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15 Afrikaner aus Gambia und Nigeria bauen eine Trockenmauer in FR-Lehener Strasse mit Jochen Schmidt 1.12.2016

15 Afrikaner aus Gambia und Nigeria bauen eine Trockenmauer in FR-Lehener Strasse mit Jochen Schmidt 1.12.2016

 

Liberalismus: Wie mit Verschwörungstheorien umgehen?
Ein Streitgespräch über die Grenzen des Liberalismus
Die der FDP nahestehende Friedrich-Naumann-Stiftung distanziert sich von dem Autor Gunnar Kaiser, den sie zuvor als Moderator eingeladen hatte. Nun reden Kaiser und der Stiftungsvorsitzende Karl-Heinz Paqué über Verschwörungstheorien, die Pandemie und den Zustand der Demokratie.

NZZ: Sie sagen in dem Video «Die grosse Selbstzerstörung», das WEF habe eine «zentral geplante Kreislaufwirtschaft mit maximaler Kontrolle der Wirtschaft und der Menschen» im Sinn.
Kaiser: Das hat aber nichts mit einer Verschwörungstheorie zu tun – allein schon deshalb nicht, weil es keine Verschwörung darstellt. Verschwörungen sind heimliche Zusammenkünfte. Die Prognosen zum «Great Reset» sind frei zugänglich und werden seit Jahren offen kommuniziert.
Paqué: Aber es wird doch nicht auf zentral gelenkte Weise die Abschaffung der Demokratie zugunsten einer Meinungsdiktatur und jene der Marktwirtschaft zugunsten einer Planwirtschaft betrieben. Wollen Sie das ernsthaft behaupten? Herr Schwab und eine Reihe linker Intellektueller haben die Vision eines neuen Wegs skizziert – den ich wohlgemerkt ablehne. Mehr nicht.
Kaiser: Viele Stimmen vertreten derzeit die Auffassung, die Corona-Krise zeige, dass es eine neue Form der Weltwirtschaft brauche. Damit verbinden sich Pläne eines globalen Überwachungsnetzes. Den Volkswirtschaften wird eine «gerechtere, grünere Zukunft» im Zeitalter des «Post-Wachstums» versprochen. Die Rolle des Staates soll massiv ausgeweitet und dabei der Nationalstaat überwunden werden. Höhere Steuern sollen einem neuen globalen Gesellschaftsvertrag dienen mit mehr Gleichheit, mehr Inklusion, mehr Nachhaltigkeit. Wenn ich mir diese Elemente anschaue, frage ich mich, wie diese Vision ohne Planwirtschaft realisierbar sein soll. Klaus Schwab redet so, aber bei der EU-Kommissions-Präsidentin Ursula von der Leyen oder den öffentlichrechtlichen Kommentaren von Rainald Becker und Gert Scobel klingt es kaum anders.

Paqué: Nein, Sie behaupten, einen Weltmasterplan zur Beseitigung der Demokratie und der Marktwirtschaft aufgespürt zu haben. Einen solchen Plan gibt es nicht. Genau damit bewegen Sie sich weit jenseits der liberalen Demarkationslinie. Im Übrigen war und ist in Deutschland die freie und offene Diskussion über die Corona-Politik der Regierung nicht gefährdet. Wir führen sie doch seit Monaten.
Kaiser: Ob es einen solchen Plan gibt, können Sie so wenig sagen wie ich. Daher beschränke ich mich auf das, was ich in Büchern und Interviews erkennen kann. Wenn ich von «zentraler Planung» spreche, ist damit ganz simpel die vom WEF anvisierte globale Koordination der Weltwirtschaft gemeint.

NZZ: Die Grenzen des Liberalen äussern sich vielleicht nicht nur in den Themen, sondern auch in den Personen, mit denen man sich umgibt. Sie, Herr Kaiser, haben ein Interview geführt mit dem Chef der österreichischen Identitären, Martin Sellner, nahmen gemeinsam mit Ken Jebsen, den man zu Recht einen Verschwörungserzähler nennt, an einer Talkshow teil und redeten mit dem russischen Nachrichtenportal «Sputnik». Welche Grenzen im Umgang ziehen Sie?
Kaiser: Mit Neonazis würde ich mich nicht unterhalten. Viele Personen des öffentlichen Lebens vermeiden aber vorschnell Gespräche mit dem fadenscheinigen Argument, das jeweilige Gegenüber sei nicht diskussionsfähig. Die meisten Menschen wollen aber diskutieren, und wenn sie diskutieren, kann man ihnen widersprechen. So habe ich es mit Martin Sellner gehalten und seiner These vom «Grossen Austausch» energisch widersprochen. Kritischer Rationalismus funktioniert auf diese Weise.
Paqué: Sie laufen aber Gefahr, dem Rechtspopulismus eine legitimierende Begründung für Gewalt zu liefern.

NZZ: Obwohl Sie beide nun hier miteinander gesprochen und gestritten haben, bleibt eine gewisse wechselseitige Sprachlosigkeit zurück. Lässt sich diese überhaupt überwinden?
Paqué: Wieso Sprachlosigkeit? Für uns Liberale gibt es eine klare Grenze zwischen einer wissenschaftlich fundierten Kritik und Verschwörungstheorien. Wir gefährden unsere Freiheit, wenn wir diese Grenze verwischen. Erkenntnis entsteht nicht durch Raunen. Die Gefahren für die Freiheit, die es in vielen Ländern dieser Welt gibt – denken Sie nur an China und Russland –, sind real und gross. Aber sie haben nichts mit einer Weltverschwörung zu tun.
Kaiser: Ich nehme als Erkenntnis aus der Diskussion die Lehre mit, dass ich mich zuweilen unklar ausdrücke. Das akzeptiere ich. Mit Ihrem Wort, Herr Paqué, von den konvergierenden Interessenlagen fühle ich mein Anliegen korrekt wiedergegeben. Mein Vorwurf bleibt, dass man aus liberaler Warte die technokratischen Pläne des Weltwirtschaftsforums und anderer Akteure kritisieren muss, statt sie als blosse Buchphantasie abzutun. Da ist mir Ihr Liberalismus zu harmlos. Es gibt eine globale Gefahr für die Freiheit, auf die Liberale aufmerksam machen müssen.
… Alles vom 23.12.2020 von Alexander Kissler bitte lesen auf
https://www.nzz.ch/international/ein-streitgespraech-ueber-corona-und-die-grenzen-des-liberalismus-ld.1593530

Karl-Heinz Paqué, geboren 1956 in Saarbrücken, ist habilitierter Volkswirt und leitet seit 2018 die FDP-nahe «Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit».
Gunnar Kaiser, geboren 1976 in Köln, ist Schriftsteller (sein Roman «Unter der Haut» erschien 2019), Philosoph und Journalist. Er betreibt den philosophischen Youtube-Kanal KaiserTV.

 

 

Abrechnung mit dem Liberalismus – Zeitschriftenkritik: Cato
Der Medienwissenschaftler Norbert Bolz beschreibt in seinem Beitrag „Abschied von Gestern“ in der aktuellen Cato-Ausgabe (Nr. 3/Mai 2020) den „Abgrund des gefährlichsten Schwachsinns“, der sich seit der Corona-Pandemie aufgetan habe. So titelte die Zeit: „Der Mensch hat Pause – der Planet atmet auf“. Bolz nennt dies eine „infantile Unverschämtheit“. Zeit-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo erinnert ihn an Melvilles Kapitän Benito Cereno: „Die Barbaren haben sein Schiff in der Hand – und er kann nichts dagegen tun“. In der „grünen Ersatzreligion“ sieht er Euthanasiephantasien: „Schon lange waren ja die alten weißen Männer als Feinde der multikulturellen ‘No-Borders’-Zukunft markiert – heute werden sie von Corona dezimiert.“ Grünen-Chef Habeck attestiert er einen Weltrekord an Arroganz und Ignoranz, da dieser vor dem Ruin stehende Gastwirte auffordere, die Pleitezeit zu nutzen, um ökologisch korrekte Heizungen einzubauen, und um „seine Wirtschafts- und Finanzinkompetenz“ zu unterstreichen sich für Corona-Bonds stark mache. Doch werde sich die Welt, je länger die Krise dauert, „desto deutlicher als Chaos und Simulation präsentieren“.

Der Philosoph Ryszard Legutko, ehemaliger polnischer Bildungsminister und seit 2009 Mitglied des EU-Parlaments, rechnet mit dem Liberalismus ab, der uns eine Gesellschaft voller Tabus und Denkverbote beschert habe und in dessen Menschenbild die klassische Freiheit nicht mehr vorkomme. Es spiele keine Rolle mehr, ob wir es mit sozialdemokratischen, marktwirtschaftlichen oder anarcholibertären Richtungen des Liberalismus zu tun hätten. Dieser sehe sich selbst als effizientestes System für die Zuteilung von Freiheit. Jeder, der etwas anderes behaupte, werde als Faschist gebrandmarkt: „Von der gesetzmäßigen Bestrafung bis zur sozialen Ächtung und von der Erziehung bis zur Einschüchterung“ werde die Anpassung erzwungen und jene, die sich dem „neuen Geist der Offenheit“ verweigern, an den gesellschaftlichen Rand gedrängt. Die Frage, warum sich gegen das dichte Netz von Tabus und die ganze Verlogenheit kaum Widerstand rege, erklärt er mit der „Dominanz des Liberalismus“, der lehre, daß Freiheit in grenzenloser Selbstverwirklichung bestehe. So werde der Westen „von Menschen bevölkert, denen es immer schwerer falle, ein Leben jenseits von Markt, Medien und Massenmeinung zu führen“. Doch müsse man das ideologische Monopol des Liberalismus beenden, „damit die Erziehung künftiger Generationen wieder an starken Identitätskonzepten ausgerichtet werden kann“.
Die Romanistin Katrin Krips-Schmidt erhellt den Angriff des NGO-Netzwerks des Milliardärs George Soros auf den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Danach haben mindestens 22 der 100 Richter eine direkte Beziehung zum Soros-Netzwerk. Seine „Open Society Foundation“ sei „mächtiger als ein Land wie Frankreich“ (Philippe de Villiers), und Marine Le Pen fordert Konsequenzen: „Ein freier Staat muß nun gegen diese antidemokratischen Manipulationen vorgehen.“

29.5.2020, Werner Olles, in: JungeFreiheit, 23/20, Seite 14

Kontakt: Cato-Verlag, Fasanenstr. 4, 10623 Berlin. Das Einzelheft kostet 13,80 Euro, ein Jahresabo 72 Euro.
https://www.cato-magazin.de

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Westliche Liberalität überfordert Muslime
Das westliche Lebensmodell ist heute viel labiler als vor 20 oder 30 Jahren. Das Gendermainstreaming und andere ideologisch forcierten Vielfaltmodelle überfordern viele Menschen. Die heutige Liberalität unserer Gesellschaft erschwert den Muslimen, aber auch allen anderen religiös behafteten Menschen die aktive Integration. Die Neuankömmlinge sind quasi kulturell geschockt, wenn das Kind daheim erzählt, dass heute in der Schule gelernt wurde, wie man ein Kondom überzieht. Das versteht nicht einmal ein gläubiger Christ.
… Alles von Imad Karim vom 16.6.2017 bitte lesen auf
https://kurier.at/politik/deutsch-libanesischer-regisseur-imad-karim-wir-befinden-uns-mitten-in-der-islamischen-inquisitionszeit/270.091.734
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Imad Karim ist ein libanesisch-deutscher Regisseur, Drehbuchautor und Fernsehjournalist. Seine Filme wurden in den Fernsehanstalten ARD, ZDF, WDR, hr, BR, MDR, ORB, SR, SWR, NDR, 3Sat, Phoenix ausgestrahlt. Er gehörte verschiedenen Filmjurys an und ist selber Träger verschiedener Fernsehpreise. Seine Islamkritik brachte ihm viele Vorwürfe ein, so wird ihm immer wieder die Nähe zur AfD vorgeworfen, die er aber vehement abstreitet. Er selbst bezeichnet sich als Agnostiker.
Tenenbom: Allein unter Flüchtlingen
Der 60-jährige israelische Theatermacher und Autor Tuvia Tenenbom hat für sein neues Buch Politiker wie Volker Beck oder Gregor Gysi getroffen, Funktionäre wie Aiman Mayzek, den Vorsitzenden des Zentralrats der Muslime in Deutschland und den Pegida-Gründer Lutz Bachmann. ….
Zu den Flüchtlingen bekommt der Autor einfach Kontakt, weil er leidlich Arabisch kann. Vorsichtshalber verschweigt er seine jüdische Identität und gibt sich als Sohn eines Jordaniers und einer Deutschen aus. Der Theatertrick funktioniert: Die Flüchtlinge schleusen ihn nur zu gern als „entfernten Verwandten“ am Sicherheitspersonal vorbei. Sie zeigen ihm ihre Schlafstätten, ihre Küchen, ihre Toiletten….
Aber auf der Ebene der Mentalität trifft es den Punkt, wenn Tenenbom sich über einen Überschuss an Moral mokiert, über eine jeden Widerspruch erstickende Diskussionskultur. Seine Reportage ist da genau das richtige Gegengift: unerschrocken und offen, entspannt noch gegenüber demjenigen, der (radikal) anders denkt. …..
Alles vom 12.4.2017 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/literatur-und-vortraege/deutschland-fluechtlingsland–135634517.html

Tuvia Tenenbom: Allein unter Flüchtlingen
übersetzt von Michael Adrian und Bettina Engels
Suhrkamp 2017; 234 Seiten; 13,95 Euro

Deutschland und der Westen sollen sich nicht in Nahost einmischen
Tenenbom: Deutschland hat in Europa die meisten Flüchtlinge aufgenommen, aber wie man das getan hat, war richtig schlecht. Vieles hat man einfach nicht verstanden. Da wurde mancher mit dem Mörder oder Vergewaltiger seines Bruders oder seiner Schwester zusammengepfercht. Sunniten, Schiiten und Christen im selben Raum unterzubringen, ist im Grund kriminell. Ich habe kein Paradies erwartet, aber diese Lebensumstände sind nicht akzeptabel. Die Deutschen hätten nur so viele Flüchtlinge aufnehmen dürfen, wie sie auch hätten bewältigen können.
SPIEGEL ONLINE: Sehen Sie eine Lösung für das Problem?
Tenenbom: Die Lösung ist ganz einfach: Der Westen sollte sich nicht in Nahost einmischen.
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Alles vom 31.3.2017 bitte lesen auf
https://www.spiegel.de/kultur/literatur/tuvia-tenenbom-allein-unter-fluechtlingen-interview-zu-seinem-neuen-buch-a-1140837.html

 

 

 

Der Liberalismus trennt Moral (Ideologie) von Politik – anders als Multikulti
Die wesentlichen Pfeiler der pluralistischen multikulturalistischen Agenda sind Wertepluralismus und moralischer Relativismus. Folglich sind alle moralischen Überzeugungen, seien sie liberal oder autoritär, gleichermaßen legitim und alle moralischen Entscheidungen relativ oder subjektiv. Somit begeht man eine Art Greueltat gegen politische Ideologien, wenn man eine von ihnen, wie den Liberalismus (oder den liberalen Multikulturalismus), zu ernst nimmt.
Was den europäischen Liberalismus aber einzigartig macht und ihn von den voraufklärerischen Mitbewerbern unterscheidet, ist Adamson zufolge sein ausdrücklicher Versuch, Fragen der Moral aus dem politischen Bereich herauszunehmen. Er erkennt an, dass wir nicht dieselben Werte oder Vorstellungen vom richtigen Leben teilen. Anders ausgedrückt, bildet der Liberalismus explizit einen neutralen Rahmen für die gleichberechtigte Koexistenz vielfacher Ideologien. Der Liberalismus ist in der Lage, Fortschritt und Inklusion zu schützen und zu fördern und zwar genau deshalb, weil er einen Container für eine Vielzahl unterschiedlicher Ziele und Werte bietet. Er verlangt von Bürgern nur eines: dass ein jeder sich an die Regeln gegenseitiger Toleranz hält und die Freiheit anderer nicht beeinträchtigt. Das ist keine inhaltsschwere Ideologie, solange es sich um eine Reihe von Regeln handelt, die das Verhältnis verschiedener Ideologien innerhalb eines Staates regeln. Aus diesem Grund vermag der Liberalismus Vielfalt viel eher zu schützen als der pluralistische Multikulturalismus, der Adamsons Schweden und anderen europäischen Staaten von EU-Bürokraten untergeschoben wurde.
… Alles von Terri Murray vom 2.2.2017 bitte lesen auf
https://www.achgut.com/artikel/linke_argumente_gegen_multikulti

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