Ethik: Ungeimpfte diskriminieren

„Bewusste Diskriminierungen für Ungeimpfte sind aus einer ethischen Sicht gerechtfertigt“ – so die Aussage von zwei Schweizer Ethikprofessoren in der ZEIT (siehe unten). Wenn hier offen Diskriminierung gutgeheißen oder gar eingefordert wird, dann ist dies nicht nur für Liberale ein Rückschritt.
Es stellt einen Paradigmenwechsel dar hin zu einer Gesellschaft, in der die „Würde des Menschen“ als höchstes Gut und erstes Ziel durch die „Gesundheit des Menschen“ ersetzt wird.
Ohne Änderung des Grundgesetzes geht dies nicht. Und in der Folge wären z.B. Unsportliche, Raucher, Fleischesser und Weintrinker zu diskriminieren, da sie ja rein statistisch betrachtet das Gesundheitssystem mehr belasten werden.

Von der Argumentation der beiden Schweizer Ethiker aus St.Gallen her ist der Weg in eine totalitäre und unfreie Gesellschaft vorgezeichnet. Wollen wir unsere bewährte freiheitlich-demokratische Grundordnung wirklich in solch ein System umtauschen?
26.7.2021

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Eine Diskriminierung von Ungeimpften ist ethisch gerechtfertigt
Um die Impfquote zu erhöhen, ist eine indirekte und sogar direkte Impfpflicht im Gespräch. Aus ethischer Sicht spricht wenig gegen beide Varianten.
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Eine Impfpflicht wird als angemessen angesehen, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind: Erstens schädigt sich die geimpfte Person nicht unverhältnismäßig selbst. Impfungen reduzieren
zweitens nicht nur die Wahrscheinlichkeit, selbst zu erkranken, sondern auch substanziell die Ansteckung Dritter. Impfungen weisen
drittens im Vergleich zu anderen Maßnahmen das beste Nutzen-Schaden-Verhältnis auf.
Die wissenschaftliche Evidenz zu diesen drei Bedingungen ist deutlich: Die zugelassenen Impfstoffe sind gegen die derzeitigen Virusvarianten hocheffektiv, die Nebenwirkungen sind — obwohl vorhanden — in der überwältigenden Zahl der Fälle tolerierbar, und die Impfstoffe reduzieren auch die Ansteckung Dritter signifikant.
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Hier greifen Sanktionsmechanismen über bewusste Diskriminierungen für Ungeimpfte, die aber aus einer ethischen Sicht gerechtfertigt sind. …
Ein Gastbeitrag von
… Alles vom 23.7.2021 von Thomas Beschorner und Martin Kolmar bitte lesen auf
https://www.zeit.de/gesellschaft/2021-07/corona-impfung-pflicht-ethik-massnahmen-grundrechte

Thomas Beschorner ist Professor für Wirtschaftsethik und Direktor des Instituts für Wirtschaftsethik an der Universität St. Gallen. Martin Kolmar ist Professor für Volkswirtschaftslehre und Direktor des Instituts für Wirtschaftsethik an der Universität St. Gallen.
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Einige Kommentare:
Ich stimme den Autoren nicht zu,
allein schon aufgrund der Tatsache, dass Impfungen eben nachgewiesener Maßen nicht bei allen vor COVID schützen. In Israel und England, wo eine hohe Impfquote besteht, stecken sich viele Geimpfte an – und zwar nicht nur leicht sondern schwerschwiegend und sterben auch.
Zudem gibt es immer wieder neue Informationen, dass die Impfstoffe bei Vorerkrankungen lebensgefährlich sein können. Über die Langzeitfolgen der Impfung weiß man noch gar nichts, aber schon jetzt wird die Notwendigkeit von regelmäßigen Nachimpfungen diskutiert.
Auch die Diskussion der Kinderimpfungen, die über ein sehr gutes Immunsystem verfügen, aber entsprechende Folgen auch nicht abgeschätzt werden, ist fragwürdig. Vor diesen Hintergründen und der Tatsache, dass der Rest der Welt zum größten Teil ungeimpft ist – und aus vielen Gründen auch bleiben wird – zugleich aber allein schon durch Wirtschaftshandel die Virusvarianten durch die Welt reisen werden, ist eine Impfpflicht ein Eingriff in die Persönlichkeitsrechte, der nicht zu rechtfertigen ist. Wir werden mit dem Virus wohl auf immer leben müssen – und halbjährliche Impfverpflichtungen erscheinen mir mehr als unsinnig. sinnig wäre eben doch auf Herdenimunität zu setzen.
23.7.2021, Cos
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Aufgrund dieses Textes ist es die Pflicht
eines jeden freiheitlich denkenden Menschen, sich nicht impfen zu lassen.
Von mir aus darf gerne diskriminiert werden, das wird aber für die ethisch einwandfreien Diskriminierer nicht gut ausgehen.
23.7.2021, Gol

Was genau soll eine Impfpflicht bewirken?
Solange es keine Studien gibt, die eindeutig belegen, um wieviel weniger ansteckend Geimpfte gegenüber Ungeimpften sind, machen Impfungen über die Risikogruppen hinaus wenig Sinn, da sie eben nicht vor einer Infektion schützen. Alles was wir bisher gehört haben war nichts außer “ müsste, dürfte, könnte“.
Keine Zahlen, keine Analysen.
Die Impfungen stoppen also weder die Infektionen, noch die Mutationen, die wiederum einen noch schwächeren Impfschutz für schwere Verläufe bedeuten, woraus ständige Auffrischungsimpfungen Folgen. Die Pandemie wird durch die Impfung jedenfalls nicht gestoppt. Was genau soll also eine Impfpflicht bewirken?
23.7.2021, M.J.

Sehr geehrter Herr Beschorner, sehr geehrter Herr Kolmar,
Was Sie hier postulieren, ist ein neuer Totalitarismus, der in einer liberalen Demokratie wie der unsrigen nichts zu suchen hat. „Aus ethischer Sicht spricht wenig gegen+“ Diskriminierung…“ Vielleicht denken Sie über diesen Satz nochmal nach!?
23.7.2021, Ful
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Ich kann nur den Kopf schütteln… und schütteln… und schütteln
Habe den Text jetzt zweimal gelesen und kann nur den Kopf schütteln…
und schütteln… und schütteln. Die hochumstrittenen politischen Pandemiemaßnahmen „Lockdown“ und Grundrechtsbeschränkungen werden zunächst als vollkommen unhinterfragbare Prämisse präsentiert.
Wie ein unabwendbares Schicksal hängt die Drohung im Raum – ganz egal wie effektiv diese Maßnahmen bislang waren, welche Schäden sie angerichtet haben, welche anderen Modelle es (inter-) national gibt, ob die gefährdeten Personenkreise bereits ein Impfangebot hatten usw.
Darum nimmt laut den Autoren auch „eine Minderheit der Mehrheit die Freiheit“, wenn sie sich nicht impfen lässt. Daraus resultiert weiterhin eine moralische Pflicht sich impfen zu lassen, die in eine reale Pflicht umgemünzt werden kann. Aha. Lässt man die aus meiner Sicht bereits falsche Grundprämisse weg und sieht die bisher getroffenen Maßnahmen eben nicht als alternativlosem Selbstzweck, bricht bereits die ganze weitere Argumentationskette (die medizinethisch im übrigen auch nicht sauber formuliert ist) in sich zusammen.
23.7.2021, Mar

Solche manipulativen Texte in ZON?
Die unhinterfragte Annahme von Prämissen, auf denen dann eine scheinbar unwiderlegbare Argumentationskette aufgebaut wird, ist eine typische Propagandatechnik. Solche manipulativen Texte hätte es in ZON noch vor wenigen Jahren nicht gegeben, und daher bin ich sehr enttäuscht.
Vielleicht gibt es ja wenigstens einen Meinungsartikel zur Gegenposition, damit der Leser sich selbst darüber ein Urteil bilden kann?
23.7.2021, GdL

Opferhierarchie für Linksliberale?
… ich glaube langsam, die Pandemie ist ein willkommener Grund für Linksliberale, sich in der selbst geschaffenen Opferhierarchie wieder nach oben zu bringen. Jahrelang war nur die Diskriminierung gegen Sinti und Roma, Homosexuelle, Muslime oder Schwarze ein Thema. Durch die Identitätspolitik hat man Gruppen geschaffen und diese zu Opfern erklärt. Jetzt merkt man aber, dass man selbst ja weiß und gut situiert ist. Einen Opferstatus kann man damit nicht reklamieren. Im Gegenteil man ist sogar Täter. Es kommt also sehr gelegen, dass man hier jetzt einen Grund hat die Hierarchie neu zu sortieren.
Gleichzeitig kann man von den notwendigen Debatten ablenken, warum der Virus zb in der Migrantencommunity weitaus schlimmer wütet.
23.7.2021, Obl

Die drei Bedingungen sind NICHT erfüllt
„Eine Impfpflicht wird als angemessen angesehen, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind: Erstens schädigt sich die geimpfte Person nicht unverhältnismäßig selbst. Impfungen reduzieren zweitens nicht nur die Wahrscheinlichkeit, selbst zu erkranken, sondern auch substanziell die Ansteckung Dritter. Impfungen weisen drittens im Vergleich zu anderen Maßnahmen das beste Nutzen-Schaden-Verhältnis auf.“

Ich habe drei Fälle im weiteren Umfeld: Zwei haben die Impfung nicht überlebt, eine dritte landete mit MS-Schüben im Krankenhaus. Grade erst habe ich einen Bericht über eine Israelin gesehen, die seit der Impfung an Gesichtslähmung leidet. Aber hey, wer wird da von unverhältnismäßiger Schädigung reden wollen?
Substanziell die Ansteckung dritter? Hat der Autor sich mal umgehört? Die Hälfte der Infizierten sind doppelt geimpft. Sie sind es, die das Virus einschleppen und weitertragen, nicht die Ungeimpften, die getestet werden.
Beste-Nutzen-Schaden-Verhältnis??? Die global IFR von Covid liegt immer noch bei um die 0.15%. Ob die Impfung wirklich das halten kann, was sie verspricht, wissen wir nach dem Winter. Was der Preis dafür sein wird, in 5 – 10 Jahren. Aktuell laufen über 500 Studien, u.a. zur Auswirkung der Impfung bei Krebspatienten, zur Auswirkung bei Jugendlichen, zur Auswirkung auf die Ovarienproduktion, auf die Spermienproduktion, zur Immunogenität insgesamt. Über 500. Weltweit. Viele davon sind Ende des Jahres abgeschlossen, andere 2022, wieder andere sogar erst 2023.
23.7.2021, Tif
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… ein ganz gefährlicher Denkansatz
Lugt hier nicht in einer kleinen Falte unter dem Deckmantel der Virusbekämpfung ein ganz gefährlicher Denkansatz hervor? Muss man in Deutschland des Jahres 2021 wirklich einen solchen Text lesen?
Was folgt morgen? Kuhmilch trinken ist verboten, nur noch der Konsum von veganen Milchalternativen ist erlaubt, weil eine moralische Pflicht besteht, der Umwelt beizustehen?
Solange ich nicht infiziert bin, kann ich mit oder ohne bereits erfolgter Impfung, auch niemanden anstecken, insofern ist mein Verhalten unschädlich, um sicherzugehen, kann man sich heutzutage fast an jeder Ecke in hastig umgebauten Imbissständen einen Wattebausch in die Nase stecken lassen. Aus meiner Sicht ist das Corona- Virus schon lange zu einem Spielball in der Auseinandersetzung der Ideologien geworden, genauso wie der Verbrennungsmotor, oder aktuell der Hochwasserschutz.
23.7.2021, E.G.
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Es gibt keinen richtigen Impfzwang im Falschen
Man kann nur noch entsetzt sein. Es ist als hätten die Menschen in den westlichen Demokratien nur drauf gewartet, endlich wieder zähnefletschend ihr Biest auf andere loszulassen zu dürfen, den Sündenbock zu finden, Macht über Menschen auszüben, deren Körper sie nichts angehen, verbrennt die Hexe, sie schadet uns, den Guten!
Es ist eine Schande für die Demokratie, dass sie in 80 Jahren offenbar nicht geschafft hat, die Mehrheit der Menschen von TATSÄCHLICH demokratischem Geist und liberalen Werten zu überzeugen.
237.2021, T.T.

Ignorieren moralischer Rechte des Einzelne
Seit einigen Wochen wird auf allen Kanälen versucht, eine moralische Pflicht zur Impfung herzuleiten. Die ganzen Artikel haben eins gemeinsam, nämlich das konsequente Ignorieren moralischer Rechte des Einzelnen, denn Pflichten können nicht ohne Rechte existieren. Zudem sollte man mal darüber nachdenken, welches Tor man hier aufstößt. Mit „moralischen Pflichten“ könnte man dann in Zukunft jegliches gesellschaftlich unerwünschtes Verhalten stigmatisieren. Moralische Pflicht zum Nichtrauchen, zum Verzicht auf Fleisch, Zucker, Salz, Alkohol etc.
23.7.2021, Sbu
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