Esel Kunzenhof – Bissierstrasse

Für dreizehn Kinder aus dem Flüchtlingswohnheim an der Bissierstraße gab’s in den Pfingstferien etwas Besonderes: Sie gingen mit den beiden Eseln Rosalie und Leila vom Kunzenhof in Littenweiler und BetreuerInnen auf eine kleine Wanderung. Die Unternehmung hatten sich Studierende der Katholischen Hochschule und der Pädagogischen Hochschule Freiburg ausgedacht. Vom Lernbauernhof Kunzenhof leitete Gabriele Plappert die Wanderung, unterstützt von einigen ihrer Mitarbeiter.
Im Flüchtlingswohnheim an der Bissierstraße leben mehr als 450 Menschen aus 20 Nationen. Tabitha Boll, Simone Scherzinger und Susanne Zwirner hatten dort in ihrem Praxissemester ein Ferienprogramm für die Kinder organisiert. Motto: „Natur und Tiere“. Die Kinder aus Afghanistan, Syrien und dem Irak im Alter von vier bis 15 Jahren kamen samt Betreuerinnen per Straßenbahn nach Littenweiler. Dort wartete Gabriele Plappert, begleitet von ihren Mitarbeitern mit den zwei Eseln Rosalie und Leila. Die quirligen Kinder bändigte sie auf Anhieb.

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Eselwandern mit  Dirk Hollweg und Nisrin              Esel-Gespann vom Kunzenhof
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Schwierig, aber machbar für die Kinder, die fast alle schon gut Deutsch sprechen: Wenn jemand in Sichtweite isst, will der Esel auch essen. Also mussten alle bis zum gemeinsamen Vesper warten. Auch schwierig: Esel mögen kein lautes Schreien, denn mit ihren schönen langen Ohren hören sie sehr gut. Auch hektische Bewegungen sind ihnen ein Graus. Der kleine temperamentvolle Trupp übte sich also auf dem Weg in Richtung Vogelsanghütte in leisem Reden und ruhiger Gangart. Jedes Kind durfte die Esel führen, gegen Mittag wurde das Ziel erreicht. Vor der Hütte wurde ein Feuer geschürt und Brot gebacken, die Zutaten hatten Rosalie und Leila in ihren Satteltaschen geduldig den Berg hinaufgetragen. Es gab frisch gebackenes Brot mit Quark, Schnittlauch und frischem Gemüse. Auch die Esel machten Pause und bekamen zu fressen. Am Ende waren alle zufrieden: Die Kinder waren mit Eseln gewandert, hatten Brot gebacken, den Tisch mit Blumen geschmückt. Und für ein paar Stunden das Wohnheimleben vergessen.
31.5.2016, Kunzenhof

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