empfunden wird, ist meist auch nicht wahr. Der vorgegebene Deutungsrahmen kann der Wolf sein, der sich als Großmutter ausgibt.
… Alles von Klaus Leisinger vom 2.3.2019 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/meinung/kommentare/framing-wenn-der-rahmen-das-bild-bestimmt–167279572.html

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Framing der SPD: Respekt-Rente, Gute-Kita-Gesetz
Die Analyse des Herrn Leisinger ist nicht nur wegen ihrer Präzision und Anschaulichkeit, sondern auch wegen der Beschreibung eines die Demokratie gefährdenden Phänomens essentiell. In der heutigen Zeit fällt auf, dass – befeuert von sozialen Medien – in nie gekanntem Ausmaß und mit zur Verfügung stehender moderner Technik Sprache und Bilder manipulativ eingesetzt und Framing verwendet wird, um eigene Interessen durchzusetzen. In diesem Zusammenhang fällt mir auf, dass die altbackene SPD etwas Neues eingeführt hat: Als Titel für Gesetzesentwürfe, die komplexe Sachverhalte regeln sollen, fügt sie Adjektive hinzu, die positive Assoziationen hervorrufen sollen und das wahre Problem verschleiern. Die Rede ist von der sogenannten Respektrente und dem guten Kita-Gesetz. Bei dem Anliegen der Rente geht es nicht um die Frage des Respekts. Es geht ausschließlich um das schwer zu lösende Problem einer gerechten Verteilung des zur Verfügung stehenden Geldes zwischen Rentnern und jungen Menschen, die die Rente – egal wie – finanzieren müssen.
Das Wort „gute“ bei den Kitas ist überflüssig, da ein Gesetz in der Regel als Ergebnis keine schlechte Kita haben sollte. Hier wird mit der Verwendung von Worten Stimmung in eine bestimmte Richtung gemacht, um Problemlagen zu vereinfachen und zu beschönigen sowie um eigene Lösungskompetenz zu suggerieren und den Niedergang der Partei aufzuhalten. 23.3.2019, Peter Biwer, Lörrach

 

Teurer Bluff: Framing-Manual der ARD schadet dem Jornalismus
Die ARD bezahlte ein „Framing Manual“ teuer. Dessen Autorin verteidigt nun das gemeinsame Projekt. Ihre Aussagen sind ein intellektueller Offenbarungseid und zeigen vor allem, dass Framing im Journalismus nichts zu suchen hat.
… Alls vom 28.22.2019 von Alexander Kissler bitte lesen auf
https://www.cicero.de/kultur/framing-ard-elisabeth-wehling-linguistin-tom-buhrow/plus
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Framing-Manual zur Manipulation der Öffentlichkeit im Sinn der Fernsehanstalten
Der andere Blick: Manipulationen aufgedeckt – doch der öffentlich-rechtliche Rundfunk beweihräuchert sich selbst
Die staatlich alimentierten Sender haben sich mit Moral gepanzert: Wir sind die Guten, die für die Demokratie sorgen. An diesem Schutzwall prallt alle Kritik ab. Es ist Zeit, das zu ändern.
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Das öffentlichrechtliche System strotzt vor Selbstgerechtigkeit. Die Verklärung einer Zwangsgebühr zur «Demokratie-Abgabe» ist nur ein Beispiel dafür.
Vor kurzem wurde ein Manual zur Manipulation der Öffentlichkeit im Sinn der Fernsehanstalten und zur Diskreditierung ihrer privatrechtlichen Wettbewerber publik. Dieser Leitfaden für öffentlichrechtlichen Neusprech übertrifft sogar Orwells dystopischen Roman «1984» an sprachpolitischem Furor.
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«Die Arbeit der ARD ist von moralischen Prinzipien getragen», heisst es darin gleich zu Beginn. Damit jeder die Moral zu würdigen wisse, müsse man sie den Bürgern mit stereotypen Formeln (Frames) einbläuen: Nicht öffentlichrechtliche Sender solle man sagen, sondern «unser gemeinsamer, freier Rundfunk», nicht Fernsehgebühr, sondern «unser gemeinsames Rundfunk-Kapital», das «unsere Eltern und Grosseltern mit eigenen Händen aufgebaut haben», damit wir es an unsere «Kinder und Enkelkinder» weitergeben.
Klangen schon diese Vorgaben wie die Parolen einer Sekte, kam es an anderer Stelle noch schlimmer. Die ARD dürfe nicht in die Lage geraten, «sich ständig für die Qualität und Vielfalt ihres Programms rechtfertigen zu müssen». Das Gutachten empfiehlt den Redaktoren also, sich gegen Kritik zu immunisieren. Gilt in anderen Redaktionsstuben der Grundsatz, die eigene Arbeit kritisch zu hinterfragen, glaubt die ARD anscheinend, sich nicht rechtfertigen zu müssen.
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In der DDR hiess es in einem Propagandalied über die SED: «Die Partei, die Partei, die hat immer recht.» Der öffentlichrechtliche Rundfunk, der hat anscheinend auch immer recht. Eine hermetische Welt, basierend auf moralischen Prinzipien.
… Alles vom 1.3.2019 von Eric Gujer bitte lesen auf
https://www.nzz.ch/international/deutschland/der-andere-blick-manipulationen-aufgedeckt-doch-der-oeffentlich-rechtliche-rundfunk-beweihraeuchert-sich-selbst-ld.1463811

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