Bundesfreiwilligendienst

Home >Engagement >Freiwillig >Job >Bundesfreiwilligendienst

Blumenwiese am 29.6.2012

 

 

Ausbildung/Lehre statt sozialer Pflichtdienst
„Die Einführung eines sozialen Pflichtdienstes – die CDU nennt es ‘Deutschland-Jahr’ – ist aus mehreren Gründen abzulehnen. Die Wirtschaft leidet unter einem nie dagewesenen Personalmangel. Nicht nur Fachkräfte, sondern auch Ungelernte werden händeringend gesucht. Ob Handwerker, Pflegekräfte, IT-Spezialisten oder Ärzte – quer durch alle Branchen und Qualifikationsstufen tun sich immer größere Lücken auf. (…) In dieser Lage junge Menschen ein Jahr lang vom Arbeitsmarkt fernzuhalten, um sie statt dessen in ehrenamtlichen Tätigkeiten für ein Taschengeld zu beschäftigen, wäre absurd. (…) Statt die Jungen mit einem Zwangsdienst als billige Lückenbüßer zu mißbrauchen, sollte die Politik besser alles daransetzen, Bildungsdefizite zu beheben.“
Dorothea Siems, Mitglied der Ludwig-Erhard-Stiftung, in der „Welt“ vom 17. August 2022

 

Bundesfreiwilligendienst im Südwesten beliebt

Der Bundesfreiwilligendienst stößt im Südwesten auf besonders großes Interesse. Seit dem 1. Juli haben bereits mehr als 3200 Menschen Verträge abgeschlossen, das ist deutlich mehr als etwa in Bayern. Dort gibt es bislang nach weiteren Angaben des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben gut 2700 „Bufdis“. „Mit so hohen Zahlen hatten wir nicht gerechnet – auch weil der Dienst wegen rechtlicher Fragen holprig angelaufen ist“, sagte Wolfgang Hinz-Rommel vom Diakonischen Werk in Württemberg, dem größten Träger für den Dienst im Südwesten. Unter der Regie der Diakonie sind 570 Menschen, davon 360 in Württemberg und 210 in Baden, meist ein Jahr lang ehrenamtlich tätig – sei es in Kindergärten, Pflegeheimen oder der Behindertenhilfe. Aber auch in kulturellen und ökologischen Projekten können sich die „Bufdis“ engagieren. Andere Anbieter des Dienstes sind das Deutsche Rote Kreuz und der Internationale Bund.

Die Lücke, die das Fehlen von 1500 Zivildienstleistenden bei der Diakonie Württemberg hinterlassen hatte, könnten die Bundesfreiwilligen allerdings nicht schließen, berichtete Hinz-Rommel. „Ein Zwangsdienst lässt sich nicht durch einen Freiwilligendienst ersetzen.“ Auch die bei den „Zivis“ populären Tätigkeiten wie Hausmeister-, Pförtner- und Fahrdienste stünden bei den Freiwilligen nicht oben auf der Wunschliste.
Alles vom 4.1.2012 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/suedwest-1/bundesfreiwilligendienst-ist-im-suedwesten-besonders-beliebt–54141837.html

 

Bundesfreiwilligendienst (BFD)

Der am 1. Juli 2011 eingeführte Bundesfreiwilligendienst (BFD) ersetzt den im Zuge der Aussetzung der Wehrpflicht abgeschafften Zivildienst. Geleistet werden kann er von allen Bürgerinnen und Bürgern gleich welchen Alters, die ihre Pflichtschulzeit absolviert haben. Die Regeldauer beträgt zwölf Monate, möglich sind aber auch Dienste zwischen mindestens sechs und maximal 24 Monaten. Freiwillige über 27 Jahren können auch in Teilzeit (min. 20 Wochenstunden) arbeiten. Als Aufwandsentschädigung gibt es ein Taschengeld in Höhe von max. 330 Euro. Renten-, Unfall-, Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung werden bezahlt. Je nach Dienststelle kommen Unterkunft, Verpflegung und Dienstkleidung hinzu.

Anfangs wurden „Bufdis“ noch etwas verächtlich als eine Art von Ersatz-FSJlern bezeichnet, heute sind BFD, Bufdi und Bufdis ein anerkanntes Markenzeichen.

https://www.bundesfreiwilligendienst.de/

Schreibe einen Kommentar