Gesinnungsethik

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Flüchtlingswohnheim FR-Littenweiler Höllentalstrasse am 3.11.2015 - Wand am Kranhaken

Flüchtlingswohnheim FR-Littenweiler Höllentalstrasse am 3.11.2015 – Wand am Kranhaken

 

Gesinnungsethik als Gegenstück zur Verantwortungsethik
Gesinnungsethik ist eine primär an der eigenen Gesinnung orientierten Ethik – eine „Kostet es was es wolle“-Ethik. Gegenstück ist die an den Folgen der eigenen Handlung orientierte Verantwortungsethik.
Zwei Beispiele:
Ein Zeuge Jehova lehnt die Bluttransfusionen seines Sohnes ab, auch wenn dieser deshalb sterben wird. Die eigene religiöse Überzeugung überwiegt die Verantwortung für sein Kind.
Angela Merkel holt aus christlicher Nächstenliebe tagtäglich (Stand 10.1.2016) weitere 4000 Flüchtlinge ins Land (ergibt 1,46 Mio in 2016), wohl wissend, dass dies nur über Integration und EU-Quote zu verkraften ist. Aber:
– 75% (also 3/4) der Deutschen sind der Meinung, dass eine Integration von 1,2 Mio binnen vier Monaten ins Land gekommener Flüchtlinge nicht zu leisten ist.
– Alle anderen 27 EU-Staaten lehnen die Aufnahme von Flüchtlingen aus Deutschland gemäß einer wie auch immer definierten EU-Quote ab.

Seit dem 5.9.2015 beherrschen ein übersteigerter, geradezu infantilen Moralismus sowie eine rigorose Gesinnungsethik den öffentlichen Diskurs und die Politik.
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Der häßliche Deutsche
Der häßliche Deutsche trägt nicht mehr Stahlhelm und Wehrmachtsuniform.
Er hält stattdessen in allen Lebenslagen eine gesinnungsethische Lektion bereit. “
Eric Gujer, Chefredakteur der „Neuen Zürcher Zeitung“, in seinem Newsletter „Der andere Blick“ am 5. Juli 2019

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Merkel und Grüne: … denn sie berechnen nicht, was sie tun«
Das praktische Problem der gesellschaftlichen Infantilisierung, also des real existierenden Kinder-an-die-Macht, ist bereits im Grönemeyer-Lied selbst enthalten: »… denn sie berechnen nicht, was sie tun«. Politik, die das, was sie tut, nicht berechnet, führt zu buchstäblich unberechenbaren Folgen.
Merkel ist der Prototyp des kindlich stammelnden Politikers, der nicht berechnet, was er tut; ob Energiewendewende, Nichtschließen der Grenze oder Migrationpakt: es ist nicht nur nicht-berechnet (zumindest nicht zum Wohl des Volkes) – es ignoriert und verteufelt auch noch aktiv jene, die es gern berechnet sehen möchten.
Kinder glauben an den Weihnachtsmann und an die Zahnfee, Linksgrüne glauben, dass für Solarenergie die Sonne auch nachts scheint, dass Elektroautos die Umwelt nicht belasten, dass der Migrationspakt unverbindlich ist und dass man ganz Afrika nach Deutschland aufnehmen kann, wenn wir nur genug »positive Energie« aufbringen.
Durch ihre absolute Debatten-Dominanz öffnen Linksgrüne eine große Lücke im Diskursmarkt: Nicht alle Bürger sind bereit, auf dem Niveau von Kindern zu argumentieren; nicht alle Erwachsenen sind bereit, sich politisch auf von ihren Launen und Gefühlen getriebene Kinder zu reduzieren; nicht alle Wähler sind bereit, ihr Hirn am Eingang zum Wahllokal abzugeben.
In einer Welt, in der kindliche Denke die Politik bestimmt (»sie berechnen nicht was sie tuuuun«), wird der Appell ans Erwachsene immer einen Markt finden – wenn auch nicht immer die Mehrheit.
… Alle vom 12.11.2018 von , Dushan Wegner bitte lesen auf
https://dushanwegner.com/sie-berechnen-nicht-was-sie-tun/

 

Universalisierung der Moral – Nächstenliebe individuell
In der Tat musste man sich fragen, ob das christliche Gebot der Barmherzigkeit nicht dazu verpflichte, den Entrechteten und Entwurzelten Aufnahme zu gewähren. Die Vertreter der Kirchen jedenfalls haben mehrheitlich dazu aufgerufen. Doch muss ich als Konservativer auf die notwendige Unterscheidung zwischen Politik und Moral aufmerksam machen. Sich moralisch zu verhalten, ist zuallererst Sache des verantwortlichen Subjekts. Die Bedingungen dafür herzustellen, ist Sache der Regierung, die selber, da sie bloß ein befristet zuständiges Kollektiv ist, kein moralisch handelndes Subjekt sein kann, sondern bestenfalls diejenige Politik zu machen imstande ist, die moralisches Handeln ermöglicht. In der Hauptsache jedoch ist eine demokratisch gewählte Regierung dazu da, das Allgemeinwohl so weit wie möglich zu fördern sowie ihr Staatsvolk vor Unzuträglichkeiten und Gefahren zu schützen. Sie ist nicht dazu da, alles Elend dieser Welt auf Kosten des Souveräns, dem sie Rechenschaft schuldet, zu lindern. Zwar kann das eine Ziel – das innere Wohl – zuweilen nur erreicht werden, wenn man das andere Ziel – das globale Wohl – nicht aus dem Auge verliert, aber die Priorität des Regierungshandelns hat unzweifelhaft beim inneren Wohl zu liegen.

Für das individuelle Verhalten gelten andere Maßstäbe. Als Christ bin ich zur Barmherzigkeit gegen andere verpflichtet, jedoch nur so weit, als ich sie, ohne mir selbst und den mir Anvertrauten zu schaden, ausüben kann. Meine Reichweite, gleichgütig, wie tatkräftig und vermögend ich bin, ist naturgemäß begrenzt. Und was das gigantische Gebot der Nächstenliebe betrifft, so muss ich mich fragen, wer denn, da ich ja nicht schlechthin alle lieben kann, jeweils der Nächste ist. Was das im Einzelfall bedeutet, ist wahrlich schwer zu entscheiden. Entscheiden kann es nur ich, nicht der Staat.
Das Problem verschärft sich durch die Universalisierung der Moral. Die „Entgrenzung“, von der Kielmansegg spricht, betrifft ja nicht allein solche Dinge wie Freihandel oder Immigration, sondern vor allem auch meine moralische Zuständigkeit. Jede Plastiktüte, in die ich am Gemüsestand unbedacht meine Champignons einfülle, ist eine Gefahr für die Weltmeere; jedem Becher Milch, den ich sorglos trinke, sind die umweltschädlichen Verdauungsgase einer Kuh vorausgegangen; jeder Atemzug, den ich unbewusst tue, verschlechtert die Klimabilanz. An die Stelle des christlichen Gewissens, wo ich allein meinem Gott Rechenschaft schuldig wäre, ist das Weltgewissen getreten, dessen Kommissare niemanden davonkommen lassen.
Vor allem aber sind die Bewohner der westlichen Zivilisation unweigerlich an nahezu allem schuldig: an Hunger und Elend, an der Klimakatastrophe, an den Bürgerkriegen der Dritten Welt, und die Stichworte dazu lauten Kolonialismus, Imperialismus, Kapitalismus. Diese Anschauung führt am Ende zu einer Überdehnung der Moral und schließlich zu einer Moralisierung der Politik. Sie hat kaum mehr etwas mit dem zu tun, was einst Realpolitik hieß und der Verfolgung eigener Interessen diente, sondern sie scheint einer Art Weltgewissen verpflichtet, das es aber leider de facto nicht gibt. Dieses Missverständnis von Politik führt dann beispielsweise zu dem merkwürdigen Ergebnis, dass junge deutsche Männer unter hohem Risiko an der Front in Afghanistan stehen, während junge afghanische Männer hierzulande in der Behörde stehen und auf die Bearbeitung ihres Asylersuchens warten.

… Alles vom 15.5.2018 von Ulrich Greiner bitte lesen auf
https://www.achgut.com/artikel/ich_bin_ja_nicht_orsaetlich_konservativ_geworden_2

 

 

 

Parabel: Supermarkt und moralisierende Politik
Mit diesem einfachen Trick kann ich die politische Debatte reparieren!
Also, hier ist mein verrückt-einfacher Trick: Ich bringe alle Leute dazu, in der politischen Debatte dieselbe Logik und Umgangsformen anzuwenden, wie sie es im Supermarkt tun.
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Kaufen, was man bezahlen kann
Nehmen wir an, Sie haben fünf Euro in der Tasche und möchten Schokolade kaufen. Eine Tafel Schokolade kostet einen Euro. Wie viele Tafeln können Sie kaufen? Richtig: Fünf Tafeln!

Wenn es aber nicht um Schokolade im Supermarkt geht, sondern um Politik, dann würde die Logik ungefähr so verlaufen:
1. Ich habe fünf Euro.
2. Eine Tafel Schokolade kostet einen Euro.
3. Es ist moralisch geboten, dass jeder, der jetzt in der Nähe des Supermarkts ist, eine Tafel Schokolade bekommt! Also nehme ich hundert Tafeln Schokolade mit.
4. Und wer bezahlt die Tafeln?
5. Wir verteilen die Schokolade jetzt sofort an jeden im Umkreis des Supermarkts. Ab morgen aber gehen wir selbst nicht mehr in den Supermarkt, verpflichten aber alle anderen, die in den Supermarkt gehen, die Schulden abzubezahlen, die heute durchs Verteilen der hundert Tafeln Schokolade aufgelaufen sind.

Verlangt von den Leuten so viel Verstand und Umgangsformen in der Politik, wie sie im Supermarkt an den Tag legen! Kaufe nur, was du bezahlen kannst – und niemand ist böse, nur weil er etwas anderes kauft als du. Es wäre schön, wenn die Politik mehr vom Supermarkt lernen würde als nur immer wieder Preissteigerungen. …
Alles von Dushan Wegner vom 10.3.2018 bitte lesen auf
https://dushanwegner.com/supermarkt-und-politik/
Politiker im Supermarkt – originell
Ihr Vergleich ist originell und Ihr Anliegen erstrebenswert, aber es hakt an einer kleinen Stelle. Wenn ich zu Aldi gehe, möchte ich bei Aldi einkaufen (mit meinem eigenen Geld) und akzeptiere deshalb die geschriebenen und ungeschriebenen Gepflogenheiten des Hauses.
Im politischen Bereich wähle ich die von mir favorisierte Partei, bekomme aber vielleicht eine Regierung, bei der ich nur wenig oder gar nicht einkaufen möchte! Dennoch verfährt diese Regierung mit unser aller Gelder wie sie will und sicherlich auch für einige Wähler ‘sinnvoll’. Über den Sinn der Geldausgabe bestimmt nicht ein betriebswirtschaftlich geschulter Manager von Aldi, sondern eine politische Ideologie in Form von Abgeordneten verschiedener Parteien. Da kommt Stimmung auf, ähnlich wie in der Grabeskirche zu Jerusalem, wo selbst die heiligen Männer die Contenance verlieren, wenn es um die Glaubenshoheit geht. Ich esse jetzt erstmal ein Stück Schokolade……
12.3.2018, Sabine Schönfelder, AO
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Eine wunderbare Parabel. Leider ist aber davon auszugehen, dass jene, für die sie geschrieben ist, sie gar nicht verstehen werden. …
Herrlich! Auf den Vergleich muss man erst mal kommen. Allerdings müssen wir wohl die Hoffnung aufgeben, dass die Umgangsformen der Politik in absehbarer Zeit das Niveau des Verhaltens im Supermarkt erreichen werden. Leider!!
Maja Schneider, AO

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Bassam Tibi: Gesinnungs- statt Verantwortungsethik
Die Diskussion darüber, ob die Flüchtlinge gut oder schlecht für Deutschland seien, wird vorwiegend gesinnungsethisch, nicht verantwortungsethisch geführt. Zur Verantwortungsethik gehören nach dem Soziologen Max Weber drei Qualitäten: 1. Verantwortungsgefühl, 2. Augenmaß, 3. Leidenschaft im Sinne von Sachlichkeit. Dagegen beruhe Gesinnungsethik nach Weber auf der „Romantik des intellektuell Interessanten“, die „irrationale Taten“ hervorruft, deren Urheber die „ethische Irrationalität der Welt nicht ertragen“. Zur Gesinnungsethik gehört auch ein Moralisieren, das die Welt in „Gutes und Böses“ zweiteilt, nach der Logik, dass „aus Gutem nur Gutes, aus Bösem nur Böses“ kommen könne.
Diese Denkweise dominiert offenbar nicht nur das Denken der Kanzlerin, sondern auch jenes von Herfried Münkler und dessen Frau Marina, die einen „Katechismus“ unter dem Titel „Die neuen Deutschen“ als „Apologie auf die Regierung Merkel“ verfasst haben, wie der European schrieb. In ihrem Buch blenden die Münklers den Unterschied zwischen Einwanderung und Zuwanderung komplett aus. Zudem werten sie die Flüchtlinge auf zu „neuen Deutschen“ oder als Gesinnungsethiker der Willkommenskultur zu „neuen Bürgern“, obwohl sie das Land ohne jede rechtliche Bestimmung in der Regel illegal betreten haben……
Alles von Bassam Tibi: „Humanitäre Politik ist keine Einwanderungspolitik“ vom 23.10.2016 bitte lesen auf
https://www.cicero.de/berliner-republik/Migration-humanitaere-politik-ist-keine-einwanderungspolitik
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Bassam Tibi plädiert für eine gesteuerte Einwanderung. Die Aufnahme in die Sozialsysteme muss an Bedingungen geknüpft sein, sonst ist die innere Sicherheit in Gefahr. Buch:
Bassam Tibi: Europa ohne Identität? Europäisierung oder Islamisierung,
ibidem-Verlag, 522 Seiten, Oktober 2016, 19.90 Euro.

 

Gesinnungsethik von Merkel ist nur aufgesetzt
Der Multikulturalismus, die Willkommenskultur, die „Sehnsucht“ nach mehr Vielfalt, von der die Kanzlerin spricht, sind lediglich Instrumente zum Zwecke der Auflösung des Nationalstaats in einer europäischen Superstruktur. …. Diese Gesinnungsethik ist aufgesetzt, nicht mal Romantik, nur egoistische Interessen – unlegitimierte Ziele. …
Alles von Barbara Köster vom 20.10.2016 bitte lesen auf
https://www.tichyseinblick.de/gastbeitrag/merkel-und-die-nation/
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Frieden erzeugen
Merkel ist Anhängerin der neuen NWO-Ideologie (Neue Welt Ordnung, New World Order), wonach man „Frieden erzeugen kann und alle Kriege weltweit abschaffen“ kann, indem man weltweit alle Völker multikulti-technisch durchmischt und so eine Art Welteinheitsvolk macht.
Ich bin überzeugt, daß sie denkt, daß das deutsche Volk es „irgendwann schon einsehen wird“ daß das richtig ist, darum wird sie beharrlich dabei bleiben und es aussitzen versuchen. Diese neue NWO Ideologie wird hauptsächlich sozilinksgrünseitig vertreten.
Es ist eine neue Ideologie der totalen Gleichheit, die dem Christentum diametral entgegenläuft, dort sind unterschiedliche Kulturen und wechselseitige Achtung von Ungleichheit, zugleich jedes an seinem eigenen Platz, das Prinzip. Also nicht alles GLEICH machen, sondern alles Unterschiedliche pflegen und beschützen, wobei dennoch jedes Einzelne, jedes Volk, jede Kultur, gleichWERTIG ist.
Das Volk weiß es nur nicht, daß sein instinktiver „Widerstand aus dem Bauch raus“ von seinen letzten Resten an „Christenwerten“ herkommt.
30.1.2016, Ottokar

Nächstenliebe
Ich sehe es genauso! Darin liegt jedoch auch die Chance einer grundlegenden Erneuerung des Christentums im Sinne der von Papst Franziskus geforderten Besinnung auf die christliche Nächstenliebe (einschl. Selbstliebe / Selbsterhaltung) und Verantwortung für die Gesellschaft als Ganzes. In dieser wird der Wert des einzigartigen menschlichen Individuums und sein Recht auf ein würdiges Leben betont. Ohne diese Werte wird jedes Glaubens-, Herrschafts- und Gesellschaftsystem herzlos, gefährlich und brutal mit den Folgen Ausbeutung, Unterdrückung, Entmenschlichung und Kriege.
Der Papst spricht sich für umfangreiche Hilfen und Beratung zum Aufbau einer Infrastruktur in den Entwicklungsländern als Hilfe zur Selbsthilfe aus, die es den dort lebenden Menschen ermöglicht, für ihren Lebensunterhalt zu sorgen. Das würde einem Exodus aus diesen Ländern entgegenwirken.
Dem stehen die unter Regie der USA geführten, geheim gehaltenen TTipp-, Ceta-Verhandlungen entgegen, die zu einer Ausbeutung der Ressourcen der Entwicklungsländer unter Hinterlassenschaft einer gigantischen Umweltverschmutzung und zum Abwandern großer Teile der Bevölkerung führen.
301.2016, Hans Jürgen Haubt
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Flüchtlinge – Begriff zur moralischen Erpressung der Deutschen
Das Wort Flüchtlinge, das alle Grenzen zwischen Wirtschaftsflüchtlingen, Asylbewerbern, Illegalen und bewusst Kriminellen, ja sogar mögliche Terroristen, verwischt hat, ist die politische Absicht der Merkelregierung gewesen. Nur so konnte sie die menschlichen Instinkt der Vorsicht vor dem Fremden, die dem Selbstschutz dienen, ausschalten und ein Heer an freiwilligen Helfenden rekrutieren.
An dieser grandiosen Massenmanipulation haben alle Medien volle Kanne mitgemacht.
Alle differenzierenden warnenden Stimmen sind mit bekannten Methoden zum Schweigen gebracht worden von Merkel, Gauck und Co.
Mit dem Bild des ertrunkenen Jungen im Kopf aber mit verbundenen Augen und lahmgelegten Sinnen wurde so ein Heer freiwillig zum „Arbeitsdienst“ rekrutiert, sorry! An dieser Stelle muss man Ross und Reiter nennen. Es war Merkels Kalkül in der Flüchtlingskrise. Sie hat die Schwäche der Deutschen, nämlich die moralische Erpressbarkeit bewusst geschickt genutzt.
13.1.2016, Lilo Start

 

Neuwahlen und eine Volksabstimmung wären Wegweiser aus der Krise
Die deutsche Gesellschaft ist in der Flüchtlingsfrage kompromisslos und unversöhnlich in zwei Lager gespalten. Es gibt Gutmenschen und Realisten, Optimisten und Pessimisten, Gesinnungsethiker und Verantwortungsethiker. Letztendlich stehen sich Mehrheit und Minderheit der Deutschen gegenüber. Neuwahlen und eine Volksabstimmung wären Wegweiser aus der Krise. Da die hilflos agierenden führenden Politiker auf Neuwahlen oder auf eine Volksabstimmung angesichts der nicht enden wollenden, unkontrollierten Einwanderungsströme verzichten, lässt sich der Status einer demokratischen Mehrheit nur über Meinungsumfragen ermitteln. Den Politikern sind demokratische Wahlen einfach zu populistisch.
Die krisenhafte Zuwanderung nach Deutschland ist durch eine Gesinnungsethik mitverursacht, die unsere Partnerländer in der EU nicht nachvollziehen können. Wir erwarten von anderen EU-Ländern, dass sie denselben Vorstellungen huldigen wie wir Deutschen. Mögen jetzt die anderen europäischen Regierungen die Bundeskanzlerin und das deutsche Gutmenschentum belächeln, aber diese Krise in der Mitte Europas wird langfristig kaum ohne Auswirkungen auf das gesamte Europa bleiben.
Das Hauptproblem der Zuwanderung besteht aus der großen Zahl von Menschen, die keine individuelle Würdigung des Einzelfalls mehr möglich macht, sondern jenseits aller politischen Korrektheit Vergleiche mit einer Lawine nach sich zieht. Nun fällt es selbst einem wohlwollenden Betrachter schwer, den auf eine Million Menschen anwachsenden Völkerwanderungszug in entsprechend viele Einzelschicksale zu zerlegen. Man kann kaum bestreiten, dass jeder in Deutschland angekommene Flüchtling aus einem fremden Kulturkreis unbeabsichtigt ein Quäntchen zur Destabilisierung seines Gastlandes beiträgt.

Die Gesinnungsethiker haben es einfach, den unbegrenzten Zuzug von Flüchtlingen zu propagieren. Mit hoher Wahrscheinlichkeit stehen sie auf dem Wohnungs- und Arbeitsmarkt nicht in Konkurrenz zu den Neuankömmlingen. Schon der gesunde Menschenverstand muss uns sagen, dass in einem dichtbesiedelten Mitteleuropa ein unbegrenzter Zuzug aus einem islamisch dominierten Gürtel zwischen dem Kongo und Afghanistan nicht möglich ist. Viele Bürger erschrecken nicht nur vor der Anzahl der Einwanderer, sondern vor der Tatsache, dass keine Ende der Völkerwanderung in Sicht ist.
Beide Lager vereinnahmen den Pariser Terrorakt für ihre Zwecke. Die Gutmenschen weisen darauf hin, dass die Einwanderer vor dem IS-Terror geflohen sind, der sich in Paris gezeigt habe. Andererseits stellte sich heraus, dass zwei der Attentäter als registrierte Flüchtlinge die Balkanroute bei ihrem Weg nach Paris gewählt hatten. Auch vor diesem Hintergrund hat die Mehrheit der deutschen Bevölkerung wenig Vertrauen gegenüber der Massenzuwanderung über den Balkan.
16.12.2015, Manfred Rau, Lörrach

 

Wenn man Flüchtlinge im Land nicht haben möchte, dann hat es nichts mit rechter Gesinnung zu tun
Manche Menschen haben einfach Bedenken, was Sicherheit und Identität des Landes angeht. Man kann wohl kaum abstreiten, dass sich Deutschland seit den 60er Jahren kulturell komplett verändert hat. Damals kam ein großer Strom mit Gastarbeitern nach Deutschland. Dieses Jahr kam ein noch größerer Strom mit Flüchtlingen. Man kann sich vorstellen, wie viel deutsche Mentalität noch übrigbleibt nach einigen Jahren. Deutschland ist ein Land ohne Identität. Unsere Politiker haben den Fehler gemacht den hilfesuchenden Menschen hier in Deutschland zu helfen, anstatt in dem Heimatland der Menschen. Da wäre die Hilfe schneller und effektiver gewesen. So ist es leider ein Nachteil für beide Parteien. Für die Flüchtlinge, weil sie einen Kulturschock haben, den sie überwinden müssen und weil sie mit Akzeptanz kämpfen müssen. Für die Deutschen, weil sie mit einer neuen Kultur klar kommen müssen, ihre eigene Kultur immer mehr aufgeben müssen und dazu von der eigenen Regierung auch noch benachteiligt werden.
22.12.2015, Xander

Gesinnungsethik in den deutschen Medien auch nach Paris 13.11.2015
Nach Paris 13.11.: Muslime weisen die im Namen ihrer Religion begangenen Gewalttaten entsetzt von sich – aber das allein genügt nicht. Die Sozialwissenschafterin Necla Kelek fordert ein zeitgemässes Glaubensverständnis.
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Es herrscht in den Medien und in der Politik eine Gesinnungsethik, die einerseits dem eigenen Volk nicht über den Weg traut, anderseits aber von Fremden, die nie auch nur die Spur von religiöser Freiheit erlebt haben, die Heilung des eigenen Schuldgefühls erwartet. Selbstredend ist man gegen den Terror-Islam des IS. Aber praktisch etwas dagegen zu tun, ist nicht angesagt. Im Kern vollzieht die intellektuelle Öffentlichkeit für mich nur das, was Michel Houellebecq in seinem Roman mit «Unterwerfung» beschrieben hat. ….
Der Islam kann nur zur Religion werden, wenn er sich säkularisiert. Wenn er den Glauben nicht zur Machtfrage missbraucht. Es müssten Moscheen entstehen, in denen Männer und Frauen, das heisst Kernfamilien, gemeinsam beten könnten und die Frauen nicht weggesperrt würden. Die Moscheen haben oder hätten die Pflicht, ihre Religion als Teil einer Zivilgesellschaft zu leben. Solange Moscheen den jungen Männern die vertikale Trennung der Gesellschaft in Männer und Frauen vorleben, die Gesellschaft in Gläubige und Ungläubige teilen, verweigern sie sich einer Bürgergesellschaft. Die Muslime müssen diese Glaubens-Revolution selber machen. Und sich und ihren Glauben von den Ideologen, Vorbetern und Funktionären befreien. Sie müssen sich darum kümmern, was in ihrem Namen in den Moscheen passiert. Die europäische Gesellschaft kann und muss dies erwarten können, so wie sie sich selbst eine Aufarbeitung der Diktatur auferlegt hat. ….. Die Muslime müssen jetzt beweisen, dass sie friedlich sind. Es besteht kein Generalverdacht gegen die Muslime, aber die Unschuldsvermutung gilt auch nicht mehr.
Alles zu „Gewalt oder Reform“ von Nekla Kelek vom 17.11.2015 bitte lesen auf
https://www.nzz.ch/feuilleton/der-islam-gewalt-oder-reform-1.18647391

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