Fracking

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Eisiger Blick nach Süden am Feldberg 8.1.2013 zur Mittagszeit über Schnee und Nebel bis zu den Alpen

 

  • Trump hat gesiegt: Gaspolitik – Fracking (11.7.2023)
  • IEA warnt vor Risiken des Fracking für das Klima  (7.2.2013)
  • Fracking – Förderungsprozess darf nicht unterbrochen werden (4.2.2013)
  • Gas-Fieber: Fracking in Pennsylvania/USA und Zamosc/Polen (31.1.2013)
  • Verteufelt das Fracking nicht! (10.1.2013)
  • Was ist Fracking?
  • Fracking in Deutschland seit über 50 Jahren
  • Kombintion von senkrechtem Fracking)und das Horizontalbohren
  • Fracking – Problempunkte

 

 

Was ist Fracking?
Fracking steht für „Hydraulic Fracturing“, also mit unter großem Druck stehenden Wasser tiefe Gesteinsschichten aufbrechen, um das darin enthaltene Erdgas zu einem Bohrloch hin strömen zu lassen. Mit dem Wasser werden Sand, Keramikkügelchen und Chemikalien runtergepumpt, z.B. um die Faulgasbildung zu verhindern. Nach dem Fracking pumpt man die Flüssigkeit wieder nach oben, um sie zu reinigen und über zu entsorgen – etwa in leere Erdgaslagerstätten.
Befürchungen: Chemikalien gelangen ins Grundwasser, Auslösen von Erdbeben.
In Deutschland lassen sich geschätzt bis zu 2,2 Billionen Kubikmeter Schiefergas gewinnen aus Lagerstätten im Norden wie im Süden (Schiefergas vor allem im Oberrheingraben). Die Menge an Schiefergas entspricht etwa dem deutschen Gesamtgasverbrauch von zwölf Jahren. Heute kommen wird nur 10% des Gasverbrauchs aus heimischen Quellen gedeckt, 50% aus den Niederlanden und Norwegen sowoe 30% aus Russland.
10.1.2013

 

Fracking in Deutschland seit über 50 Jahren
Das Fracking-Verfahren wird in Deutschland seit über 50 Jahren in der Erdgasförderung angewandt, um eine – wirtschaftlichere – Förderung zu ermöglichen. Rund ein Drittel der deutschen Erdgasförderung ist bereits unter Anwendung der Fracking-Technologie generiert worden. Auch in der tiefen Geothermie wird seit mehreren Jahren gefrackt.
https://www.erdgassuche-in-deutschland.de/technik/hydraulic_fracturing/index.html

 

Kombination von senkrechtem Fracking)und das Horizontalbohren
Zur maximalen Ausbeutung der langgestreckten Schiefergasvorkommen hat die US-Bohrfirma Halliburton zwei industrielle Techniken aus dem Bereich der konventionellen Erdöl- und Erdgasförderung kombiniert, nämlich die hydraulische Frakturierung (Fracking) und das Horizontalbohren. Beim Fracking werden große Wassermengen mit chemischen Zusätzen unter hohem Druck (ca. 600 bar) in das Trägergestein gepresst. Das Wasser dringt in Risse ein (die u.U. zuvor durch kleine Sprengungen erzeugt wurden) und weitet diese, um das darin eingeschlossene Gas freizusetzen. Da die Schieferschichten jedoch nicht sehr dick sind, wäre eine große Zahl vertikaler Bohrungen erforderlich, um sie optimal zu nutzen. Um nicht alle 100 Meter bohren zu müssen, greift die Firma Halliburton  auf die Horizontalbohrtechnik zurück: In rund 1000 Metern Tiefe wird der Bohrkopf gedreht und bohrt in waagerechter Richtung weiter, um das in der Schicht eingeschlossene Gas oder Öl über deren gesamte Länge freizusetzen.
Diese Verfahren sind kostspielig und wenig rentabel, da sie nicht kontinuierlich nutzbar sind. Am Standort einer Schiefergasbohrung kann weder eine Pipeline noch eine Wasserleitung verlegt werden; auch Baustoffe und Chemikalien müssen per LKW transportiert werden.

 

Fracking – Problempunkte
Bohrungen flächendeckend: Pro Quadratkilometer sind drei bis vier Bohrungen erforderlich sind, um eine Gesteinsschicht optimal zu nutzen. Anders als bei Öl und Gas wird beim Fracking eine Landschaft komplett zur Industriezone, übersät mit nahe beieinanderstehenden Bohrtürmen. Hinzu kommt, dass die Frakturierung für jede Bohrung mindestens sechsmal, bei besonders ergiebigen Gasvorkommen sogar bis zu 12 oder 15 Mal ausgeführt wird

Abscheider in die Luft: Jede Fracking-Anlage hat  „Abscheider“, eine Art vertikaler Tank, in denen das Rückfluss-wasser vom Gas getrennt wird und die unsichtbare Wolken bestehend aus CO2, Schwefeldioxid, Methan usw. in die Luft blasen. Anschließend fließt das Abwasser in Verdunstungsbecken, aus denen die Dämpfe der chemischen Fracking-Zusätze entweichen.

Wasserverbrauch: Beim Fracking werden riesige Wassermengen verbraucht, für jeden Vorgang 7.500 bis 15.000 m3 Wasser, also rund das 50- bis 100fache des durchschnittlichen Jahresverbrauchs eines deutschen Haushalts (ca.120 m3 für drei Personen). Das Wasser wird den Flüssen der Gegend entnommen. Ein Teil dieser riesigen Wassermengen (20 bis 70 %) stagniert auf dem Grunde der Bohrlöcher .

Chemikalien geheim: Damit die Risse im Gestein sich nicht wieder schließen, wird das Wasser mit Sand und Chemikalien gemischt, darunter Korrosionsschutzmittel für die Rohre, Biozide gegen die Ablagerung von Bakterien in den Rissen und Tenside zur Verringerung der Oberflächenspannung des Wassers. Zur Verhinderung unerwünschter Nebenwirkung werden weitere Stoffe hinzugefügt, so dass die fertige Mischung über 100 „Zutaten“ enthalten kann. Die Chemikalienliste der Zusatzstoffe gilt bei allen Bohrfirmen (auch Chevron) als Firmengeheimnis. Der aus China importierte Quarzsand führung zu Schäden von Lungen und Bronchien.

Entsorgung: Die Mischung, mit der das Gas oder Öl zutage gefördert wird, soll durch Kompressionsanlagen „gereinigt“ werden (eine Anlage für 3-4 Bohrungen). Es kann kaum korrekt entsorgt werden:  So liegt im amerikanischen Bundesstaat Pennsylvania lnach Aussage der Umweltbehörde EPA in diesem Wasser die Radioaktivität bisweilen 50 bis mehrere tausend Mal über den in den USA zulässigen Grenzwerten. Die Geologin Violaine Sauter vom Pariser Museum für Naturgeschichte zeigt sich darüber nicht überrascht: Tief im Boden werden durch das Wasser und die Chemikalien inerte Substanzen aktiviert, die zur Kontaminierung der (ohnehin bereits stark verschmutzten) Fracking-Flüssigkeit mit Uran und Radium führen.

Langzeitfolgen durch Wasser- und Gasautritt: Eine Bohrung liefert Gas für 5-6 Jahre, danach ziehen die Bohrfirmen wie Chevron ab. Das Bohrloch muß offen bleiben, denn in der Folgezeit ist  zu erwarten, dass aus dem Bohrloch 50 Jahre lang Wasser und Gase austreten werden.

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Trump hat gesiegt: Gaspolitik – Fracking
Donald Trump war der größte Feind der deutschen Politik – von der Linken, über SPD, Grüne und FDP, bis hin zur CDU/CSU. Doch sieht man sich deutsche Politik im Juli 2023 an, muss man sagen: Trump hat gesiegt.
Zu den emblemischen Bildern der Ära Angela Merkel gehört der Auftritt ihres Außenministers Heiko Maas (SPD) auf der Vollversammlung der Vereinten Nationen. Maas lachte Donald Trump aus, als der vor der Abhängigkeit gewarnt hat, in die sich Deutschland mit seiner Gaspolitik bringe. Maas’ Lachen war der Ausdruck der Merkel-Ära: arrogant. Inhaltlich überlegen. Moralisch sowieso – zumindest so lange, bis sich das Scheitern nicht mehr schönreden ließ.
Trump war der Antichrist in Deutschland. Einer, der zum Beispiel skrupellos vorging, um den USA zu günstiger Energie zu verhelfen. Durch Fracking. Das Teufelszeug. Die Zerstörung der Natur nahm der Menschenfeind dabei kaltherzig in Kauf – warfen ihm die Deutschen vor. Die nun eben dieses Fracking-Gas den USA abkaufen. Zu horrenden Preisen, die für eine Wirtschaftsblüte in den Staaten sorgen – und der deutschen Industrie den Hals zuschnüren. Damit ausreichend Fracking-Gas aus den USA angeliefert werden kann, lässt die Bundesregierung Industriehäfen bauen. Etwa ins Naturparadies Rügen. Ohne jede Rücksicht auf die dortigen Schutzgebiete. Halt wie Trump. Denn er hat gesiegt.
… Alles vom 11.7.2023 von Mario Thurnes bitte lesen auf
https://www.tichyseinblick.de/meinungen/analyse-trump-hat-gesiegt/

 

Forschung in Speicherung regenerativer Energie fördern anstatt Fracking
In Zeiten, wo wir uns der Endlichkeit der Rohstoffe Erdöl und Erdgas immer bewußter werden, stellt „Fracking“ doch nichts anderes dar als den Versuch, auch noch die letzten Reserven aus den Böden rauszuquetschen, koste es was es wolle. Das ändert jedoch nichts daran, dass das Ende dieser Energieträger kommen wird. Deshalb sollten wir diese unausgereifte und wohl auch ziemlich unsaubere Methode zur Rohstoffförderung den anderen überlassen und unsere Bemühungen auf die Förderung der regenerativen Energieerzeugung konzentrieren, wozu auch der möglichst verlustfreie Transport und die Speicherung der Energie gehören. Wenn dann in fünfzig Jahren die anderen der Erde die letzten Öl- und Gasvorkommen abgepreßt haben, dann könnte sich ein gewisser Vorsprung an Erfahrung und in der Technologie zu Förderung, Transport und Speicherung regenerativer Energie schnell bezahlt machen.
21.12.2013

 

IEA warnt vor Risiken des Fracking für das Klima 

„Es ist gut, dass Erdgas Kohle ersetzt, in diesem Sinne ist Gas ein verbündeter der Erneuerbaren. Trotzdem bleibt es dabei, dass Gas eine fossile Energie ist. Sein CO2-Ausstoss ist gering im Vergleich zu Kohle, aber groß im Vergleich zu den Erneuerbaren. Also ist Gas in Sachen Klime kein Allheilmittel! Die IEA plädiert nicht für Gas als Wunderlösung – ich hoffe dasss Washington die Förderung von Solar- und Windenergie fortsetzt.“…
Gesamtes Interview „Gas ist kein Allheilmittel“ mit Maria van der Hoeven vom 7.2.2013 auf www.zeit.de lesen

Die Exekutivdirektorin der Internationalen Energieagentur (IEA), Maria van der Hoeven, warnt vor falschen Schluss-folgerungen aus der weltweiten Gas- und Ölschwemme infolge neuer Fracking-Fördermethoden. Zwar sei Erdgas jetzt für 250 Jahre vorhanden und Erdöl „für mindestens 50 Jahre“; das Wissen um die immensen Vorräte sei allerdings „noch lange kein Anlass, sie auch zu verheizen“
7.2.2013, https://www.iea.org/

Fracking verlängert die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen
Unglaublich, dass kluge Menchen, die eine richtige Analyse haben so falsche Schlussfolgerungen ziehen. „Wie soll die Energiewende denn sonst gelingen?“ Auf jeden Fall nicht durch Fracking. Es ist doch nur eine verzweifelte Verlängerung des Erdölzeitalters. Der Boom wird zur Zeit mehr durch den Erdölpreis, als durch Technologie angetrieben. Er wird sich schon bald legen. Die Nettoenergie-Bilanz des Verfahrens ist miserabel. Man investiert viel zu viel energetischer Aufwand in fracking, im Verhältnis zu dem was energetisch dabei herauskommt. Es ist ähnlich wie beim Teersand in Alberta oder der Herstellung von Agrartreibstoffen. Davon lässt sich diese erdölbasierte Zivilisation nicht langfristig aufrechterhalten (sehe ich auch nicht als Ziel). Diese Ansätze packen das Problem nicht an der Wurzel an, nämlich die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu überwinden, sondern verlängern die Abhängigkeit. Es ist das klassische Verhalten einer drogensüchtigen Person.  CO2 in tiefen Schichten endlagern…. der perfekte Vorwand, um Kohlekraftwerke weiterauszubauen.  Nein, so wird keine Energiewende gemacht. Im Gegenteil sie wird geradezu torpediert. „we have to leave oil, before it leaves us“ – Fatih Birol, Chefökonom der Internationalen Energieagentur
5.5.2013, Maria Stiegle, Freiburg

 

Fracking – Förderungsprozess darf nicht unterbrochen werden

Eine Besonderheit der Fracking-Technik bleibt bislang ebenfalls medial unterbeleuchtet: die Förderkurven. Während konventionelle Ölfördermethoden eine glockenförmige Förderkurve hervorbringen, die nach Überschreiten des Peaks vergleichsweise sanft abfallen, gleicht die Förderkurve beim Fracking einer Exponentialfunktion mit negativem Exponenten: Der Maximalwert der Förderung wird direkt nach der Bohrung erreicht und sinkt danach extrem ab. Binnen 3 Jahren liegt der Output der Fracking-Bohrungen oft nur noch bei einem Zehntel des Anfangsjahres, die Bohrungen verlieren über 30% des Outputs pro Jahr, während die „normale“ Decline-Rate bei 5 bis 6% pro Jahr liegt. Um bei dieser Struktur der Förderkurven überhaupt zu einem Anstieg der Gesamtförderung zu kommen, muss die Geschwindigkeit neuer Bohraktivitäten ständig gesteigert werden. Ein neues Bohrloch muss zuerst den abfallenden Förderdruck anderer Bohrungen ausgleichen, bevor es selbst Output erbringt, der die Gesamtförderung steigert. Problematisch ist dies dann, wenn die entstehende Hektik neuer Bohrungen nicht beibehalten werden kann. Gründe dafür könnten verschärfte gesetzliche Regelungen sein oder ein plötzlicher Preisverfall, der neue Bohrungen auf Eis legt. Oder schlicht: Ein Streik in der Industrie oder ihren zahlreichen Zulieferern.
Fracking tauscht Öl mit langsamer Abfallrate in Öl mit extrem großer Abfallrate. Bei Unterbrechungen der Bohraktivitäten sowie am Ende des Förderprozesses, wenn dann der Großteil der Tight-Oil-Vorkommen abgegrast ist, wird der Einbruch der globalen Ölförderung umso stärker ausfallen. Und mit ihm die Wirkungen auf das, was wir Zivilisation nennen. Der Einstieg in die Ölförderung per Fracking ist daher ein Weg ohne Umkehr: Wenn er erst einmal eingeschlagen ist, werden härtere gesetzliche Regelungen schon deshalb nicht mehr umsetzbar sein, weil sie Auslöser eines rasanten Förderabfalls wären. Der Alptraum jedes Peak-Oil-Doomers würde wahr werden. ….
Alles zu „Fracking wechselt keine Paradigmen“ vom 4.2.2013 bitte lesen auf
https://www.heise.de/tp/artikel/38/38457/5.html

Gas-Fieber: Fracking in Pennsylvania/USA und Zamosc/Polen

An den Beispielen von Bradford County, Pennsylvania, einer Region, in der die Förderung schon relativ lange betrieben wird, und der Region um die ostpolnische Stadt Zamosc, in der die Anwohner sich bisher erfolgreich gegen die Förderung von Schiefergas wehren konnten, veranschaulicht Lech Kowalski die Kluft zwischen der Realität der Schiefergasförderung und dem Idealbild, mit dem die Energiekonzerne den Europäern das sogenannte unkonventionelle Erdgas schmackhaft machen wollen. 2009 hatte Lech Kowalski gerade begonnen, einen Dokumentarfilm über die oft verheerenden Auswirkungen der Globalisierung auf das Leben „einfacher“ Menschen und deren Widerstand dagegen zu drehen. Dabei traf er im Osten Polens Bauern, die um ihre Existenz fürchteten, weil ein amerikanischer Energiekonzern in ihrer Gegend mit Probebohrungen nach Schiefergas begonnen hatte. In Häuserwänden zeigten sich Risse, das Brunnenwasser war verschmutzt, keine 100 Meter von den Wohnsiedlungen entfernt zerfurchten Raupenfahrzeuge ohne Genehmigung die Felder. Die Bauern fragten sich, wie sie diesem Treiben ein Ende setzen könnten.
Lech Kowalski war überzeugt, dass das, was hier passierte, nicht nur von lokaler Bedeutung war, sondern über kurz oder lang die ganze Welt betreffen würde. Er begann, Informationen über das Thema Schiefergas zu sammeln: verschiedenen Fördermöglichkeiten, Auswirkungen auf die Umwelt und das Leben der Bevölkerung, die in Europa und den Vereinigten Staaten in der Nähe der Förderanlagen lebt. In den USA wurden bereits Tausende von Bohrtürmen errichtet – vor allem in Pennsylvania, dem „Saudi-Arabien des Schiefergases“. Parallel zu seinen Recherchen, die jeden Tag neue und immer alarmierendere Informationen zutage förderten, nahm Lech Kowalski seinen neuen Dokumentarfilm „Gas-Fieber“ in Angriff. Von März bis Oktober 2012 drehte er in den Dörfern um Zamosc, einer Stadt in Ostpolen, und drei Wochen in Bradford County, Pennsylvania. Der auf den Erfahrungen der polnischen Dorfbewohner basierende Film verdeutlicht, was Schiefergas ist, welche Interessen hinter der Förderung stehen und welche Folgen sie hat. Die Vorgänge in einer relativ kleinen polnischen Region mögen überraschen oder auch empören, was dagegen schon seit geraumer Zeit in den USA passiert, dürfte weit mehr schockieren und beunruhigen. Doch die Dorfbevölkerung und ihre Anführer gaben den ungleichen Kampf gegen die allgegenwärtige Propaganda nicht auf und setzten sich weiter für den Fortbestand ihres Dorfes, ihrer Häuser, ihrer Landwirtschaftsbetriebe und ihrer Straßen, für sauberes Wasser, Gesundheit und Umwelt ein. Lech Kowalskis Film zeigt, wie diese Männer und Frauen, lernen, sich zu wehren, zu organisieren und zu kämpfen. Entgegen allen Erwartungen trugen diese einfachen Bürger mehrere Siege davon, die zwar anfechtbar, aber in Anbetracht der Entwicklung in den USA sehr wichtig sind: In Bradford County in Pennsylvania bot sich dem Filmemacher ein kriegsähnliches Bild. Für diesen Eindruck ist die trostlose Landschaft ebenso verantwortlich wie die seelische und körperliche Erschöpfung der Bevölkerung, die unter den vielen Bohrtürmen in ihrer Region leidet. Diese erschütternden Aufnahmen aus Pennsylvania stehen am Anfang und Ende des Films. Nur zu gut veranschaulichen sie die Kluft zwischen der Wirklichkeit der Schiefergasförderung und dem „American Dream“, mit dem die Politiker und die großen Energiekonzerne den Polen und allen anderen Europäern das sogenannte unkonventionelle Erdgas schmackhaft machen wollen

Verteufelt das Fracking nicht!
… Ein allgemeines Fracking-Verbot wäre falsch. Erdgas ist für die Energiewende unverzichtbar, der Verbrauch wird in den nächsten zwei Jahrzehnten noch ansteigen. Schiefergestein ist eine wichtige Quelle. In Deutschland können wir zeigen, wie sie sicher angezapft werden kann. Denn unsere Umweltlobby ist stärker, die Umwelttechnik ausgereifter und die Bohrindustrie weniger mächtig als in den meisten Ländern, aus denen wir Gas importieren, das wir selber nicht fördern. …
10.1.2013, Dirk Asendorpf, Die Zeit S. 29, Gesamten Beitrag bitte lesen auf www.zeit.de

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