Arbeiter

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Holzernte im Schwarzwald Anfang Januar 2022

 

Entfremdung der linken Intellektuellen von der Arbeiterklasse
Das Leben der Anderen
Wie konnte es zu dieser Entfremdung kommen? Dazu muß in ideologische Tiefen geschaut werden.
Nach marxistischer Vorstellung bestimmen die Produktionsverhältnisse das menschliche Bewußtsein. Ändern sich diese, so entsteht auch eine neue soziale Klasse mit einem ihr eigenen Bewußtsein. Was liegt daher näher, als durch vernunftmäßige Einsicht in die sozialen Wirkmächte in einem revolutionären Akt die Verhältnisse so zu ändern, daß eine neue Menschenklasse mit einem überlegenen Bewußtsein herangezüchtet wird? Die Versuche der Linken, in die praktische Lebenswirklichkeit einzutauchen, sind sämtlich gescheitert. Nicht nur millionenfacher Tod und Verelendung waren die Folge. Was für die Theorie noch schlimmer war: daß dieses neue Bewußtsein schlicht nicht kam. Der Sowjetmensch, kaum sprangen ihm die sozialistischen Zwingeisen ab, wurde wieder zum Russen, zum Esten, zum Polen, der vor sich und der Welt die Heiligkeit der Familie, die Liebe zum Vaterland und für alles göttlichen Segen erbat.

Offenkundig hatten Karl Marx und seine Anhänger nicht die realen Verhältnisse entdeckt, dafür aber etwas anderes. Nämlich eine Methode, Macht zu akkumulieren, die der menschlichen Eitelkeit schmeichelt, und dadurch ein einträgliches Auskommen sichert. Der linke Intellektuelle war geboren, der für das Soziale im wesentlichen Geschwätz beisteuert und dafür erwartet, von produktiven Teilen der Gesellschaft versorgt zu werden. Das Bewußtsein, das sich aus diesem Verhältnis – und zwar nach linker Annahme – nur bilden konnte, ist die des Mitessers. Einen Sprung nach vorne, aus der Kraft seines Geistes, erhoffte sich der linke Intellektuelle für die Gesellschaft. Tatsächlich drängt er diese aber eine Stufe zurück.

Seine Lebensweise ist nicht die des Arbeiters, auch nicht des Kapitalisten, sondern ein Netzwerk von persönlichen Abhängigkeiten, Verbindlichkeiten, Gefälligkeiten. Ein gegenseitiges Zuschanzen von Posten und Privilegien, ein gegenseitiges Überwachen und Bestechen. Kurzum, es ist die alte Feudalgesellschaft, die gegenwärtig in Gestalt des Parteienstaates ihre Renaissance erlebt. Werte des Bürgertums verbleiben lediglich als wohlklingendes Geläut an der Fassade.

Die Gleichheit vor dem Gesetz gilt nicht mehr, sondern nur die Gruppenzugehörigkeit, die dir der linke Intellektuelle zuschreibt. Es ist auch dieser Status, gepaart mit Unterwürfigkeit gegenüber der Partei, der dir den Zugang zu Wohlstand ermöglicht. Was du dagegen konkret für die Gesellschaft leistest, interessiert ebensowenig wie dem Feudalherrn das Opfer seiner Leibeigenen. Der neue Merkantilismus heißt, soviel Kapitalismus wie nötig, soviel Sozialismus wie möglich, für das Optimum der Beutegemeinschaft.

Doch einen Unterschied zum Ancien régime gibt es: Jener Stand konnte noch stolz auf eine Vergangenheit blicken, in der er zweifellos die höchsten kulturellen Blüten der Menschheit hervorbrachte, bevor er entleert zusammenbrach. Doch auf welche Höhen soll der linke Intellektuelle blicken? Alles an ihm ist Lüge, sogar die Behauptung, er sei intellektuell. Denn um die ganzen Unsinnigkeiten und Widersprüche linker Theoreme zu ignorieren, bedarf es schon eines Talents zur Begriffsstutzigkeit.

Wäre der linke Intellektuelle auf ehrliche Weise dumm, so hätte er mit sokratischer Bescheidenheit die Grenzen seines Intellekts durch harte Arbeit versetzen können. Aber seine hochgezüchtete Eitelkeit verhindert diese Erkenntnis. Die Widersprüche deines Denkens, so flüstert sie ihm ins Ohr, sind nicht Ausdruck des Versagens, sondern eines höheren, dialektischen Bewußtseins, welches zu erfassen dein Umfeld zu beschränkt ist. Und du es ihm deshalb auch nicht zu erklären brauchst.

So lebt der linke Intellektuelle vor sich hin, ein greiser Fötus in der Fruchtblase, genährt durch Ausbeutung. Er bedankt sich artig bei den Mächtigen und bekläfft jeden, der diese Herrschaftsordnung als ungerecht empfindet. Hat sich der Absolutismus auf eine dekadente Priesterschaft zur ideologischen Absicherung gestützt, so ist der linke Intellektuelle deren säkularer Wiedergänger.

Noch zehren die westlichen Gesellschaften von der Aufbauarbeit ihrer Vorfahren, doch alles ist endlich. In einem so harschen Klima wie Kanada zeigen sich Versäumnisse nur schneller als anderswo. Dann kann es dem Ancien régime schon einmal passieren, daß stählerne Kolosse wie wutschnaubende Tiere der Urzeit die Glasfassaden der Hochhäuser zum Dröhnen bringen. Auf das Treiben herab blickt staunend der linke Intellektuelle. Und irgendwo in seiner Furcht dämmert ein ahnendes Gefühl der Wirklichkeit auf.
… Alles vom 11.2.2022 von Fabian Schmidt-Ahmad bitte lesen in der JF 7/22, Seite 2
https://www.junge-freiheit.de

 

 

Ob in Ottawa oder Berlin: Die Linke hat sich vom Arbeiter längst entfremdet
Das Leben der Anderen
von Fabian Schmidt-Ahmad

Es ist eine beeindruckende Machtdemonstration. Kanadas Hauptstadt Ottawa hat den Notstand ausgerufen, Premierminister Justin Trudeau hält sich seit Tagen versteckt, die Regierung taumelt. Die Fernfahrer, die in dem rauhen und dünnbesiedelten Land die Versorgung aufrechterhalten müssen, sind in gewaltigen Konvois in die Hauptstadt gezogen. Weil es ihr starker Arm will, stehen seit Tagen Tausende Räder still; zugleich überrollt eine Welle der Solidarität die Nation.
Was sich an einer Impfpflicht für grenzüberschreitenden Verkehr entzündete, hat sich längst zum Protest gegen die Einschränkung der Freiheitsrechte ausgewachsen, deren Begründungen immer weniger Bürgern einleuchten. Unruhige Zeiten, die – so könnte man meinen – eine Sternstunde für die politische Linke sein sollten. Hier der Arbeiter, der Trucker, der bisher den kulturellen Überbau einer unproduktiven Schickeria auf seinem Sattel mitschleppte und diesen nun die Realität spüren läßt. Doch bis auf Ausnahmen ist der Blick linker Politiker auf die riesigen „Road Trains“, die sich durch die Straßen schieben, ängstlich bis offen feindlich. Denn sie sind längst Teil dieser Schickeria geworden.
Was Linke hingegen auf die Straße bringt, hat selten mit der Lebenswelt des Arbeiters zu tun. Wenn „woke“ Gerechtigkeitskrieger in Berlin gegen Lebensmittelverschwendung protestieren und dazu Autobahnauffahrten blockieren, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, daß der aufgebrachte Handwerker, der sie von der Fahrbahn zerrt, ihr erster Kontakt mit der Arbeiterklasse ist. Wie konnte es zu dieser Entfremdung kommen? Dazu muß in ideologische Tiefen geschaut werden. mehr hier
… Alles vom 11.2.2022 von Fabian Schmidt-Ahmad bitte lesen in der JF 7/22, Seite 2
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Eberhard Hamer: Warum noch arbeiten?
Belastungen für Arbeitnehmer und Mittelstand, nicht für Konzerne 

Marx lehrte noch, allein die Arbeit sei produktiv. Deshalb müsse der Ertrag dieses Produzierens allein den Arbeitern zugutekommen. Die Theorie war dreifach falsch:
1) Nicht nur Arbeit, sondern auch Kapital und Boden können produktiv sein, haben Produktivitätsertrag und sind anteilig am Mehrwert der Produktion beteiligt.
2) Die Machtverhältnisse im Arbeitsmarkt haben sich durch Gewerkschaften und Arbeitsgesetzgebung vom Anbieter- zum Nachfragermarkt verändert (und damit der von Marx vorausgesagten Verelendung entgegengewirkt).
3) Nicht jede Arbeit ist produktiv. Manche Arbeit ist nur gering oder unproduktiv (z.B. große Teile der Sozialindustrie, der Umwelt- und Ordnungsverwaltung). Der Trend moderner Volkswirtschaften zu geringerer Produktion und überproportional gesteigerter Dienstleistung hat somit die Arbeit zwar angenehmer gemacht, aber unproduktiver.
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Der von Marx und seinen Nachfolgern behauptete Klassenkampf zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern war eigentlich ein Randproblem, betraf nämlich zumeist die Kapitalgesellschaften, also nicht einmal vier Prozent unserer Unternehmen. Und bei ihnen auch nur die großen Kapitalgesellschaften, also nicht einmal 3000 vom Großkapital beherrschte Unternehmen. 96 Prozent unserer Unternehmen sind vom Inhaber selbst geführte mittelständische Betriebe, in denen kein Gegensatz zwischen Unternehmensführung und Mitarbeitern besteht, sondern bestes Einvernehmen, weil sie jeden Tag miteinander arbeiten, aufeinander angewiesen sind und jeder die Leistung des anderen – auch des Unternehmers – kennt. Die Mitarbeiter in mittelständischen Unternehmen fühlen sich auch Umfragen entsprechend in ihrer Arbeit mehr geschätzt und in ihrer Person mehr gewertet als Mitarbeiter in Kapitalgesellschaften oder in öffentlichen Institutionen.

Diese Harmonie in mittelständischen Unternehmen hat allerdings oft dazu geführt, dass die Mitarbeiter dort geringer bezahlt werden als in den großen Kapitalgesellschaften oder öffentlichen Institutionen. Das hängt wiederum vor allem damit zusammen, dass nur in der mittelständischen Wirtschaft wirkliche Konkurrenz herrscht und deshalb nur in diesen Sektoren Preisdruck Kosten- und damit Lohnerhöhungen verhindert.

Das lässt sich am besten an den Reparaturpreisen und Löhnen darstellen:
Die großen Firmen berechnen bei der Reparatur von Autos oder häuslichen technischen Geräten o.a. Stundenlöhne von 120 bis 150 Euro. Ein Tischlermeister, ein Elektriker oder ein Installateur dagegen kann im Markt nur Reparaturpreise von 35 (Ost) bis 60 Euro durchsetzen, weil zu viele Konkurrenten billiger sind und den Kunden die Fenster-, Elektroleitungs- oder Waschgarniturreparatur nicht mehr wert ist. Viele Preise von Handwerksreparaturen werden inzwischen auch durch Neupreise der Produkte limitiert. So sind inzwischen für den Verbraucher die Konzernpreise für Reparaturen zu teuer, dagegen die Handwerkspreise für Reparaturen so billig geworden, dass sie für die Betriebe wegen der noch hinzukommenden Betriebs- und Bürokratiekosten meistens nicht mehr lohnen, der Betrieb Kleinreparaturen nicht mehr kostendeckend anbieten kann.
Wenn der Handwerksmeister einen Bruttostundenlohn von 60 Euro in Rechnung stellen würde, entfallen darauf mehr als zehn Euro betriebliche Bürokratiekosten (Rechnung, Abrechnung, Sozialkassen, öffentliche Verwaltung).

Von den verbleibenden 50 Euro gehen 24 Euro als Abzüge an die Sozialkassen, von denen weder der Betrieb noch der Mitarbeiter selbst direkt etwas hat.

Die verbleibenden 26 Euro werden mit mindestens 23 Prozent versteuert, bleiben also nur 20 Euro.

Von diesen 20 Euro gehen aber noch die Kosten für Fehlzeiten wie Urlaub, Krankheit o.a. des Mitarbeiters ab. Wenn der Betrieb auch nur den Mindestlohn von 12 Euro an den Mitarbeiter zahlen will, blieben für den Betriebserhalt und den Unternehmergewinn nur noch drei Euro übrig.

Kein Wunder, wenn für die deutschen Kunden deutsche Reparaturhandwerker nur noch schwer zu bekommen sind, die Konzerne sich durch Ausländerkolonnen ihren Reparaturdienst abdecken und viele Konsumenten für Kleinreparaturen „Bekannte“ ohne Rechnung suchen.

Der durchschnittliche Bruttolohn liegt bei ca. 3500 Euro. Da aber der Betrieb nicht nur Lohn, sondern auch das Anlagekapital und darüber hinaus Zusatzsozialkosten für seine Mitarbeiter zahlen muss – etwa den Arbeitgeberanteil für die Sozialkosten, die vollen Beiträge an Berufsgenossenschaften sowie betriebsinterne Arbeitszusatzkosten des Arbeitsschutzes, des Urlaubs, der Fehlzeiten, der Sozialbürokratie u.a., der Ausstattung des Arbeitsplatzes und der betrieblichen Overheadkosten –, liegen die betrieblichen Gesamtkosten eines Mitarbeiters, der selbst nur 3500 Euro brutto verdient, bei monatlich etwa 6000 Euro für den Betrieb.
„Der Arbeitnehmer selbst bekommt von seinem Bruttolohn zu wenig, er kostet aber den Betrieb zu viel. Beim Arbeitnehmer kommt nämlich nur ein Rinnsal von nicht einmal einem Drittel der Kosten an, die der Betrieb durch diesen Mitarbeiter insgesamt stemmen muss. Die Steuern- und Sozialabgaben und Lohnzusatzkosten sind in Deutschland höher als anderswo in der Welt und haben deshalb den deutschen Arbeitsplatz zu teuer gemacht, so dass die Konzerne mit ihren Arbeitsplätzen flüchten und mehr als 10 Mio. Menschen sich durch Schwarzarbeit um diese Zusatzkosten jährlich zu drücken versuchen“ (Vgl. Hamer, E. + I. „Mittelstand unter lauter Räubern“, S. 66).

Dass beim Mitarbeiter selbst so wenig Netto ankommt, hat das Mittelstandsinstitut immer wieder mit konkreten Beispielen nachgewiesen. Im Schnitt bleiben dem Unverheirateten nur 53 bis 55 Prozent seines Bruttolohns netto.
So erklärt sich auch, weshalb mehr als eine Million Langzeitarbeitslose „Hartz-IV plus Schwarzarbeit“ statt eines abgabepflichtigen Arbeitsplatzes bevorzugen und die meisten Immigranten nicht aus der Hartz-IV-Rundumversorgung in gering bezahlte Arbeit drängen.

In der teuflischen Abgabenzwinge
haben wir die höchsten Arbeitskosten, weil wir die höchsten Abzüge von Steuern und Sozialkosten der Welt haben.
Die höchsten Steuern haben wir, weil der Staat immer übergriffiger, regulierungssüchtiger und zugleich unfähiger, also „fetter und impotenter“ wird.
Die Sozialkosten steigen, weil inzwischen zwei Drittel unserer Bevölkerung Transfereinkommensbezieher aus der Leistung des einen Drittels der Marktleister sind, unsere Sozialindustrie ihre Angebote nicht nur zum Nullpreis anbietet (Gesundheit, Einzelleistungen, Betreuung u.a.), sondern auch noch krampfhaft Zusatzgruppen betreuungsbereiter In- und Ausländer an sich zieht, weil pro sieben Sozialfälle ein Funktionär wiederum davon bestens leben kann. Wir haben das üppigste Sozialsystem der Welt nicht nur für unsere eigenen Bürger, sondern für alle, die deswegen zu uns zu kommen bereit sind. Und das kostet eben schon jetzt mehr als die Hälfte unserer Wertschöpfung.
Die fleißigste (doppelte Stundenzahl pro Woche) und „leistungsbereiteste“ Bevölkerungsgruppe ist der selbständige Mittelstand, der mehr leistet, um aus seiner Mehrleistung auch Ersparnisse und Vermögen zu erzielen. Um dessen Ersparnisse zu vernichten, hat die internationale Hochfinanz den Nullzins und die beginnende Inflation eingeführt. Sein Sachvermögen soll dann nach einer Währungsreform „aus sozialer Gerechtigkeit“ durch Lastenausgleich und bürokratische Sonderbelastungen teilenteignet werden. Deshalb fragen die Unternehmer immer wieder, wie lange sie ihr Vermögen noch in Deutschland halten können. Aber auch für eine Vermögensflucht ist die Regierung durch Sondersteuer auf ins Ausland fliehendes Vermögen (Wegzugsteuer wie bei den Nazis) vorbereitet.
Geschont und gepflegt werden in Deutschland nur Millionäre und Konzerne. Millionäre können ihr Einkommen und Vermögen in Holdinggesellschaften auf Steueroasen steuerfrei bekommen und behalten, die Konzerne ebenso – sie bekommen dazu noch mehr als 95 % aller staatlichen Subventionen, weil sie im Gegensatz zum ortstreuen Mittelstand ständig mit Verlagerungen von Firmensitzen drohen können.
Unser Belastungssystem ist also arbeiter- und mittelstandsfeindlich, dagegen konzern- und millionärsfreundlich. Für die beiden ersten Gruppen lohnt deshalb Arbeit nicht mehr, für die „Reichen“ ist der Staat zusätzliche Einkommensquelle. Beispiele sind Elon Musk mit der vom Staat finanzierten Tesla-Fabrik in Brandenburg, die unüberlegten Staatskäufe von Masken und Impfstoff durch den Staat während der Corona-Pandemie, u.a.

Inzwischen hat der Staat alle finanziellen Maßstäbe verloren. Er finanziert die Pleitestaaten Europas, die Verschwendungen der Europäischen Kommission (800 Milliarden Euro „Green Deal“). In der Entwicklungshilfe werden mehr als die Hälfte aller Staaten der Welt mit deutschem Geld bedacht und für Schuldenübernahmen in Europa und der Welt gibt es keine Grenzen mehr. Da die Bundestagspolitiker selbst alle Spitzenverdiener mit über 100.000 Euro/Jahr sind, können sie sich nicht vorstellen, dass schon zwei Drittel der Arbeitskosten der fleißigen Bundesbürger Abgaben für diese Geldgeschenke sind.
Unsere Unternehmer und Arbeitnehmer behalten selbst zu wenig, müssen aber zu viel Steuern und Sozialabgaben von ihrer Leistung zahlen, sich im Wandel der Wirtschaft und Technologie dennoch immer mehr anstrengen, während sich auf ihre Kosten Millionen Deutsche und Immigranten ein üppiges Sozialleben ohne Arbeit erlauben dürfen – die höchsten Sozialleistungen der Welt.
Kein Wunder, dass das weltoffene Sozialparadies Deutschland Sozialmagnet für die Schwachen und Gescheiterten der ganzen Welt geworden ist.

Bisher konnte eine rechtswidrige Finanzpolitik der Zentralbanken den Luxus, die Schulden und die Korruption der europäischen Staaten noch mit frisch gedrucktem Fiat-Geld bedienen. Wachsende Zinsen der kommenden Inflation werden diesen Missbrauch und Ausweg verschließen. Schon bald wird der Zahltag kommen, an dem nicht mehr aus Schulden, sondern wieder nur noch aus Leistung bezahlt werden kann. Dann werden nicht nur die Leistungserträge, sondern auch Steuern und Sozialabgaben des Staates schrumpfen und es vorbei sein mit der öffentlichen Üppigkeit und der bisherigen Umverteilungspolitik.

Nie gab es „blühende Landschaften“, ohne dass die Leistungsträger selbst am meisten von ihrer Leistung hatten, ohne dass Arbeit lohnte. Nie hat auf Dauer ein die Leistungsträger ausbeutendes Feudal-, Ideologie- oder Sozialsystem überdauert. Nie konnte man auf Dauer aus Sozialleistungen bequemer leben als aus Arbeit. Alle Feudalsysteme sind an ihren wachsenden Kosten zugrunde gegangen.

Wie Wirtschaft aufblüht, wenn die Leistungsträger ihren Ertrag selbst verwalten dürfen, statt dass der Staat ihn abzieht, hat Ludwig Erhard mit seinem „Wirtschaftswunder“ bewiesen: Steuerlicher Gewinn war nur, was der Unternehmer aus dem Betrieb herauszog. Damit konnten die Betriebe Investitionen und Arbeitsplätze selbst finanzieren, wachsen und finanzstark werden. Seit die Banken dagegen durchgesetzt haben, dass alle auch betriebsinternen Überschüsse im kompliziertesten Steuersystem der Welt immer als Gewinn berechnet und abgegeben werden müssen, wird unser Mittelstand zu über 70 Prozent ausgeplündert und werden über eine Million Betriebe die kommende Krise nicht überleben.
10.2.2022, Eberhard Hamer
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Prof. Dr. Eberhard Hamer (*15. August 1932 in Mettmann) ist ein deutscher Ökonom. Sein Schwerpunkt ist die Mittelstandsökonomie. In den 1970er Jahren gründete er das privat geführte Mittelstandsinstitut Niedersachsen in Hannover und veröffentlichte über 20 Bücher zum Thema Mittelstand.
Hamer erhielt 1986 das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.