Friedensbewegung

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So geht Frieden nicht – eine Panzerhaubitze auf dem Weg in den Ukrainekrieg im Juni 2022

 

Deutsches Nationaltheater Weimar 8.12.2022: Diplomatie und Frieden statt Sanktionen und Waffen

Sie gehören zusammen: Entspannungspolitik (Willy Brandt) und Friedensbewegung (von Erhard Eppler bis Eugen Drewermann)
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Netzwerk Friedenskooperative
Reiner Braun
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Demokratie in Deutschland (Freiheit) – Frieden in der Welt (Pazifismus)

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Frauen in Schwarz Freiburg: Stop War!
Wir Frauen in Schwarz nehmen die Tradition der Frauenfriedensbewegung wieder auf.
Wir laufen – wie zuletzt 2007 anlässlich des Afghanistankriegs – mehrmals im Monat schwarz gekleidet, schweigend und mit Schildern für Abrüstung und Antimilitarismus auf öffentlichen Plätzen in Freiburg. Für uns ist diese Aktionsform gut, um mit unserer Verzweiflung über das schreckliche Geschehen in der Ukraine umzugehen.
Wer unterstützen will, kann mitlaufen. Schreibt uns eine Mail, dann informieren wir euch über die nächsten Termine.
22.5.2024, https://www.stadtwandler.org/de/organisations/frauen-schwarz-freiburg
https://womeninblack.org/vigils-arround-the-world/europa/germany/
https://www.urbanes-gaertnern-freiburg.de/de/organisations/frauen-schwarz-freiburg
frauen-in-schwarz-freiburg@posteo.de
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Friedensdemo „friedensstiftend statt kriegstüchtig“ am 21.6.2024 in FR
Diese Demonstration wird von Einzelpersonen vorbereitet, die sich u.a. bei Frauen in Schwarz, im Friedensforum, bei der VVN, der Bonhoeffer-Gruppe und der IPPNW engagieren. mehr hier

 

Reiner Braun: Welche Alternativen gibt es zur Militarisierung der EU und der NATO?
Kriege scheinen – wenn man dem politischen Mainstream folgt, die logische Konsequenz einer „Politik mit anderen Mitteln“ zu sein, um den selbst definierten und selbst ernannten „Aggressor“ in die Schranken zu weisen. Dabei ist nicht nur der „Aggressor“ – sei es Russland, China, Iran oder wen immer der Westen in kolonialistischer Manier dazu erklärt – eine Erfindung, der die eigenen Hegemonialinteressen nur notdürftig tarnen kann. Auch die Aussage, es gibt zu dieser Politik keine Alternative, ist eine Lüge

Die NATO ist zu einer Politik der gemeinsamen Sicherheit nicht kompatibel, das heißt diese muss überwunden bzw. aufgelöst werden, da ein inklusives Sicherheitssystem und Exklusivität sich ausschließen. Das erfordert eine grundsätzliche Neuorientierung, basierend auf einer Friedensarchitektur. Ob dieses nur mit einer Überwindung der Europäischen Union möglich ist, soll an dieser Stelle offenbleiben. Diese Frage stellt sich aber ohnehin aufgrund der sich vertiefenden sozialen Spaltungen und der Demokratiedefizite in der EU. In der Konsequenz hieße das zumindest eine grundlegende Neuorientierung, während für die NATO definitiv nur eine Beendigung in Betracht kommt.
Für Europa heißt das:
– Wir brauchen eine neue Entspannungspolitik, eine neue KSZE/OSCE 2.0, anknüpfend an Helsinki, aber mit einem viel stärkeren Focus auf Abrüstung, denn nur diese ist die Materialisierung der Entspannungspolitik. Dieses ist ein längerer Prozess, der mit ersten Schritten der Vertrauensbildung beginnen muss.
– Eine neue Friedensarchitektur in Europa ist nur mit Russland denkbar und möglich, und zwar muss Russland in die Entwicklung dieser Friedensarchitektur vom ersten Augenblick an partnerschaftlich – unter Berücksichtigung der Sicherheitsinteressen aller Seiten – einbezogen werden.
– Was heißt das für uns als Friedensbewegte? Wir müssen zunächst intensiver darüber nachdenken, wie wir die Diskussion über gemeinsame Sicherheitspolitik und eine neue Friedensarchitektur gegen den Militarismus wieder stärker in die politische Diskussion bringen.
… Alles vom 5.3.2024 von Reiner Braun bitte lesen auf
https://www.nachdenkseiten.de/?p=111981

 

Wo bleibt die Friedensbewegung?
Wo bleibt die Friedensbewegung? Sie war doch sonst immer zur Stelle, wenn es einen Konflikt gab, der zu eskalieren drohte? Machen sich die Ostermarschierer bereit? Wehen wieder weiße Bettlaken mit Friedensparolen aus den Fenstern? Nichts dergleichen. Warum nicht?
….
Es gilt in Politik und Medien überwiegend die Moralisierung des Konflikts: hier die Guten, dort die Bösen. Das wird nicht nur der Komplexität der Lage nicht gerecht, es ist im übrigen auch die sicherste Weise, einen Konflikt in eine „Blutmühle“ ausufern zu lassen. Der Vergleich mit der Vergangenheit ist verräterisch: dass Putin sich mit einem Stück Ukraine nicht zufriedengeben werde, sondern wie Hitler immer weiter marschieren würde, ist eine Vermutung (und dürfte die russischen Kapazitäten im Übrigen überschreiten), signalisiert allerdings, dass man, wie damals gegen Hitlerdeutschland, zum Äußersten zu gehen gewillt ist.
Wie sagte ein Freund, als ich ihn scherzhaft fragte, ob er ein Putinist oder ein Ukrainefreund sei: „Ich bin ein Freund Deutschlands.“ Ich auch. Es liegt im deutschen Interesse, dass der Konflikt nicht unendlich eskaliert, es ist Diplomatie gefragt, nicht eine Außenministerin, die den Russen „die Beine wegschlagen“ will, sodass sie Jahrzehnte nicht mehr auf die Beine kämen. Es liegt auch nicht im deutschen Interesse, bis zur Selbstaufgabe den amerikanischen Interessen zu folgen.
Wo also ist die Friedensbewegung? Warum ist es so mäuschenstill im Land, bis auf die Plappermäuler in der Politik? Schon gut – der naive Pazifismus der Vergangenheit ist aufgebraucht. Aber es wäre schön, wenn deutsche Politiker*innen aufhörten, groß rumzutönen und sich vielmehr im deutschen Interesse um Verhandlung bemühten. Als Kriegspartei wäre unser Land verloren.
Aber das ist es, bedenkt man die Qualität dieser Regierung, womöglich längst.
… Alles vom 5.3.2024 von Cora Stephan bitte lesen auf
https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/stephans-spitzen/wo-bleibt-die-friedensbewegung/
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Einige Kommentare:
Diese Frage stelle ich mir auch schon lange. Wenn viele Tausende von einem Großteil von Politik und Medien aufgestachelte Mitbürger gegen eine konservative Oppositionspartei demonstrieren, jedoch die Bedrohung durch Krieg und Zerstörung nicht sehen wollen und keine Veranlassung sehen, für Friedensverhandlungen und ein Ende des Sterbens von ukrainischen und russischen Menschen zu demonstrieren, kann ich nur noch von blinder Ideologie, aber nicht mehr von dem Wunsch zu mehr Menschlichkeit ausgehen. In demokratischen Gesellschaften sollte man seine Abneigung gegen Parteien in Wahlen ausdrücken, aber nicht in Aufmärschen. Doch für einen Frieden in Kriegen einzutreten, bleiben nur die Straßen, doch die bleiben für solche Anliegen frei von den sonst so zahlreichen „Gutmenschen“. Elk
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Wenn sich ein Mann, wie der ex Vier-Sterne General Kujat, klar für Friedensverhandlungen ausspricht, sollte man das ernst nehmen. Aber alleine für eine derartige Position, Kriegshandlungen zu beenden und Menschenleben zu schonen, wird man im schlimmsten Deutschland seit 1945 gecancelt und beschimpft! Man kann für diese „meinungsbildende“ polit-mediale Klasse nur eines übrig haben, tiefste Verachtung! Liz
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Ein sehr guter zusammenfassender Rückblick auf die Parallelen in der Vergangenheit. Warum die Proteste diesmal komplett ausbleiben, gibt mir zu denken. Was ist hier passiert, dass anscheinend Deutschland bereit für den nächsten Krieg ist? Warum die Proteste damals stattfanden, und nun ausbleiben lässt darauf schliessen, dass sie bewusst von aussen gesteuert wurden. Damals wurde die Bevölkerung noch nicht von den Medien in dem Maße unterjocht, wie das heute der Fall ist. Ich schaue mir die Nachrichten an, und frage mich, ob ich im falschen Film bin. So viel Dummheit und plumpe Desinformation kann doch unmöglich 1:1 aufgenommen werden. Selbst von der Masse der Deutschen nicht. R.U.
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Ein sehr guter Artikel. Genauso ist es. Verhandlungen sind in unserem Interesse, eine weitere Eskalation könnte mitunter das Ende der Zivilisation bedeuten. Und ein endloser konventioneller Krieg hilft auch nicht der Ukraine und schon gar nicht deren Menschen.Und zu guter letzt: Die Schwerter zu Pflugscharen Ur-Grünen waren mir unfassbar sympathischer als die heutige Generation, die scheinbar nur nach neuen Waffen rufen kann und keinerlei Phantasie für andere Lösungen erkennen lässt. Hov
Ende Kommentare

 

Demo Berlin 25.11.2023: Nein zu Kriegen – Rüstungswahnsinn stoppen
… Neun Monate später ist am kommenden Samstag in Berlin erneute eine Großdemonstration geplant – dieses Mal unter dem Motto „Nein zu Kriegen – Rüstungswahnsinn stoppen – Zukunft friedlich und gerecht gestalten“.
Dieses Motto wirft gleich in mehrfacher Hinsicht Fragen auf. In der Regel wird das Wort Krieg im Singular gebraucht. Die Parole „Stoppt den Krieg“ meint eigentlich den Widerstand gegen jeden Krieg. Daher ist das Plural im Aufruf erklärungsbedürftig. Der Aufruftext lässt erkennen, dass die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten gemeint sind. Doch wann begann dieser Krieg?
Der Krieg in der Ukraine – und nun auch in Nahost – muss – wie alle Kriege auf der Welt – beendet werden. Deshalb fordern wir einen Waffenstillstand und Verhandlungen als zentrale Forderung, damit das Töten und Morden sowie die tägliche Zerstörung beendet werden. Der gemeinsame Nenner in Bezug auf die doch so unterschiedlichen Konflikte ist die Haltung, die Gewalt möge enden. Das wird noch mit der Aussage bekräftigt, dass Sicherheit nur miteinander, nie gegeneinander möglich sei. Diese scheinbar allzu menschliche Aussage ist aber zutiefst unpolitisch.
Historisch gesehen war mit dem Naziregime keine Sicherheit möglich – es musste zerschlagen werden. Spätestens nach den Pogromen der Hamas am 7. Oktober ist auch für viele Israelis keine Sicherheit mit einem von der Hamas beherrschten Gaza-Streifen möglich. Für die Bewohner der Kibbuzim an der Grenze zu Gaza ist diese Behauptung geradezu zynisch, dass sich doch alle vertragen sollen.
Nicht wenige von ihnen haben sich für eine Verständigung zwischen Israelis und Palästinensern eingesetzt, was sie aber nicht vor dem islamistischen Terror bewahrte. Tatsächlich sind diese Plattitüden à la „Vertragt Euch alle“ auch eine Absage an alle Versuche, Kriege als Folge von Kapitalismus und Nationalismus zu erklären, wie es in der Arbeiterbewegung versucht wurde.
Tatsächlich richtet sich der Aufruf an eine diffuse Friedenssehnsucht in der deutschen Bevölkerung, für die weder der Konflikt in der Ukraine noch der im Nahen Osten „ihr Krieg“ ist. Damit konnten im Februar viele Menschen mobilisiert werden. Ob es am Samstag noch einmal gelingt, wird sich zeigen.
…. Alles vom 23.11.2023 bitte lesen auf
https://www.telepolis.de/features/Keine-Haushaltssperre-bei-der-Ruestung-und-breiter-Protest-trotz-grosser-Differenzen-9538217.html?wt_mc=nl.red.telepolis.telepolis-nl.2023-11-24.link.link

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Reiner Braun – Ukrainekrieg, Friedensgutachten, Geopolitik, Propaganda und Waffenlieferungen, IPB
„Nein zu Kriegen – Rüstungswahnsinn stoppen – Zukunft friedlich und gerecht gestalten“ ist unsere Antwort auf die Kriegspolitik der Bundesregierung und die asozialen Konsequenzen deutscher Kriegsbeteiligung sowie die Unterstützung einer uns selbst schädigenden Sanktionspolitik.
… Alles vom 17.10.2023 von Reiner Braun bitte lesen auf
https://www.nachdenkseiten.de/?p=105386
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Reiner Braun war ein Mitarbeiter des Krefelder Appells zur Ächtung von Atomwaffen und des renommierten Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte. Darüber hinaus war er Geschäftsführer der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler und seit 2015 ist er Geschäftsführer der International Association of Lawyers against Nuclear Arms. Er ist der Sprecher der Kooperation für den Frieden, stellvertretender Vorsitzender der NaturwissenschaftlerInnen-Initiative sowie im Vorstand der Stiftung Friedensbildung. Seit 2013 ist er Co-Präsident des International Peace Bureau (IPB) in Genf.
22.7.2022
https://www.youtube.com/watch?v=WNmutxUOAdc
Timeline:
1:52 – Debatte um die Raketenstationierung #NATO (Petra Kelly, Josef Weber, Martin Niemöller)
3:34 – Krefelder Appell
5:46 – „Deutschland als NATO-Land“
8:55 – IPB – International Peace Bureau (Bertha von Suttner)
15:17 – Albert Einstein & Joseph Rotblat (Manhattan-Projekt)
17:22 – Bertrand Russel & Einstein Manifest: http://www.ag-friedensforschung.de/th…
21:17 – Ressourcen und Krieg #Ressourcenfluch (Paradox of Plenty)
29:00 – Friedensgutachten #Waffenlieferungen
39:07 – Hamburger Friedensforschungsinstitut (Egon Bahr)
47:09 – Richard David Precht bei Lanz (Podcast) gegen Waffenlieferungen

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Eine Welt ohne Waffen? Es kommt auch auf das Gegenüber an
Seit dem Beginn des Ukrainekrieges weht den Pazifistinnen und Pazifisten der Sturm der Geschichte entgegen. Dabei verdient ihr Engagement Respekt. Dennoch bleibt eine Frage unbeantwortet.
Eine Welt ohne Waffen. Was für ein Traum. Seit sechs Jahrzehnten will die Friedensbewegung ihn Wirklichkeit werden lassen. Vor der Scholz’schen Zeitenwende hätte es fast scheinen können, als wäre sie ihrem Ziel in Deutschland nähergekommen. Nur noch bedingt einsatzfähig waren Bundeswehr, Marine und Luftwaffe. Doch seit dem Beginn des Ukrainekrieges weht den Pazifistinnen und Pazifisten der Sturm der Geschichte entgegen. Der Feldzug von Putins Russland hat nicht nur eine Aufrüstung des überfallenen Landes durch viele Unterstützer nach sich gezogen. Auch Deutschland ertüchtigt seine Streitkräfte mit viel Geld.
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   Ostermarsch in Freiburg am 6.4.2023
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Das Entsetzen über diese Entwicklung hat wieder mehr Menschen auf die Straßen gebracht, die Ostermärsche haben Zulauf bekommen. Oft wird den Teilnehmenden Naivität vorgeworfen oder sie werden sogar beschimpft. Dabei verdient ihr Engagement Respekt. Sie verteidigen die Idee einer besseren Welt gegen alle Aggression. Am Ursprung der Bewegung war auch ein starker christlicher Impuls. Die Welt in diesem Sinne vom Bösen zu erlösen, die Nächstenliebe zu befördern, das ist ein Wunsch, den viele Menschen haben. Eine entscheidende Frage allerdings bleibt auch immer bestehen: Was tun, wenn das Gegenüber sich ganz anders verhält, als man sich das erhofft?
… Alles vom 7.4.2023 von Thomas Steiner bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/eine-welt-ohne-waffen-es-kommt-auch-auf-das-gegenueber-an–253262055.html
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Einige Kommentare:
Früher habe ich bekennend für den Frieden demonstriert und ein Banner „Frieden schaffen ohne Waffen!“ hochgehalten. Nach dem militärischen Überfall auf die Ukraine habe ich wieder für Frieden und spontan mit einem Banner „Russland JA, Putin NEIN danke!“ demonstriert. Inzwischen hat mich (und eigentlich uns alle) die brutale Realität eingeholt. Meine letzten Banner sind überholt, mein idealistischer Pazifismus ist einer verzweifelten Ohnmacht gewichen. Mein heutiges Banner würde lauten: „Russland PFUI, Putin nach den Haag!“ Pfui den leider immer noch zahlreichen Unterstützern einer ideologisch verblendeten Masse, und Kriegsverbrecher gehören vor Gericht! Gustav Rosa
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Genau Herr Rosa, und da es sich zwar unzweifelhaft um „zahlreiche“ Unterstützer handelt, sind das längst nicht alle Russen. Und nach einer Fahrt mit der Transsibirischen Eisenbahn von Moskau nach Wladiwostok als Feier meines Studienabschlusses in 1993 habe ich Landstriche und Siedlungen gesehen, wo es mich nicht wundern würde, wenn es Russen gäbe, die noch nicht mal was vom Ukraine-Krieg gehört haben.
Man muß Russland bereist haben. Aber nicht z.B. von Moskau nach St. Petersburg, nach Jekaterinburg nach Nowosibirsk hüpfen/jetten. Die Transsibirische ist eine großartige Möglichkeit, in doch noch überschaubarer Zeit die Dimensionen dieses Landes zu begreifen. Eigentlich wollte ich irgendwann mit dem Auto den inoffiziellen Transsiberian Highway fahren und dann via Fähre via Südkorea MIT Auto auch nach Japan übersetzen. Aber das ist mir nun als Bürger eines Waffen in die Ukraine liefernden Lands zu unsicher. Ich könnte ja auf „zahlreiche Unterstützer“ treffen. Und wer weiß, wie lange dieser Krieg dauert und seine Nachwirkungen. (In Vietnam darf man sich an manchen abgelegenen Orten heute noch nicht mit Stars&Stripes blicken lassen ohne um sein Leben zu fürchten). Nichtsdestotrotz waren meine Erfahrungen aus den vielen Bekanntschaften im und ausserhalb des Zugs die, daß es sich um großartige Menschen in einem großartigen Land handelt.
Und daher ist Ihr „Russland Pfui“ schlicht daneben. Hätte ich Ihnen eigentlich nicht zugetraut. Werner Losmann
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… Über den Tag hinaus an die Nacht denken.
Angesichts der vorhandenen biologischen, chemischen und atomaren Vernichtungskapazitäten, deren Einsatz zunehmend von Computern entschieden wird, und der globalen ökologischen, demographischen, sozialen und pandemischen Herausforderungen, ist vor dem Hintergrund der sich aktuell herausbildenden multipolaren Weltordnung, der intensive Austausch von Informationen und die konstruktive Zusammenarbeit in allen Bereichen und auf allen Ebenen eine zwingende Voraussetzung für das Überleben der Menschheit.
Was bedeutet das tagespolitisch?
1. Konflikte und Kriege »einfrieren« um Zeit zu gewinnen, Opfer zu vermeiden und Handlungsoptionen zu finden.
2. Die Versäumnisse und Fehler aufarbeiten, die in der Vergangenheit gemacht wurden.
3. Die Interessen der anderen Seite anerkennen und in Verhandlungen einen Ausgleich mit den eigenen suchen.
4. Abrüsten und Sicherheitskonzepte entwickeln, die nicht auf der Drohung der gegenseitigen Vernichtung beruhen.
5. Konzentration der finanziellen und geistigen Potenzen auf die Lösung der o.g. existenziellen Herausforderungen.
Das heißt konkret für den aktuellen Krieg in der Ukraine, der gewaltige geopolitische Erschütterungen ausgelöst hat und die Welt zunehmend an den Supergau zu führen droht:
1. Waffenstillstand
2. Aufnahme von Verhandlungen
3. Durchführung von Volksabstimmung in den umstrittenen Gebieten über die künftige Zugehörigkeit unter internationaler Kontrolle.
4. Abschluss eines Friedensvertrags
5. Verhandlungen über Rüstungskontrolle und Begrenzung, eine paritätische Abrüstung und die Entwicklung von Formen der künftigen Kooperation. Volker O’Barden

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»Frieden schaffen ohne Waffen« ist etwas anderes, als »Schwerter zu Pflugscharen« umzuschmieden. Frieden schaffen ohne Waffen ist Pragmatismus in Reinkultur.Denn weitaus besser als alle Abrüstungsverhandlungen und alle Waffenvernichtung ist, kriegsfrei und möglichst in Frieden neben und miteinander zu leben auf dieser einen einzigen Erde, die uns gegeben ist. Auch dann, wenn die Arsenale voll sind. Für uns Friedensbewegte ist’s letztlich uninteressant, über Abrüstung zu sinnieren und sie einzufordern. – Solch Sinnieren und Fordern hält uns davon ab, uns für ein Leben neben- und miteinander ohne Krieg einzusetzen und stark zu machen. Aniela Schneider
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»Seit dem Beginn des Ukrainekrieges weht den Pazifistinnen und Pazifisten der Sturm der Geschichte entgegen.« (O-Schrieb Thomas Steiner) Es ist ja illustrativ, dass der Herr Steiner im Header – getreu Hugenbergschem Modus – schreibt, den Pazifistinnen und Pazifisten wehe der Sturm der Geschichte entgegen. Es stimmt nur nicht. Was unsereinem hier entgegenweht, ist die durch gezielte Propaganda erzeugte Missachtung der Geschichte. Wir können ja zurückgehen bis anno sonstwas. Da war die Krim Teil des Osmanischen Reichs. Seither ging’s immer wieder hin und her. Die Zarin Kathi II hat die Halbinsel »auf immer und ewig« Russland zugeschlagen. Der Landstrich war wie der größere Rest dessen, was heute als Staat Ukraine gilt, Teil der Sowjetunion. Wenn dieses Hin und Her hegemonialer Dominanz – ob russisch oder us-amerikanisch – nun neu aufflammt, ist das kein Grund, sich in einen Weltkrieg mit letalem Ausgang für alle hineinziehen und verstricken zu lassen. Aniela Schneider
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Kein schlechter Kommentar, Herr Steiner. Danke.
Ich war beim Freiburger Ostermarsch am Gründonnerstag. Bin froh, daß ich dabei war. Und nein, ich bin noch nicht in Rente. Ich halte es für wichtig, daß die scheinbar so naheliegende Logik der Eskalation, der angeheizten Waffenproduktion und -lieferungen , der Aufrüstung, des Leidens und Sterbens auf beiden Seiten durchbrochen wird. Jenseits dieses Ukrainekriegs, jenseits all der anderen gegenwärtigen Kriege auf der Welt, die weniger im Rampenlicht stehen hierzulande, stehen wir weltweit vor gigantischen Herausforderungen, die all unsere Kraft, Zeit, Energie und Geld benötigen. Ich erwähne nur die Stichworte Klima und Hunger. Ich hoffe auf weiteren Zulauf, auf mehr Nachdenkliche und Innehaltende. Georg Berberig
Ende Kommentare

 

Oskar Lafontaine: Ukraine – Der Stellvertreterkrieg
Im Rubikon-Exklusivgespräch erläutert Oskar Lafontaine seine Sichtweise auf den Ukrainekrieg.
von Walter van Rossum

Lafontaine wurde 1943 geboren, sein Vater fiel in den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges — da war der kleine Oskar noch nicht einmal 2 Jahre alt. Das war vermutlich das Fundament dafür, dass er Zeit seines Politikerlebens — und das war lang — als Säule der Friedensbewegung galt. Darauf konnte und kann man sich verlassen. Die militärische Konfrontation unserer Tage hält er für die gefährlichste seit Jahrzehnten. Er lässt keinen Zweifel daran, dass es kaum um die Ukraine geht, sondern vielmehr um einen Krieg, den die USA von langer Hand angezettelt haben. Und dass es um die „full-spectrum global dominance“ geht, um die globale Herrschaft auf allen Gebieten, besonders natürlich um die geostrategische Herrschaft.
Keiner der letzten zehn US-Präsidenten, der das nicht öffentlich zum eigentlichen Ziel amerikanischer Geopolitik erklärt hätte. Oskar Lafontaine sieht Deutschland und die gesamte EU als Vasallen dieser Politik — selbst wenn diese Politik sich überdeutlich als eine Art Selbstmordkommando für Europa abzeichnet.
… Gespräch vom 29.11.2022 von Walter von Rossum mit Oskar Lafontaine bitte hören auf
https://www.rubikon.news/artikel/der-stellvertreterkrieg-2

Oskar Lafontaine
„Ami, it’s time to go: Plädoyer für die Selbstbehauptung Europas“

 

 

Zur Friedensbewegung gibt es keine Alternative
In jedem Krieg geschehen Kriegsverbrechen, irgendwann sogar auf beiden Seiten. Dies gilt für alle bisherigen Kriege, auch für die aktuellen Kriege wie in Syrien, im Jemen und in der Ukraine. Dies ist auch der Grund, warum ich mich seit jeher der Friedensbewegung zugehörig fühle.
Die Gut-Böse-Unterscheidung mag zu Kriegsbeginn gelten, kann sich aber nur kurz halten – siehe (1) unten. Dann kommen Kriegsverbrechen auf beiden Seiten vor.
1.11.2022
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(1) Tote Zivilisten: UN machen Ukraine Vorwürfe
Ein UN-Bericht hat ukrainischen Truppen eine Mitverantwortung am Angriff prorussischer Rebellen auf ein Pflegeheim in der Region Luhansk Anfang März zugewiesen.
https://www.ohchr.org/sites/default/files/documents/countries/ua/2022-06-29/2022-06-UkraineArmedAttack-EN.pdf
Ukrainische Soldaten hätten wenige Tage vor dem Angriff Stellungen in dem Gebäude in Stara Krasnjanka bezogen und es damit praktisch zu einem Ziel für Angriffe gemacht, hieß es in einem Bericht des UN-Kommissariats für Menschenrechte (OHCHR).
„Das OHCHR ist besorgt, dass im Rahmen der Kampfhandlungen russische wie auch ukrainische Streitkräfte Stellungen in Wohngebieten oder nahe zivilen Objekten beziehen, (…) ohne Maßnahmen zum Schutz der Zivilisten vor Ort zu treffen, wie es das Völkerrecht vorschreibt.“ UN-Bericht
Am 11. März hätten prorussische Rebellen mit schweren Waffen auf die Anlage geschossen, in der 71 Bewohner und 15 Angestellte ausharrten. Die genaue Zahl der Toten sei bislang nicht geklärt, mindestens 22 Bewohnern sei die Flucht gelungen. Mitarbeiter hätten vorab mehrfach vergeblich um eine Evakuierung des Gebäudes gebeten, was wegen mutmaßlich verminten Geländes nicht möglich gewesen sei.
… Alles vom 9-.7.2022 bitte lesen auf
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/kriegsverbrechen-zivilisten-un-bericht-ukraine-krieg-russland-100.html

 

Hannes Wader „Es ist an der Zeit“
Hannes Waders Lied „Es ist an der Zeit“ ist eine schonungslose Abrechnung mit den Schrecken des Krieges und den Lügen der Kriegsherren.
Der wirkliche Feind

Wodurch zeichnet sich ein exzellentes Antikriegslied aus, das noch Jahrzehnte nach seiner Veröffentlichung die Kraft besitzt, Menschen zur Wachsamkeit und zur Friedensliebe anzuhalten? Vielleicht könnte man es so beschreiben: Es sollte nicht beschönigen, wohl aber die Schönheit betrauern, die durch Orgien der Zerstörung verloren ging. Es sollte mitfühlend sein und zugleich schonungslos, detailgenau und dabei universell in seiner Botschaft. Statt gegen „Feinde“ aufzuhetzen, sollte es die Hetzer bloßstellen, die „Masters of War“, wie sie Bob Dylan in einem seiner Lieder beschrieb. Hannes Wader hat mit „Es ist an der Zeit“ 1980 eines der bedeutendsten deutschsprachigen Friedenslieder verfasst. Das eindrucksvolle Folk-Chanson, eine Frucht des ersten Kalten Kriegs, beweist auch in Zeiten neuer globaler Spannungen seine zeitlose Gültigkeit. Ein Text zu der Aktion #Friedensnoten.
,… Alles vom 30.7.2022 bitte lesen auf
https://www.rubikon.news/artikel/der-wirkliche-feind

https://youtu.be/nu0PPSiB96o
https://youtu.be/zuy7eC59Leg mit Konstantin Wecker und Reinhard Mey