Identitätspolitik

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Winter an der Dreisam zwischen Freiburg und Schwarzwald: Eistrompeten bei -10 Grad

 

Identitätspolitik: Das Geschäftsmodell mit der Opfer-Wut
Beim Projekt der woken Wutkultur geht es nicht darum, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Sondern um die Lust an der inflationären Empörung. Wer sich gekränkt fühlt und es schafft, seiner individuellen Kränkung allgemeine Gültigkeit zu geben, darf seine Wut öffentlich ausleben. Und wird dafür sogar noch belohnt.
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Linke Identitätspolitik etabliert im Gegensatz zur rechten eine komplizierte Wutkultur.
… die „wokeness“ als wichtigster Lieferant immer neuer Kränkungen. Wer „woke“ ist, ist erwacht und findet mit geschärften Sinnen nun den kleinsten Anlass für Empörung. Der Woke erfüllt in der linken Wutkultur eine wichtige Funktion. Er liefert den notwendigen Nachschub an Aufregung, um die linke Wutspannung hochzuhalten. Die Erwachten fügen sich perfekt ins pietistische Weltbild und radikalisieren die Suche nach Empörungsgründen. Wenn alle weißen Menschen von Natur aus Rassisten sind, erhöht sich die Zahl der empörungsfähigen Ereignisse ins Unendliche. Was als Mikroaggression in US-amerikanischen Colleges schon vor Jahrzehnten für den permanenten Nachschub an Kränkungen sorgte, wird nun zur allgemein verfügbaren Erregung. Die einfache Frage „Woher kommst du?“ löst, wenn sie von einem weißen Menschen gestellt wird, Wut aus. Denn in den empörungsbereiten Ohren klingt diese Frage nach der Unterstellung, dass die nicht-weiße Person womöglich aus einem anderen Land kommen könnte.

Das Geschäftsmodell der Opfer-Wut ist so einfach wie erfolgreich. Müssen die Stimmen derer, die nicht als Opfer gelten, Argumente finden und größere Zusammenhänge erläutern, um ihrer Meinung eine Relevanz zu geben, kann die Opfer-Stimme allein auf sich selbst und die eigene Kränkung schauen. So entsteht die Textform des One-Trick-Pony: „Ich bin wütend“ wird zum Ausgangspunkt des immer gleichen Textes, der gegen eine vermeintliche Übermacht anbrüllt. ass die Behauptung, eine marginalisierte und darum übersehene Opferposition zu bekleiden, spätestens in dem Moment zur Lüge wird, wo sie regelmäßig in einem überregionalen Medium erscheint und vielfältigen Zuspruch erhält, wird ausgeblendet. Getreu der alten Lehre zum Machterhalt befolgen die Verwalter der Opfer-Wut den Ratschlag: Wenn du herrschen willst, musst du es im Gewand des Dieners tun.
So hat der öffentliche Wettbewerb zwischen rechter und links-woker Identitätspolitik einen klaren Sieger. Und damit findet die paradoxe Methode der linken Identitätspolitik ihre abschließende Formel. Solange sie es schafft, genügend Nachschub an Empörung zu generieren, und solange ihre Wut als legitimer Ausdruck der Unterdrückten erscheint, solange behält sie die Macht über die Regeln der öffentlichen Kommunikation.
Darum steht im Zentrum dieser Wutkultur der gut bewachte Bereich des Opferstatus. Dass die Opfer-Wut so viel erfolgreicher ist als die Täter-Wut der rechten Identitätspolitik, gibt hingegen Anlass, zum Abschluss noch einmal anders über die Wutkultur der Spätmoderne nachzudenken.
… Alles vom 19.8.2021 von Berd Stegemann bitte lesen auf
https://www.cicero.de/innenpolitik/linke-und-rechte-identitatspolitik-woke-wut-bernd-stegemann

Dieser Beitrag ist ein Auszug aus Bernd Stegemanns Buch „Wutkultur“ (Hardcover mit 104 Seiten, 12 Euro), das diesen Monat im Verlag „Theater der Zeit“ erscheint.

 

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Identitätspolitik: Uni links, Corona Islam
Die vier Leitlinien der links-grünen Identitätspolitik sind:
(1) Das Verhalten von people of colour (poc) ist nicht kritisierbar.
(2) Es zählt nicht, was richtig ist, sondern was Betroffene empfinden.
(3) Für die Lösung von Problemen, die Minderheiten haben, ist immer die
Mehrheitsgesellschaft verantwortlich.
(4) Andere Auffassungen sind a priori unzulässig oder rassistisch.

Tübingens OB Boris Palmer (Grüne), wendet sich entschieden gegen die identitätspolitische „Heiligsprechung“ von Migranten zu Lasten der Bevölkerung:
„Dieser Vierklang ist das Ende von Freiheit und Demokratie. Entscheidend ist nicht mehr, was stimmt, sondern wer es sagt. Die Gesellschaft zerfällt in fiktive Gruppenidentitäten, die sich auf einer Skala der Benachteiligung Rechte zuteilen. Die Meinungsfreiheit und das Deliberationsprinzip werden einer überpositiven Antidiskriminierungsmethode unterstellt.“
Zwei Beispiele:
a) Die linksintellektuellen Aufrufe zur Verteidigung der wissenschaftlichen Freiheit an Hochschulen durch Wolfgang Thierse (SPD), Sarah Wagenknecht (Linke) und auch Gesine Schwan („Identitätspolitik: Das ist wie die Pest“) sind gemäß (4) unzulässig, da an Hochschulen überhaupt keine Druck durch CancelCulture, Woke bzw. linke Gesinnungsdiktatur herrsche.
b) Meldungen, dass nachweislich die Mehrzahl der bundesdeutschen Intensiv-Krankenhausbetten derzeit mit Migranten belegt sind, werden gemäß (1) abgelehnt, da das Verhalten von Migranten aus islamischen Ländern in der Pandemie nicht kritisiert werden dürfen. Dazu Gesine Schwan (SPD): „Wenn Verfehlungen von Einwanderern und Neusiedlern nicht mehr angesprochen werden können – wie weit ist man dann noch von einer Diktatur entfernt?“.
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Identitätspolitik macht ihre eigenen Ziele unerreichbar, im Gegenteil, sie verstärkt die Diskriminierung innerhalb der Gesellschaft. Boris Palmer: „Die größte Ironie der Identitätspolitik ist allerdings, dass sie ihre eigenen Ziele unerreichbar macht. An deren logischem Ende steht nicht die Gesellschaft ohne Diskriminierung, in der ich leben will, sondern eine Gesellschaft in der neue Diskriminierungsformen die alten ersetzen, allerdings unter Ausschaltung der Diskursprinzipien, die sie abbauen könnten und deshalb strukturell schlimmer.“
17.4.2021

 

 

Wolfgang Thierse: Identität und Generationenkonflikt
Thierse hatte unter anderem festgehalten, dass gesellschaftlicher Zusammenhalt durch Betonung von Verbindendem gestärkt wird – und Identitätspolitik das Gegenteil bewirke. …
Der Begriff Identitätspolitik
Die Online-Enzyklopädie Wikipedia definiert: „Der Begriff Identitätspolitik ist eine Zuschreibung für politisches Handeln, bei dem Bedürfnisse einer spezifischen Gruppe von Menschen im Mittelpunkt stehen.“ Wolfgang Thierse hat legitimerweise darauf hingewiesen, dass es der Demokratie schadet, wenn immer neue Gruppen sich durch Forderungen von anderen absetzen, statt das Verbindende zu betonen. Es wäre auch nicht falsch zu fragen, ab wann identitätspolitische Bedürfnisse und das auf der Gleichheit aller Menschen vor dem Gesetz basierende Konzept der Demokratie zu Gegensätzen werden.

Viele identitätspolitische Aktivisten fordern awareness und Sensibilität für sich und für die von ihnen patronisierten Gruppen ein. Das ist berechtigt. Doch es gehört zum Anstand, dies auch für andere aufzubringen – sogar, wenn sie die eigene Meinung nicht teilen. Zudem gehört es zum demokratischen Prozess – und nichts anderes ist das Neuverhandeln von Macht- und Aufmerksamkeitspositionen – durch Austausch von Argumenten Situationen zu verändern. Dazu gehören aber die Fähigkeit zuzuhören, zu antizipieren und auch nachgeben zu können. Und das Zurückstellen von Individualbedürfnissen, wenn es um den Erhalt des Verbindenden geht.
… Alles vom 4.4.2021 bitte lesen auf
https://www.cicero.de/kultur/meghan-markle-wolfgang-thierse-identitaet-konflikt-generationen-demokratie
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Wolfgang Thierse – Eigentlich Vorzeigesozialdemokrat
Auch wenn er im Gespräch dieser Tage anderes behauptet: Man merkt Thierse an, dass ihn die persönlichen Angriffe, die auf seinen Essay folgten, verletzen. Jüngere Genossen fragten hämisch auf Twitter, ob man den Mann, der fast zwei Jahrzehnte im SPD-Vorstand war, überhaupt kennen müsse. Andere warfen ihm Empathielosigkeit vor.
Ihn brächten solche Vorwürfe in die unangenehme Lage, selbst daran erinnern zu müssen, dass er der erste Spitzenpolitiker war, der sich nach der Wende gegen Rechtsextremismus in Ostdeutschland engagierte. Als Nestbeschmutzer hätten CDU-Politiker den einstigen DDR-Bürgerrechtler damals beschimpft. Thierse ist bis heute Schirmherr der Amadeu-Antonio-Stiftung, die Rechtsextremismus und Rechtspopulismus bekämpft.
…. Alles vom 3.4.2021 bitte lesen auf
https://www.cicero.de/innenpolitik/wolfgang-thierse-portraet-spd-identitaetspolitik-shitstorm/plus#comments

 

 

Identitätspolitik ist ein ätzendes Gift. Es zersetzt die Gesellschaft
In der Moderne befreite sich das Individuum aus den Fesseln des Kollektivs. Inzwischen dreht sich wieder alles um Gender, Hautfarbe oder Abstammung. Das zersetzt die Gesellschaft und ist reaktionär.

Deshalb streitet auch die SPD mit wüsten persönlichen Attacken über einen Beitrag von Wolfgang Thierse zur Identitätspolitik. Er warnte davor, dass «die Debatten über Rassismus, Postkolonialismus und Gender heftiger und aggressiver» werden. Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken nahm den Text in der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» zum Anlass, sich – ohne ihn beim Namen zu nennen – von ihrem Parteifreund zu distanzieren und ihn für sein «rückwärtsgewandtes Bild» abzukanzeln. Thierse verteidigt die Werte der Moderne

Thierse stellt die Machtfrage, indem er auf zweierlei beharrt. Für ihn ist erstens der Zusammenhalt einer Nation wichtiger als die Befindlichkeit einzelner gesellschaftlicher Gruppen und Minoritäten. Zweitens sollen in einer Diskussion Qualität und Vernunft eines Arguments den Ausschlag geben, nicht Geschlecht, Hautfarbe oder Religion.
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Was für ein Akt der Emanzipation, als nicht mehr der «Stand» oder, wie es später hiess, die «Klasse» Menschen am Aufstieg hinderten! Die unsichtbare Schranke des Geschlechts blieb allerdings bestehen. Obwohl nicht perfekt, bedeutete das insgesamt doch die Befreiung des Individuums aus den Fesseln des Kollektivs. Wer Gruppenidentitäten förderte wie die Kirchen, bekämpfte die Entwicklung.
Lange war es unvorstellbar, dass eine Katholikin einen Protestanten heiratet. Verteidigt wird dann jemand, nicht weil er richtig gehandelt hat, sondern weil er einer «von uns» ist. Diesen Mechanismus kann man gut an der katholischen Kirche bei ihrem Umgang mit dem Vorwurf des sexuellen Missbrauchs beobachten. Gruppendenken stellt fast automatisch die Zugehörigkeit über die Vernunft.

Der traditionelle Linke Thierse verteidigt die Errungenschaften der Moderne, des Liberalismus und des Individualismus gegen eine Haltung, die sich für noch linker und progressiver hält. In Wirklichkeit aber ist sie antimodern und ziemlich reaktionär.
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Die Protagonisten der neuen Identitätspolitik schliessen an uralte Traditionen kollektiver Politik an. So musste die mit Preisen ausgezeichnete Schriftstellerin Marieke Lucas Rijneveld nach Protesten darauf verzichten, ein Gedicht der US-Poetin Amanda Gorman ins Niederländische zu übertragen. Ihr Vergehen nach Ansicht der Kritiker: Sie hat eine helle Hautfarbe und ist damit privilegiert. Gorman hat eine dunkle Hautfarbe. Sie ist folglich benachteiligt und damit das Opfer einer kulturellen Aneignung ähnlich dem Blackfacing, bei dem sich Weisse ihre Gesichter schwarz anmalen.
In diesem Schwarz-Weiss-Denken spielt es auch keine Rolle, dass die Niederländerin (29) und die Amerikanerin (22) fast gleichaltrig sind. Beide Frauen wären damit als Sprecherinnen der jungen Generation für eine Zusammenarbeit prädestiniert. Dagegen steht eine wieder sehr aktuelle ständische Logik: Katholiken heiraten keine Protestanten, Weisse übersetzen keine Werke von Schwarzen. Abkunft und Gene sind in dieser Vorstellungswelt unerbittliche Platzanweiser, die jedem seinen Ort zuteilen: lebenslang. Es tobt ein neuer Klassenkampf .
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Auch in Deutschland interessiert sich vermutlich die Mehrheit eher weniger dafür, ob Denkmalsockel gründlich von dubiosen Herrschern gesäubert sind oder ob statt des Gendersternchens ein Doppelpunkt das geschlechtliche Sein angemessener repräsentiere. Die akademischen Eliten sehen das anders, vor allem ihre jüngeren Vertreter, die durch besondere Rigorosität im Urteil auffallen. Der neue Klassenkampf ist eigentlich ein Kulturkampf und obendrein ein Generationenkonflikt.
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Für Deutschland hält die Identitätspolitik eine gefährliche Pointe bereit. Die hinter Mauern und Stacheldraht Eingesperrten verstanden sich als Deutsche, so etwas wie eine DDR-Identität gab es während der Existenz des Arbeiter- und Bauernstaates nicht. Das änderte sich mit der Wiedervereinigung. Das Bedürfnis nach Vergleich und Abgrenzung wuchs in beiden Landesteilen, die neckischen Vokabeln «Ossi» und «Wessi» legen ein harmloses Zeugnis von dieser Entwicklung ab. Heute zweifelt kaum noch jemand an der ostdeutschen Identität. Selbst junge Menschen ohne jede Erinnerung an die DDR berufen sich auf sie.
Würde man denselben Massstab der kulturellen Aneignung anlegen, der Marieke Lucas Rijneveld verbietet, ein Gedicht von Amanda Gorman zu übersetzen, könnten westdeutsche Journalisten nicht mehr über Ostdeutsche schreiben. Westliche Politiker dürften Ostdeutschen nur zuhören. Überhaupt wäre der Begriff «Deutsche» diskriminierend, weil Ostdeutsche darin nur «mitgemeint» sind.
Westdeutsche sind unzweifelhaft privilegiert. Sie mussten nicht ihre Existenz umkrempeln wie die Ostdeutschen – wenn diese überhaupt noch eine hatten und nicht gleich in den Vorruhestand, in Arbeitsbeschaffungsmassnahmen oder die Sozialhilfe geschickt wurden. Aber soll man daraus die Erbschuld westdeutscher Überlegenheit konstruieren? Oder gibt es eine «strukturelle» Unterlegenheit der Ostdeutschen, der das Individuum nicht entrinnen kann?
…. Alles vom 11.3.2021 von Eric Gujer bitte lesen auf https://www.nzz.ch/meinung/wolfgang-thierse-hat-recht-identitaetspolitik-ist-gift-ld.1606241
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Einige Kommentare:
Identitätspolitik ist ein Zeichen von gesellschaftlicher Dekadenz
Ehrlich gesagt habe ich mit allen Rassen und den meisten Gendergruppen gute Bekanntschaften ohne jemals darüber ein besonderes Bewusstsein gehabt zu haben. Aber mit dieser neuen Generation an Do‘s und Doesnt‘s wird es ja so richtig anstrengend.
Diese neue Kultur der betonten Identitätspolitik ist nicht ein Zeichen von Fortschritt oder höherem intellektuellem Bewusstsein, sondern ein Zeichen von gesellschaftlicher Dekadenz. Aus der Perspektive von Milliarden von Menschen, welche täglich um die mehr schlechte als rechte Befriedigung von Grundbedürfnissen wie Nahrung, Schutz und Gesundheit kämpfen, ist das vorallem einfach nur extrem peinlich.
Soll ein Planer eines Gebäudes sich nur noch um die richtige Menge an verschiedener, in sich geschlossener Toiletten kümmern?
11.3.2021, M.K.,NZZO
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„Sprechen und Denken sind eins.“
Wer also die Sprache versaut, der versaut auch das Denken.
12.3.2021, R.H.
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Sprache ist ein Herrschaftsinstrument?
Dies gilt eigentlich nur in einer totalitären Gesellschaft. In einer freien Gesellschaft dient die Sprache nicht dazu über andere zu herrschen, sondern einen herrschaftsfreien Diskurs im Sinne der Vernunft zu ermöglichen. Fragt man nach dem Wesen des Menschen, dann sucht man in der Antwort nach dem Gemeinsamen was uns alle verbindet und uns von Tieren unterscheidet. Wir reden daher richtigerweise von Menschenrechten und nicht von Frauen-, Männer-, Weissen- oder Schwarzenrechten. Denn das was uns alle verbindet ist für die Definition der Menschenrechte entscheidend, nicht das Trennende. Wer das Trennende betont will uns in Bewusstseinsprovinzen verbannen, die wie einst der Ständestaat Menschen teilt und nicht vereint. Hier liegt das Elend der Identitätspolitik. Das gilt für die Spinner am linken, wie am rechten Ufer gleichermaßen, auch wenn das von manchen Lesern hier vehement bestritten wird. Die Identitäre Bewegung ist eine rechtsextreme Bewegung, die eben nichts mehr von einem Universalismus der Menschenrechte wissen will, sondern einem Ethnopluralismus, der nach einer homogenen Volks- und Abstammungsgemeinschaft verlangt, die vor anderen Kulturen geschützt werden müsste. Hier wird das Eigene gegen das Andere in Stellung gebracht. Genau dies ist dem aufgeklärten Staat jedoch fremd. Für ihn sind alle Menschen einfach Menschen, und als solche nicht besser oder schlechter, weil neu zugewandert oder seit Generationen hier zuhause sind.
12.3.2021, B.K.
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Die Welt in der ich aufgewachsen bin, in der man sich noch dem grossen Ganzen zugehörig fühlen konnte, ja als ein Kind dass der Zufall eben an einem Ort das Licht der Welt erblicken liess- es hätte auch ein anderer sein können- ist untergegangen. An ihre Stelle tritt jetzt ein krankhaftes Suchen nach Wurzeln, Genmaterial, Volks-Rassen und Nationalitätsbewusstsein. So muss es wohl am Ende des 1sten Weltkrieges gewesen sein, mit dem Resultat dass wir kennen. Jeder gegen jeden, fadenscheiniges Clusterdenken, Ausgrenzung- wer hätte das für möglich gehalten. Danke jedenfalls für diesen Kommentar- eine kleine Insel der Hoffnung in einem Meer von Bosheit, Hass und Einbildung(en).
12.3.2021, D.G.
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Ich sage nur eins: Menschen mit Verstand gendern nicht,
Arbeiter haben gar keine Zeit und Lust für linke Kulturkämpfe, das überlassen sie wohlstandsverwahrlosten FFF-Hüpfern, Aktivisten, Pseudointellektuellen, linken Ideologen und Kulturmarxisten.
Politiker bestimmter Parteien sind Lichtjahre von den Problemen der einfachen Menschen entfernt.
12.3.2021, H.G.
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Aufklärung als unser gemeinsames europäisches Erbe
Mich begeistert, dass Eric Gujer endlich die Aufklärung als unser gemeinsames europäisches Erbe anspricht, das die Leistung des Individuums vor die Privilegierung durch Stand, Vermögen oder Religion stellt. Das geistige Erbe der Aufklärung zu verteidigen müsste eigentlich ein Herzensanliegen aller Demokraten sein, ein Blick in die zahlreichen Talkshows zeigt aber, dass der Begriff „Aufklärung“ so gut wie garnicht vorkommt.
Gujer bringt es auf den Punkt: Quoten nach Rasse, die es angeblich gar nicht gibt, (Beisüiel: im öffentlichen Dienst nach Herkunft wie in Berlin diskutiert!) ist ein übler Rückfall in mittelalterliche ständische Denkmuster. Sollte sich diese Denke mangels Widerstand der Demokraten durchsetzen, dann ist das tatsächlich das Ende Europas als dem – bislang – Hort eines historisch und weltweit einzigartigen freiheitlichen Gesellschaftsmodell
12.3.2021, A.P.
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„kulturellen Aneignung“
Ich empfinde vor allem diese Idee der „kulturellen Aneignung“ und die Diskussionskultur bei vermeintlichen Verstössen gegen die neue „political correctness“ Massstäbe als sehr kontraproduktiv. Aus meiner Sicht sollte Kultur ein Allgemeingut sein und sich die Urheberrechte auf die tatsächlichen individuellen Urheber und deren rechtlichen Erben beschränken. Wenn kulturelle Leistungen von anderen (wie auch immer definierten) Volksgruppen übernommen werden, kann das doch als Auszeichnung dieser Leistung betrachtet werden und fördert die Integration. Man stelle sich vor in der Schweiz würden allen Mitbürgern ohne italienische Abstammung die italienische Küche verboten. Das Zusammenleben der „anderen Schweizer“ mit dieser vollständig integrierten und geschätzten „Volksgruppe“ würde sich dadurch doch eher verschlechtern als verbessern. Identitätspolitik spaltet die Gesellschaft indem sie Gruppen definiert und gegenüber anderen Gruppen abgrenzt. Somit schafft sie die Grundlage für gegenseitige Ressentiments. Etwas was viele Protagonisten eigentlich meistens „der anderen Seite“ vorwerfen.
12.3.2021, K.B.
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Es gibt keine korrekte Gendersprache.
Unglaublich, wie ein paar wenige Möchtegern-Intellektuelle versuchen, der Mehrheit ihren selbst erfundenen (belehrenden) Unfug aufzuzwingen, nur um sich selbst zu profilieren. Es wird einfach verkannt, dass Sprache sich aus der Gesellschaft heraus entwickelt und nicht von „oben“ verordnet werden kann. Dabei darf jeder so reden wie er will, aber auf Basis der eigenen Entscheidung und nicht weil er dazu gezwungen wird. Es gibt doch wahrlich genug andere Probleme auf dieser Welt, die zu lösen wären!
12.3.2021, W.R.

68er – RAF – Marsch durch die Institutionen – Gender
Der Totalitarismus dieser Weltverbesserer in Haltung, Sprache und Taten erinnert mich an die alten 68er. Aus diesen hervorgegangen ist der mörderische Terrorismus der RAF. Die 68iger haben den Marsch durch die Institutionen begonnen, als sie feststellen mussten, dass ihre geplante Revolution bei der Arbeiterschaft keinen Widerhall fand. Die Folgen dieses Marsches wirken bis heute nach, ihre Erben finden sich sowohl bei der SPD wie bei den Grünen. Die heutigen Sprachradikalen sind schon einen Schritt weiter: Vorstellungen von einer gendergerechten Sprache sind nicht nur im altehrwürdigen Duden angekommen, sondern auch in der Verwaltung, die ihren Mitarbeitern vorschreibt, wie sie zu formulieren haben, sowie – nicht weiter verwunderlich- in den öffentlich-rechtlichen Medien. Auch in vielen Schulen wird auf „korrekte“ Sprache und nicht diskriminierendes Denken geachtet. Wir werden diese Pest nicht so schnell wieder los, wenn bereits Kinder in diesem Sinne erzogen werden, und die nächste Generation das Denken und Sprechen in identitären Schubladen für normal hält.
12.3.2021, U.V.K.
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Mein persönliches Mittel gegen Identitätspolitik heißt passiver Widerstand,
ziviler Ungehrosam und gelegentlich auch gewaltfreie Aktionen. Absolut nicht neu, ich weiß – Gandhi, Mandela und andere nutzten dieses Arsenal ebenfalls schon längst vorher.
12.3.2021, E.G.
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Das Mehrheitsprinzip der Demokratie wurde auf den Kopf gestellt.
Laut krakeelende Kleingruppen, Kinder oder Erwachsene mit kindischen Ansichten haben die Meinungshoheit übernommen. Die Politik lobt die Kinder ausdrücklich für das Schulschwänzen, NGOs treiben die Politik vor sich her – noch mehr Klimaschutz (was ist das eigentlich?), noch mehr Invasion in die Sozialsysteme. Wer den Frauen wirklich helfen wollte, der müsste nicht mehr Gendersternchen erfinden, sondern endlich dafür sorgen, dass Deutschland nicht immer noch mehr Vergewaltiger importiert (6.000 Sexualverbrechen durch Zuwanderer PRO JAHR). Aber da regen sich seltsamerweise noch nicht einmal die Feministinnen auf.
Wir wundern uns, dass in Ägypten an historischen Stätten Namen von später in Ungnade gefallenen Persönlichkeiten weggeschlagen wurden. Wir machen es inzwischen genauso. Straßennamen werden umbenannt, Werke der Weltliteratur werden auf den Index gesetzt, große musikalische Werke werden folgen. Weiße dürfen nicht mehr die Werke von Schwarzen übersetzen.
Der Bundestag löscht den Begriff der ‟Rasse“ aus dem Grundgesetz, Gesetzbücher werden ‟gegendert“. Das ist der neue Rassismus; er ist schlimmer als der alte, er ist verlogen, scheinheilig und dumm. Inzwischen geben die Irren den Ton an. Sie sind die wahren Rassisten. Und die großen deutschen Medien? Von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen, goutieren sie diese katastrophale Fehlentwicklung der Gesellschaft, ja, sie befeuern sie sogar noch.
Wo soll das enden?
12.3.2021, G.R.
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Die Gender- und Identitätsideologie steckt voller logischer Widersprüche
Es gibt keinen Unterschied zwischen Männern und Frauen, aber wir brauchen eine Frauenquote. Wir lehnen Rassismus ab, aber hassen den alten weißen Mann. usw.. Daher lehnt man am besten die Logik und Aufklärung selbst als „patriarchalisch“ ab.
Es gibt unangenehme Parallelen in der Geschichte (Political Correctness hieß früher Gleichschaltung). Dennoch wird dieses System von kurzer Dauer sein: Sprechakte erschaffen keinen Wohlstand. Die +++ von Standard & Poor’s sind deutlich mächtiger als die *** der Ideologen. Das hat Horkheimer damals bereits bemerkt und Adorno zurückgepfiffen. Als die Frankfurter Schule ausgerechnet in die ach so kapitalistischen USA floh, wurde die Kritische Theorie kleinlaut entsorgt.
12.3.2021, S.S.
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Die Political Correctness frisst ihre Kinder.
Das hier angesprochene Identitäts-Problem ist inzwischen schon so weit fortgeschritten, dass jegliche Form des Querdenkens im besten Sinne, des Widerspruchs gegen den grün-linken medialen und politischen Mainstream als Nazi inhaltlich abgetan und auch physisch attackiert wird. Antifa, jeder AFD Wahlstand wird systematisch angegriffen und verwüstet, Wahlplakate zerrissen, Politiker attackiert. Meldungen dazu gelangen gar nicht mehr in die Medien, Talkshows. Kein nicht lebensmüder Politiker spricht sich gegen Merkel oder für die AFD aus, schliesslich will er keine eingeschlagenen Fensterscheiben zu Hause haben. Die Political Correctness frisst ihre Kinder.
12.3.2021, B.F.
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„intellektuelle Elite“ – eher die MINT-ler
Warum werden Esken, Studienabbrecherin und ehemalige Paketzustellerin, und Kühnert, Studienabbrecher und Ex-Callcenter-Mitarbeiter, sowie zahlreiche weitere linke Transfer- bzw. Sozialhilfeempfänger (die breite linke Masse meinend, die die Zeit hat, sich tagein tagaus via Twitter etc. zu empören) immerzu im- oder gar explizit als „akademische“ respektive „intellektuelle Elite“ bezeichnet? Mich persönlich irritiert das zutiefst.
Zumal nach meinem Empfinden nicht Geisteswissenschaftler die akademische Elite stellen (sollten), sondern MINTler und Wirtschaftswissenschaftler, und die sind doch zu weiten Teilen noch immer im politisch rechten Spektrum zu verorten.
12.3.2021, B.Ö.
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Für mich stellt sich zunehmend die Frage, wer uns eigentlich regiert
Wer regiert uns, wenn in den Öffentlich-Rechtlichen irgendein Gremium, vermutlich bestehend aus ein paar wenigen jungen links oder grün tendierenden Germanisten oder Journalisten , den Radaktionsteams die Gendersprache verordnet, gegen den Willen der Bevölkerung und gegen den Sprachgebrauch?
Wer regiert uns, wenn nach Fukushima die Mehrzahl der Medien gegen die Atomkraft lospoltert und eine Kanzlerin sich diesem medialen Druck beugt?
Wer regiert uns, wenn die Kanzlerin 2015 die Grenzen weit öffnet und geöffnet lässt, weil sie Angst davor hat, unschöne Bilder bei einer Grenzschließung könnten tagelang über die Bildschirme wandern?
Wer regiert uns, wenn einige Medien genau eine Woche vor zwei Landtagswahlen die sicher schon länger bekannte Bestechlichkeit zweier CDU/CSU Abgeordneter lancieren?
Ja Her Gujer, Sie haben recht, aus den Redaktionsstuben zahlreicher Medien, bekanntermaßen besetzt von linksgrün eingestellten Journalisten, wird ein Kulturkampf geführt, wird die Oberhoheit über Sprachgebrauch und dominante Themen mit Zähnen und Klauen verteidigt. Es reicht, sich in der ARD die Mediathek anzusehen, dann weiß man, welche Leute dort in den Redaktionen sitzen und dort die glotzende Mehrheit einer Gehirnwäsche unterziehen, ohne dass sie`s merkt. Das einfache, dumme Volk muss doch ordentlich erzogen werden
12.3.2021, F.G.
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Sprache ist ein subtiles Mittel der Macht
Und bei all diesem Gendersprech, Sprachverboten und Sprachgeboten handelt es sich um nichts anderes als Orwellschen „Neusprech“. An der Aufregung über den Text von Thierse, der sich zu diesem Thema und auch zu der Frage der Identitätspoltitik äußert, zeigt sich erneut, dass die Gefahr für ein Abgleiten in totalitäre Verhältnisse in Wirklichkeit eher von links kommt. Die linken Jakobiner diskutieren nicht, sondern sie bekämpfen in einem intoleranten Eifer alles, was nicht in ihr Weltbild passt. Das wird gerne auch als „Kampf gegen Rechts“ verkauft. Und sie haben dabei durch ihre Übermacht in den Medien und in der Politik aktuell die Deutungshoheit. Die Diskursverweigerung kommt überwiegend von links. Dabei ist ihr Weltbild von Wirrungen und Widersprüchlichkeiten durchsetzt: Sie verachten Nationen und die damit verbundene Identität, brauchen aber -wie jeder Mensch- auch eine Identität und praktizieren dies auf anderen Gebieten viel radikaler und intoleranter als es ein „normaler Patriot“ je könnte. Sie verachten Grenzen, wollen aber ein funktionierendes und üppiges Sozialsystem. Sie verachten Menschen, die etwas erwirtschaften, wollen aber Unmengen an Gütern in der Welt verteilen. Vielleicht ahnen sie, dass ihr Weltbild einer offenen Diskussion nicht standhalten würde. Für Thierse muss dies nach den Erlebnissen in der DDR ein Déjà-vu sein und die SPD kann man wohl als demokratische Partei der linken Mitte endgültig abschreiben!
12.3.2021, J.E.
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Wirkliche Diskriminierung
muss in einer sich zu humanistischen Werten bekennenden Gesellschaft benannt und abgestellt werden. Außerderm ist die Teilhabe möglichst aller Gruppen unabhängig von Herkunft, Geschlecht oder anderer Merkmale in einer alternden Gesellschaft geboten. Identitätspolitik ist für mich in seinen realen Ausprägungen Tribalismus im negativen Sinn und dient auch nicht wirklich der Förderung der Schwächeren. Ziel ist wohl eher die Generierung leistungsloser Einkommen für ihre Protagonisten aus dem akademischen Proletariat.
Da Identitätspolitik gesellschaftszersetzend wirkt, falsche Politikfelder in den Vordergrund rückt und dem Prekariat nicht hilft, muss dringend dieser falschen Ideologie Einhalt geboten werden. Wenn die Kühnerts, Eskens und Kippings das anders sehen, ist das legitim, die Wähler werden darüber ja urteilen. Für die Benachteiligten wäre der Fokus auf intensive Bildungsanstrengungen und berufliche Qualifizierung, bessere gesellschaftliche Integration oder bezahlbare Energie, Mobilität und Wohnungen wirkungsmächtigere Politikansätze.
12.3.2021, H.E.A.
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Identitätspolitik ist nicht das wichtigste Thema im Land
„Der Zusammenhalt einer Nation ist wichtiger als die Befindlichkeit einzelner gesellschaftlicher Gruppen und Minoritäten. In einer Diskussion sollen Qualität und Vernunft eines Arguments den Ausschlag geben, nicht Geschlecht, Hautfarbe oder Religion.“
Identitätspolitik soll durchaus auch einen Platz in der Politik erhalten. Momentan scheint sie aber das WICHTIGSTE Thema im Lande zu sein, zumindest wenn man den meisten Politikern und Medien glauben würde. Die breite Masse der Bürger sieht das natürlich komplett anders. Da sind Niedrigrenten, Wohnungsmangel, prekäre Beschäftigung, mangelnde Digitalisierung oder ein sich ausweitender Niedriglohnsektor die bestimmenden Themen.
Erstaunlicherweise werden diese die GESAMTE Gesellschaft betreffenden Probleme von der Politik und den Medien nur am Rande beachtet und bearbeitet, wenn überhaupt. Das Resultat ist, dass laut Umfragen circa 55% der Menschen in Deutschland den Medien verständlicherweise nicht mehr trauen, und circa 60% der Menschen sagen, dass man seine Meinung nicht mehr frei äussern dürfe.
Die Politik und die Medien kümmern sich währenddessen fleissig um „Rassismus“, „Islamophobie“, „Queer“ usw.usf. und entfernen sich so immer weiter von der Realität und vom Bürger.
Aber wen oder was soll der Bürger bei den Wahlen wählen, um seinem Befinden Ausdruck zu geben ? Denn bis auf die AfD und vielleicht die FDP sind in Deutschland praktisch alle Parteien auf den Zug Richtung spaltende und zersetzendePolitik aufgesprungen.
12.3.2021, D.W.

„Identitätspolitik ist ein ätzendes Gift.
Sie zersetzt die Gesellschaft und ist reaktionär.“
Ja, genau so ist es. Dass nun ausgerechnet SPDler und Linke [wie auch Liberale und Konservative] das nicht begreifen, liegt an derem intellektuellen Verfall, der mit dem Aufstieg und der ‚kulturellen‘ Vorherrschaft der spiessbügerlich-jakobinisch-maoistischen Grünen über sie vor gut 40 Jahren begann. Vor Wolfgang Thierse haben das auch schon andere erkannt und die Partei verlassen, oder sie wurden aus der Partei rausgeschmissen wie Thilo Sarrazin.
12.3.2021, E.H.
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Wir (im Westen) vergessen unsere Wurzeln
Die Aussage „Auch in Deutschland interessiert sich vermutlich die Mehrheit eher weniger dafür, ob Denkmalsockel gründlich von dubiosen Herrschern gesäubert sind…“ zeigt genau, wo das Problem liegt: Wir (im Westen) vergessen unsere Wurzeln, wir sorgen mit unserer Gleichgültigkeit dafür, dass ein Churchill einem Idi Amin gleichgestellt wird.
Was wir brauchen sind Organisationen und Strukturen, die gegen diese Bösartigkeiten vorgehen und Schutz bieten, wahrscheinlich reicht es fürs Erste, die Dinge klar zu benennen.
12.3.2021, T.B.
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