Geothermie

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Blick von der Holzschlägermatte nach Norden über Eduardshöhe und Horben zum Rheintal-Nebel am 28.12.2008

Geothermie, Tiefen-Geothermie, Erdwärme, Hydrogeothermie,  

 

Tektonik im Oberrheingraben: Grundwasser, Erdwärme

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Welches Potential hat Geothermie?
Die Physikerin Sabine Hossenfelder betreibt einen sehr beliebten YouTube Kanal mit 1,3 Millionen Abonnenten. In einer neuen Ausgabe ihrer Videos https://www.youtube.com/watch?v=QByk4jJwp9c spricht sie über Geothermie. Während kleinste Erfolge bei der Kernfusion breit durch die Medien gehen, bekommen Neuigkeiten im Bereich Geothermie kaum Aufmerksamkeit. Interessant ist die Idee, Bohrungen auch mittels Laser durchzuführen, um in Tiefen zu gelangen, in denen die Wärme so groß ist, dass sich damit Strom und Heizwärme erzeugen lassen. In Deutschland setzt die Stadt München Geothermie im größeren Stil ein https://www.swm.de/magazin/energie/geothermie . Laut dem Video hätte Geothermie das Potential, die Menschheit für Millionen von Jahren mit Energie zu versorgen. Das Problem besteht momentan noch in den immensen Kosten für Bohrungen.
… Alles vom 20.5.2024 bitte lesen auf
https://klimanachrichten.de/2024/05/20/welches-potential-hat-geothermie/

 

Wie die Badenova Geothermie im Markgräflerland nutzen will
Im Markgräflerland startet ein Geothermie-Projekt, das in der Region um Freiburg erste Hürden genommen hat. Nun muss noch der richtige Ort für die Bohrungen gefunden werden. Wie sicher sind diese?
Die Erde ist eine quasi unerschöpfliche Wärmequelle. Was Klaus Preiser, der Technische Geschäftsführer der Badenova Wärme Plus, und Geologin Dorothee Fechner auf ihren Touren durch die Gemeinden des Markgräflerlandes in Zahlen zu fassen suchen, übersteigt nahezu das Vorstellungsvermögen. 99 Prozent des Erdvolumens hat eine Temperatur von über 1000 Grad Celsius, erklären sie. Von dem einen Prozent sind es noch einmal 99 Prozent, die heißer als 100 Grad sind.
… Alles vom 10.5.2023 von Ulrich Senf bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/wie-die-badenova-geothermie-im-markgraeflerland-nutzen-will–260399426.html

GeORG – Geopotenziale des tieferen Untergrundes im Oberrheingraben

Am 1. Oktober 2008 wurde der Startschuss für das EU-Projekt „Geopotenziale des tieferen Untergrundes im Oberrheingraben“ (GeORG) gegeben. Der Oberrheingraben verfügt aufgrund seiner geologischen Verhältnisse über eine Vielzahl an Geopotenzialen, die insbesondere durch die Klimaschutzdiskussion in jüngster Zeit zunehmend in den Fokus von Fachwelt und Öffentlichkeit gerückt sind. Hierzu gehören insbesondere die Nutzungsmöglichkeiten für tiefe Geothermie (Erdwärme), die Einlagerung von CO2 (Sequestrierung), die Druckluftspeicherung sowie die Abschätzung geologischer Risiken (z. B. induzierte Erdbeben).
https://www.lgb-rlp.de/georg.html
https://www.geopotenziale.org/geopotenziale/geothermal

In Freiburg wurde am 7.2.2013 das trinationale geologische Projekt GeORG vorgestellt, ein 3-D-Atlas aller Gesteinsschichten im Oberrheingraben zwischen Mainz und Basel bis zu einer Tiefe von 7.000 Metern. Das Projekt soll helfen, neue Standorte für Geothermiekraftwerke zu finden.

 

 

Oberrheingraben: Aus heißem Wasser wird Strom und Fernwärme

Im Oberrheingraben gibt es Thermalwasservorräte mit hohen Grundtemperaturen. Das Neuenburger Geothermieprojekt sollte dieses heiße Wasser für die hydrothermale Strom- und Wärmeerzeugung nutzen. Laut der Internetseite der Stoltenberg Energie GmbH, die einen Sachstandsbericht des Büros für Technikfolgen-Abschätzung zitiert, liegt das technische Potenzial dieser Stromerzeugung beim 600-fachen des deutschen Jahresstrombedarfs. Anders als Wind und Sonnenenergie stehe die Erdwärme zuverlässig zur Verfügung, weshalb sie für die Deckung der Grundlast der Stromerzeugung gut geeignet sei. Für die Nutzung braucht es heißes Wasser von mindestens 100 Grad Celsius. In Neuenburg wird in 2800 Metern Tiefe sogar 135 Grad heißes Wasser erwartet. Erschlossen werden kann es durch eine Dublettenbohrung: Das Wasser wird durch ein Bohrloch hochgepumpt, seine Hitze zur emissionsfreien Strom- und Wärmegewinnung genutzt und das Wasser danach durch ein zweites Loch in die Tiefe zurückgelenkt. So können sich die Energieressourcen regenerieren. Anders als für Neuenburg geplant, wurde bei dem eingestellten Basler Geothermieprojekt zur Erschließung des Hitzereservoirs Wasser mit starkem Druck ins tiefe Gestein gepresst, um Klüfte zu erzeugen, durch die das Wasser später zirkulieren kann. Dabei bebte die Erde. Der Strom erzeugt wird über das nach ihren Erfindern benannte Clausius-Rankine-Verfahren mit Hilfe organischer Stoffe. Auf diese wird die Hitze durch Wärmetauscher übertragen. Bei der Weiterentwicklung, dem Kalina-Prozess, wird ein Gemisch aus Ammoniak und Wasser eingesetzt. Bei der Kalkulation eines Kraftwerks spielt die Einspeisevergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) eine Rolle. Bislang werden für geothermisch erzeugten Strom 15 Cent pro Kilowattstunde gezahlt. Wobei der Bundesverband Geothermie wegen der für 2012 angekündigte EEG-Novelle künftig mit 25 Cent rechnet. Diese Grundvergütung wird nach Einschätzung des Verbands „in den nächsten Jahren die Umsetzung zusätzlicher Geothermie-Projekte ermöglichen“. Es werde Kostensenkungen geben und so die Nutzung der Erdwärme maßgeblich vorangebracht.
Ausschlaggebend für die Wirtschaftlichkeit ist die Schüttung, also das, was die Wasserquelle hergibt. Für Neuenburg hat die Stoltenberg GmbH den Kapitalwert des Projekts (bei 20 Jahren Laufzeit) bei einer Schüttung von 60 Litern pro Sekunde auf mehr als fünf Millionen Euro beziffert, bei 120 Liter pro Sekunde auf 30 Millionen. Die Wirtschaftlichkeit verbessert sich, wenn die Abwärme genutzt wird. Über Fernwärmeleitungen könnten so in Neuenburg rund 500 Einfamilienhäuser beheizt werden – und Fernwärmenetze werden staatlich gefördert.
18.10.2011

 

 

Deep Heat Mining Basel: Aus nach Risikoanalyse

Geothermieprojekt in Basel zu gefährlich
Die Risikoanalyse zum Geothermieprojekt „Deep Heat Mining Basel“ Ende November 2009 kommt zum Schluss, dass der Standort Basel unter dem Aspekt des seismischen Risikos ungünstig ist, um ein geothermisches Reservoir im kristallinen Grundgebirge zu schaffen und zu nutzen. Die Arbeiten der Risikoanalyse wurden von einem Fachausschuss, in dem die Universität Basel, der Bund, der Schweizerische Erdbebendienst sowie Spezialisten aus Deutschland und Frankreich vertreten waren, begleitet. Der Fachausschuss ist der Meinung, dass die Arbeiten im Auftrag des Kantons von der Arbeitsgemeinschaft SERIANEX mit hoher Fachkompetenz und in wissenschaftlicher Qualität durchgeführt wurden. Die Risikoanalyse bildet eine Grundlage für das weitere Vorgehen. Der Fachausschuss wird der Projektleitung im Januar 2010 eine ausführliche Stellungnahme zur Risikoanalyse vorlegen. Den Schlussbericht zu Risikoanalyse „Deep Heat Mining Basel“ (Zusammenfassung) unter www.wsu.bs.ch/politikdossiers/geothermie.htm herunterladen.

Keine Verallgemeinerung
Welche Bedeutung die Erkenntnisse der Risikoanalyse auf die zukünftige Entwicklung der tiefen Geothermie haben bzw. ob dadurch deren Chancen beeinträchtigt werden, kann heute noch nicht gesagt werden. Es wäre aber gefährlich, die Resultate ohne Wissen um die konkreten Umstände zu verallgemeinern oder auf andere Standorte zu übertragen. Die an anderen Orten in der Schweiz und im Ausland initiierten Projekte haben andere Voraussetzungen und sind anders konzipiert als das Basler „Deep Heat Mining“-Projekt. Vor dem Hintergrund des Klimawandels und der begrenzten fossilen (und atomaren) Brennstoffe muss versucht werden, jede Form der erneuerbaren Energien voranzutreiben. In diesem Sinne muss auch die Geothermie eine Option bleiben.
11.12.2009

Herrenknecht: Ich muß entscheiden

Er ist Gründer und Vorstandschef eines der größten Unternehmen in der Region. Martin Herrenknecht hat innerhalb von 30 Jahren eine Firma groß gemacht und das Tunnelbohren revolutioniert – und eckt auch mal an……
BZ: Wenn Sie beim Tunnelbohren, dem Horizontalbohren, so erfolgreich sind. Warum werfen Sie sich aufs Tiefbohren, das Vertikalbohren?
Herrenknecht: Erstens fasziniert mich die Geothermie. Erdwärme zu nutzen halte ich für sinnvoll, damit wir unsere Energieversorgung langfristig auf erneuerbare Quellen umstellen können. Geothermie ist auch eine wahnsinnige Herausforderung. Es ist das Härteste überhaupt. Wenn sie nach Öl bohren, kühlt das den Bohrmeißel. Wenn Sie 5000, 6000 Meter tief bohren, um an heiße Gesteinsschichten zu kommen, setzt das dem Bohrmeißel schwer zu. Das sind ganz neue Herausforderungen. Zum anderen müssen wir neue Geschäftsfelder erschließen, wenn die Firma vernünftig weiter wachsen soll…..
Komplettes Interview von Jörg Buteweg vom 6.11.2009 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/wirtschaft-regional/herrenknecht-im-interview-ich-muss-entscheiden

 

Badenova plant Probebohrungen beim Rimsinger Ei

Skeptisch reagierten die Ihringer Gemeinderäte in ihrer jüngsten Sitzung gegenüber den Plänen des Energieversorgers Badenova, auf Breisacher Gelände am Rimsinger Ei künftig in mehreren tausend Meter Tiefe Erwärme zur Strom- und Wärmeproduktion zu nutzen. Befürchtungen wegen möglicher Erdbeben (auch im Hinblick auf das nahe Atomkraftwerk in Fessenheim) wurden laut, auch gab es Bedenken, dass es Probleme beim Grundwasser geben könnte. Dabei ging es in der jüngsten Ratsrunde lediglich um die Information. Die Badenova will den Standort näher definieren und entwickeln und beabsichtigt deshalb geophysikalische Probebohrungen. Bürgermeister Martin Obert machte gleich zu Beginn der Diskussion deutlich, dass es müßig sei auf die Negativbeispiele in Zusammenhang mit Erdwärme, etwa in Staufen und Basel zu verweisen. Zumindest die Risse in Staufen hätten mit dem jetzt geplanten Projekt nichts zu tun. In Staufen habe die Bohrung viel weiter oben an der Erdoberfläche stattgefunden. Das in Basel registrierte Erdbeben von 3,2 bis 3,4 auf der Richterskala sei, so Johann-Martin Rogg von der Badenova, jedoch auch an anderen Stellen im Oberrheingraben – also auch bei Bohrungen am Rimsinger Ei – denkbar. Das Thema sei emotional behaftet, deshalb gehe Badenova auch frühzeitig an die Öffentlichkeit, so Rogg. Er ging noch einmal auf die Machbarkeitsstudien ein, die Breisach als „sehr gut geeigneten Standort“ für die Nutzung von Erdwärme beschrieben hätten. Jetzt gehe es um geophysikalische Vorerkundungen, um die Nutzbarmachung der Erwärme abzuklären. Denkbar sei eine hydrogeothermale Nutzung, bei der die Bohrung noch im Sedimentbereich und etwa in 3000 Meter Tiefe ende. Die erreichten Temperaturen würden dann bei etwa 120 bis 150 Grad Celsius liegen. Bei einer petrogeothermischen Nutzung würden die Bohrungen mehr als 5000 Meter in die Tiefe reichen. Die Temperaturen würden dann sogar bei mindestens 170 Grad Celsius liegen. Eine oberirdische Anlage soll die thermische in elektrische Energie umwandeln. Bei einer hydrogeothermischen Nutzung sei das Erdbebenrisiko sehr gering. Rund 50 Millionen Euro will der Energieversorger badenova für das Gesamtprojekt ausgeben. Schon alleine die Vorerkundungen kosteten annähernd eine Million. Deshalb müsse laut Rogg auch noch die wirtschaftliche Seite geklärt werden. Angedacht sei die Gründung eines Firmenkonsortiums, auch sei man dabei zu erkunden, welche Abnehmer in Frage kämen. Grundsätzlich soll bei den Voruntersuchungen ein abgesteckter Bereich mit Hilfe von Vibrationsmessungen und kleinerer Sprengungen unter die Lupe genommen werden. Rogg nannte einen Zeitrahmen von 3 bis 5 Jahren, bis eine Anlage tatsächliche in Betrieb genommen werden könne. Die Voruntersuchungen seien notwendig, um weitere Entscheidungen zu treffen.
Ulrike Ehrlacher, 17.9.2009

 

 

Projekt Georg: Geopotenziale des tieferen Untergrundes im Oberrheingraben

Seit knapp zwei Jahren weiß man am Oberrhein, dass man hier nicht ohne weiteres tief bohren kann. Damals bebte in und um Basel die Erde. Um Erdwärme zu nutzen, war Wasser in ein fünf Kilometer tiefes Bohrloch gedrückt worden und hatte spürbare Erdbeben ausgelöst. Um solche Risiken besser abschätzen zu können, muss man wissen, wie es im Rheingraben aussieht. Dazu soll jetzt ein dreidimensionales Computermodell entstehen. ….
Alles von Wulf Rüskamp vom 31.1.2008 lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/georg-erforscht-den-grossen-graben

 

 

Erdwärme in D übersteigt Stromverbrauch um Faktor 600

Energie aus Erdwärme kommt aus den Startlöchern / Deutschland spielt Pionierrolle / Eine aktuelle Studie besagt, dass die unter Deutschland schlummernde Erdwärme den hiesigen Stromverbrauch um den Faktor 600 übersteigt. Jetzt wird kräftig gebohrt.

Technisch gesehen könne der Energiebedarf hier zu Lande in einigen Jahrzehnten etwa zur Hälfte durch Geothermie gedeckt werden, schätzen Experten. Anders als Solarenergie oder Windkraft ist sie rund um die Uhr und unabhängig vom Wetter verfügbar. Das Geothermie-Kraftwerk im elsässischen Soultz wurde im Juli in Betrieb genommen. In Soultz-sous-Forèts wird Wasser bis in 5000 Meter Tiefe in den Untergrund gepumpt, wo die Temperaturen 200 Grad erreichen. Das erhitzte Wasser durchläuft einen Wärmeaustauscher; der erzeugte Strom fließt ins Netz. Das Wasser wird in einem Kreislauf durchs Gestein gepumpt. Die Leistung entspricht 1,5 Megawatt, was 1500 Haushalte mit Strom versorgt. Ein zweites Pilotprojekt soll im Herbst in Angriff genommen werden. „Dieser zweite Brunnen dürfte auch etwa 1,5 Megawatt produzieren“ , sagt der französische Geschäftsführer Jean-Jacques Graff. Das bundesweit größte Geothermie-Kraftwerk steht in Unterhaching bei München und liefert seit Mai Strom. „Wir sind bei der Geothermie an einer Zeitenwende“ , sagt Horst Kreuter. Der Karlsruher Geologe gilt als einer der hierzulande führenden Experten für Wärme aus der Tiefe. „Jetzt haben wir mehr Investoren als vernünftige Projekte“ , jubelt der Geologe. Geändert haben sich die Zeiten zum einen, weil die Preise fossiler Brennstoffe wie Gas und Erdöl explodieren sowie die den Kinderschuhen entwachsende Geothermie immer billiger und damit wettbewerbsfähig wird. Zu Heizzwecken bestehe sie schon heute gegen die Konkurrenz, sagt Kreuter. Zur Stromerzeugung könnte das in acht bis zehn Jahren subventionsfrei der Fall sein. Wegen dieser glänzenden Perspektiven würden nun zunehmend Konzerne wie Siemens oder Hochtief groß in die Branche einsteigen.´Im elsässischen Soultz arbeiten 15 Forscher und Techniker aus beiden Ländern. „Viele deutsche Unternehmen interessieren sich für dieses Projekt, weil die Geothermie Hoffnungsträger der erneuerbaren Energien ist“ , sagt der Geschäftsführer der deutschen Seite, Jörg Baumgärtner. Die Anlage in Soultz-sous-Forêts nahe Straßbourg „hat eine Vorbildfunktion für andere Projekte im Rheingraben“, schätzt Experte Patrick Nami vom Institut für Geowissenschaftliche Gemeinschaftsaufgaben in Hannover. Noch ist mit dieser Technik elektrischer Strom nicht billiger zu erzeugen als mit alten Methoden: Erdwärme-Strom kostet etwa 15 Cent pro Kilowattstunde; vier bis fünf Cent kostet laut Graff Atomstrom. Der Rheingraben, wo vor Jahrmillionen tektonische Platten eingebrochen waren, eignet sich hervorragend für Erdwärme-Projekte. In Europa sind etwa 40 dieser Kraftwerke in Betrieb. Doch es kann auch zu unliebsamen Überraschungen kommen: Vor zwei Jahren hat das Geothermie-Kraftwerk in Basel ein Erdbeben ausgelöst. Das, so meint Graff, könnte in Soultz-sous-Forêts nicht passieren: Im Nordelsass hat man in einem Test Wasser mit Hochdruck in den Boden eingepresst. Die Bodenerschütterung erreichte 2,9 auf der Richterskala. „Das entspricht den Vibrationen des Bodens, wenn ein Zug vorbeifährt“ , sagt Graff. Das Geothermie-Projekt im Basler Stadtteil Kleinhüningen hatte am 8. Dezember 2006 zu einem in der Region spürbaren Erdbeben der Stärke 3,4 geführt. Später folgten vier weitere Erdstöße mit Stärken von 3,2 bis 2,9. Verursacht wurden sie durch das Einpressen von Wasser ins Tiefengestein. Neben knallartigen Geräuschen kam es an Gebäuden in der Region zu Schäden – unter anderem am Staufener Rathaus.
17.9.2008, www.suedkurier.de

Weltweit tiefste Kohlendioxyd-Erdwärmesonde in Triberg

Der Energieversorger ENBW hat in Triberg im Rahmen eines Forschungsprojekts die nach Unternehmensangaben weltweit tiefste Kohlendioxid-Erdwärmesonde offiziell in Betrieb genommen. „Unser Ziel ist es, die Nutzung oberflächennaher Geothermie für unsere Kunden auch dort möglich zu machen, wo es heute mit normalen Erdwärmesonden aus Gründen des Grundwasserschutzes nicht zulässig ist“ , sagte der Leiter der ENBW-Abteilung Forschung und Entwicklung, Wolfram Münch, am Mittwoch. Die mit Kohlendioxid befüllte Sonde reiche bis in eine Tiefe von 250 Meter hinunter und stelle vor allem in wasserwirtschaftlich sensiblen Gebieten keine Gefährdung des Grundwassers dar, hieß es.
Bei der Sonde handelt es sich nach Angaben Münchs um ein Einrohrsystem. In der Röhre wird das Gas so stark unter Druck gesetzt, dass es mit einer Temperatur von zwei bis drei Grad Celsius flüssig an der Rohrwand nach unten läuft. In tieferen Bereichen nimmt das Kohlendioxid die dort herrschende Erdwärme auf, bevor es bei Temperaturen von etwa zehn Grad verdampft und im Inneren des Rohres als Gas wieder nach oben steigt. Oben strömt das Kohlendioxid an Wärmetauschern vorbei und gibt so seine am Fuß des Rohres aufgenommene Wärme an eine Wärmepumpe ab. Danach nimmt es — nun wieder flüssig — erneut den Weg in die Tiefe. Im Gegensatz zu den klassischen Erdwärmesonden kommt diese Sondenart ohne Umwälzpumpe aus. An dem Projekt sind die Universität Karlsruhe und das Forschungsinstitut des ENBW-Großaktionärs Electricitè de France beteiligt. Das Umweltministerium hofft, über sein geplantes Erneuerbare Wärme-Gesetz diese Form der regenerativen Energie voranzutreiben.
24.1.2008, www.rnz.de

 

 

Geothermieanlagen in Basel/Riehen, Bruchsal und Landau

Beim Wissenschaftsmarkt auf der Wissenschaftsmeile wurde ein Poster zu den Nutzungsarten der Geothermie verteilt – von Barbara Augenstein vom Mineralogisch-Geochemisches Institut der Uni Freiburg erstellt. Dieses Poster verdeutlicht, dass es in der Region sehr wohl Geothermieanlagen, die  störungsfrei funktionieren, nämlich in Basel/Riehen, Bruchsal und Landau. In Diskussionen am Stand wurden mehrfach die auch in der BZ lancierten Horrorberichte, Tiefbohrungen wie bei Basel könnten riesige Erdbeben auslösen, angesprochen und als wissenschaftlich nicht gesichert bzw. Panikmache bezeichnet. Kleine Unfälle bei Bohrungen habe es schon immer gegeben – seit Jahren erfolgreich laufende Projekte wie Basel-Riehen, Bruchsal und Landau beweisen, dass die Geothermie im Oberrheingraben Zukunft hat. Leider werden solche positiven Infos beinahe totgeschwiegen.

Geothermieanlage in Basel/Riehen:
Das Projekt Riehen läuft schon seit 1994
www.gemeinden-web.ch/gemeinden/riehen/de/verwaltung/dienstleistungen/?dienst_id=7914

Geothermieanlage in Bruchsal:
„Die Stadt Bruchsal hat sich im Jahr 1979 unter Federführung der Stadtwerke Bruchsal GmbH (seit 01.01.1996 Energie- und Wasserversorgung Bruchsal GmbH) in Anbetracht der beiden Ölpreiskrisen 1973 und 1979, der wachsenden Energiekosten, zunehmender Energieverknappung fossiler Energieträger und dem gestiegenen Umweltbewusstsein der Bevölkerung zur Erschließung des thermalen Tiefenwassers im östlichen Bruchrand des Oberrheingrabens mit dem Ziel der Nutzung geothermischer Energie zur Wärmeversorgung entschlossen. Das Gutachten des Geologischen Landesamtes in Freiburg zeigte auf, dass die Struktur des Buntsandsteins die Nutzung der Geowärme des Aquifers zulässt und dass damit ein Teil der fossilen Energieträger substituiert werden kann. Die Planung wurde durch den Gemeinderat der Stadt Bruchsal beschlossen, das Geothermieprojekt war geboren! Ziel der anschließenden Bohrungen war es, den Aquifer im Buntsandstein zu erkunden und zu erschließen. Danach erfolgten die ersten Pumpversuche mit ermutigenden Ergebnissen. Vor dem Hintergrund der gegenüber 1979 grundlegend gänderten Rahmenbedingungen (niedriges Energiepreisniveau) und fehlender Zuschusszusagen stimmte der Gemeinderat im Mai 1990 einem vorläufigen Stillstand des Projektes zu mit der Absichtserklärung, dass eine Nutzung, wenn technisch und wirtschaftlich möglich, zu einem späteren Zeitpunkt durchgeführt wird. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden in das Projekt insgesamt rd. 16,3 Mio. DM investiert, 2/3 davon Zuschüsse der EG und des Bundes /Landes BW. Die Gründe für eine Reaktivierung des Projektes 2002 waren einerseits das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), welches eine

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