Digitalisierung

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Digitalisierung wird Lohn-Malus von Frauen verstärken
Mädchen gegen ihre Neigungen und Interessen in Berufe zu drängen, wäre absurd. Allerdings hat es unliebsame Konsequenzen, dass junge Frauen den Mint-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) meiden: erstens für Unternehmen in «Männerdomänen», die sich um mehr Diversität bemühen. Wenn sich auf ein Stelleninserat keine Elektronikerin bewirbt, ist ihre Mühe vergeblich. Zweitens wirkt es sich negativ auf das Bankkonto der Frauen aus. Denn mathematische und technische Ausbildungen sind bei Arbeitgebern gefragt. Wer Physik studiert hat, verdient in der Regel mehr als eine Germanistin. Und ein Informatiker hat im Schnitt einen höheren Lohn als eine Pflegefachfrau.

Dass Frauen in den Mint-Fächern untervertreten sind, trägt zum statistischen Lohnunterschied zwischen den Geschlechtern bei. Dieser Lohn-Malus dürfte sich mit der zunehmenden Digitalisierung der Wirtschaft noch verstärken. Die Frage, warum trotzdem nicht mehr Frauen in «männliche» Berufe strömen, treibt auch die Wissenschaft um. Zwei mögliche Erklärungen können mit grosser Sicherheit ausgeschlossen werden: So gibt es keine wissenschaftliche Evidenz dafür, dass Männer mathematisch begabter wären als Frauen. Zwar schneiden bei den internationalen Pisa-Studien, für die das schulische Wissen 15-Jähriger mit standardisierten Fragebögen getestet wird, die Knaben im Schnitt in Mathematik besser ab als die Mädchen. Der Vorsprung der Knaben ist jedoch vergleichsweise gering. Und er verschwindet in den meisten Ländern, wenn man den Mädchen das sich selbst erfüllende Stereotyp ausredet, sie seien mathematisch unbedarfter.
Vor allem Schülerinnen innerhalb der OECD, des Vereins der reichen Länder, schneiden schlechter ab als ihre Klassenkameraden. In Staaten wie Jordanien oder Algerien ist es gerade umgekehrt. Dass dies ausgerechnet in konservativen Gesellschaften so ist, mag überraschen. Es bestätigt jedoch das sogenannte «Gender-Equality-Paradox». So wird das Phänomen genannt, dass zwischen dem Grad der Gleichberechtigung der Frauen und ihrer Zahl in Mint-Berufen ein negativer Zusammenhang besteht. Mit anderen Worten: In den für ihre Fortschrittlichkeit in Frauenfragen bekannten skandinavischen Ländern gibt es etwa nicht mehr, sondern weniger Frauen im Mint-Bereich als in Saudiarabien.
… Alles vom 30.9.2019 bitte lesen auf
https://www.nzz.ch/wirtschaft/mint-faecher-frauenanteil-tief-schulen-muessen-ueber-geld-reden-ld.1511555
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Die Studie «Girls’ comparative advantage in reading can largely explain the gender gap in math-related fields» von Thomas Breda und Clotilde Napp können Sie hier lesen.
https://www.parisschoolofeconomics.com/breda-thomas/papers/pnas_final.pdf

 

 

Vor lauter Migration wird die Digitalisierung verschlafen
Während sich Themen in der Öffentlichkeit um Kopftuch, Burka, Kinderehen oder die Alphabetisierung von Migranten drehen, steht die Wirtschaft – in der politischen und medialen Öffentlichkeit kaum thematisiert – vor einem gravierenden Wandel, dessen Bedeutung nicht groß genug eingeschätzt werden kann. Die sogenannte Digitalisierung wird nicht nur Fabriken weitgehend vollautomatisch gestalten, sondern auch Millionen von Jobs in der Verwaltung wegfallen lassen (laut ZEIT vom 27. April 2017 sollen bis 2030 47 Prozent aller Jobs wegfallen). In der Logistik, Produktion, im Gesundheitswesen und der Finanzwirtschaft sind gravierende Arbeitsplatzverluste zu erwarten. Dazu kommt ein Sterben im Einzelhandel durch aggressive Preispolitik und verkürzte Lieferketten.

Natürlich gibt es auch neue Arbeit durch den digitalen Wandel. Diese findet sich vor allem bei Menschen mit MINT-Qualifikationen. Leider hat Deutschland hier bereits einen echten Fachkräftemangel, der sich gerade fühlbar verschärft, da junge Informatiker verstärkt auswandern (was ich an anderer Stelle vertiefe). Dieser Wandel wird gegen 2020 spürbar einsetzen und aus meiner Sicht Jahrzehnte dauern, in denen die Zahl der Arbeitsplätze bei gleichzeitiger Produktivitätssteigerung abnimmt. Diverse Schätzungen gehen weit auseinander und zwar von fünf Millionen verlorener Arbeitsplätze bis zu 20 Millionen allein in Deutschland.
Die Fachleute für die neu entstehende Arbeit werden wir so gut wie sicher nicht haben, aber die USA (u.a. durch Migration junger Deutscher) und China bauen dazu bereits viel Personal auf.

Alles zu „Ein Blick auf die nächsten 50 bis 100 Jahre Deutschland“ von Dr. Jochen Heitermann vom 29.4.2017 bitte lesen auf
https://www.tichyseinblick.de/gastbeitrag/ein-blick-auf-die-naechsten-50-bis-100-jahre-deutschland/

Vor 2010 stand jede Entscheidung der Politik hinsichtlich ihrer Folgen auf dem Prüfstand, insbesondere welchen Nutzen und Schaden sie für die Bevölkerung haben würde. Dieses ungeschriebene Gesetz wurde nie abgeschafft, doch es gilt nicht mehr.
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Dr. Jochen Heistermann hat in theoretischer Informatik promoviert. Er war dann selbstständig und lebt nun als Privatier am Bodensee.

 

 

Rhein-Neckar – Das Silicon Valley Europas
„In der Region rund um Darmstadt, Kaiserslautern, Karlsruhe, Saarbrücken und Walldorf/Heidelberg arbeiten mehr als 100.000 Beschäftigte in über 11.000 Softwareuntenehmen. Das ist Europas Silicon Valley für Unternehmenssoftware.“
Jivka Ovtcharova, Professorin für Informationsmanagement am Karlsruher Institut für Tehnologie (KIT) in: Wir schützen uns oft zu Tode“ – der IT-Standort Deutschland ist festgefahren und nicht kreativ genug“,
DIE ZEIT vom 16.3.2017, Seite 68

 

Migranten landen aufgrund der Digitalisierung noch mehr in Hartz IV
Das Grundproblem ist, dass es immer weniger Jobs gibt, die nur geringe Qualifikationen verlangen. Der Arbeitsmarkt bietet zu wenig Platz für alle. Aus dem Landesz. für polit. Bildung Baden-Württemberg 2016 : Hartz IV trifft auch überdurchschnittlich häufig Menschen aus Migrantenfamilien. Diese beziehen doppelt so häufig Hartz IV wie Deutsche ohne Migrationshintergrund. Die Gründe sind vielfältig: Drei von vier arbeitslosen Migranten haben keine abgeschlossene Berufsausbildung. Abschlüsse, die im Ausland erworben wurden, werden in der Bundesrepublik oftmals nicht anerkannt, es fehlen die notwendigen Sprachkenntnisse, Migranten sind geringer qualifiziert, sie verfügen über eine schlechtere formale schulische und berufliche Bildung und sind doppelt so häufig als Arbeiter und Arbeiterinnen tätig wie diejenigen ohne Migrationshintergrund. Die Digitalisierung und voranschreitende Automatisierung werden dazu führen, dass die Hälfte aller Jobs in naher Zukunft wegfallen.
17.1.2016, Walter Risan, Presseclub

 

Wo bleibt die Verantwortlichkeit in der Digitalisierung?
Angesichts des Marketing-Geschicks des Islamischen Staats, der die Digitalisierung für seine Ziele einsetze: Anders als in er physischen Welt gebe es in der Online-Welt kaum Möglichkeiten, diese Kommunikation einzuschränken. „Wir können uns das nicht mehr als stumme Zeugen anschauen“, sagt Shields. Es sei Zeit, mit einer umfassenden Reaktion zu antworten. Gleichzeitig sei es aber wichtig, das Recht auf freie Meinungsäußerung in demokratischen Staaten zu schützen. … alles vom 17.1.2016 auf
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/netzkonferenz-dld/das-live-blog-von-der-dld-16-zu-digitalisierung-14017221.html

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