Facebook-Party am Opfinger See abgesagt – Leidtragende

Unbeteiligte Leidtragende. Angefangen hat die Seuche vor gut einem Jahr in Hamburg. Nachdem sie das ganze Land befallen hat, erreicht sie nun auch Freiburg: öffentliche Facebook-Partys. Die Internetplattform wird gern als soziales Netzwerk bezeichnet. Dass Facebook auch asoziale Züge hat, ist an den beliebten Partyaufrufen zu beobachten. Waren Dummejungenstreiche früher eine lokale Angelegenheit, verleiht ihnen Facebook Dimensionen, die allenthalben die Behörden auf den Plan rufen. ….. Komplettes Münstereck  von Uwe Mauch vom 27.7.2012 auf
https://www.badische-zeitung.de/freiburg/muenstereck-unbeteiligte-leidtragende–62054348.html

Sperrgebiet Opfinger See am 4.8.2012
Wer sich am Samstagabend 4.8.2012 mit seiner Familie einen gemütlichen Abend am Opfinger See machen wollte, sollte umdisponieren. Schuld daran ist ein 17-jähriger Freiburger, der via Internet eine Einladung zu einer der berüchtigten „Facebook-Partys“ ausgesprochen hat. Die Party ist von der Stadt, der Polizei und mittlerweile auch dem jungen Mann selbst abgesagt, doch rechnen die Ordnungshüter dennoch mit Feierwilligen – und sperren deshalb ab 18 Uhr den kompletten Bereich des Opfinger Sees. Schon wer sich tagsüber dort aufhält, muss damit rechnen, kontrolliert zu werden. „Wir wollen ein deutliches Signal setzen, dass es auch künftig keine Facebook-Parties in Freiburg geben soll“, sagt Polizeisprecher Mirko Steffl. Polizei und Stadt sind alarmiert, weil derartige Parties an verschiedenen Orten komplett ausgeufert sind: Anfang Juni waren es in Hamburg 1.600 ungebetene Gäste, bald darauf in Wuppertal knapp 1.000, und in Backnang sorgten vor wenigen Wochen ebenfalls 1.000 Partygänger für hitzige Auseinandersetzungen mit den Ordnungskräften. Die Gesamtkosten inklusive Sachschäden beliefen sich auf mehrere hunderttausend Euro, auf denen in Backnang die Stadt vermutlich sitzen bleiben dürfte, da der Verursacher nicht ermittelt werden konnte. Anders war dies nun in Freiburg: 18.000 Party-Einladungen waren von einem Account verschickt worden, etwa 2.600 Zusagen für die Party trudelten ein. Die Polizei machte in intensiven Ermittlungen einen 17- Jährigen als „Veranstalter“ aus, sprach erst telefonisch mit ihm. Später gab es dann im Polizeipräsidium ein Sechs-Augen-Gespräch mit dem jungen Mann und einem  Erziehungsberechtigten. Dem Nachwuchs-Partyorganisator wurde klar gemacht, dass er finanziell Einiges riskiere: Schließlich trudelte bei einem 20-Jährigen, der eine ähnliche – und dann ebenfalls verbotene – Facebook-Party in Konstanz auf die Beine stellen wollte, jüngst ein Strafbefehl über Kosten in Höhe von 227.000 Euro ein. Der junge Freiburger zog die Notbremse und sagte die Party ab – was noch nicht automatisch heißt, dass er damit auch finanziell aus dem Schneider ist. Die Polizei rechnet nämlich damit, dass am Samstag dennoch zahlreiche Partygänger an den Opfinger See strömen. Unter anderem deshalb, weil im Internet bereits eine Ausweichfete angekündigt wurde… Die Ordnungsmacht zeigt in Absprache mit der Stadt klare Kante: „Wer kommt, muss mit einem Platzverweis rechnen“, kündigt Polizeisprecher Steffl an. Und wer diesem nicht Folge leiste, könne in Gewahrsam genommen werden – in direkter Form, aber auch finanziell. Über die Zahl der eingesetzten Beamten will Steffl keine Auskunft geben – es dürften aber nicht wenige sein, da es sich durchaus um Prinzipielles handelt: „Es geht um die Sicherheit und um die Frage des gemeinsamen, friedlichen Nutzens des öffentlichen Raumes.“ Die Polizei will ab morgen mit Flugblättern in ganz Freiburg um Verständnis werben. Steffl: „Wir sind sicher, dass die meisten  Menschen Dreck, Lärm und Ärger nicht für cool halten – auch die meisten Jungen nicht.“  
Wie ist Ihre Meinung? Müssen Facebook-Partymacher ausgebremst werden? Oder investiert die Freiburger Polizei zu viel? Stimmen Sie ab auf der Stadtkurier-Facebook-Seite unter www.facebookcom/stadtkurier.freiburg 
2.8.2012, Stefan Ummenhofer, www.stadtkurier.de

Würde die Verwaltung am Opfinger See nichts tun und es passiert etwas, wäre das Geschrei groß
Es wird gemosert wegen:
– der Sauerei, die mit der FB-Party einhergeht
– den Gefahren, die mit der FB-Party einhergehen können
– den Rechten der potentiellen Teilnehmer der FB-Party (Befürworter)
– den Rechten der Gegner der FB-Party
– den Rechten der Unbeteiligten (Stau auf Opfinger Straße)
– den Rechten der Griller, Sonnenanbeter und Erholungssuchenden
– den Rechten der sich im Wasser befindlichen
– Verwaltungsentscheidung (Gegner)
– Verwaltungsentscheidung (Befürworter)
….wenn eine Gruppe fehlt, wollte ich diese nicht diskriminieren. Jede dieser Gruppen sieht nur Ihre eigenen Rechte und pocht darauf, ohne die Rechte der übrigen Gruppen zu berücksichtigen. Offenbar hat niemand eine Universallösung parat, die ALLE Gruppen wenigstens hinreichend in ihren eingeforderten Rechten zufriedenstellen könnte, und falls doch, käme garantiert wieder einer hintenvorgesprungen, der ‚ABER‘ rufen würde. Falls doch jemand eine Universallösung parat hat, na dann raus damit ! Zu deutsch: Man kann’s machen, wie man’s will, es ist nie recht. Würde die Verwaltung nichts tun, und es passiert etwas, wäre das Geschrei anschließend groß, und zwar aus allen o.g. Gruppen !
Uwe Kratzer, 4.8.2012

Rechnung an Facebok – „informationelle Demenz“ der Jugend
Zusätzlich zu den Ordnungsmaßnahmen sollte sofort nach Veröffentlichung eines solchen Partyaufrufs eine Kostenvorschussrechnung der Ordnungsbehörden an Facebook gestellt werden, nach dem Einsatz dann eine Rechnung – Facebook nämlich sei Publizierer und Ermöglicher der Verbreitung eines solchen Aufrufs. Als Vorsitzender der Humanistischen Union Baden-Württemberg ist Rechntsanwalt Udo Kauß im übrigen zuversichtlich, dass vor allem die Jugend die „informationelle Demenz“ überwindet und merkt, dass sie als „Facebook-Partner“ nur Gegenstand eines abgefeimten Geschäftsmodells ist…..
mehr auf  https://www.badische-zeitung.de/lokales/freiburg/rechnung-an-facebook

Dieser Beitrag wurde unter Hock, Internet abgelegt und mit , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.