Familienbegleiter – Projekt Fabel

Familienbegleiter ausgebildet zur Unterstützung für pflegende Angehörige. Gemeinsam mit dem Caritasverband haben die Katholische Hochschule Freiburg und das Zentrum für Geriatrie und Gerontologie am Universitätsklinikum Freiburg das Projekt Fabel entwickelt, in dem es um Familienbegleitung im ländlichen Raum geht. Fünf Frauen haben die Qualifizierung, bestehend aus 60 Unterrichtsstunden, inzwischen durchlaufen, um pflegende Angehörige von Demenzkranken unterstützen zu können. Ihre Aufgabe erfüllen sie ehrenamtlich.
In der Breisacher Spitalkirche bekamen die ersten fünf Kursabsolventen nun die Zertifikate. Bernhard Scherer, Vorstandsvorsitzender der Caritas im Kreis Breisgau-Hochschwarzwald, zitierte aus einer jüngst veröffentlichten Studie des Allensbach-Instituts. Danach seien die Ausübung eines Berufes und gleichzeitige Pflege eines demenziell erkrankten Familienangehörigen kaum miteinander vereinbar. Scherer hob hervor, dass pflegende Angehörige stärkere Unterstützung erfahren müssten. Sie zu realisieren, sei eine sozialpolitische Aufgabe.
Für eine neue Pflegekultur sprach sich bei der Veranstaltung die Gerontologin Cornelia Kricheldorff von der Katholischen Hochschule Freiburg aus. „Pflege muss als solidarische und zivilgesellschaftliche Aufgabe und nicht mehr allein als Privatsache der Betroffenen und ihrer Angehörigen verstanden werden“, lautete ihre Forderung. Die größte Gruppe der pflegenden Angehörigen seien Ehepartner, gut drei Viertel davon sind Frauen. Derzeit leben in Deutschland 2,4 Millionen Menschen mit anerkannter Pflegebedürftigkeit, diese Zahl werde aufgrund des demografischen Wandels bis 2030 auf 3,3 Millionen ansteigen. Darüber hinaus gebe es eine hohe Anzahl von Personen, die dauerhaft pflegebedürftig sind, im Stufensystem der Pflegeversicherung jedoch nicht als solche erfasst werden, sagte die Alterswissenschaftlerin. Das Fabel-Projekt wird vom Bundesfamilienministerium gefördert. Im Landkreis wird das Qualifizierungsangebot für Familienbegleiterinnen fortgesetzt.
13.12.2012, Caritas FR, Renate Brender, renate.brender@caritas-bh.de

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